Papst

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Am 8. Mai 2025 wurde der Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst gewählt. Er gab sich den Namen Leo der Vierzehnte.

Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er ist also der oberste Chef. Er ist der Leiter und darf auch vieles in seiner Kirche entscheiden. Auf Latein heißt der Papst „papa“, also Vater. Außerdem hat er viele andere Titel, zum Beispiel „Pontifex maximus“. Das bedeutet „oberster Brückenbauer“.

Für die frühen Christen waren fünf Städte besonders wichtig, eine davon war Rom. In diesen Städten gab es jeweils einen Bischof, der das Oberhaupt der Christen dieser Stadt war. In den Jahren ab 300 nach Christus fingen die Bischöfe von Rom damit an, dass sie sich für bedeutender als die anderen hielten. Im Mittelalter hieß es dann, der Bischof von Rom sei als Papst das Oberhaupt der ganzen Kirche.

Der Grund dafür: Petrus gilt als der erste Bischof von Rom. In der Bibel sagt Jesus zu seinem Apostel Petrus: „Du bist der Fels, auf dem ich meine Kirche erbauen will.“ Der Papst sieht sich, weil er Bischof von Rom ist, als Nachfolger von Petrus an. Er soll deshalb Stellvertreter von Jesus auf Erden sein. Im Mittelalter und in der Neuzeit kam es allerdings vor, dass mehrere Päpste auf einmal gewählt wurden: Jeder von ihnen hielt sich selber für den richtigen.

In der Geschichte hatte ein Papst mal mehr, mal weniger Macht. Erst im Laufe der Jahrhunderte hat der Papst so viel Macht wie heute erhalten: Seit dem Jahr 1870 gilt er in Fragen des Glaubens als „unfehlbar“. Das heißt: Wenn der Papst sich klar darauf bezieht, dass er der oberste Hirte der Kirche ist und in der Kraft als besonderer Apostel eine Glaubensfrage entscheidet, dann kann er sich nicht täuschen. Eine solche Entscheidung nennt man „ex cathedra“, was übersetzt ungefähr bedeutet: „vom Lehrstuhl des Bischofs aus“.

Das Gebiet, über das der Papst herrschen durfte, ist immer kleiner geworden. Seit dem Jahr 1929 ist sein eigenes Staatsgebiet nur noch die kleine Vatikanstadt. Dort ist er das Staatsoberhaupt.

Die über hundert Kardinäle dürfen als Einzige den Papst wählen. Zum Kardinal wird ein Priester, der schon Bischof ist und vom Papst ausgewählt wird. So wird eigentlich immer ein Kardinal der neue Papst. Die Wahlversammlung heißt Konklave. Sie findet in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan statt.

Wer ist gerade Papst?

Robert Prevost im Jahr 2023, zwei Jahre bevor er zum Papst gewählt wurde

Der aktuelle Papst wurde am 8. Mai 2025 gewählt. Er hieß ursprünglich Robert Francis Prevost. Als Papst nennt er sich Leo XIV., also Leo der Vierzehnte. Er kam im Jahr 1955 in Chicago in den USA zur Welt. Er war also bei seiner Wahl 69 Jahre alt. Er ist der erste Papst, der aus den USA stammt.

Zuerst studierte er Mathematik und Philosophie. Dann wurde er Mönch in der Ordensgemeinschaft der Augustiner. Er studierte Theologie in Chicago und anschließend die Gesetze der Kirche in Rom. Mit 27 Jahren wurde er zum Priester geweiht. In den folgenden Jahren arbeitete er in Peru, indem er zum Beispiel junge Mönche ausbildete. Anschließend amtete er in Rom als Chef des ganzen Ordens. Später wurde er Bischof von Chicago geweiht.

Schließlich wurde er vom damaligen Papst Franziskus in den Vatikan berufen. Er hatte dort einen wichtigen Posten und kannte dadurch die Vorgänge im Vatikan sehr gut. Zudem versteht er auch viel von der Wirtschaft. Das wird wichtig sein, denn der Vatikan gibt mehr Geld aus, als ihm eigentlich zur Verfügung steht. Als Papst ist er auch Bischof von Rom und trägt deshalb dort die Verantwortung.

Wer waren die letzten drei Päpste?

Das war der letzte Papst, Franziskus, im Jahr 2024. Im Jahr 2013 wurde er Papst. Vorher hieß er Jorge Mario Bergoglio.

Von 1978 bis 2005 war Johannes Paul der Zweite aus Polen Papst. Als erster Papst hat er viele Länder der Welt bereist, um dort Katholiken und andere Menschen zu besuchen. In diese Zeit fiel auch das Ende des Kalten Kriegs und des Kommunismus in seiner Heimat. Heute wird er als Heiliger verehrt.

Ab dem Frühling 2005 war der Deutsche Joseph Ratzinger Papst. Davor war er Professor der Theologie, Erzbischof in München und Mitglied der Kurie, also der päpstlichen Verwaltung in Rom. Sein Papstname war Benedikt der Sechzehnte. Er hat im Jahr 2013 entschieden, dass er nicht mehr Papst sein wollte. Doch er lebte weiter im Vatikan, bis er dort am letzten Tag des Jahres 2022 starb.

Im Frühjahr 2013 trafen sich die Kardinäle erneut zur Papstwahl. Ihre Wahl fiel auf Jorge Mario Bergoglio, der sich Papst Franziskus nannte. Er war ein Argentinier, dessen Familie aus Italien ausgewandert war. Als Kardinal war er auch Erzbischof von Buenos Aires. Als er Papst wurde, setzte er sich für Themen wie Armut, Umweltschutz und Flüchtlinge ein. Im Unterschied zu den vorherigen Päpsten wohnte er nicht mehr im Palast, sondern in einer normalen Wohnung im Vatikan. Viele Menschen hofften, dass er auch weitere Dinge verändern würde, denn bis heute akzeptiert die Kirche Homosexualität nicht und lässt Frauen nicht Priester werden. 2025 wurde er wegen einer Lungenentzündung mehrere Wochen lang im Krankenhaus versorgt. Er erholte sich nicht mehr ganz von dieser Krankheit und starb am Tag nach seinem letzten Auftritt am Ostergottesdienst im Vatikan.




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