Südafrika

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Flag of South Africa.svg
Flagge
Hauptstadt Bloemfontein, Kapstadt, Pretoria
Amtssprache Xitsonga, Sesotho, Süd-Ndebele, Englisch, isiZulu, IsiXhosa, Afrikaans, Tshivenda, Nord-Sotho, Siswati, Setswana
Staatsoberhaupt Präsident Cyril Ramaphosa
Einwohnerzahl etwa 60 Millionen
Fläche etwa 1.221.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Afrika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Südafrika ist ein Land an der Südspitze Afrikas. Die Republik Südafrika ist mehr als dreimal so groß wie Deutschland, hat aber etwa um einen Drittel weniger Einwohner. Sie haben Vorfahren aus verschiedenen Teilen Afrikas und anderen Erdteilen wie Europa und Asien. Südafrika hat drei verschiedene Hauptstädte: In Pretoria arbeitet die Regierung, in Kapstadt das Parlament, in Bloemfontein das oberste Gericht.

Vier von fünf Menschen in Südafrika haben eine dunkle Hautfarbe. Bei der Volkszählung nennt man sie Schwarzafrikaner. Jeweils etwa jeder Zehnte gilt als Weißer oder als Farbiger. Farbige nennt man Menschen, die Vorfahren mit unterschiedlichen Hautfarben haben. Dazu gibt es noch Asiaten, deren Vorfahren meistens aus Indien oder Pakistan stammen.

Zwischen den Jahren nach 1900 und 1994 wurden die Rassen streng getrennt. Das nannte man die Apartheid. Heute soll die Hautfarbe keine Rolle mehr spielen. Aber die Regierung findet auch, dass die unterdrückten Schwarzen besonders gefördert werden sollen. Viele Weiße halten die Förderung für ungerecht. Viele Schwarze ärgern sich, dass immer noch Weiße meist reicher und gebildeter sind als Schwarze. Daher gibt es immer noch Streit, was die Hautfarbe angeht.

In Südafrika gibt es viele verschiedene Sprachen. Der Staat erkennt elf als Amtssprachen an. Die meisten Südafrikaner sprechen Zulu, Xhosa und Afrikaans, das dem Niederländischen ähnlich ist. Danach kommt das Englische. Trotzdem ist Englisch wohl die wichtigste Sprache des Landes: Wenn Südafrikaner sich treffen, die verschiedene Muttersprachen haben, verständigen sie sich meist auf Englisch.

Wie sieht das Land aus?

Warzenschweine im Tswalu-Kalahari-Reservat in Südafrika

Das Land ist sehr groß. Die Landschaft und das Klima sind deshalb äußerst vielfältig: Im Norden reicht das Land bis in die Kalahari-Wüste hinein. In der Mitte des Landes gibt es Steppen und verschiedene Gebirge.

Der höchste Berg liegt 3.450 Meter über dem Meeresspiegel. So hoch sind viele Berge in den Alpen. Dort gibt es im Winter Schnee. Viele Flüsse entspringen dort und bilden auf ihrem Weg ins Meer zum Teil große Wasserfälle. Das Land hat auf drei Seiten eine lange Küsten. Das Klima an der Südküste ist ähnlich wie am Mittelmeer. Die Meeresströmungen und die verschiedenen Winde verändern das Klima je nach Region.

In der Natur von Südafrika kommen sehr viele Pflanzen vor. Es gibt über 20.000 verschiedene Pflanzenarten. Viele Pflanzen wachsen sonst nirgends auf der Welt, deshalb sind sie endemisch. Wald gibt es hingegen nur wenig. Nur jeder hundertste Teil des Landes ist von Wald bedeckt.

Es gibt auch viele verschiedene Tierarten. Die „Großen Fünf“ sind der Elefant, das Nashorn, der Büffel, der Löwe und der Leopard. Dann gibt es aber auch noch Giraffen, Flusspferde, Geparde und viele andere Tiere. Viele von ihnen leben in Parks und sind dort geschützt. Im Krüger-Nationalpark beispielsweise leben über 140 Arten von Säugetieren. Das zieht eine Menge Besucher aus der ganzen Welt an.

Was ist früher in Südafrika passiert?

Schulkinder in einer Vorstadt von Kapstadt, einer großen Stadt des Landes. Die Vorstadt wurde in der Zeit der Apartheid für Farbige gegründet.

Die meisten Einwohner sind nach dem Mittelalter aus anderen Teilen Afrikas eingewandert. Ihre Sprachen, die sie mitgebracht haben, gehören zu den Bantu-Sprachen.

Afrikaans ist verwandt mit dem Niederländischen. Es waren nämlich Europäer aus den Niederlanden, die sich etwa ab 1650 im Süden von Afrika angesiedelt haben. Diese Südafrikaner nennt man noch heute „Buren“, das heißt Bauern. Später kamen Briten hinzu. Als Großbritannien ganz Südafrika beherrschen wollte, kam es zu Kriegen mit den Buren, aber auch mit schwarzen Afrikanern. Ab dem Jahr 1910 war Südafrika als Ganzes eine Kolonie von Großbritannien.

Etwa 20 Jahre später wurde Südafrika unabhängig. Die Weißen, also Briten und Buren, wollten alleine im Land bestimmen. Darum ließen sie sich allerlei Wege einfallen, um die Schwarzen zu unterdrücken. Vor allem sollten Schwarze und Weiße getrennt voneinander leben. Viele Schwarze wurden in neue Gebiete verschleppt. Der Rassismus in Südafrika, die Rassentrennung, hieß Apartheid.

Erst im Jahr 1994 mussten die Weißen die Apartheid aufgeben. Einige Jahre später wurde Nelson Mandela das erste schwarze Staatsoberhaupt von Südafrika. Noch immer leiden Menschen unter den Folgen der Apartheid: Viele Schwarze bleiben arm und ohne gute Bildung. Und dass, obwohl Südafrika eigentlich reich ist und Gold und Edelsteine in seinem Boden hat.

Wer hat in Südafrika das Sagen?

Patricia de Lille und Helen Zille sind Politikerinnen der zweitwichtigsten Partei, der Demokratischen Allianz. Zille hat Vorfahren aus Deutschland. Die wichtigste Partei ist hingegen der Afrikanische Nationalkongress. Manche finden, dass er zu stark ist und zu mächtig.

In Südafrika gibt es ein Parlament, das aus zwei Teilen besteht. Der eine Teil heißt Nationalversammlung und wird alle fünf Jahre gewählt. Der andere ist der Nationalrat der Provinzen. Wer darin sitzt, das bestimmen die Parlamente der neun Provinzen.

Das Parlament wählt den Präsidenten von Südafrika. Der Präsident ist nicht nur Staatsoberhaupt, sondern auch Chef der Regierung und ernennt seine Minister. Man darf nicht länger als zweimal fünf Jahre Präsident sein.

Seitdem Südafrika die Apartheid hinter sich gelassen hat, waren alle Präsidenten Mitglied derselben Partei. Es ist die mit Abstand wichtigste Partei des Landes und heißt Afrikanischer National-Kongress. Sie hatte gegen die Apartheid gekämpft, unter anderem mit Nelson Mandela, dem ersten schwarzen Präsidenten von Südafrika.

Wofür ist Südafrika bekannt?

Zwei moderne Tänzer, vom Vuyani-Tanztheater

In Südafrika herrschte lange Zeit die Kultur der Europäer. Doch auch die schwarzen Südafrikaner und andere Einwanderer haben ihre Kultur und Traditionen. Darum sieht man in Südafrika viele Unterschiede zwischen den Menschen. Ein Beispiel dafür ist die Küche des Landes.

Im Sport sieht man vor allem Sportarten, die in den Ländern beliebt sind, die zum Britischen Weltreich gehört haben. Außer Fußball sind das Rugby und Cricket. Im Jahr 2010 fand in Südafrika die Fußballweltmeisterschaft statt. Aus dieser Zeit kennt man auf der ganzen Welt die Vuvuzela, die ursprünglich ein Blasinstrument aus einem Horn war.

Zwei Südafrikaner haben den Nobelpreis für Literatur erhalten: J. M. Coetzee und noch davor Nadine Gordimer. In der Zeit der Apartheid waren manche ihrer Bücher verboten, weil sie vom Leid der Schwarzen geschrieben hat. Außer auf Englisch gibt es noch südafrikanische Literatur in über zehn weiteren Sprachen.

Die verschiedenen Sprachen hört man auch im Radio, im Fernsehen oder im Kino. Ein bekannter Musikstil in Südafrika ist Kwaito. Er erinnert an House-Musik und Hip Hop, hat aber auch viel südafrikanische Traditionen in sich.

Wovon leben die Menschen?

Viele Menschen sind arm und erledigen die Feldarbeit von Hand. Andere sind völlig arbeitslos.

In Südafrika gibt es viele Bodenschätze. Es gibt wertvolle Metalle wie Gold aber auch viele andere, die man in der Industrie braucht, zum Beispiel Eisen. Man fand auch Diamanten, Kohle und viele andere wertvolle Rohstoffe. Erdgas gibt es nur wenig, Erdöl fast keines.

Der Bergbau ist sehr wichtig. Bis 2007 war Südafrika das Land, in dem weltweit am meisten Gold gefördert wird. Viele Bodenschätze werden nicht nur so ins Ausland verkauft, sondern auch im Land verarbeitet. Es gibt Fabriken für den Bau von Maschinen, Kraftfahrzeugen und für Waffen. Auch die Herstellung von Textilien schafft viele Arbeitsplätze. Dies alles zusammen erbringt knapp die Hälfte des Geldes, die mit dem Export verdient wird. Damit ist der Verkauf von Gütern ins Ausland gemeint.

Diese Frau kocht dreimal am Tag für arme Kinder in einem Kinderheim.

Die Elektrizität gewinnt man mit Kohle-Kraftwerken. Aus Kohle wird aber auch eine Flüssigkeit gewonnen, die man als Kraftstoff für Autos und Maschinen brauchen kann. In der chemischen Industrie verwendet man diese Flüssigkeit zur Herstellung von Kunststoff und anderen Produkten, wie man dies andernorts mit Erdöl macht.

In der Landwirtschaft arbeitet zwar nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung. Trotzdem verkaufen auf der ganzen Welt nur zwei Länder mehr landwirtschaftliche Produkte ins Ausland. Angebaut werden vor allem Weizen, Mais und einige andere Getreide, aber auch Zuckerrohr, Obst, Gemüse und Wein. Auch Fleisch wird in großen Mengen exportiert.

Auch vom Tourismus leben viele Menschen. Die Berge und Nationalparks, die Weinregionen und Ausgrabungsstätten der Archäologie sowie die Städte und Küsten locken viele Touristen an. In Johannesburg und Kapstadt liegen die großen Flughäfen. Zudem gibt es wichtige Eisenbahnlinien. Viele kleinere Eisenbahnstrecken sind jedoch nicht mehr in Betrieb.

Der Reichtum ist jedoch sehr einseitig verteilt. Viele Menschen außerhalb der Städte und Industriegebiete sind sehr arm. Viele leben in provisorischen Hütten und haben keine Arbeit. Etwa jeder achte junge Mensch hat AIDS. Die Kinder müssen während neun Jahren die Schule besuchen. Die ist kostenlos.




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