Bananen
Bananen sind Früchte. Sie wachsen in heißen Ländern, also in den Tropen und den Subtropen. Es gibt davon etwa 70 verschiedene Arten, aber lange Zeit wurde nur eine davon in Europa verkauft. Genau genommen heißt sie „Dessertbanane“, weil sie so süß ist. Weil es aber bei uns und bis vor wenigen Jahren die einzige Banane in den Supermärkten war, nennt man sie einfach „Banane“. In den deutschsprachigen Ländern ist sie inzwischen die beliebteste Frucht nach dem Apfel.
Bananen wachsen in großen Büscheln an einer Staude. Die haben keinen richtigen Stamm aus Holz, sondern eher aus eingerollten Blättern. Deshalb werden sie nicht sehr hoch. In der Natur haben sie Blüten. Die Bananen sind eigentlich Beeren, die Samen in sich tragen. Den Bananen in unseren Supermärkten hat man die Samen weggezüchtet.
Wenn Bananen mindestens 14 Zentimeter lang sind, können sie geerntet werden. Das dauert an einer Staude ungefähr drei Monate. Man erntet sie, solange sie noch grün sind. Die Bananen werden dann begutachtet und in Kartons auf Schiffe verladen. Sie lagern dort in einem Kühlraum, um nicht zu schnell zu reifen.
Wenn das Schiff an seinem Ziel ist, warten schon Kühlwagen, um die Bananen zu ihrem Bestimmungsort zu bringen. Jetzt sind sie immer noch etwas grün und kommen in eine Bananenreiferei. Es ist dort wärmer und ein bestimmtes Gas hilft, dass die Bananen schneller reifen. Erst wenn der Reifemeister mit ihrer Farbe zufrieden ist, werden sie in Läden und Supermärkte geliefert.
Wie wachsen Bananen?
Bananen sind Beeren. Wenn sie nicht gezüchtet sind, tragen sie Samen wie alle Beeren. Wenn diese auf die Erde fallen, wächst daraus eine neue Bananenstaude. Daran wachsen ganze Büschel von Blüten. Sie wachsen am Ende von Zweigen, die herunterhängen.
Wenn die Blüten befruchtet werden, wachsen daraus die Früchte. Ein Büschel kann aus bis zu zwanzig Teilen bestehen, die nennt man „Hände“. An jeder „Hand“ wachsen mehrere „Finger“, so nennt man sie, weil Bananen ungefähr diese Form haben. Wenn man sie nicht pflückt, fallen sie auf die Erde und verbreiten so ihre Samen.
Die Menschen züchteten Bananen mit immer kleineren Samen, bis diese schließlich ganz verschwanden. Solche Bananen kaufen wir heute im Laden. Sie sind ohne Samen angenehmer zum Essen.
Bananen habe nämlich noch eine zweite Möglichkeit, sich fortzupflanzen: Im Boden bilden sie ein weit verbreitetes Netz von Wurzeln. Daraus wächst manchmal von allein eine Staude aus dem Boden, die Blüten bildet.
Die zweite Eigenschaft ist noch viel erstaunlicher: Aus den Blüten können sich auch ohne Bestäubung Früchte bilden. Es braucht dazu manchmal nur eine zufällige Berührung, zum Beispiel durch ein Tier. Das macht sich der Mensch zunutze. Er züchtet nur solche Sorten und bringt die Früchte davon in die Läden.
Warum ist die Banane krumm?
Am Anfang wachsen die kleinen Bananen im Schutz von großen Blättern. Dann sind sie noch gerade. Wenn die Blätter abfallen und auf die Bananen das Sonnenlicht fällt, drehen sie sich erst nach außen und zum Schluss nach oben – immer in Richtung Sonne.
Aber auch daran hat man weitergezüchtet. Viele Bananen sind heute gerader als früher. Sie haben auch eine viel zähere Schale, damit sie den Transport besser überstehen.
Welche Arten von Bananen gibt es?
In der Natur gibt es etwa 70 verschiedene Arten. Zusammen bilden sie die Gattung der Bananen. Die Menschen nutzen vor allem drei verschiedene Arten: Die Dessertbanane, die Kochbanane und die Faserbananen. Es gibt auch Zierbananen, die hält man sich nur wegen der schönen Blüten, so wie andere Blumen.
Über die Dessertbanane steht oben schon vieles. Die Menschen haben von ihnen verschiedene Sorten gezüchtet. Die sind im Geschmack etwas verschieden. Vor allem reagieren sie anders auf Krankheiten. Vor allem Pilze können ganze Plantagen zerstören. Dann stellt man jeweils um auf eine andere Sorte, die dem Pilz widerstehen kann.
Die Kochbanane hat verschiedene Namen: Man nennt sie auch Gemüsebanane oder Mehlbanane. Sie ist nämlich mehliger und weniger zuckerhaltig als die Dessertbanane. In den heißen Gebieten von Amerika, Afrika und Asien ist sie eines der wichtigsten Nahrungsmittel, so wie bei uns die Kartoffel. Roh sind Kochbananen ungenießbar. Man muss sie deshalb kochen, braten oder frittieren.
Von der Bananenpflanze kann man auch die Fasern in den Blättern brauchen. Daraus stellte man früher vor allem Seile für Schiffe her, so wie bei uns aus Hanf. Die Seile aus Bananenfasern halten sogar länger. Heute macht man aus diesen Fasern Papiere für verschiedene Anwendungen. Manchmal setzt man sie aber auch als Ersatz für Kunststoffe ein. Ursprünglich kamen diese Pflanzen aus Ostasien. Man nennt sie deshalb auch „Manilahanf“ oder einfach „Bananenhanf“.
Wie verbreiteten sich die Bananen über die Welt?
Ursprünglich wuchs die Dessertbanane auf den Inseln Süd-Ost-Asien. Dort wurde sie in Schriften schon 600 Jahre vor Christus erwähnt. Die Einwanderer brachten sie mit auf die Insel Madagaskar, die östlich von Afrika liegt.
Von dort gelangte sie weiter durch europäische Seefahrer auf die Kanarischen Inseln. Kurz nach der Entdeckung von Amerika brachten portugiesische Seefahrer die Bananen in die Karibik und bauten dort Plantagen an.
Erst im Jahr 1876 kam die Dessertbanane in die USA. Nach Europa gelangte sie erst in den Jahren nach 1920. Sie verbreitete sich rasch, war aber sehr teuer. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das.
In der DDR konnten sich nur Politiker und die reichsten Leute Bananen kaufen. Nach der Öffnung der Grenze stürmten die Bewohner aus dem Osten die Supermärkte im Westen. Die Regale mit den Bananen waren dann als erste leergefegt.
Inzwischen hat sich der Anbau von Bananen stark ausgebreitet. Es gibt viele Plantagen, zum Beispiel im Mittelmeerraum. Die Menschen dort verzehren die Bananen selber und verkaufen viel davon nach Europa.
Welche Probleme gibt es auf der Welt rund um die Bananen?
Die meisten Dessertbananen wachsen heute in Indien, gefolgt von China, Indonesien, Brasilien und Ecuador. Ein Großteil der Bananen wird aber direkt in diesen Ländern gegessen. Gemessen an der Ausfuhr ins Ausland steht Ecuador an der Spitze, gefolgt von den Philippinen, Guatemala, Costa Rica und Kolumbien.
Die meisten Bananen wachsen heute in Plantagen, und es gibt dazwischen keine anderen Pflanzen. Dadurch verschwand die reiche Tierwelt und die Schädlinge nahmen überhand. Die bekämpft man oft mit chemischen Mitteln. Das ist schlecht für die Natur. Dazu braucht diese Art von Anbau viel Wasser. Dabei würden die Bananenstauden auch im Wald wachsen, im Schutz von Bäumen. Das wäre für die Natur viel besser.
Mit den Bananen ist es ähnlich wie beim Kaffee und beim Kakao: Die Arbeiter auf den Plantagen verdienen mit ihrer Arbeit nur wenig Geld. Wenn wir für einen Euro Bananen kaufen, bekommt der Bauer dafür nur vier oder fünf Cent. Das führt zum Problem, dass oft Kinder mithelfen müssen und dadurch nicht zur Schule gehen können.
Heute gibt es verschiedene Unternehmen, die sich für einen fairen Handel mit Bananen einsetzen. Sie wollen dafür sorgen, dass die Familien einen gerechten Lohn bekommen, von dem sie auch ohne Kinderarbeit wirklich leben können. Dafür kosten solche Bananen im Laden etwas mehr. In der Schweiz kommt bereits die Hälfte aller Bananen aus fairem Handel.
Verschiedene Sorten in verschiedenen Farben
Dieser wilde Bananenstrauch trägt nur wenige, kleine Früchte.
Geröstete Kochbananen mit Nüssen
Gebratene Bananen sind ein Gericht in Mexiko.
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