Asien

Asien ist der größte der Kontinente. Hier leben auch die meisten Menschen der Erde: vier Milliarden, das sind fast zwei Drittel aller Menschen. Allein schon die Staaten China und Indien haben beide jeweils mehr als eine Milliarde Einwohner. Das größte Land der Erde, Russland, liegt auch zum allergrößten Teil in Asien.
In Asien steht der höchste Berg der Erde, der Mount Everest im Himalaya-Gebirge. Er ist 8848 Meter hoch. Der Aral-See war früher einmal der drittgrößte See der Welt, bevor die Menschen zu viel Wasser entnommen haben. Der Baikal-See ist besonders tief: 1642 Meter, so tief sind sonst nur Ozeane. Das Tote Meer wiederum liegt besonders tief unter dem Meeresspiegel, auch wenn das Wasser darin selbst nicht so tief ist.
Das Wort „Asien“ kommt aus der assyrischen Sprache und bedeutet „Sonnenaufgang“. Die Assyrer waren eine Hochkultur im Nahen Osten. Weitere bedeutende Hochkulturen waren die Induskultur im heutigen Indien und das frühe China. Asien hat nicht nur sehr dicht bevölkerte Gegenden, sondern auch Wüsten wie die Wüste Gobi. Durch sie führt ein Teil der Seidenstraße, ein alter Handelsweg zwischen Europa und Asien.
Wie sieht der Kontinent aus?
Asien ist der größte Kontinent der Erde. Im Norden hat er eine Küste mit dem Arktischen Ozean, und im Süden gibt es tropische Inseln. Im Westen grenzt der Kontinent an Europa. Die Grenze zu Europa verläuft durch das Uralgebirge, das Kaspische Meer und das Kaukasusgebirge. Eine richtige, deutliche Grenze wie einen Ozean gibt es aber nicht, darum nennt man beide Kontinente zusammen auch Eurasien. Im Süden von Asien liegt der Indische Ozean, und im Osten der Pazifische Ozean.
Die Landschaften in Asien sind sehr unterschiedlich. Es gibt hohe Gebirge wie den Himalaya, in dem der höchste Berg der Erde liegt: der Mount Everest. Große Wüsten wie die Gobi oder die Karakum erstrecken sich über Tausende von Kilometern. In Asien sieht man aber auch große Flüsse wie den Jangtsekiang und den Ganges sowie fruchtbare Ebenen und dichte Regenwälder.
Das Klima in Asien ist ebenso vielfältig. Im Norden gibt es eisige Winter, in der Mitte des Kontinents herrscht trockenes Steppenklima, und im Süden ist es oft tropisch heiß. Besonders bekannt ist der Monsun, ein Wind, der in vielen Ländern Asiens für Regen- und Trockenzeiten sorgt. In Indien und Südostasien bringt er im Sommer viel Regen, der die Felder fruchtbar macht.
Zu Asien gehören viele Inseln und Halbinseln. Japan, Indonesien und die Philippinen bestehen aus Hunderten von Inseln. Die größte Halbinsel der Welt, die Arabische Halbinsel, liegt ebenfalls in Asien. Auch Indien und vor allem Hinterindien mit Thailand und anderen Staaten ragen weit in die Meere hinein.
Was ist früher auf dem Kontinent passiert?

blau: Nordasien
rosa: Zentralasien
grün: Vorderasien
rot: Südasien
gelb: Ostasien
orange: Südostasien
Die Menschen im Süden von Asien haben Vorfahren aus Afrika. Sie sind entlang der Küste des Indischen Ozeans von Afrika und Arabien aus immer weiter nach Osten gezogen. Oft sind diese Menschen später an den Rand gedrängt worden. In manchen Ländern gelten sie als Ureinwohner.
Aus dem Westen kamen Menschen mit hellerer Haut. Sie sprechen eine ähnliche Sprache wie die Menschen in Europa: Alle diese Sprachen nennt man die indoeuropäischen Sprachen. Dazu gehören unter anderem Persisch und Hindi.
Im Osten von Asien haben die allermeisten Menschen Augen mit einer einfachen Oberlidfalte. Früher sagte man in Europa auch „Mandelaugen“ oder anderes, was man heute nicht mehr tut. Ihre Sprachen wie Chinesisch oder Japanisch sind meist nicht indoeuropäisch.
Asien ist der Kontinent mit den ältesten bekannten Hochkulturen. Vor über 4000 Jahren entstanden im Gebiet des heutigen Irak die ersten Städte mit Tempeln, Palästen und Schriftzeichen. Diese Zivilisation nennt man die Sumerer. Zur gleichen Zeit entwickelte sich in Indien die Indus-Kultur mit großen, gut geplanten Städten.
Im Alten China gab es bereits vor 3000 Jahren mächtige Herrscher. Die Kaiser ließen riesige Bauwerke errichten, zum Beispiel die Chinesische Mauer, um das Land gegen Feinde zu schützen. Auch in Persien gab es große Reiche, die weite Teile Asiens beherrschten. Ein berühmter König war Kyros der Große, der vor über 2500 Jahren lebte.
Einige der wichtigsten Religionen der Welt entstanden in Asien. Der Hinduismus und der Buddhismus kamen aus Indien, während der Islam auf der Arabischen Halbinsel entstand. Das Christentum begann in Palästina, das heute zu Israel gehört. Viele asiatische Länder wurden stark von diesen Religionen geprägt.
Im Mittelalter gab es in Asien mächtige Reiche. Die Mongolen unter Dschingis Khan eroberten im 13. Jahrhundert riesige Gebiete von China bis Europa. Später wurde das Osmanische Reich stark und beherrschte den Nahen Osten und Teile von Südosteuropa. Auch in Japan gab es große Herrscher, die Samurai-Krieger anführten.
Der Norden von Asien gehört zu Russland. Vor allem in den Jahren nach 1800 wurde diese Gegend erobert. Seitdem leben Russen von Europa bis zum Pazifischen Ozean ganz im Osten. Sie haben zum Beispiel die Stadt Wladiwostok im Jahr 1860 gegründet. Aber im Norden haben auch sogenannte Ureinwohner ihre Heimat. Sie sind mit den Ureinwohnern in Nordamerika verwandt, die man Eskimo oder heute auch oft Inuit nennt.
Auch andere europäische Staaten haben Gebiete in Asien erobert oder zu Kolonien gemacht. Um das Jahr 1900 waren das vor allem Großbritannien, Frankreich und die Niederlande. Ähnlich wie in Afrika endete das aber in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Einwohner in den Kolonien mussten oft hart dafür kämpfen, dass ihre Länder unabhängig wurden.
Wer lebt in Asien?

In Asien wohnen mehr Menschen als auf jedem anderen Kontinent. Etwa 60 von 100 Menschen der Welt leben hier. Besonders viele Menschen gibt es in China und Indien. Jedes dieser Länder hat über eine Milliarde Einwohner. Auch Indonesien, Pakistan und Bangladesch gehören zu den bevölkerungsreichsten Ländern.
Die Menschen in Asien sprechen viele verschiedene Sprachen. Allein in Indien gibt es Hunderte von Sprachen, darunter Hindi und Bengali. In China ist Chinesisch die wichtigste Sprache, aber es gibt viele Dialekte und auch Sprachen von Minderheiten. In der arabischen Welt spricht man Arabisch, in Japan Japanisch, und in Russland, das zu einem großen Teil in Asien liegt, vor allem Russisch.
Auch die Religionen in Asien sind sehr unterschiedlich. Der Buddhismus entstand in Indien und verbreitete sich in viele Länder. Der Hinduismus ist besonders in Indien wichtig. Der Islam wurde in Westasien und vielen Teilen Südostasiens die wichtigste Religion, zum Beispiel in Indonesien. Das Christentum gibt es auch in Asien, zum Beispiel in Armenien oder in Ländern, die erst durch den Kolonialismus christlich wurden, wie die Philippinen.
Viele asiatische Länder haben große Städte mit Millionen von Einwohnern. Tokio in Japan ist die größte Stadt der Welt, abhängig davon, was man genau unter einer Stadt versteht. Auch Shanghai, Mumbai, Bangkok und Jakarta sind riesige Metropolen oder haben ein großes Umland mit vielen Einwohnern. Gleichzeitig gibt es in Asien viele Dörfer, in denen die Menschen seit Jahrhunderten fast genauso leben wie früher. Oft heißt das auch, dass sie sehr arm sind.
Die Kulturen in Asien sind sehr alt. In China, Indien und dem Nahen Osten gab es schon vor Tausenden von Jahren große Reiche und Hochkulturen. Heute gibt es moderne Technik und riesige Industrien, aber auch alte Tempel, Paläste und Traditionen, die bis heute gepflegt werden.
Wovon leben die Asiaten?

Die Menschen in Asien verdienen ihr Geld auf ganz unterschiedliche Weise. In einigen Ländern sind große Unternehmen für Computer, Autos oder Maschinen sehr wichtig. Japan, Südkorea und China gehören zu den führenden Industrienationen. Besonders viele Handys, Fernseher und Autos kommen von dort. Auch bei uns kennt man Marken wie Toyota oder Samsung.
In anderen Ländern ist die Landwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle. In Indien, Vietnam oder Indonesien bauen die Menschen Reis, Tee, Gewürze und andere Lebensmittel an. Besonders wichtig sind auch Fischfang und Viehzucht. Auf der Arabischen Halbinsel gibt es riesige Wüsten, aber dort wird viel Erdöl gefördert, das in der ganzen Welt gekauft wird.
In den großen Städten Asiens arbeiten viele Menschen in Fabriken, Büros oder im Handel. Besonders bekannt sind die Märkte in Ländern wie Thailand, China oder der Türkei, auf denen Händler alles Mögliche verkaufen. In Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten spielt der Tourismus eine große Rolle, weil das Land nicht nur vom Verkauf von Rohstoffen leben will. Doch die meisten Touristen besuchen China, Thailand, Japan, Hongkong und Malaysia.
In Asien gibt es große Unterschiede zwischen reichen und armen Ländern. Japan, Südkorea oder Singapur sind sehr wohlhabend, während in Ländern wie Afghanistan oder Bangladesch viele Menschen sehr arm sind. Doch die Wirtschaft wächst in vielen asiatischen Ländern schnell. Besonders China und Indien haben in den letzten Jahrzehnten viele neue Fabriken und Unternehmen aufgebaut. Dadurch sind viele Menschen aus der Armut herausgekommen. Trotzdem gibt es noch Millionen von Menschen, die nur wenig verdienen und in einfachen Hütten oder Slums leben.
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