Giraffen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Giraffen in einem Naturschutzgebiet in Kenia

Giraffen sind Säugetiere. Kein anderes Landtier ist größer, was die Körpergröße vom Kopf bis zu den Füßen angeht. Sie sind vor allem wegen des außergewöhnlich langen Halses bekannt. Im Hals hat die Giraffe sieben Halswirbel, wie die meisten anderen Säugetiere. Die Halswirbel der Giraffe sind aber außergewöhnlich lang. Eine weitere Besonderheit der Giraffen sind ihre beiden Hörner, die mit Fell überzogen sind. Manche Arten haben Höcker zwischen den Augen.

Giraffen leben in Afrika in Savannen, Steppen und Buschlandschaften. Es gibt neun Unterarten, die man an ihrem Fell erkennen kann. Jede Unterart lebt in einem bestimmten Gebiet.

Die Männchen nennt man auch Bullen, sie werden bis zu sechs Meter hoch und wiegen bis zu 1900 Kilogramm. Die weiblichen Giraffen nennt man Kühe. Sie können viereinhalb Meter hoch werden und wiegen bis zu 1180 Kilogramm. Ihre Schultern liegen zwischen zwei und dreieinhalb Metern Höhe.

Wie leben Giraffen?

Weil Giraffen so groß sind, kommen sie schlecht an das Wasser zum Trinken heran. Um den Kopf weit genug herabsenken zu können, müssen sie ihre Vorderbeine weit spreizen.

Giraffen sind Pflanzenfresser. Jeden Tag fressen sie etwa 30 Kilogramm Nahrung, bis zu 20 Stunden am Tag verbringen sie mit dem Fressen und der Nahrungssuche. Hierbei bringt der lange Hals der Giraffe einen großen Vorteil gegenüber anderen Pflanzenfressern: Sie können damit Stellen an Bäumen abweiden, an welche sonst kein anderes Tier herankommen kann. Zum Abrupfen der Blätter benutzen sie ihre blaue Zunge. Sie ist bis zu 50 Zentimeter lang.

Giraffen kommen wochenlang ohne Wasser aus, weil sie mit den Blättern genügend Flüssigkeit aufnehmen. Wenn sie dann doch einmal Wasser trinken, müssen sie die Vorderbeine weit spreizen, damit sie das Wasser mit dem Kopf erreichen.

Giraffenweibchen leben in Gruppen, die aber nicht immer zusammenbleiben. Eine solche Giraffenherde hat manchmal sogar 32 Tiere. Die jungen Giraffenbullen bilden eigene Gruppen. Als erwachsene Tiere sind sie Einzelgänger. kämpfen miteinander, wenn sie sich treffen. Dann stehen sie nebeneinander und schlagen ihren Kopf gegen den langen Hals des anderen.

Wie vermehren sich Giraffen?

Ein Giraffenbulle mit einem Kalb

Giraffenmütter tragen fast immer nur ein Baby im Bauch, also nicht mehrere gleichzeitig. Die Schwangerschaft dauert länger als beim Menschen: Ein Giraffen-Kalb bleibt 15 Monate im Bauch der Mutter. Giraffenweibchen bekommen ihre Jungen im Stehen. Es macht dem Jungtier nichts aus, von so hoch oben auf den Boden zu fallen.

Bei der Geburt wiegt ein Jungtier bereits 50 Kilogramm. Schon nach einer Stunde kann es aufstehen und ist 1,80 Meter groß, so groß wie ein erwachsener Mann. So erreicht es die Zitzen der Mutter, damit es dort Milch saugen kann. Schon nach kurzer Zeit kann es laufen. Das ist sehr wichtig, damit es der Mutter folgen und vor Raubtieren davonlaufen kann.

Während etwa eineinhalb Jahren bleibt das Jungtier bei seiner Mutter. Mit etwa vier Jahren wird es geschlechtsreif, mit sechs Jahren ist es ausgewachsen. Eine Giraffe wird in freier Wildbahn etwa 25 Jahre alt. In Gefangenschaft können es auch 35 Jahre sein.

Sind Giraffen gefährdet?

Hier sieht man gut die Halswirbel. Zwei sind zu einem einzigen verwachsen.

Giraffen werden selten von Raubtieren angegriffen, weil sie so groß sind. Notfalls treten sie ihre Feinde mit den Vorderhufen. Für die Jungtiere ist das schwieriger, wenn sie von Löwen, Leoparden, Hyänen und Wildhunden angegriffen werden. Die Mutter beschützt sie zwar, trotzdem wird nur ein Viertel bis eine Hälfte der Jungtiere erwachsen.

Der größte Feind der Giraffen ist der Mensch. Schon die Römer und Griechen jagten Giraffen. Das taten auch die Einheimischen. Die langen Sehnen der Giraffen waren für Bogensehnen und als Saiten für Musikinstrumente beliebt. Diese Jagd führte jedoch nicht zu einer ernsthaften Bedrohung. Überhaupt sind Giraffen für Menschen durchaus gefährlich, wenn sie sich bedroht fühlen.

Aber der Mensch nimmt den Giraffen immer mehr seiner Lebensräume weg. Heute sind sie nördlich der Sahara ausgerottet. Und die übrigen Giraffenarten sind gefährdet. In Westafrika sind sie sogar vom Aussterben bedroht. Am meisten Giraffen gibt es noch im Serengeti-Nationalpark in Tansania an der Ostküste Afrikas. Um an die Giraffen zu denken, findet jeden 21. Juni der Welt-Giraffen-Tag statt.




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