Angelsachsen
Die Angelsachsen waren ein Volk im Altertum und im frühen Mittelalter. Genau genommen setzten sie sich aus mehreren Stämmen der Germanen zusammen: Das waren vor allem Sachsen aus dem heutigen Niedersachsen und Angeln aus Schleswig-Holstein. Hinzu kamen aber auch Friesen aus dem heutigen Nordwesten von Deutschland. Ferner gehörten dazu Jüten aus einer Gegend, die heute in Dänemark liegt.
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Das Vaterunser auf Angelsächsisch:
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Der Anfang des Beowulf-Gedichtes, über 1300 Jahre alt:
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Um das Jahr 400 wanderten die Angelsachsen nach Britannien aus, genauer gesagt in den Osten des heutigen Englands. Damals lebten dort vor allem Kelten und Römer. Die Angelsachsen kamen ursprünglich als römische Söldner nach Britannien. Später führten sie Kriege gegen die Einheimischen und eroberten schließlich ganz England.
Mit der Zeit verdrängten sie die Römer und Kelten. Manche nahmen die angelsächsische Sprache und Kultur an. Andere flüchteten nach Wales und Schottland. Im sechsten Jahrhundert wurden die Angelsachsen zum Christentum bekehrt.
Im Frühmittelalter bestand das heutige England aus zahlreichen angelsächsischen Königreichen. Sieben davon waren besonders bedeutend: Wessex, Sussex, Essex, Kent, Ost-Anglien, Merzien und Nordhumbrien. In der englischen Geschichtsschreibung nennt man diese Epoche die Heptarchie, was „Siebenherrschaft“ bedeutet.
Im neunten Jahrhundert wurden diese Königreiche von Wikingern aus Dänemark überfallen und geplündert. Den Dänen gelang es, alle Königreiche bis auf Wessex zu erobern und dort das Königreich Danelag zu gründen. Im Jahr 878 gelang es dem König von Wessex, Alfred dem Großen, die Wikinger aus Britannien zu vertreiben. Unter seinem Enkel Æthelstan wurden die sieben Königreiche schließlich zum Königreich England vereint. Im Jahr 1066 eroberten die Normannen England von Frankreich aus. Davon erzählt der Teppich von Bayeux. Mit dieser Eroberung endete die Zeit der Angelsachsen.
Was für eine Kultur hatten die Angelsachsen?
Das Angelsächsische, die Sprache der Angelsachsen, gehört zu den germanischen Sprachen. Anfangs war sie Sprachen wie Niederländisch noch ähnlicher. Aber dann eroberten Dänen große Teile des Landes, später Normannen das ganze Land. Die Normannen waren Wikinger, die in Frankreich gelebt haben und Französisch mitgebracht haben.
Durch solche Einflüsse entwickelte sich das heutige Englisch. Für einen heutigen Engländer ist die Sprache der Angelsachsen kaum verständlich. Viele Wörter sind nämlich nicht germanisch, sondern kommen aus dem Dänischen oder Französischen.
Die Angelsachsen schrieben wie auch andere Germanen zunächst mit dem Runen-Alphabet. Im 6. Jahrhundert übernahmen sie die lateinischen Buchstaben. Ein sehr alter germanischer Text, den wir heute noch kennen, ist das angelsächsische Beowulf-Gedicht. Es handelt von einem Helden, der gegen ein Monster kämpfen muss.
Die Angelsachsen trieben viel Handel mit anderen Völkern auf dem Festland. Gehandelt wurde mit Zinn und Sklaven, aber auch mit exotischen Dingen wie Wein, die zuvor im Orient eingekauft wurden.
Als die Angelsachsen noch nicht Christen waren, begruben sie ihre Herrscher in Booten, in die sie ihre wertvollsten Besitztümer legten. So ein Bootsgrab fand man im Jahr 1939 in Sutton Hoo, etwa 150 Kilometer nordöstlich von London. Die darin enthaltenen Schmuckstücke und Waffen sind im Britischen Museum ausgestellt.
Dieses Schild fand man im Bootsgrab von Sutton Hoo.
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