Russische Sprache
Das Russische ist eine slawische Sprache. Andere slawische Sprachen sind Bulgarisch, Kroatisch, Polnisch, Tschechisch und Ukrainisch. Vor allem Ukrainisch ist dem Russischen sehr ähnlich. Deshalb können Ukrainisch- und Russischsprecher einander leicht verstehen, obwohl sie unterschiedliche Muttersprachen haben.
Die russische Sprache wird von fast 280 Millionen Menschen gesprochen. Davon haben etwa 150 Millionen Russisch als Muttersprache. Das macht sie zu einer der meistgesprochenen Sprachen der Welt.
Russisch war die Amtssprache in den Ländern der Sowjetunion. Deshalb sprechen noch viele Menschen aus den baltischen Staaten, Osteuropa und Asien Russisch. Auch in der Deutschen Demokratischen Republik war es Pflichtfach. Doch lernten es viele Schüler nur widerwillig, denn Russisch ist ziemlich schwer zu lernen. Heutzutage ist Russisch die Amtssprache nicht nur in Russland, sondern auch in Weißrussland, Kasachstan und Kirgistan.
Das Russische, wie es heute gesprochen wird, ist im 18. Jahrhundert entstanden. Die Menschen wollten eine gemeinsame Sprache durchsetzen. Tatsächlich stammt diese Sprachform aus Moskau. Gleichzeitig wollte die Regierung das Land moderner machen. Deshalb holten sie Fachleute aus Westeuropa. Für die Verwaltung und das Militär holten sie deutsche Fachleute. So kommt es, dass Wörter wie „buchgalter“ (Buchhalter) und „marschrut“ (Мarschroute) in die russische Sprache kamen. Manche deutsche Wörter haben ihre Bedeutung leicht verändert. Ein „buterbrod“ (Butterbrot) ist für die Russen ein belegtes Brot. Eine „schajba“ (Scheibe) ist der Puck der Eishockeyspieler. Umgekehrt gelangten nur wenige Wörter aus dem Russischen ins Deutsche: „wodka“ (das Wässerchen) und „step“ (die Steppe) sind wohl die bekanntesten.
Die Russen schreiben mit dem kyrillischen Alphabet. Die Buchstaben sehen anders aus als im lateinischen Alphabet, wie es etwa die deutsche Sprache verwendet. Der bekannte russische Name „Wladimir“ wird mit kyrillischen Buchstaben so geschrieben: Владимир. Unser „W“ wird also mit einem „B“ geschrieben. Unser „B“ sieht im Russischen dagegen so aus: „Б“.
Wenn zum Beispiel russische Namen ins Deutsche übertragen werden, muss man sie umschreiben. Man nennt das Transkription. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu transkribieren. Zum Beispiel kommt es darauf an, an welcher Sprache man sich orientiert. Ein Englisch-Sprecher würde zum Beispiel eher „Vladimir“ mit V schreiben. Den Namen des Komponisten Peter Tschaikowski schreiben manche darum auch „Tschaikowsky“ oder sogar „Tchaikovsky“.
Im Berlin waren nach dem Zweiten Weltkrieg die Schilder oft in vier Sprachen: Englisch, Russisch, Französisch und Deutsch.
Die Nationalbibliothek in Sankt Petersburg
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