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Orthodoxe Kirche

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ikonenwand in einer orthodoxen Kirche in Estland. Eine Ikone ist ein religiöses Bild und zeigt Jesus oder einen Heiligen.
In Moskau steht die Christ-Erlöser-Kathedrale. Sie ist eine der größten Kirchen der russisch-orthodoxen Kirche und gilt auch als die wichtigste. Der höchste Turm ist 103 Meter hoch.

Die orthodoxe Kirche ist die drittgrößte Gemeinschaft von gläubigen Christen. Sie bilden also eine Konfession des Christentums. Ihr gehören etwa 300 Millionen Menschen an. Das sind fast viermal so viele wie die Einwohner Deutschlands. „Orthodox“ heißt so viel wie „richtige Verehrung“. Als orthodoxe Kirche kennt man aber auch den geweihten Raum, in dem sich diese Christen treffen.

Ursprünglich gab es keinen Unterschied zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche. Doch mit den Jahrhunderten stritten sie sich, wie man Gott verehren soll. Die Kirchen trennten sich im Jahr 1054 voneinander: Im Westen von Europa blieb die Katholische Kirche. Die Kirche im Osten Europas nannte sich die Orthodoxe Kirche. Sie verwendete im Gottesdienst oft die griechische oder die russische Sprache.

Was ist im orthodoxen Glauben wichtig?

Diese Ikone ist schon etwa 1400 Jahre alt. Sie stammt aus dem Byzantinischen Reich und zeigt die Märtyrer Sergios und Bakchos. Die beiden waren christliche Soldaten, die um das Jahr 303 getötet worden sind. So behauptet es jedenfalls eine beliebte Legende.

In der Orthodoxen Kirche gibt es sieben Sakramente. Dies sind die Taufe, die Beichte, die Firmung, die Eheschließung, die Krankensalbung, die Weihe der Priester und Bischöfe sowie die Eucharistie, also das Abendmahl. In der Katholischen Kirche ist es sehr ähnlich.

In den orthodoxen Kirchen sieht man viele Gemälde. Sie zeigen Jesus oder Heilige, also Menschen, die besonders christlich gelebt haben. Diese Bilder werden auf Holzbretter gemalt, während die Maler beten. Man nennt diese Bilder Ikonen. Sie sind oft reich mit Gold verziert und sehr wertvoll. Die orthodoxen Gläubigen küssen oft Ikonen. Für sie sind das nicht nur Bilder: Die heilige Person lebt in dem Bild. Vorne in der Kirche gibt es eine ganze Wand voller solcher Bilder, man nennt sie die Ikonenwand.

Die orthodoxen Kirchen sind noch viel stärker geschmückt und ausgefüllt als die katholischen Kirchen. Besonders beliebt sind Kerzen, Leuchter und eben Ikonen. Viele berühmte Kirchen gehören auch zu orthodoxen Klöstern.

Die Bibel besteht unter anderem aus dem Alten Testament. Bei den Orthodoxen befinden sich darin einige Schriften mehr als zum Beispiel bei den Katholiken. Maria, die Mutter von Jesus aus dem Neuen Testament, ist für die Orthodoxen ähnlich wichtig wie bei den Katholiken. Auch sehr wichtig sind die Kirchenväter: Dies sind wichtige Männer, meist Patriarchen aus vergangener Zeit, welche den orthodoxen Glauben geprägt haben.

Wie ist die orthodoxe Kirche organisiert?

Ein Bild aus Rumänien: In der Mitte sieht man den Patriarchen Daniel der rumänisch-orthodoxen Kirche.

Mit dem Papst in Rom hat die orthodoxe Kirche nichts zu tun: Sie hat ihre eigenen Erzbischöfe, die „Patriarch“ oder „Metropolit“ heißen. Von ihnen gibt es viele, und sie haben kein Oberhaupt über sich. Sie sind also wie Brüder. Patriarchen oder Metropoliten dürfen nicht heiraten, sondern müssen ledig bleiben. Sie müssen Priester sein.

Nur Männer können Priester werden, sie können aber unter Umständen heiraten wie die reformierten Pfarrer. Die Priester heißen „Presbyter“, das ist Griechisch und bedeutet „Ältester“. Aus dem Wort Presbyter ist der Name Priester entstanden. Eine Stufe tiefer stehen die Diakone. Dies können auch Frauen sein.

Orthodoxe Kirche und Staat bilden eine „Symphonia“. Dieses griechische Wort bedeutet „Harmonie“ oder „Zusammenklang“. Die Kirche und der Staat sind also nicht voneinander getrennt wie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Dies geht auf das 4. Jahrhundert zurück: Damals wurde das Christentum die Staatsreligion im Römischen Reich.




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