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China

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Klexikon K yellow.png Volksrepublik China  
Flag of the People's Republic of China.svg
Flagge
Hauptstadt Peking
Amtssprache Hochchinesisch
Staatsoberhaupt Präsident Xi Jinping
Einwohnerzahl etwa 1.443 Millionen
Fläche etwa 9.597.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Asien liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

China ist ein Land im Osten Asiens. In keinem anderen Land der Welt leben mehr Menschen. Der allergrößte Teil Chinas nennt sich „Volksrepublik China“. Ihre Hauptstadt ist Peking. Eine Insel aber vor der Küste Chinas hat eine eigene Regierung und nennt sich „Republik China“ oder auch Taiwan. Ihre Hauptstadt ist Taipeh. China heißt in der Landessprache Zhong-guo. Das heißt auf deutsch so viel wie „Reich der Mitte“. Diese Bezeichnung hört man auch oft im Deutschen.

Die Chinesen haben eine lange Geschichte und eine alte Kultur. Dazu gehören zum Beispiel die chinesischen Schriftzeichen oder die Chinesische Mauer. In letzter Zeit hat sich China von einem Entwicklungsland zu einer Weltmacht entwickelt.

Wie sieht das Land aus?

Mit der „Großen Mauer“ wollten sich die Chinesen vor Angriffen aus dem Norden schützen. Trotzdem wurde China zweimal von anderen Völkern erobert. Wir nennen sie Chinesische Mauer.

China ist das viertgrößte Land der Erde. Weil das Land sehr groß ist, sind die Regionen sehr verschieden. Im Nordwesten gibt viele Steppen und Wüsten, wie die Taklamakan, die zweitgrößte Sandwüste der Welt. Im Südwesten liegt das Hochland von Tibet, an dessen Süden das Himalayagebirge liegt. Ein Teil vom Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt, liegt in China. Auch die Mitte Chinas ist sehr gebirgig.

Im Süden findet man Dschungel und im Westen große Ebenen mit großen Flüssen. Die größten sind der Jangtsekiang oder „Langer Fluss“, der Huanghe oder „Gelber Fluss“ und der Xi Jiang oder Westfluss. In den Ebenen und an den Flüssen liegen die größten Städte Chinas, wie Peking, Shanghai, Kanton und Hongkong.

Das berühmteste Tier aus China ist der Große Panda, der nur hier lebt. Es gibt nur noch wenige Pandas, aber weil der schwarz-weiße Bär sehr beliebt ist, versucht man ihn durch Zucht zu erhalten und wieder zu vermehren. Aus Tibet kommt der Yak, ein großes Rind mit einem zottligen Fell. Im Osten halten sich die Menschen Trampeltiere, wie das zweihöckrige Kamel auch genannt wird. Im Norden lebt der Sibirische Tiger, der größte Tiger der Welt.

Was ist früher in China geschehen?

Die Terrakotta-Armee von Kaiser Qin.
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Qin

China ist eines der ältesten Länder der Welt. Schon vor 12.000 Jahren wurde am Gelben Fluss und am Jangtsekiang Reis angebaut. Vor 5.000 Jahren entstanden die ersten Hochkulturen. Im Jahr 221 vor Christus vereinigte der Herrscher von Qin die verschiedenen chinesischen Königreiche und machte sich zum ersten Kaiser des Landes. Von ihm hat es seinen Namen im Deutschen: China. Er führte eine einzige Schrift für sein gesamtes Reich ein, aus der die heutige chinesische Schrift entstand. Als Kaiser Qin starb, wurde er in einem riesigen, unterirdischen Grabmal beerdigt. Bewacht wird er von Tausenden lebensgroßen Soldaten aus Ton, der Terrakottaarmee.

China hatte im Laufe der folgenden Jahrtausende viele verschiedene Kaiser, manchmal zerfiel das Land in kleinere Reiche. Einmal eroberten die Mongolen China und regierten es fast hundert Jahre lang, bevor sie wieder vertrieben wurden. In dieser Zeit gab es schon einen regen Handel mit Europa. Über die Seidenstraße brachten Karawanen Seide, Porzellan, Gewürze und andere wertvolle Güter von einem Ende der Welt zum anderen. Der Italiener Marco Polo berichtete, er sei bis an den Hof des Kaisers Kublai Khans gereist.

Vor 400 Jahren eroberten die Mandschu China und stellten nun den Kaiser. Den Han gefiel das nicht und es kam immer wieder zu Aufständen. Besonders wütend waren sie, weil China unter den Mandschukaisern sehr schwach wurde und von europäischen Ländern in Kriegen mehrmals besiegt wurde. Mehrere Hafenstädte musste China an diese Länder abgeben. Im Jahr 1912 wurde der Kaiser abgesetzt und China wurde eine Republik. Aber unter den Politikern kam es zu Streit und schließlich zum Bürgerkrieg.

Kurz darauf eroberte Japan weite Teile Chinas. Viele Menschen starben, bis die Japaner nach dem verlorenen Krieg wieder abziehen mussten. Auch der Bürgerkrieg forderte viele Opfer. Schließlich flohen die Nationalisten auf die Insel Taiwan, wo sie die Republik China weiterführten. Währenddessen riefen die Kommunisten auf dem Festland die Volksrepublik China aus.

Die Stadt Macau war lange Zeit eine Kolonie von Portugal und Hongkong war eine Kolonie von Großbritannien. Mittlerweile gehören beide Städte zur Volksrepublik China. China will die Besonderheiten, die bisher in Hongkong galten, abschaffen. Dies führte zu vielen Protesten, die die Polizei jeweils niederschlug.

Wirtschaftlich hat China große Fortschritte gemacht. Viele Güter werden nirgends so billig hergestellt wie dort. Deshalb ist China heute sehr bedeutend für die Wirtschaft der gesamten Welt.

Was muss man über die Menschen in China wissen?

In China leben viele Volksgruppen. Hier sieht man Menschen der Hui beim Nudeln machen. Die Hui erkennt man an ihren weißen Mützen. Sie sprechen zwar auch Chinesisch, wie die meisten anderen Chinesen, sind aber Muslime und haben eine eigene Kultur.

Die Bevölkerung wuchs stark an. Deshalb verlangte die Regierung im Jahr 1979, dass ein Paar nur noch ein Kind haben darf. Seit dann wuchs die Bevölkerung viel langsamer. Man fürchtete dann aber, dass später viel zu wenige junge Leute da sind, die sich um die Alten kümmern. So wurden zuerst zwei, dann drei Kinder pro Familie erlaubt. Aber Kinder kosteten inzwischen so viel Geld für die Schule und andere Dinge, dass die Familien sehr klein blieben. Im Jahr 2022 schrumpfte die Bevölkerung zum ersten Mal. Es starben also mehr Menschen, als dass Babys zur Welt kamen.

Die meisten Menschen in China sprechen Chinesisch. Aber von dieser Sprache gibt es mehrere Dialekte, die sehr unterschiedlich sind. Gemeinsam nutzen sie die chinesische Schrift, die viele Tausend Schriftzeichen hat. Ohne sie könnten die Menschen aus den verschiedenen Teilen Chinas einander nicht verstehen.

Jene Menschen, die Chinesisch sprechen, nennen sich meistens Han. Jeder zehnte Chinese gehört aber einer von über fünfzig anderen Volksgruppen an. Es gibt Tibeter, Uiguren, Zhuang, Mongolen, Mandschu und viele andere. Sie haben meist eine andere Sprache, Religion oder Lebensweise als die Han.

Am weitesten sind in China Religionen wie der Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus verbreitet. Chinesen haben kein Problem, mehrere Religionen nebeneinander zu haben. Daneben verehren viele ihre Vorfahren und es gibt auch viele Muslime und Christen.

Wer hat in China das Sagen?

Xi Jinping ist der Staatspräsident seit dem Jahr 2013.

China teilt sich in zwei Länder, die beide eine eigene Regierung haben. Die eine regiert auf der Insel Taiwan und nennt sich Republik China. Die andere regiert den großen Rest und nennt sich Volksrepublik China. Wenn man heute von China spricht, meint man normalerweise die Volksrepublik.

In der Volksrepublik China herrscht die Kommunistische Partei Chinas. Es gibt ein Parlament, aber nur eine Partei. Die Entscheidungen werden weitgehend von der Führung der Partei getroffen. Oberster Chef ist der Staatspräsident, der gleichzeitig auch Chef der Kommunistischen Partei ist. Er wird vom Parlament, der Nationalversammlung, gewählt.

In der Republik China auf Taiwan gibt es ein Parlament mit mehreren Parteien, so wie in den meisten europäischen Ländern. Hier wechseln sich die Parteien in der Regierung auch ab und zu mal ab. Auch hier gibt es einen Staatspräsidenten. Er wird ebenfalls vom Volk gewählt.

Wofür ist China bekannt?

Alte chinesische Schriftzeichen: Sie wurden vor fast 3000 Jahren in Bronze geritzt. Noch heute verwenden die Chinesen ihre eigene Schrift. Ein Zeichen steht für einen Begriff, nicht für einen Laut.

China hat eine sehr alte Kultur. Die einzelnen Schriftzeichen können entweder Silben, aber auch ganze Wörter bedeuten. Auch Naturwissenschaften und Mathematik spielen in der chinesischen Geschichte eine große Rolle, lange vor der Wissenschaft in Europa. Der Philosoph Konfuzius beschäftigte sich viel damit, wie die Menschen richtig leben sollen. Kungfu ist eine Art Kampfsport, der in China entstand und früher vor allem von Shaolin-Mönchen geübt wurde. Die deutsche Übersetzung heißt so viel wie „harte Arbeit“.

In China wurden viele Dinge erfunden. Papier, Porzellan, Seide und Schießpulver zum Beispiel. Auch die Nudeln wurden hier erfunden und angeblich von Marco Polo nach Italien gebracht. Lange Zeit brachten Händler von hier Porzellan und Seide in die ganze Welt.

Womit verdienen die Menschen in China ihr Geld?

China macht viel Elektrizität mit Steinkohle.

Seit dem Jahr 1949 regieren in der Volksrepublik China die Kommunisten. Sie wollten ganz genau bestimmen, was wie hergestellt wird. Seit etwa 1980 haben die Chinesen mehr Freiheit in der Wirtschaft: Wer eine Firma gründen will, darf das tun. Dadurch sind manche Chinesen sehr reich geworden, die sich mit dem Staat gut verstehen. Viele andere sind arm geblieben, vor allem auf dem Land.

In Chinas Boden lagern viele Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle, auch Metalle oder Erze von Eisen, Zink, Blei und Platin. Dazu kommen Bauxit, Seltene Erden und viele andere. Auch gibt es viel Phosphor, das man für Dünger verwendet. Allein schon durch die Förderung dieser Rohstoffe entstehen viele Arbeitsplätze.

China kann sich mit dem angebauten Weizen, Mais, Reis und den Kartoffeln weit gehend selbst versorgen. Weil immer mehr Menschen Hähnchen oder Schweinefleisch essen wollen, muss China viel Soja aus dem Ausland einführen.

Auch Kleidung und Schuhe werden in großen Mengen hergestellt. Ein großer Teil davon gelangt mit Schiffen in die ganze Welt hinaus und wird dort verkauft. Immer wichtiger wird die Herstellung von technischen Produkten wie Maschinen, Computern, Handys und vielen anderen. Den notwendigen Strom stellt China vor allem in Kohlekraftwerken, mit Wasserkraft und Atomenergie her.




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