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Nigeria

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Klexikon K yellow.png Nigeria  
Flag of Nigeria.svg
Flagge
Hauptstadt Abuja
Amtssprache Englisch, Yoruba
Staatsoberhaupt Präsident Muhammadu Buhari
Einwohnerzahl etwa 191 Millionen
Fläche etwa 924.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Afrika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Nigeria ist ein Land im Westen Afrikas. Auf der Südseite hat es eine Küste und grenzt sonst an Benin, Niger, Tschad und Kamerun. Nigeria ist fast dreimal so groß wie Deutschland und hat mehr als doppelt so viele Einwohner. Die Menschen leben also in beiden Ländern fast gleich dicht zusammen. In keinem anderen Land Afrikas leben so viele Menschen.

Etwa die Hälfte sind Muslime, die im Norden leben. Etwas weniger sind Christen, und außerdem haben einige Nigerianer eine alte afrikanische Religion. Im Land werden viele verschiedene Sprachen gesprochen. Amtssprachen sind Englisch, Hausa, Igbo und Yoruba.

Die ersten Europäer, die die Gegend entdeckten, waren Portugiesen. Später wurde es aber eine Kolonie von Großbritannien. Ein eigenes, freies Land wurde Nigeria im Jahr 1960. Seitdem hat es dort viele Aufstände, Gewaltherrscher und Bürgerkriege gegeben.

Wie ist das Land?

Abuja ist die Hauptstadt seit dem Jahr 1991. Sie liegt im Zentrum des Landes und hat knapp drei Millionen Einwohnern.

Der wichtigste Fluss im Land ist der Niger, der dem Land auch den Namen gab. Sein größter Nebenfluss ist der Benue. Zusammen fließen sie nach Süden in den Golf von Guinea. Dort bilden sie eines der größten Deltas der Welt, so groß wie das Bundesland Bayern. An der Küste gibt es viele Mangrovensümpfe. Weiter im Landesinnern liegt ein Hochland. Der höchste Berg, der Chappal Waddi, liegt 2419 Meter über dem Meeresspiegel. Es gibt auch ein Gebiet mit uralten, erloschenen Vulkanen.

Im Süden ist das Klima tropisch. Es gibt eine starke Regenzeit von April bis Oktober. Da ist die Luft sehr feucht und es ist heiß. So entsteht dort ein Regenwald. Im Norden herrscht ein Wüstenklima. Es ist trockener und noch heißer als im Süden. Die Regenzeit dauert hier nur von Juni bis September. Sonst gibt es heiße, trockene Luft aus der Sahara.

Der Regenwald wurde in der Ebene fast vollständig gerodet und andere Bäume wurden gepflanzt. Regenwald gibt es aber noch in den Bergen. Außerdem gibt es viel Savanne und die Mangrovensümpfe entlang der Küste. Der nördlichste Teil des Landes gehört zur Sahelzone. Weil das Land und das Klima so vielfältig sind, gibt es auch sehr viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Es gibt Buschböcke, Warzenschweine, Steppenwarane und verschiedene Paviane und andere eher seltene Tiere, auch vom Aussterben bedrohte Gorillas. Einige Tiere gibt es sogar nur hier, sie sind also Endemiten. Die großen Säugetiere wie die Elefanten leben jedoch nur noch in besonderen Schutzgebieten.

Wie leben die Menschen?

Ein Mann vom Volk der Hausa aus dem Norden Nigerias. Er hält ein Xalan, das ist ein Saiteninstrument.

Die meisten Leute leben von der Landwirtschaft. Sie bauen vor allem Erdnüsse und Kakao an, aber auch die essbaren Wurzeln Maniok und Yams. Beim Yams ist Nigeria sogar Weltmeister: Kein anderes Land baut auch nur annähernd so viel Yams an. Dazu kommen das Getreide Sorghum und Süßkartoffeln. Früher verdiente Nigeria weitaus am meisten Geld mit der Landwirtschaft.

Im Jahr 1956 wurde an der Küste zum ersten Mal Erdöl entdeckt. Heute wird damit am meisten Geld verdient. Nur fünf Staaten auf der ganzen Welt fördern mehr Erdöl als Nigeria. Die Ölfelder liegen vor allem im Nigerdelta und haben dieses sehr stark verschmutzt. Auch hat sich der Staat dann nicht mehr um die Landwirtschaft gekümmert, so dass man heute Nahrungsmittel importieren muss, also aus dem Ausland zukaufen. Jeder zehnte Einwohner leidet Hunger.

Seit etwa zwanzig Jahren fördert Nigeria auch sehr viele Diamanten und verkauft sie ins Ausland. Viele Menschen verdienen ihr Geld auch in den großen Städten mit Dienstleistungen.

Viele Menschen ziehen vom ärmeren Norden in den reicheren Süden. Das Geld ist sehr einseitig unter den Menschen verteilt, es gibt also sehr reiche und viele arme Menschen. Ein großes Problem ist auch die Korruption: Politiker, Beamte und andere Menschen an wichtigen Stellen stecken Geld in ihre eigene Tasche, das ihnen gar nicht gehört.

Wer arm und krank ist, braucht die Hilfe seiner Familie. Nur wer für die Regierung arbeitet, bekommt Hilfe vom Staat. Es gibt keine Krankenkasse und keine Altersvorsorge. Viele Menschen werden krank weil sie sich aus religiösen Gründen nicht impfen lassen wollen. Nicht einmal jeder zweite hat sauberes Trinkwasser. Die meisten Kinder besuchen zwar am Anfang die Schule, wenn sie älter werden ist es aber nicht einmal mehr die Hälfte.




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