Britisches Weltreich
Das Britische Weltreich war das größte Reich auf der Erde. Man nennt es auch British Empire oder einfach nur das Empire. Am mächtigsten war es um das Jahr 1900, danach wurde es noch etwas größer. Großbritannien regierte damals über ein Viertel der Welt.
Auf diese Weise beeinflusste Großbritannien die Länder, die es besetzte. Aus seinen Kolonien gelangten viele Reichtümer und Rohstoffe nach Großbritannien. Es wurde reich und konnte viel Geld für die Wissenschaft und Kultur einsetzen.
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So wird „British Empire“ ausgesprochen:
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„Rule Britannia“ ist ein altes Lied, das das Empire verherrlicht:
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Das Britische Weltreich endete aber, vor allem in den Jahren nach 1950. Die Völker wehrten sich gegen die Briten, und das Weltreich wurde für Großbritannien zu teuer. Heute hat Großbritannien nur noch einige kleine Inseln als Kolonien, oder wie man sagt: überseeische Gebiete.
Welche Länder werden dazu gezählt?
Auf dem Höhepunkt seiner Macht besaß Großbritannien Kolonien auf allen bewohnten Kontinenten und beanspruchte sogar einen Teil der Antarktis. Deshalb nennt man es auch „Das Reich, in welchem die Sonne niemals untergeht“, weil durch die Zeitverschiebung immer irgendwo gerade Tageslicht war.
Im Nahen Osten gehörten Ägypten und die Stadt Aden im Jemen dazu, später auch das heutige Israel und Jordanien. Im übrigen Asien herrschten die Briten vor allem in Indien, Pakistan, Sri Lanka, Myanmar, den Städten Hongkong und Singapur sowie in Malaysia. Ozeanische Kolonien waren Australien, Neuseeland und Fidschi.
In Afrika waren Südafrika, Simbabwe, Sambia und Botswana im Süden, Ghana und Nigeria im Westen, sowie der Sudan, Uganda, Kenia und Tansania im Osten britisch.
In Amerika herrschten die Briten lange über das heutige Kanada. Auch der Osten der USA war bis ins Jahr 1776 britisch. Darüber hinaus gibt es unzählige Inseln in der Karibik und im Pazifik, die früher zum Weltreich gehörten. Am bekanntesten ist wohl Jamaika. In Europa gehörte ganz Irland dazu, ansonsten hatte man nur die kleinen Gebiete Malta, Zypern und Gibraltar. Manche Orte wie die Falklandinseln oder Bermuda sind bis heute britisch.
Wie entstand das Weltreich?
Am Ende des Mittelalters, um das Jahr 1500, begannen einige europäische Länder, Kolonien zu erobern. England entdeckte für sich Gebiete vor allem in Nordamerika. Es besetzte auch Gebiete an den Küsten von Südamerika, Indien und Afrika. Manchmal nahm England sich alles mit Gewalt, mal kaufte es Stützpunkte, manchmal schloss es Verträge mit den Einheimischen ab.
Nach der Vereinigung von England und Schottland hieß das Land Großbritannien. Um das Jahr 1800 verlor Großbritannien die meisten Kolonien in Nordamerika: Sie machten sich unabhängig und wurden die Vereinigten Staaten von Amerika, die USA.
Großbritannien erwarb weitere Gebiete und erforschte die Welt, zum Beispiel dank einem Entdecker wie James Cook. Um das Jahr 1880 änderte sich die Weise, wie die Europäer mit den Kolonien umgingen. Sie besetzten auch das Innere der Kontinente und beuteten die Kolonien noch stärker aus. Großbritannien, das Land, in dem zuvor Eisenbahnen und Dampfschiffe erfunden worden waren, war darin besonders erfolgreich.
Welche Folgen hatte das Weltreich?
Manche Gebiete beherrschten die Briten direkt: Die Beamten dort erhielten ihre Befehle aus der britischen Hauptstadt London. Andere Gebiete hatten noch ihre alten Herrscher, aber die Briten bestimmten trotzdem die wichtigsten Dinge.
Wer im Weltreich etwas werden wollte, musste Englisch lernen. Oftmals galt das britische Recht, auch dort, wo die Menschen eine ganz andere Kultur hatten. Viele Menschen wurden unterdrückt oder verschleppt. Die Briten ließen Eisenbahnen und Telegrafen-Linien bauen. Das brauchten sie, um ihre Macht zu erhalten Es nützte aber auch den besetzten Ländern.
Die Briten beherrschten den Handel und wurden sehr reich. Es hieß, dass andere Reiche wie Russland wohl viel Land beherrschten, Großbritannien aber das Meer. Kein anderes Land hatte so viele Schiffe.
Wie endete es?
Die Völker im Britischen Weltreich wollten mehr Freiheit und nicht immer alles machen, was ihnen die Beamten in London vorschrieben. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Großbritannien vor allem in Europa. Es brauchte Soldaten und andere Unterstützung aus seinen Kolonien dafür. Nach dem Krieg verlangten die Menschen aus den Kolonien im Gegenzug mehr Freiheit.
Zunächst bekamen diejenigen Kolonien mehr eigene Macht, in denen Menschen mit weißer Hautfarbe lebten oder herrschten. Das waren Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika. Um das Jahr 1930 wurden sie mehr oder weniger unabhängig. Ihr Staatsoberhaupt war aber immer noch der König von Großbritannien.
Bei den übrigen Kolonien änderte sich nicht viel. Großbritannien erhielt sogar noch einige Kolonien von Deutschland hinzu. Aber im Zweiten Weltkrieg brauchte Großbritannien wieder Hilfe. Das erste große Land, das danach unabhängig wurde, war Britisch-Indien: Im Jahr 1947 wurden daraus Indien und Pakistan.
Manchmal versuchte Großbritannien durch Gewalt, die Einheimischen wieder zu unterdrücken. Doch nach und nach musste Großbritannien die Kolonien aufgeben. Das passierte vor allem um das Jahr 1960.
Seit dem Jahr 1931 gibt es das Commonwealth of Nations. Übersetzt bedeutet das etwa „Gemeinwohl der Völker“. Oberhaupt dieses losen Zusammenschlusses von 56 Staaten ist Charles der Dritte, der jetzige König von Großbritannien. Fast alle ehemaligen Kolonien sind Mitglied im Commonwealth geworden. Sie wollen zusammenarbeiten für Frieden, Freiheit und Wohlstand. Von insgesamt 15 dieser Staaten ist König Charles heute noch das Staatsoberhaupt.
Helgoland gehörte bis zum Jahr 1890 zu Großbritannien.
Propaganda im Ersten Weltkrieg: Großbritannien mit seinen Verbündeten.
Im Zweiten Weltkrieg brauchte Großbritannien Soldaten aus den Kolonien und dem damals neuen Commonwealth of Nations.
Eine britische Briefmarke von 1956. Nach 1962 hat Jamaika das englische Wort für Unabhängigkeit darauf gedruckt.
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