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Sexualität

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Sexualität hat nicht nur damit zu tun, dass man Kinder kriegt, sondern auch mit Zuneigung, Lust und Liebe.

Sexualität bedeutet Geschlechtlichkeit oder einfach Geschlecht. Meistens ist es männlich oder weiblich. Nicht nur die Menschen, sondern auch die höheren Tiere sind so. Die Natur hat das entwickelt, damit die Kinder nicht einfach gleich sind wie Mutter oder Vater, sondern damit sie eine Mischung von beiden werden können.

Sexualität hat viel mit Gefühlen zu tun. Sie entsteht oft daraus, dass zwei Menschen sich sehr lieben. Ab einem gewissen Alter fühlen sich viele Jungen plötzlich in einer ganz anderen Art zu Mädchen hingezogen und umgekehrt. Daraus entsteht oft das Bedürfnis, sich gegenseitig zu umarmen und vielleicht sogar nackt zusammen zu sein.

Erotik bedeutet, dass zwei Menschen sich zueinander hingezogen fühlen. Es geht also um ein Kribbeln zwischen zwei Menschen. Ein Mensch kann auf einen anderen aber nicht nur erotisch wirken, indem er sich nur leicht bekleidet zeigt. Auch der Ausdruck seines Gesichts oder wie er sich bewegt, kann auf einen anderen Menschen anziehend wirken, also erotisch sein.

Sexuelle Fortpflanzung ist geschlechtliche Fortpflanzung. Das gibt es nicht nur bei Menschen und Tieren, sondern viel länger schon bei Pflanzen. Auch die meisten Tiere pflanzen sich geschlechtlich fort. Ausgenommen sind ganz einfache Arten, die beispielsweise bloß aus einer einzigen Zelle bestehen.

Wie geht Sexualität bei Pflanzen?

Die Geschlechtsorgane der Pflanzen heißen Blüten.

Bei den Pflanzen heißen die Geschlechtsteile Blüten. Der weibliche Teil heißt „Narbe“. Die männlichen Teile sind die Staubfäden. Auf ihnen sitzen die Pollen. Ein Insekt, zum Beispiel eine Biene, trägt die Pollen auf die Narbe. Manchmal erledigt das auch ganz einfach der Wind. Man nennt dies „Bestäubung“. Die Pollen bewegen sich dann ins Innere der Blüte und vereinigen sich dort mit den weiblichen Teilen. So entsteht ein Samen. Wenn er reif ist und in geeignete Erde fällt, wächst daraus eine neue Pflanze.

Es gibt auch Pflanzen, die sich ungeschlechtlich vermehren. Die Erdbeere lässt Triebe zur Seite wachsen. Falls diese auf eine gute Erde zu liegen kommen, entwickeln sich daran Wurzeln. Daraus wird dann eine eigene Erdbeerpflanze.

Kartoffeln machen es ähnlich: Wenn der Bauer eine Kartoffel in die Erde pflanzt, wachsen daraus Wurzeln und daraus wieder Kartoffeln. Also wie bei der Erdbeere, nur unterirdisch. Man kann dann den Großteil der Kartoffeln essen und einen kleinen Teil wieder zum Aussäen brauchen.

Es gibt aber auch ganz einfache Pflanzen. Die sind winzig klein und bestehen nur aus einer einzigen Zelle. Diese Zelle teilt sich, und so sind aus einer Pflanze zwei geworden.

Der Nachteil dieser ungeschlechtlichen Fortpflanzungen ist, dass die Kinder fast genau gleich sind wie ihr Elternteil, denn sie haben ja nur einen einzigen. Deshalb hat die geschlechtliche Fortpflanzung zu komplizierteren Lebewesen geführt.

Wie geht Sexualität bei Tieren?

Sex bei Säugetieren heißt Begattung.

Alle höheren Tierarten vermehren sich geschlechtlich. Das ist eine Handlung aus dem Instinkt heraus. Das heißt: Die Tiere müssen es nicht lernen, sie können es einfach.

Es braucht dazu ein Männchen und ein Weibchen. Das Männchen trägt die Spermien in sich, die es für die Befruchtung braucht. Meistens sind das sehr viele, sogar Millionen. Im Weibchen wachsen Eizellen heran. Das können viele sein, wie zum Beispiel bei den Fröschen. Bei den Säugetieren wird meistens nur eine davon zur gleichen Zeit reif. Sonst gibt es Zwillinge oder Drillinge.

Wenn ein Männchen und ein Weibchen von Säugetieren zusammenkommen, um ein Kind zu machen, nennt man das die „Begattung“. Das Weibchen lässt dies nur zu, wenn es spürt, dass es gerade eine reife Eizelle in sich trägt. Das Weibchen stellt sich dann hin und das Männchen steigt von hinten auf das Weibchen. Das Männchen gleitet mit dem Penis in ihre Vagina und bewegt sich darin vor und zurück, bis seine Samenzellen herausströmen. In den meisten Fällen wird das Weibchen dadurch trächtig. Das kommt vom Verb „tragen“ und bedeutet, dass sie bald ein Baby in sich tragen wird.

Bei manchen Tierarten findet die Begattung außerhalb des Körpers statt. Man nennt das dann „Besamung“. So ist es bei vielen Fischen: Die Eizellen des Weibchens und die Spermien des Männchens treffen im Wasser aufeinander. Dort vereinigen und entwickeln sie sich.

Wie geht Sexualität bei Menschen?

Sexualität bei Menschen hat sehr verschiedene Formen.

Bei den Menschen gehört viel mehr zur Sexualität als bei Tieren. Es fängt oft an mit verliebten Blicken oder Worten. Es kann zurückhaltende Küsschen und Knutschereien geben bis hin zu Berührungen und Streicheleien überall am nackten Körper. Wo hierbei der eigentliche Sex beginnt, ist schwierig zu sagen und jeder Mensch empfindet das anders.

Manchmal kommt es dabei zum Geschlechtsverkehr. Das ist das, was man bei den anderen Säugetieren als „Begattung“ bezeichnet. Dabei gleitet der Mann mit dem steifen Penis in die Vagina der Frau und bewegt ihn vor und zurück oder hin und her. Nach einer Weile strömt seine Samenflüssigkeit heraus, und er erreicht dabei ein Lustgefühl. Im Idealfall erreicht die Frau ein solches Lustgefühl auch.

Es gibt aber wichtige Unterschiede zur Begattung bei den Tieren: Menschen machen Sex nicht immer einfach nur aus dem Instinkt heraus. Sie wollen auch meistens gar kein Kind dabei machen. Sie haben Freude am Sex, oder sie lieben sich so sehr, dass sie diese tiefste Vereinigung miteinander suchen. Sie lassen Sex auch nicht nur zu, wenn es ein Kind geben könnte, sondern auch dann, wenn bei der Frau gar keine Eizelle bereit ist.

Viele Menschen machen auch Sex für sich allein. Ein Mädchen oder eine Frau kann ihre Vulva streicheln und so das wunderschöne, starke Gefühl erreichen, das man Orgasmus nennt. Auch bei Jungen und Männern geht das beim Streicheln des Penis. Bei älteren Jungen und bei Männern wird der Orgasmus von einem Samenerguss begleitet. Das heißt, die Samenflüssigkeit strömt plötzlich aus dem Penis heraus, dort, wo auch der Urin herauskommt.

Es gibt auch Menschen, die mögen Sex lieber mit dem gleichen Geschlecht, also eine Frau mit einer Frau oder ein Mann mit einem Mann. Man nennt das Homosexualität. Dabei kann es zu keinem Geschlechtsverkehr kommen wie zwischen Mann und Frau, aber einen Orgasmus können beide trotzdem haben.

Selten gibt es auch Menschen, die nackt wie ein Mann aussehen und sich wie eine Frau fühlen oder umgekehrt. Bei ganz wenigen Menschen ist es bei der Geburt auch nicht klar, ob sie männlich oder weiblich sind. Alle diese verschiedenen Möglichkeiten in der Biologie, der Vorliebe und dem Empfinden sind im Artikel LGBT beschrieben.

Wann ist Sex erlaubt, wann verboten?

Klexikon K yellow.png Sorgentelefone für Kinder  

Mit sexuellen Handlungen sollen alle Menschen einverstanden sein, die daran beteiligt sind. Alle sollen sich wohlfühlen. Jeder soll auch aufhören können, wenn er oder sie es will. Nur dann ist Sex erlaubt.

Kinder sind besonders geschützt. Sie sind sehr verletzlich und können sich am schlechtesten wehren. Deshalb steht bei uns und in den meisten Ländern in einem Gesetz, wie alt ein Kind sein muss für sexuelle Handlungen mit einem Erwachsenen. Wenn also ein Erwachsener einem Kind unter die Wäsche greift, einfach weil es dem Erwachsenen Spaß macht, dann macht er sich strafbar. Das Kind sollte solche Dinge den Eltern oder einer Lehrperson erzählen oder ein Sorgentelefon anrufen, damit die Polizei das stoppen kann. Kinder dürfen auch nicht dazu gezwungen werden, Erwachsene zum Beispiel an ihren Geschlechtsorganen zu berühren. Erwachsene dürfen Kinder auch nicht in einer aufreizenden Pose fotografieren oder ähnliche Dinge tun.

Anders ist es, wenn Kinder, die ungefähr im gleichen Alter sind, ihre Körper gegenseitig erkunden und vielleicht dabei auch Lust empfinden. Hier gilt: Solange die Kinder unter sich sind und alle Beteiligten mitmachen wollen, ist das in Ordnung. Wer nicht mehr will, muss weggehen können.

Auch unter Erwachsenen gilt, dass beide oder alle einverstanden sein sollen mit dem, was sie tun. Dies gilt auch für verheiratete Paare. Auch darf ein Chef oder eine Chefin keine Angestellten zu sexuellen Handlungen verführen, die diese nicht wollen. Kein Mensch soll so etwas mitmachen müssen aus Angst, die Stelle zu verlieren.

Worauf muss man bei der Sexualität achtgeben?

Ein Kondom kann eine Schwangerschaft und die Übertragung von Krankheiten verhindern. Es ist hauchdünn und wird über den Penis gerollt.

Wichtig beim Sex ist es auch, eine unerwünschte Schwangerschaft zu vermeiden. Dies geht beispielsweise, indem die Frau täglich ein besonderes Medikament einnimmt. Dieses Medikament wird „die Pille“ genannt. Diese muss sie sich jedoch vom Arzt verschreiben lassen. Die Pille wirkt durch Hormone, die sie enthält. Diese Verhütungsmethode ist sehr sicher. Die Verantwortung liegt dabei aber allein bei der Frau und die Pille kann auch unangenehme Auswirkungen auf den Körper haben.

Der Mann kann sich, bevor der Penis in die Scheide gleitet, auch eine dünne Gummihaut über den Penis ziehen. Man nennt das „Kondom“ oder „Präservativ“. Damit verhindert man, dass die Samenzellen des Mannes in die Gebärmutter der Frau gelangen können. Das Kondom verhindert auch die Übertragung vieler Krankheiten. Um ein Kondom zu bekommen muss man nicht zum Arzt gehen. Kondome kann man in vielen Supermärkten oder Drogerien selbst kaufen.

Die Pille kann eine Frau auch wieder weglassen, ein Mann kann auf das Kondom verzichten. Dann ist es wieder möglich, dass die Frau schwanger wird.

Für beide gibt es auch eine Operation: Bei der Frau werden die Eileiter, beim Mann die Samenleiter durchgeschnitten. Dies ist wohl die sicherste Verhütungsmethode und beide müssen fortan an nichts mehr denken. Allerdings ist eine solche Unterbindung kaum mehr rückwärts zu machen.

Es gibt noch verschiedene andere Methoden. Eine davon ist, den Geschlechtsverkehr rund um die Zeit des Eisprungs zu vermeiden. Das nennt man auch „natürliche Verhütung“. Das klappt aber nicht immer. Zudem muss dieses Paar dann jeden Monat einige Tage lang auf den Geschlechtsverkehr verzichten. Das ist nicht für alle so einfach.

Wie verdienen manche Menschen mit Sex Geld?

Es gibt Menschen die sich prostituieren. Sie betreiben also Prostitution. Die Silbe „pro“ ist Griechisch und bedeutet „verkaufen“. Wörtlich bedeutet dies: Da „verkaufen“ Menschen ihren Körper. Sie lassen also Sex mit sich machen und bekommen dafür Geld.

Nicht alle Menschen finden das gut. In manchen Ländern ist es auch verboten und wird dann zum Teil versteckt gemacht. Die Prostituierten machen das auch nicht alle freiwillig. Manche werden dazu gezwungen und müssen auch einen großen Teil des erhaltenen Geldes abgeben. Menschen, die andere zur Prostitution zwingen und ihnen das Geld abnehmen, nennt man Zuhälter.

Pornografie ist eine sexuelle Darstellung. Leicht bekleidete oder sogar nackte Menschen lassen dabei Fotos von sich machen oder auch Filme. Sie verdienen damit ebenfalls Geld. Die Silbe „por“ bedeutet dasselbe wie die Silbe „pro“. Auch bei der Pornografie wird also etwas verkauft.





Zu „Sexualität“ findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

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