Buren

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Eine Familie der Buren in der Zeit des Kriegs um das Jahr 1900

Buren oder Afrikaaner nennt man eine große Gruppe von Menschen im Staat Südafrika. Sie sprechen Afrikaans, eine Sprache, die vom Niederländischen abstammt. Es sind Weiße, deren Vorfahren aus Europa stammen.

In Südafrika leben heute etwa ein und eine halbe Millionen Buren. Sie sind eine Minderheit im Land. Viele andere haben Südafrika verlassen, nachdem die Apartheid vorbei war. Übrigens sprechen etwa sechs Millionen Nichtweiße ebenfalls Afrikaans. In der Zeit der Apartheid wurden sie oder ihre Eltern und Großeltern dazu gezwungen, die Sprache zu lernen.

Wie kamen die Buren ins Land?

Die britische Kapkolonie in Orange und die Burenrepubliken in Gelb bildeten zusammen das Land Südafrika.

Um das Jahr 1650 kamen europäische Siedler aus Holland an das Kap der Guten Hoffnung. Ihr Schiff war dort gestrandet. Ihre Siedlung wurde später Kapstadt. Sie fuhren im Auftrag eines niederländischen Unternehmens, der Ostindien-Kompanie. Anhand ihres niederländischen Namens „Vereenigde Oostindische Compagnie“ kürzt man sie auch VOC ab. Manche der Siedler waren eigentlich Deutsche oder Schweizer, die damals Arbeit suchten.

Bis zum Jahr 1795 bestimmte die VOC über das Gebiet am Kap. Es war eine Kolonie, in die mehr und mehr Siedler kamen. Diejenigen, die nicht mehr für die VOC arbeiteten, wurden Bauern. Daher kommt der Ausdruck: Buren, oder eigentlich Boeren, bedeutet Bauern auf Niederländisch. Später übernahmen die Briten die Macht.

Die VOC herrschte streng über die Kolonie. Daher verließen manche Siedler die Kolonie und zogen weiter nach Osten. Das passierte auch später, nachdem die Kolonie britisch geworden war. Ein Teil der Buren wollte nicht unter den Briten leben und deren Gesetze befolgen. Es gab auch Streit mit schwarzen Völkern im Gebiet. Den Buren gefiel nicht, dass die Briten die Sklaverei abschafften.

Ab dem Jahr 1835 zogen viele Buren in den Osten, wo sie eigene Republiken gründeten. Es gab zwei Kriege zwischen den Buren und den Briten. Die Briten eroberten diese Republiken, unter anderem, weil dort Gold gefunden wurde. Im Jahr 1902 mussten die letzten Buren-Republiken aufgeben.

Seitdem lebten die Buren neben den englisch-sprachigen Siedlern. Buren nennt man vor allem diejenigen, deren Vorfahren in den Osten gezogen waren. Afrikaaner sagt man, wenn man noch die übrigen Siedler meint, die Afrikaans sprechen.

Eine bestimmte Partei war bei Buren sehr beliebt: die Nationale Partei. Von ihr stammt die Politik der Apartheid, die Unterdrückung der Nichtweißen. Damals waren nur Englisch und Afrikaans Amtssprachen in Südafrika. Seit dem Ende der Apartheid sind es zwei von vielen Amtssprachen.




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