Ukraine

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Flag of Ukraine.svg
Flagge
Hauptstadt Kiew
Amtssprache Ukrainisch
Staatsoberhaupt Präsident Wolodymyr Selenskyj
Einwohnerzahl etwa 43 Millionen
Fläche etwa 604.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Europa liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Die Ukraine ist ein Staat im Osten Europas. Es ist nach Russland das größte Land in Europa und ist fast doppelt so groß wie Deutschland. Es hat aber nur etwa halb so viele Einwohner. Die meisten von ihnen sprechen Ukrainisch, viele aber auch Russisch. Das sind zwei eng verwandte Sprachen, die Leute können einander recht gut verstehen.

Die Ukraine ist ein sehr vielfältiges Land. Wer dort Urlaub machen will, fährt an das Schwarze Meer oder besucht die Hauptstadt Kiew und andere alte Städte wie Odessa oder Lemberg. Im Jahr 2012 fanden in der Ukraine und dem Nachbarland Polen eine Fußball-EM statt.

Bis zum Ende des Kalten Krieges war die Ukraine ein Teil der kommunistischen Sowjetunion. In den vergangenen Jahren hat Russland immer wieder versucht, sich dabei einzumischen, was in der Ukraine passiert. Im Jahr 2014 haben Kämpfer mit russischer Hilfe sogar Teile der Ukraine besetzt, darunter die Krim. Viele Menschen sind bei den Kämpfen umgekommen.

Am 24. Februar 2022 begann Russland, verschiedene Ziele in der Ukraine zu bombardieren. Kampfpanzer fuhren von Belarus, von den Ostgebieten und von der Halbinsel Krim her in der Ukraine ein. Das war der Russische Überfall auf die Ukraine. Der Präsident Wolodymyr Selenskyj blieb in der Hauptstadt Kiew und rief sein Volk zum Widerstand auf.

Wie sieht das Land aus?

Der Fluss Dnister, hier in der Oblast Ternopil. Später fließt er durch das Land Moldau.

Die Ukraine ist ein eher flaches Land mit vielen Flüssen. Im Westen der Ukraine liegen die Karpaten, ein großes Gebirge. Im Süden liegt das Schwarze Meer mit der Krim-Halbinsel.

In den Karpaten gibt es die letzten subtropischen Urwälder Europas. Sie zählen zum Weltnaturerbe der UNESCO. Außer vielen Waldtieren, die es auch bei uns gibt, findet man auch Waschbären, Fasane, Kraniche und Pfauen, zudem einige der letzten Przewalski-Pferde.

Das Land eignet sich gut für die Landwirtschaft. Über die Hälfte des Landes können die Bauern nutzen. Dies ist ein Weltrekord. Einige Gegenden haben erst noch einen besonders fruchtbaren Boden.

Rund ein Achtel der Felder ist jedoch heute verloren. Wälder wurden abgeholzt und zu Ackerland gemacht. Darauf schwemmte der Regen die Erde weg. Durch das Absinken des Grundwassers wurde viel Ackerland zu unbrauchbarer Steppe. Gutes Land kann man aber auch sehr billig pachten, also mieten. Staaten wie Libyen, Unternehmen aus Russland oder Banken aus China und den USA haben dies getan und führen die Erträge aus der Ukraine in ihre Heimatländer ab.

Im Bergbau werden Kohle und Eisenerz aus dem Boden geholt, besonders in der Region um den Fluss Donbas im Osten. Im Boden schlummern aber auch noch viele Rohstoffe wie zum Beispiel Kohle oder Eisen-Erz oder Bauxit, aus dem man Aluminium gewinnt. Dazu kommen Gold, Quecksilber, Grafit und Uran, mit dem man Atomkraftwerke betreibt. Ferner gibt es Lithium und Seltene Erden, die man für Akkus und elektronische Geräte wie Smartphones braucht. Auch hier besteht die Gefahr, dass ausländische Unternehmen den großen Gewinn machen.

Was muss man über die Menschen in der Ukraine wissen?

Volkstanz bei einer alten Holzkirche in der Mitte der Ukraine

In der Ukraine leben Menschen verschiedener Volksgruppen. Etwa drei Viertel der Einwohner sehen sich als Angehörige der ukrainischen Volksgruppe, fast ein Fünftel als Angehörige der russischen Volksgruppe. Eine halbe Million sind Angehörige der rumänischen oder moldauischen Volksgruppe. Es gibt noch eine Reihe weiterer Volksgruppen.

Trotzdem sind sie alle ukrainische Staatsbürger. Man kann zum Beispiel zuhause Russisch sprechen und trotzdem Ukrainer sein. Russisch und Ukrainisch sind zwei verschiedene, aber verwandte slawische Sprachen. Wer Ukrainisch kann, hat oft auch Russisch gelernt. Es ist zu Streit gekommen, welche Sprache in der Ukraine Amtssprache sein soll. Die ukrainische Regierung hat Ukrainisch gefördert, nachdem in der Sowjetunion das Russische gefördert worden war.

Wer Russisch spricht, lebt meistens im Süden oder im Osten der Ukraine. Dort haben im Jahr 2010 einen Präsidenten gewählt, der mit Russland zusammenarbeiten wollte. Doch selbst dort wollen die meisten Einwohner nicht zu Russland gehören.

Drei Viertel der Ukrainer gehören zu einer orthodoxen Kirche. Es gibt im Land mehrere. Eine davon folgt einem Patriarchen in Moskau. Außerdem leben in der Ukraine römisch-katholische und protestantische Christen und auch Muslime.

Was ist früher in der Ukraine passiert?

Wladimir der Große wurde im Jahr 988 nach Christus getauft. Vorher war er kein Christ, sondern „Heide“, der also einer älteren Religion angehörte. Wladimir hatte große Teile des späteren Russlands erobert, auch das Gebiet von Kiew.

Die Ukraine hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Im 9. und 10. Jahrhundert war Kiew sogar die erste Hauptstadt eines Reiches, in dem mehrere slawische Völker lebten. Einige Teile im Westen der heutigen Ukraine gehörten aber auch lange Zeit zu Polen oder zu Österreich. Nach dem Ersten Weltkrieg, zur Zeit der Russischen Revolution, war die Ukraine das erste Mal ein eigener Staat. Das kommunistische Russland eroberte ihn aber rasch wieder und machte ihn zu einem Teil der Sowjetunion.

Das Widubitschi-Kloster in Kiew. Das Christentum in der Ukraine ist meist orthodox.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Ukraine vom nationalsozialistischen Deutschland besetzt und viele Menschen, vor allem ukrainische Juden, wurden umgebracht. Es gab aber auch Ukrainer, die den Deutschen dabei geholfen haben. Nachdem Deutschland den Krieg verloren hatte, wurde die Ukraine wieder ein Teil der Sowjetunion. Die Sowjetunion verschob die Grenze mit Polen nach Westen: So wurden einige Städte ukrainisch, die vorher polnisch waren.

Im Jahr 1991 zerfiel die Sowjetunion. Dadurch wurde die Ukraine wieder ein eigener Staat. Sie leidet noch immer unter der Zeit, als Russland regiert hatte. Nach 1930 waren viele Ukrainer an einer Hungersnot gestorben, und 1986 gab es einen schweren Unfall bei Tschernobyl. In der Nähe dieser ukrainischen Stadt lag ein Atomkraftwerk. Viel radioaktive Strahlung gelangte in die Umgebung und in die Luft. Im Gebiet dort kann man heute immer noch nicht wohnen. Man würde schnell krank werden. Auch große Teile von Belarus, früher Weißrussland, wurden durch das Unglück verstrahlt.

Seit dem Jahr 2010 sprach die Ukraine mit der Europäischen Union über eine Partnerschaft. Russland wollte das verhindern. Im Jahr 2014 eroberte Russland die Halbinsel Krim und behauptete, die Krim gehöre nun zu Russland.

Im selben Jahr geschah folgendes in den beiden östlich gelegenen Gebieten Donezk und Luhansk: Einige hundert Leute wollten, dass ihr Landesteil russisch würde. Russland unterstützte sie mit ihrer Armee. So wurde aus den Gebieten die Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Kein Staat außer Russland und Syrien anerkannte diese beiden Volksrepubliken als unabhängige Staaten.

Im Februar 2022 griff Russland die gesamte Ukraine an. Nachdem es den Truppen nicht gelungen war, die Hauptstadt Kiew einzunehmen, konzentrierte sich die Armee auf den Osten und auf den Süden der Ukraine.

Womit verdienen die Menschen ihr Geld?

Ein Weizenfeld in Kasova Hora, in der Oblast Ivano-Frankivsk

Die Ukraine ist eines der ärmsten Länder Europas. Sie litt darunter, dass sie lange Zeit Teil der Sowjetunion war. Danach mussten sich die Menschen rasch umstellen. Noch heute sind die meisten Menschen arm, und durch den Krieg Russlands wurde die Lage noch schlimmer.

In Perovo steht eine der größten Anlagen für Sonnenenergie der Welt.

Die Landwirtschaft ist wichtig. Viele Bauern leben von ihren eigenen Erträgen, weil sie sonst kaum etwas verdienen können. Die Ukraine verkauft aber auch viel Getreide in andere Länder, vor allem Mais, Weizen, Roggen und Gerste. Buchweizen wird vor allem im Land selbst gegessen. Dazu kommen viele Gemüse. Die Sonnenblume ist die Nationalpflanze. Aus ihr kann man wertvolles Speiseöl pressen.

Viele Menschen arbeiten in der Schwerindustrie. Sie verarbeiten also das geförderte Eisen. Viele Maschinen werden gebaut wie Eisenbahnen, Autos und Schiffe sowie Teile für Flugzeuge, die Raumfahrt oder die Armee. Erdöl und Erdgas importiert die Ukraine zum großen Teil aus Russland.

Dienstleistungen werden immer wichtiger. Viel Software für Computer und ähnliche Geräte wird entwickelt. Auch die Banken verzeichnen ein großes Wachstum. Der Tourismus nahm vor dem Krieg zu, vor allem in Kiew und an den Küsten des Schwarzen Meers. In den Karpaten gibt es einige Skigebiete sowie Erholungsorte mit warmen Quellen. Die Stadt Lemberg, ukrainisch Lwiw, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.




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