Großbritannien

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Klexikon K yellow.png Vereinigtes Königreich  
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Flagge
Hauptstadt London
Amtssprache Englisch
Staatsoberhaupt König Charles der Dritte
Einwohnerzahl etwa 66 Millionen
Fläche etwa 242.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Europa liegt
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Großbritannien ist ein Land im Nordwesten Europas. Genauer gesagt heißt der Staat „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland“. Der Staat besteht aus den Teilen England, Schottland, Wales und Nordirland. England, Schottland und Wales liegen auf der eigentlichen Insel „Großbritannien“, das ist die größte der Britischen Inseln. Nordirland ist ein kleiner Teil der gegenüber liegenden Insel Irland. Das Land hat etwa ein Viertel weniger Einwohner als Deutschland und ist auch etwa ein Drittel kleiner.

Zu Großbritannien gehören noch einige Inseln in der Nähe. Großbritannien besitzt außerdem einige Kolonien auf der ganzen Welt. Diese Inseln nennt man heute „überseeische Gebiete“. Diese Gebiete stammen noch aus der Zeit, als es ein Britisches Weltreich gab.

Etwa um das Jahr 1900 war das Britische Weltreich das größte und mächtigste Land auf der Welt. Um das Jahr 1960 hatte man die meisten Kolonien wieder verloren. Aber immer noch lernen viele Menschen auf der Welt die englische Sprache. Auch sonst haben viele Leute etwas von der Kultur aus Großbritannien übernommen.

Hier gibt es eine Übersicht mit allen Klexikon-Artikeln zu Großbritannien.

Wie sieht das Land aus?

An der Küste von Cornwall im Südwesten Englands

Großbritannien bekommt sein Wetter vom Atlantischen Ozean. Darum weht dort der Wind sehr stark, es gibt viel Regen und Nebel. Dafür wird es in Großbritannien nicht besonders kalt. Temperaturen unter 0 Grad Celsius sind selten, dafür ist es in den Wintermonaten meist feucht und neblig. Im März kann es schon angenehm warm wie im Frühling werden.

Schottland im Norden hat Gebirge, genauso wie Wales. England hingegen kennt nur Hügelketten. Der höchste Berg des Vereinigten Königreichs liegt in Schottland: Der Ben Navis ist 1345 Meter hoch.

Großbritannien ist ein stark urbanisiertes Land, besonders im Landesteil England. Das heißt, es hat dort viele große Städte und nur wenig unberührte Natur. Nur noch etwa ein Zehntel der Landesfläche ist Wald. Das liegt unter anderem daran, das Großbritannien schon früh industrialisiert wurde.

Weil Großbritannien aus mehreren Inseln besteht, hat es eine lange Küste. Im Osten des Landes befindet sich die Nordsee, im Westen der Atlantik und die Irische See. Eine berühmte Urlaubsregion am Meer ist Cornwall im Süden. Im Westen vor der Küste von Schottland liegen die Hebriden, eine Inselgruppe. Nördlich von Schottland sind die Shetland-Inseln und die Insel Orkney. Beide Gebiete gehörten früher lange Zeit zu Dänemark.

Was ist früher dort passiert?

Bei Großbritannien denkt man zuerst an England. Zum Vereinigten Königreich gehört aber auch zum Beispiel Schottland. Auf dem Foto sieht man Edinburgh, die schottische Hauptstadt.

Ihren Namen haben die Britischen Inseln von einem keltischen Volk im Altertum, den Briten. Sie besiedelten Britannien, bevor es im Jahr 43 vor Christus von den Römern erobert wurde. Am Ende des Altertums kamen die Angelsachsen aus dem heutigen Norddeutschland auf die Inseln und übernahmen die Macht. England mit seiner Hauptstadt London wurde das wichtigste Königreich auf der Insel Großbritannien. Es eroberte auch den Rest der Britischen Inseln, das heutige Irland und Nordirland.

Das alte England wurde aber auch teilweise von anderen Reichen erobert. Ein wichtiger Zeuge davon ist der Teppich von Bayeux. Er stammt aus dem Mittelalter und zeigt, wie der normannische Herzog Wilhelm im Jahr 1066 England erobert hat. Das war das letzte Mal, dass Feinde das Land besetzt haben.

Mit Elisabeth der Ersten starb im Jahr 1603 die letzte englische Königin aus der Herrscherfamilie Tudor. Weil sie keine Kinder hatte, wurde Jakob Stuart, der Sohn von Elisabeths Cousine Maria Stuart König von England. Er war bereits König von Schottland, darum wurden England und Schottland eine Personalunion. So nennt man es, wenn zwei Staaten vom selben Herrscher regiert werden. Aus dieser Personalunion wurde im Jahr 1707 schließlich das Vereinigte Königreich.

Später eroberte das Königreich viele Kolonien auf der ganzen Welt. Dazu gehörten Indien, Australien, Kanada und viele weitere Länder. Um das Jahr 1920 wurde ein Viertel der Erde von London aus beherrscht. Das ist jetzt etwa 100 Jahre her. Damals aber begannen die Kolonien schon, unabhängig zu werden. Etwa um 1960 hatten die Briten ihr Weltreich verloren. Seitdem interessieren sie sich wieder mehr für den Rest von Europa.

Was muss man über die Menschen im Land wissen?

In Großbritannien gibt es die vier Landesteile England, Schottland, Wales und Nordirland. In England leben mehr als vier Fünftel aller Briten. In allen Landesteilen spricht man Englisch. Jedoch haben die anderen Landesteile noch von früher alte, keltische Sprachen, die von manchen Menschen gesprochen werden.

Außerdem leben in Großbritannien viele Einwanderer oder die Nachfahren von Einwanderern. Meist kommen sie aus den früheren Kolonien aus Asien, Afrika und der Karibik. Die meisten Einwanderer sind aus Indien, Polen oder Pakistan und leben in England.

Im frühen Mittelalter wurde Großbritannien christlich. Am Ende des Mittelalters gab es es die Reformation: In England und Schottland wurden neue Kirchen gegründet. Die größte wurde die Anglikanische Kirche. Sie war so ähnlich wie die katholische Kirche, nur, dass sie keinen Papst hat. Heute noch sind fast die Hälfte der Briten Anglikaner. Viele weitere Briten sind katholisch. Außerdem ist etwa jeder zwanzigste Einwohner Muslim.

Für viele Menschen ist die Queen sehr wichtig, die Königin. Herausragend war zum Beispiel die Queen Victoria. Sie kam im Jahr 1840 zur Welt. Sie starb im Jahr 1901, als das Britische Weltreich fast schon am größten war. Victoria hatte Vorfahren aus Deutschland und war auch Kaiserin von Indien. Heute ist es Elisabeth die Zweite, die seit über sechzig Jahren Königin ist.

Wer hat in Großbritannien das Sagen?

Die „Häuser des Parlaments“: Dieses Gebäude steht in London am Fluss Themse. Der Turm rechts heißt Big Ben. Gebaut wurde es vor über 150 Jahren. Damals fand man den Stil der Gotik wieder gut.

Seit dem Jahr 1689 herrscht der König „zusammen“ mit dem Parlament. Die englische Königin Elisabeth die Zweite war sicherlich die bekannteste Königin der Welt. Nach 64 Jahren als Königin starb sie im Jahr 2022 und ihr Sohn Charles der Dritte folgte ihr auf den Thron. Allerdings können die Könige des Landes schon lange nicht mehr viel bestimmen. Der Wechsel von Elisabeth zu Charles brachte die Diskussion darüber, ob es überhaupt noch einen König braucht, erneut ins Rollen.

In der Wirklichkeit ist das Parlament am wichtigsten. Das Parlament macht die Gesetze. Es besteht aus zwei Kammern, also zwei Teilen: das Unterhaus und das Oberhaus. Ein Sitz im Oberhaus war früher nur den Adligen und Bischöfen vorbehalten. Wichtiger ist aber das Unterhaus.

Die Regierung heißt hier Kabinett. Wer Chef der Regierung werden will, muss der Chef einer der beiden großen Parteien sein. Meistens gewinnt eine der beiden Parteien bei den Wahlen so klar, dass sie viele Mitglieder im Unterhaus bekommt. Die Königin ernennt dann den Chef dieser Partei zum Regierungschef. Man nennt ihn Premierminister. Der Premierminister sucht sich dann seine Minister aus. Jeder von ihnen leitet eine der zwanzig Abteilungen, genannt Ministerium. Die gesamte Regierung trägt den Namen Kabinett.

Großbritannien war seit dem Jahr 1973 Mitglied der Europäischen Gemeinschaften, die später zur Europäischen Union wurden. Doch im Jahr 2016 gab es eine Volksabstimmung: Die Regierung ließ das Volk von Großbritannien entscheiden, ob das Land in der Union bleiben soll. Etwas mehr als die Hälfte der Menschen war für den Austritt, den Brexit. Dieses Wort setzt sich zusammen aus den Wörtern „Britannien“ und „Exit“, das bedeutet „Austritt“. Seitdem spricht man in Großbritannien und im übrigen Europa darüber, wie es danach weitergehen soll.

Wofür ist Großbritannien bekannt?

„Fish and Chips“ ist normalerweise Schellfisch mit Pommes frites, die man in Großbritannien Chips nennt.

In der Zeit des Britischen Weltreiches verbreitete sich die englische Sprache. Englisch ist heute eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Sprache der Welt. Dadurch lernt man oft auch die Kultur Großbritanniens kennen.

Ob Tee am Nachmittag, das Ungeheuer von Loch Ness, die Bulldogge, Stonehenge oder gebratener Schinken zum Frühstück: Großbritannien kennt man für viele große und kleine Dinge. William Shakespeare ist der berühmteste Schriftsteller Englands und vielleicht der Welt, und die Beatles sind die erfolgreichsten Musiker des Landes.

Großbritannien brachte die Eisenbahn in seine Kolonien. Deshalb gibt es heute in Ländern wie Indien weit verzweigte Eisenbahnnetze. Die meisten Eisenbahnen der Welt fahren heute links, weil das in England so war. Dies gilt auch auf den Schienen auf dem europäischen Festland, nicht jedoch auf den Straßen.

Auch einige Sportarten haben ihren Ursprung in Großbritannien. Fußball wurde in vielen Ländern der Welt bekannt. Die Nationalmannschaft vom Landesteil England wurde bisher einmal Weltmeister. Andere Sportarten spielt man höchstens in Ländern, die zum Britischen Weltreich gehört haben. Beispiele dafür sind Rugby und Cricket.

Womit verdienen die Menschen ihr Geld?

Die City of London ist ein kleines Gebiet im Herzen der Großstadt London. Das Gebiet hat einen eigenen Bürgermeister und eigene Regeln. Hier befinden sich besonders viele Banken.

Großbritannien war das erste Land der Industrialisierung. Heute wird aber kaum noch Kohle abgebaut, und man stellt im Land immer weniger Waren her. Darum sind viele Menschen arbeitslos oder verdienen wenig, besonders im Norden von England.

Besonders wichtig sind heute die Dienstleistungen, und da vor allem der sogenannte Finanzsektor. Gemeint sind Banken und andere Unternehmen, die mit Geld handeln. In London befindet sich die wichtige Londoner Börse, wo mit Aktien gehandelt wird. Es kommen auch ziemlich viele Touristen ins Land, fast 30 Millionen jedes Jahr.

Großbritannien handelt vor allem mit den USA und China, aber auch besonders viel mit den Ländern der Europäischen Union wie Deutschland und Frankreich. Fachleute haben ausgerechnet: Nachdem Großbritannien mit dem Brexit aus der Union ausgetreten ist, kann es viele Waren viel schlechter verkaufen. Wahrscheinlich gehen viele Arbeitsplätze verloren, und das Land wird ärmer.




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