Flughunde: Unterschied zwischen den Versionen
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[[File:Schwarzer Flughund.jpg|thumb|Ein Schwarzer Flughund | [[File:Schwarzer Flughund.jpg|thumb|Ein Schwarzer Flughund der [[Luft]]. Schwarze Flughunde leben in [[Indonesien]] und [[Australien]].]] | ||
Flughunde sind [[Säugetiere] | Flughunde sind eine [[Tierarten|Familie]] der [[Säugetiere]. Sie können fliegen. Dabei gleiten sie nicht einfach, sondern fliegen aktiv mit ihrem Flügelschlag. Flughunde und [[Fledermäuse|Fledermäuse]] bilden zusammen eine [[Tierarten|Ordnung]] mit dem [[Name]]n Fledertiere. | ||
Flughunde leben nur in warmen Gegenden, vor allem in [[Afrika]], [[Asien]] und [[Australien]]. | |||
Sie sind dafür bekannt, dass sie große [[Auge]]n und eine gute [[Nase]] haben. Außerdem lieben sie [[Frucht|Früchte]], darum nennen manche Menschen sie auch Fruchtfledermäuse. | |||
Flughunde sind für viele Wälder sehr wichtig. Denn sie fressen nicht nur Früchte, sondern verteilen dabei auch Samen und Pollen. So helfen sie mit, dass Pflanzen sich ausbreiten und neue Bäume wachsen. | Anders als viele Fledermäuse können Flughunde nicht mit [[Echo]] orten. Dafür sehen sie mit ihren Augen sehr gut, auch in der [[Tag und Nacht|Dämmerung]]. Viele Flughunde sind in der Dämmerung oder in der Nacht aktiv. Tagsüber hingegen hängen sie dicht an dicht in großen Gruppen an [[Baum|Bäumen]]. Nachts fliegen sie los und suchen Futter. | ||
Flughunde sind für viele [[Wald|Wälder]] sehr wichtig. Denn sie fressen nicht nur Früchte, sondern verteilen dabei auch [[Samen]] und [[Blüte|Pollen]]. So helfen sie mit, dass [[Pflanzen]] sich ausbreiten und neue Bäume wachsen. | |||
== Wie sehen Flughunde aus? == | == Wie sehen Flughunde aus? == | ||
[[File:Black Flying Fox eating figs - AndrewMercer - DSC11029.jpg|thumb|Ein Schwarzer Flughund in einem Park in Brisbane in Australien. Er hängt an einem Feigenbaum.]] | [[File:Black Flying Fox eating figs - AndrewMercer - DSC11029.jpg|thumb|Ein Schwarzer Flughund in einem [[Park]] in Brisbane in [[Australien]]. Er hängt an einem Feigenbaum.]] | ||
Flughunde sehen ein bisschen wie eine Mischung aus Fledermaus und [[Hunde|Hund]] aus, daher kommt auch ihr Name. Manche Leute sagen, sie hätten ein Gesicht wie ein kleiner Fuchs. Darum heißen einige Arten auch „Flugfüchse“. Ihre | Flughunde sehen ein bisschen wie eine Mischung aus Fledermaus und [[Hunde|Hund]] aus, daher kommt auch ihr Name. Manche Leute sagen, sie hätten ein Gesicht wie ein kleiner [[Rotfuchs|Fuchs]]. Darum heißen einige Arten auch „Flugfüchse“. Ihre [[Ohr]]en sind rund und ohne [[Fell]], ihre großen Augen glänzen oft rötlich in der Dämmerung. Die Schnauze ist meist etwas länger als bei Fledermäusen. | ||
Am auffälligsten sind ihre [[Flügel]]. Die bestehen, wie bei allen Fledertieren, aus [[Haut]], die zwischen die langen Finger gespannt ist. Flughunde haben also im Grunde Hände mit einer Flughaut. Wenn sie fliegen, wirken die Flügel groß und dünn wie schwarzes Leder. | Am auffälligsten sind ihre [[Flügel]]. Die bestehen, wie bei allen Fledertieren, aus [[Haut]], die zwischen die langen [[Finger]] gespannt ist. Flughunde haben also im Grunde Hände mit einer Flughaut. Wenn sie fliegen, wirken die Flügel groß und dünn wie schwarzes [[Leder]]. | ||
Die Größe der Flughunde ist sehr unterschiedlich: Manche Arten sind kaum größer als eine [[Mäuse|Maus]]. Der Kalong hingegen, der Riesenflughund, hat eine Flügelspannweite von anderthalb | Die Größe der Flughunde ist sehr unterschiedlich: Manche Arten sind kaum größer als eine [[Mäuse|Maus]]. Der Kalong hingegen, der Riesenflughund, hat eine Flügelspannweite von anderthalb [[Meter]]n. Das bedeutet: Wenn er seine Flügel ausbreitet, dann ist das so breit wie ein Tisch. Trotzdem sind selbst große Flughunde sehr leicht und wiegen höchstens ein [[Kilogramm]]. | ||
Das Fell der Flughunde ist oft braun, grau oder schwarz. Manche Arten haben auch einen goldgelben Kragen oder einen weißen Bauch. Bei den meisten ist der Körper dicht behaart, während die Flügel fast nackt sind. | Das Fell der Flughunde ist oft braun, grau oder schwarz. Manche Arten haben auch einen goldgelben Kragen oder einen weißen [[Bauch]]. Bei den meisten ist der [[Körper]] dicht behaart, während die Flügel fast nackt sind. | ||
== Wie leben sie? == | == Wie leben sie? == | ||
[[File:Renard volant du Vanuatu.jpg|thumb|Ein Vanuatu-Flughund]] | [[File:Renard volant du Vanuatu.jpg|thumb|Ein Vanuatu-Flughund]] | ||
Flughunde leben in [[Tropen|tropischen]] und [[Subtropen|subtropischen]] Gebieten. Dort ist es das ganze Jahr über warm genug für sie. Sie kommen in Afrika, im Süden und Südosten von Asien, in Australien und auf vielen | Flughunde leben in [[Tropen|tropischen]] und [[Subtropen|subtropischen]] Gebieten. Dort ist es das ganze [[Jahr]] über warm genug für sie. Sie kommen in Afrika, im [[Süden]] und [[Südosten]] von Asien, in Australien und auf vielen [[Insel]]n im [[Pazifischer Ozean|Pazifik]] vor. In [[Europa]] leben sie nicht, zumindest nicht in der freien [[Natur]]. | ||
Flughunde sind sehr gesellige Tiere. Sie schlafen tagsüber in großen Gruppen, oft zu Hunderten oder sogar Tausenden. Solche Schlafplätze nennt man auch | Flughunde sind sehr gesellige [[Tiere]]. Sie schlafen tagsüber in großen Gruppen, oft zu Hunderten oder sogar Tausenden. Solche Schlafplätze nennt man auch [[Kolonie]]n. Meist hängen sie dabei kopfüber an Ästen oder in Baumkronen. Sie klammern sich mit ihren [[Fuß|Füßen]] fest und halten mit den Krallen das Gleichgewicht. Manche Kolonien sind über viele Jahre am gleichen Ort. | ||
Wenn die [[Sonne]] untergeht, wachen die Flughunde auf. Dann fliegen sie oft viele Kilometer weit, um Früchte oder Nektar zu finden. Dabei können sie auch große Höhen erreichen und über Wälder, Felder und Flüsse gleiten. Ihr Flug ist leise, kraftvoll und ausdauernd. | Wenn die [[Sonne]] untergeht, wachen die Flughunde auf. Dann fliegen sie oft viele [[Kilometer]] weit, um Früchte oder [[Blüte|Nektar]] zu finden. Dabei können sie auch große Höhen erreichen und über Wälder, [[Acker|Felder]] und [[Fluss|Flüsse]] gleiten. Ihr Flug ist leise, kraftvoll und ausdauernd. | ||
Viele Flughunde leben in Wäldern, in [[Mangrove|Mangroven]] oder auf [[Plantage|Plantagen]]. Einige Arten haben sich aber auch an Städte angepasst. Dort schlafen sie zum Beispiel in großen | Viele Flughunde leben in Wäldern, in [[Mangrove|Mangroven]] oder auf [[Plantage|Plantagen]]. Einige Arten haben sich aber auch an [[Stadt|Städte]] angepasst. Dort schlafen sie zum Beispiel in großen Parks oder an alten Gebäuden. | ||
== Was fressen sie? == | == Was fressen sie? == | ||
[[File:Black Flying Fox eating palm tree.jpg|thumb|Ein Schwarzer Flughund knabbert an einem Palmbaum.]] | [[File:Black Flying Fox eating palm tree.jpg|thumb|Ein Schwarzer Flughund knabbert an einem [[Palmen|Palmbaum]].]] | ||
Die meisten Flughunde sind Pflanzenfresser. Ihre Lieblingsspeise sind | Die meisten Flughunde sind Pflanzenfresser. Ihre Lieblingsspeise sind Früchte, darum nennt man sie auch „Fruchtfledermäuse“. Sie mögen vor allem weiche, süße Früchte wie Mangos, [[Bananen]], Feigen oder Papayas. Auch [[Blüte]]n, Nektar und Pollen stehen auf dem Speiseplan. | ||
Manche Arten konzentrieren sich auf ganz bestimmte Pflanzen. So gibt es Flughunde, die besonders gut an große | Manche Arten konzentrieren sich auf ganz bestimmte Pflanzen. So gibt es Flughunde, die besonders gut an große Blüten herankommen und dabei die Pflanzen bestäuben, ähnlich wie [[Bienen]] oder [[Vögel]]. Andere beißen Früchte nur an, saugen den Saft aus und lassen den Rest fallen. | ||
Ihre [[Zahn|Zähne]] eignen sich nicht um [[Fleisch]] zu reißen. Sie sind eher dafür gemacht, Fruchtfleisch zu zerdrücken und Saft zu schlürfen. Mit der [[Zunge]] lecken sie den Nektar auf oder ziehen weiches Fruchtfleisch in den [[Mund]]. Weil sie beim Fressen oft Pollen aufnehmen oder mit ihrem [[Kot]] Samen wieder ausscheiden, helfen sie mit, neue Pflanzen zu verbreiten. | |||
== Wie vermehren sie sich, und wie ziehen sie ihre Jungen auf? == | == Wie vermehren sie sich, und wie ziehen sie ihre Jungen auf? == | ||
[[File:Unidentified newborn bat.jpg|thumb|Ein neugeborener Flughund]] | [[File:Unidentified newborn bat.jpg|thumb|Ein neugeborener Flughund]] | ||
Flughunde bekommen meist nur ein Junges pro Jahr. Nur selten sind es Zwillinge. Vor der Geburt tragen die Weibchen ihr Junges viele | Flughunde bekommen meist nur ein Junges pro Jahr. Nur selten sind es [[Zwillinge]]. Vor der [[Geburt]] tragen die Weibchen ihr Junges viele [[Woche]]n im [[Bauch]]: Je nach Art sind sie zwei bis sechs [[Monat]]e [[Schwangerschaft|trächtig]]. | ||
Wenn das Junge geboren wird, ist es noch blind und nackt. Es wiegt oft nur ein paar Gramm, also etwa so viel wie ein Stück Schokolade. Es klammert sich mit seinen kleinen Füßen und dem Maul an die Mutter und wird von ihr herumgetragen. Anfangs bleibt es ständig bei der Mutter, auch beim Fliegen. Dabei muss die Mutter besonders geschickt fliegen, denn das Junge hängt oft unter ihrem Bauch. | Wenn das Junge geboren wird, ist es noch blind und nackt. Es wiegt oft nur ein paar [[Gramm]], also etwa so viel wie ein Stück [[Schokolade]]. Es klammert sich mit seinen kleinen Füßen und dem Maul an die Mutter und wird von ihr herumgetragen. Anfangs bleibt es ständig bei der Mutter, auch beim Fliegen. Dabei muss die Mutter besonders geschickt fliegen, denn das Junge hängt oft unter ihrem Bauch. | ||
Nach einigen Wochen kann das Junge alleine hängen bleiben, während die Mutter Nahrung suchen geht. Etwas später lernt es selbst zu fliegen und Früchte zu fressen. Die Mutter säugt es mit [[Milch]], bis es alt genug ist. | Nach einigen Wochen kann das Junge alleine hängen bleiben, während die Mutter [[Ernährung|Nahrung]] suchen geht. Etwas später lernt es selbst zu fliegen und Früchte zu fressen. Die Mutter säugt es mit [[Milch]], bis es alt genug ist. | ||
Flughunde werden etwa fünf bis zwanzig Jahre alt. In der Natur sterben viele Jungtiere früh, zum Beispiel durch Feinde oder [[Krankheit|Krankheiten]]. Doch wenn sie erwachsen sind, haben Flughunde gute Chancen, lange zu überleben. | Flughunde werden etwa fünf bis zwanzig Jahre alt. In der Natur sterben viele Jungtiere früh, zum Beispiel durch Feinde oder [[Krankheit|Krankheiten]]. Doch wenn sie erwachsen sind, haben Flughunde gute Chancen, lange zu überleben. | ||
== Was bedeutet der Mensch für Flughunde? == | == Was bedeutet der Mensch für Flughunde? == | ||
[[File:Cynopterus brachyotis laundry.jpg|thumb|Gemeine Kurznasen-Flughunde auf einer Wäscheleine, auf den Philippinen]] | [[File:Cynopterus brachyotis laundry.jpg|thumb|Gemeine Kurznasen-Flughunde auf einer Wäscheleine, auf den [[Philippinen]]]] | ||
In vielen Ländern werden die Tiere | In vielen Ländern werden die Tiere [[Jagd|gejagt]]. Manchmal geschieht das, weil [[Mensch]]en sie essen möchten. In anderen Fällen glauben Leute, Flughunde seien gefährlich oder dass sie Krankheiten verbreiten würden. | ||
Besonders bedroht sind Flughunde dort, wo sie in | Besonders bedroht sind Flughunde dort, wo sie in [[Plantage]]n oder [[Garten|Obstgärten]] nach Futter suchen. [[Bauer]]n sehen sie oft als [[Schädlinge]] an, weil sie Früchte anknabbern. Manche versuchen dann, sie zu vertreiben oder gar zu töten. Dabei ist es meist der Mensch, der den [[Biotop|Lebensraum]] der Flughunde zerstört hat. Wenn Wälder abgeholzt werden, haben Flughunde kaum noch Platz, um zu leben und Futter zu finden. | ||
Dabei sind Flughunde für viele Lebensräume sehr wichtig. Sie helfen beim Bestäuben und Verbreiten von Pflanzen. Ohne sie könnten manche Pflanzen sich kaum vermehren. Deshalb setzen sich Tierschützer und Forscher für ihren Schutz ein. | Dabei sind Flughunde für viele Lebensräume sehr wichtig. Sie helfen beim Bestäuben und Verbreiten von Pflanzen. Ohne sie könnten manche Pflanzen sich kaum vermehren. Deshalb setzen sich Tierschützer und Forscher für ihren Schutz ein. | ||
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File:Cynopterus brachyotis - Siau Island.JPG|Ein Gemeiner Kurznasen-Flughund in Indonesien | File:Cynopterus brachyotis - Siau Island.JPG|Ein Gemeiner Kurznasen-Flughund in [[Indonesien]] | ||
File:Mammatus and Pteropus alecto under Cumulonimbus 160 Lavender Blvd Ballina NSW L1020707.jpg|Schwarze Flughunde am Himmel | File:Mammatus and Pteropus alecto under Cumulonimbus 160 Lavender Blvd Ballina NSW L1020707.jpg|Schwarze Flughunde am [[Himmel]] | ||
File:Pteropus alecto on a branch.jpg|Ein Schwarzer Flughund an einem Ast | File:Pteropus alecto on a branch.jpg|Ein Schwarzer Flughund an einem Ast | ||
File:20191208 Pteropus medius, Udaipur 0927 7476.jpg|Indische Riesenflughunde an einem Baum im Stadtpark in Udaipur, Indien | File:20191208 Pteropus medius, Udaipur 0927 7476.jpg||Indische Riesenflughunde an einem [[Baum]] im [[Park|Stadtpark]] in Udaipur, Indien | ||
File:ค้างคาวแม่ไก่ วัดโพธิ์บางคล้า อ.บางคล้า จ.ฉะเชิงเทรา (19).jpg|Viele Komoren-Flughunde am Baum | File:ค้างคาวแม่ไก่ วัดโพธิ์บางคล้า อ.บางคล้า จ.ฉะเชิงเทรา (19).jpg|Viele Komoren-Flughunde am Baum | ||
File:CSIRO ScienceImage 3220 Spectacled flying fox.jpg|Ein Brillenflughund | File:CSIRO ScienceImage 3220 Spectacled flying fox.jpg|Ein Brillenflughund | ||
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Version vom 21. Mai 2025, 17:12 Uhr
Flughunde sind eine Familie der [[Säugetiere]. Sie können fliegen. Dabei gleiten sie nicht einfach, sondern fliegen aktiv mit ihrem Flügelschlag. Flughunde und Fledermäuse bilden zusammen eine Ordnung mit dem Namen Fledertiere.
Flughunde leben nur in warmen Gegenden, vor allem in Afrika, Asien und Australien. Sie sind dafür bekannt, dass sie große Augen und eine gute Nase haben. Außerdem lieben sie Früchte, darum nennen manche Menschen sie auch Fruchtfledermäuse.
Anders als viele Fledermäuse können Flughunde nicht mit Echo orten. Dafür sehen sie mit ihren Augen sehr gut, auch in der Dämmerung. Viele Flughunde sind in der Dämmerung oder in der Nacht aktiv. Tagsüber hingegen hängen sie dicht an dicht in großen Gruppen an Bäumen. Nachts fliegen sie los und suchen Futter.
Flughunde sind für viele Wälder sehr wichtig. Denn sie fressen nicht nur Früchte, sondern verteilen dabei auch Samen und Pollen. So helfen sie mit, dass Pflanzen sich ausbreiten und neue Bäume wachsen.
Wie sehen Flughunde aus?
Flughunde sehen ein bisschen wie eine Mischung aus Fledermaus und Hund aus, daher kommt auch ihr Name. Manche Leute sagen, sie hätten ein Gesicht wie ein kleiner Fuchs. Darum heißen einige Arten auch „Flugfüchse“. Ihre Ohren sind rund und ohne Fell, ihre großen Augen glänzen oft rötlich in der Dämmerung. Die Schnauze ist meist etwas länger als bei Fledermäusen.
Am auffälligsten sind ihre Flügel. Die bestehen, wie bei allen Fledertieren, aus Haut, die zwischen die langen Finger gespannt ist. Flughunde haben also im Grunde Hände mit einer Flughaut. Wenn sie fliegen, wirken die Flügel groß und dünn wie schwarzes Leder.
Die Größe der Flughunde ist sehr unterschiedlich: Manche Arten sind kaum größer als eine Maus. Der Kalong hingegen, der Riesenflughund, hat eine Flügelspannweite von anderthalb Metern. Das bedeutet: Wenn er seine Flügel ausbreitet, dann ist das so breit wie ein Tisch. Trotzdem sind selbst große Flughunde sehr leicht und wiegen höchstens ein Kilogramm.
Das Fell der Flughunde ist oft braun, grau oder schwarz. Manche Arten haben auch einen goldgelben Kragen oder einen weißen Bauch. Bei den meisten ist der Körper dicht behaart, während die Flügel fast nackt sind.
Wie leben sie?
Flughunde leben in tropischen und subtropischen Gebieten. Dort ist es das ganze Jahr über warm genug für sie. Sie kommen in Afrika, im Süden und Südosten von Asien, in Australien und auf vielen Inseln im Pazifik vor. In Europa leben sie nicht, zumindest nicht in der freien Natur.
Flughunde sind sehr gesellige Tiere. Sie schlafen tagsüber in großen Gruppen, oft zu Hunderten oder sogar Tausenden. Solche Schlafplätze nennt man auch Kolonien. Meist hängen sie dabei kopfüber an Ästen oder in Baumkronen. Sie klammern sich mit ihren Füßen fest und halten mit den Krallen das Gleichgewicht. Manche Kolonien sind über viele Jahre am gleichen Ort.
Wenn die Sonne untergeht, wachen die Flughunde auf. Dann fliegen sie oft viele Kilometer weit, um Früchte oder Nektar zu finden. Dabei können sie auch große Höhen erreichen und über Wälder, Felder und Flüsse gleiten. Ihr Flug ist leise, kraftvoll und ausdauernd. Viele Flughunde leben in Wäldern, in Mangroven oder auf Plantagen. Einige Arten haben sich aber auch an Städte angepasst. Dort schlafen sie zum Beispiel in großen Parks oder an alten Gebäuden.
Was fressen sie?
Die meisten Flughunde sind Pflanzenfresser. Ihre Lieblingsspeise sind Früchte, darum nennt man sie auch „Fruchtfledermäuse“. Sie mögen vor allem weiche, süße Früchte wie Mangos, Bananen, Feigen oder Papayas. Auch Blüten, Nektar und Pollen stehen auf dem Speiseplan.
Manche Arten konzentrieren sich auf ganz bestimmte Pflanzen. So gibt es Flughunde, die besonders gut an große Blüten herankommen und dabei die Pflanzen bestäuben, ähnlich wie Bienen oder Vögel. Andere beißen Früchte nur an, saugen den Saft aus und lassen den Rest fallen.
Ihre Zähne eignen sich nicht um Fleisch zu reißen. Sie sind eher dafür gemacht, Fruchtfleisch zu zerdrücken und Saft zu schlürfen. Mit der Zunge lecken sie den Nektar auf oder ziehen weiches Fruchtfleisch in den Mund. Weil sie beim Fressen oft Pollen aufnehmen oder mit ihrem Kot Samen wieder ausscheiden, helfen sie mit, neue Pflanzen zu verbreiten.
Wie vermehren sie sich, und wie ziehen sie ihre Jungen auf?
Flughunde bekommen meist nur ein Junges pro Jahr. Nur selten sind es Zwillinge. Vor der Geburt tragen die Weibchen ihr Junges viele Wochen im Bauch: Je nach Art sind sie zwei bis sechs Monate trächtig.
Wenn das Junge geboren wird, ist es noch blind und nackt. Es wiegt oft nur ein paar Gramm, also etwa so viel wie ein Stück Schokolade. Es klammert sich mit seinen kleinen Füßen und dem Maul an die Mutter und wird von ihr herumgetragen. Anfangs bleibt es ständig bei der Mutter, auch beim Fliegen. Dabei muss die Mutter besonders geschickt fliegen, denn das Junge hängt oft unter ihrem Bauch.
Nach einigen Wochen kann das Junge alleine hängen bleiben, während die Mutter Nahrung suchen geht. Etwas später lernt es selbst zu fliegen und Früchte zu fressen. Die Mutter säugt es mit Milch, bis es alt genug ist.
Flughunde werden etwa fünf bis zwanzig Jahre alt. In der Natur sterben viele Jungtiere früh, zum Beispiel durch Feinde oder Krankheiten. Doch wenn sie erwachsen sind, haben Flughunde gute Chancen, lange zu überleben.
Was bedeutet der Mensch für Flughunde?
In vielen Ländern werden die Tiere gejagt. Manchmal geschieht das, weil Menschen sie essen möchten. In anderen Fällen glauben Leute, Flughunde seien gefährlich oder dass sie Krankheiten verbreiten würden.
Besonders bedroht sind Flughunde dort, wo sie in Plantagen oder Obstgärten nach Futter suchen. Bauern sehen sie oft als Schädlinge an, weil sie Früchte anknabbern. Manche versuchen dann, sie zu vertreiben oder gar zu töten. Dabei ist es meist der Mensch, der den Lebensraum der Flughunde zerstört hat. Wenn Wälder abgeholzt werden, haben Flughunde kaum noch Platz, um zu leben und Futter zu finden.
Dabei sind Flughunde für viele Lebensräume sehr wichtig. Sie helfen beim Bestäuben und Verbreiten von Pflanzen. Ohne sie könnten manche Pflanzen sich kaum vermehren. Deshalb setzen sich Tierschützer und Forscher für ihren Schutz ein.
In vielen Ländern stehen Flughunde heute unter Schutz. Manche Arten gelten aber trotzdem als vom Aussterben bedroht. Vor allem auf Inseln kann eine einzige Krankheit oder weniger Lebensraum dazu führen, dass eine ganze Art verschwindet.
Ein Gemeiner Kurznasen-Flughund in Indonesien
Schwarze Flughunde am Himmel








