Braunbär
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Der Braunbär ist eine Tierart aus der Familie der Bären. Er ist also ein Raubtier. Der Braunbär lebt nur in den nördlichen Teilen der Nordhalbkugel, wo es für ihn nicht zu heiß ist. Das sind in Europa vor allem Skandinavien, Russland und die Karpaten. In Deutschland ist der Braunbär schon vor mehr als 100 Jahren ausgestorben.
Von ihm gibt es verschiedene Unterarten, die ziemlich verschieden groß und schwer sind. Hier die beiden wichtigsten: Der Europäische Braunbär lebt in Europa und in Asien. Ein Männchen im Norden wiegt etwa 150 bis 250 Kilogramm. Im Süden erreicht es aber nur etwa 70 Kilogramm. Es wird dort also nur knapp so schwer wie ein Mann. Beim Kodiakbär an der Südküste Alaskas und auf der Insel Kodiak erreicht das Männchen bis zu 780 Kilogramm. Die Weibchen sind jeweils ziemlich viel leichter.
Braunbären haben das stärkste Skelett aller Bären. Ihr Schwanz ist sehr kurz. Über den Schultern tragen sie einen Buckel, ein dickes Paket aus Muskeln. Braunbären sehen nicht besonders gut, dafür riechen sie umso besser. Ihren schweren Kopf können sie sehr gut bewegen.
Das Fell ist meist dunkelbraun. Es kann aber auch leicht gelblich oder grau bis hin zu fast schwarz sein. In den Vereinigte Staaten von Amerika USA gibt es den Grizzlybär, sprich: Grislibär. Er ist, wie sein Name sagt, eher grau. Im Winter ist das Fell dichter als im Sommer.
Bei uns gab es in den letzten Jahrhunderten nur den Braunbär. Man sagt deshalb oft einfach „Bär“. Damit meint man aber nicht irgend einen, sondern eben den Braunbär.
Wie leben Braunbären?
Braunbären sind nachts oder in der Dämmerung unterwegs. Dann suchen sie ihre Nahrung: Beeren, Gräser, Wurzeln, Blüten, Nüsse und ähnliche Pflanzen gehören dazu, auch Pilze. Dazu fressen sie Vögel und Vogeleier, Insekten, Nagetiere wie Mäuse, Ratten oder Murmeltiere. In den USA jagen sie sogar Elche, Rentiere und Bisons. Von so großen Tieren fallen ihnen allerdings nur alte oder kranke sowie Jungtiere zum Opfer. Braunbären fressen auch Aas, also tote Tiere, die sie finden. Auch Fische gehören auf ihren Speiseplan. Besonders beliebt sind Lachse.
Braunbären sind meist Einzelgänger. Nur zur Paarung sucht sich das Männchen ein Weibchen. Dann macht sich das Männchen bald wieder davon. Braunbären beanspruchen kein eigenes Gebiet für sich. Sie streifen weit herum und gehen sich meist aus dem Weg. Ansammlungen gibt es höchstens dort, wo es viele Fische oder Beeren gibt oder bei Mülltonnen. Was die Menschen übrig lassen, fressen sie nämlich auch sehr gerne.
Braunbären halten Winterruhe. Dies ist kein tiefer Winterschlaf, denn sie wachen leicht auf. Sie atmen aber sehr langsam und auch das Herz schlägt weniger oft. Ihr Körper wird nur ein klein wenig kühler. Sie leben vom Fett, das sie sich im Sommer angefressen haben. Im Frühling sind sie dann auch deutlich leichter: Weibchen verlieren im Winter etwa einen Fünftel ihres Körpergewichts, Männchen doppelt so viel.
Die Winterruhe verbringen Braunbären in einer Höhle oder Felsspalte, die sie in der Natur finden. Öfter graben sie sich aber selbst eine Höhle und polstern sie mit trockenen Pflanzen aus. Sie benutzen dieselbe Höhle viele Jahre lang. Falls sie schon besetzt ist, kämpfen sie nicht darum.
Wie vermehren sich Braunbären?
Die Männchen halten sich nicht an ein einzelnes Weibchen. Sie kämpfen untereinander, der stärkste darf sich mit dem Weibchen paaren. Dies geschieht zwischen Mai und Juli. Die befruchtete Eizelle bleibt dann bis zur Winterruhe in der Gebärmutter liegen. Erst dann nistet sie sich ein und beginnt zu wachsen. Die Schwangerschaft dauert dann nur sechs bis acht Wochen.
Anfangs Jahr kommt es zur Geburt. Für die Mutter ist es dann also vorbei mit der Winterruhe. Meist gibt es zwei oder drei Jungtiere. Die sind etwas kleiner als ein Lineal und wiegen so um ein halbes Kilogramm. Das ist sehr, sehr wenig. Bei einem Menschen wäre das ein Baby, das etwa halb so schwer ist wie eine Tafel Schokolade, also etwa 50 Gramm.
Die Babys haben so dünne graue Haare, dass sie aussehen wie nackt. Ihre Augen halten sie noch geschlossen. Der Kopf ist fast kugelrund. Die Milch der Mutter ist sehr nahrhaft. Deshalb wachsen die Babys sehr schnell. Nach einem halben Jahr wiegen sie bereits etwa 25 Kilogramm. Dies ist auch notwendig, denn schon kurz zuvor verlassen sie die Höhle zusammen mit ihrer Mutter und den Geschwistern. Dann beginnen die Jungen, selbst Nahrung zu suchen. Milch trinken sie dazu aber etwa zwei Jahre lang. Sie bleiben bis zum dritten oder vierten Frühling bei ihrer Mutter.
Selbst Junge machen können Männchen erst mit vier bis fünf Jahren, bei den Weibchen dauert es noch länger. Ausgewachsen sind sie aber erst mit etwa zehn Jahren. In der Natur werden sie 20 bis 30 Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 50 Jahre.
Wie stehen die Menschen zu den Braunbären?
Den Menschen sind die Braunbären nicht egal. Auf vielen Wappen kommen Bären vor. Orte tragen ihren Namen, wie etwa die Stadt Bern in der Schweiz. Am Himmel gibt es die beiden Sternbilder „Großer Bär“ und „Kleiner Bär“. Bei den Kelten gab es Bärengötter.
In unseren Märchen und Fabeln heißt der Bär oft „Meister Petz“. Im Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ erscheint ein Bär, der in Wirklichkeit ein Mensch ist. Im Dschungelbuch erscheint „Balou der Bär“. Bestens bekannt sind auch die Puppenfigur Käpt'n Blaubär, oder „Pu der Bär“ und Petzi aus den Kinderbüchern. Bekannt aus vielen Kinderzimmern ist auch der Teddybär. Auch viele Erwachsene mögen ihn.
Im Zirkus waren Bären früher beliebt. Sie traten als Tanzbären auf und vollführten andere Kunststücke. Es faszinierte viele Menschen, dass ein Dompteur die Kraft eines Bären beherrschen konnte. Allerdings gab es dabei auch viele Unglücke, die manchmal tödlich endeten. Heute darf man bei uns keine Bären mehr in so enger Gefangenschaft halten, denn das gilt als Tierquälerei. In Zoos brauche Bären genügend Auslauf.
Wo gibt es in Europa noch Braunbären in der Natur?
Morgen schreibe ich hier weiter und füge Bilder ein… Beat Rüst (Diskussion) 18:45, 6. Feb. 2021 (CET)