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Island

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Klexikon K yellow.png Island  
Flag of Iceland.svg
Flagge
Hauptstadt Reykjavik
Amtssprache Isländisch
Staatsoberhaupt Präsidentin Halla Tómasdóttir
Einwohnerzahl etwa 400.000
Fläche etwa 103.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Europa liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Die Insel Island ist ein Land im äußersten Nordwesten Europas, in der Nähe von Grönland. Island hat für seine Größe ziemlich wenige Einwohner. Im etwas kleineren Österreich leben zum Beispiel 25-mal so viele Menschen wie in Island.

Zwischen den Inseln Island und Grönland ist die Grenze zwischen Europa und Nordamerika. Island hat viele Vulkane und heiße Quellen, aus denen manchmal Wasser herausschießt, die Geysire.

Auf Island ist es ziemlich kühl. Der Golfstrom, eine wichtige Strömung im Meer, sorgt aber dafür, dass es auf Island noch wärmer ist als in Gegenden, die ähnlich weit nördlich liegen. Doch auch im Sommer wird es höchstens 12 bis 15 Grad Celsius warm.

Welche Geschichte hat Island?

Ein mittelalterliches Titelblatt der Edda des Snorri Sturluson. Das ist eins der berühmtesten Bücher Islands. Snorri lebte im 13. Jahrhundert und schrieb mehrere wichtige Bücher und Geschichten. Er war auch Gode und Politiker. Dafür war er aber nicht sonderlich beliebt. Er legte sich mehrmals mit dem norwegischen König und anderen Isländern an.

Entdeckt wurde Island im 9. Jahrhundert. Manche Forscher vermuten auch, dass man Island schon deutlich länger kannte. Vorher lebten dort aber jedenfalls keine Menschen dauerhaft. Mehrere Seefahrer, vor allem Wikinger, waren dort einmal vorbeigefahren, aber kaum einer blieb.

Erst ab dem Jahr 870 siedelten sich Menschen in Island an. Die Siedler stammten vor allem aus Norwegen. Einige von ihnen hatten sich zuvor aber schon in Schottland und Irland angesiedelt und kamen von dort. Sie brachten Sklaven und Frauen von dort mit, die Kelten waren. Deswegen sind die Vorfahren der heutigen Isländer nicht nur Norweger, sondern auch zu einem kleinen Teil Schotten und Iren.

Seljalandsfoss heißt ein bekannter Wasserfall auf Island.

Bis ins 13. Jahrhundert regierte Island sich selbst. Das Sagen hatten mächtige Bauern, die Goden. Ein freier Isländer durfte wählen, welchem Goden er sich unterordnete. Deswegen hatten die Goden etwas davon, wenn sie gut zu den Leuten waren. Einmal im Jahr trafen sich die Goden und ihre Gefolgsleute zu einer Versammlung, die man Althing nannte. So heißt heute noch das isländische Parlament.

Auf dem Althing wurde Recht gesprochen. Das Sagen hatten auch hier die Goden. Einer von ihnen war für ein Jahr Gesetzessprecher. Der musste die Gesetze auswendig aufsagen können. Wenn zwei Isländer Streit miteinander hatten, wurden ihre Interessen von ihrem Goden auf dem Althing vertreten, wo dann auch das Urteil gesprochen wurde.

Im Jahr 1265 unterwarf sich Island dem norwegischen König, nachdem es viel Streit gegeben hatte und das alte System nicht mehr funktionierte. Dass eine so kleine Gesellschaft so lange unabhängig ist, war im Mittelalter sehr ungewöhnlich. Später wurde die Insel ein Teil von Dänemark. Erst im Jahr 1944 wurde daraus ein eigener Staat, die Republik Island.

Was muss man über die Einwohner wissen?

Isländer sind stolz auf ihre Geschichte mit den Wikingern. Dieser Laden in Reykjavik bietet viele Andenken für Touristen. Oft sieht man darauf die Flagge von Island.

Auf der Insel leben fast nur Menschen, die dort geboren sind und Bürger Islands sind. Zu den wenigen Ausländern gehören vor allem Polen und Dänen. Drei Viertel der Isländer sind Mitglied in der evangelisch-lutherischen Kirche, die vom Staat geschützt wird.

Die Sprache der Isländer ist eine germanische Sprache und damit auch mit dem Deutschen verwandt. Von den größeren Sprachen ist sie dem Norwegischen am ähnlichsten. Allerdings ist es auch für Deutsche und Norweger nicht so einfach, Isländisch zu lernen. In der Sprache gibt es nicht so viele Fremdwörter, die man in vielen Ländern versteht, wie „Telefon“ oder „Auto“. Die Isländer haben stattdessen eigene Wörter dafür. Das Wort „sími“ bedeutet eigentlich Faden, doch heute ist es das Wort für Telefon. Das Wort für Auto ist „bíll“. Es kommt über das Dänische vom lateinischen „automobilis“. Das bedeutet „selbstbewegend“.

Die Isländer haben keine Nachnamen. Stattdessen steht hinter dem Vornamen der so genannte Vatersname, manchmal auch der Muttersname. Ein Junge bekommt dabei zusätzlich den Vornamen des Vaters und die Ergänzung „son“, das „Sohn“ bedeutet, ein Mädchen den Zusatz „dottir“ für „Tochter“. Angenommen Baldur und Kata sind Kinder von Ragnar und Anna. Dann heißt der Sohn Baldur Ragnarsson und die Tochter Kata Ragnarsdottir. Sie könnten auch Baldur Annasson und Kata Annasdottir heißen.

Wofür ist Island bekannt?

Die berühmten Islandpferde sind eher klein, können aber gut mit der Kälte umgehen.

Die Isländer sind erst spät im Mittelalter Christen geworden. Daher kennt man heute noch Geschichten aus der alten Zeit der Germanen. Das Buch, in dem diese Geschichten und Lieder stehen, heißt Edda.

Aus dem Mittelalter gibt es sehr viele bekannte isländische Geschichten. Sie heißen Sagas. Davon gibt es viele verschiedene Arten. Die Isländer lesen sie auch heute noch gern. Das können sie ohne Probleme, weil sich ihre Sprache seitdem kaum verändert hat. Es gibt aber auch Schriftsteller von heute, die oft gelesen werden, auch im Ausland. Man sagt, dass die Isländer besonders viel lesen.

Die Isländer essen viel Fisch. Es gab früher nicht so viele verschiedene Tiere auf den Weiden. Außerdem konnte man kaum Getreide anbauen, darum ass man selten Brot. Heute hingegen essen Isländer mehr oder weniger dasselbe wie die Menschen in Europa. Bekannt aus Island ist der Skyr: Das ist eine Art Frischkäse, der sich lange hält.

Im Jahr 2010 brach der Vulkan Eyjafjallajökull aus. Dadurch kam so viel Asche in die Atmosphäre, dass der Flugverkehr über Europa für mehrere Tage unterbrochen wurde. Fachleute befürchteten, dass die Piloten nicht mehr durch die Scheiben ihrer Flugzeuge sehen könnten. Außerdem hielten sie es für möglich, dass die Düsentriebwerke beschädigt werden könnten. Tausende von Reisenden konnten nicht mehr nach Hause fliegen.

Wovon leben die Isländer?

Island ist ein rauhes Land, in dem es oft kalt ist. Kaum eine Gegend dort eignet sich für die Landwirtschaft. Aber rund um Island kann man gut fischen. Mehr als ein Drittel von dem, was Island in andere Länder verkauft, ist Fisch oder wird aus Fisch hergestellt.

Fast alle Energie in Island stammt aus erneuerbaren Energien. Besonders mit den heißen Quellen kann man billig Strom erzeugen. Darum gibt es einige Fabriken, die viel Strom verbrauchen, zum Beispiel, weil sie Aluminium herstellen. Man bringt den Rohstoff für Aluminium von weit her, denn Strom ist in Island recht billig.

In Island sind viele Waren teuer: Das meiste muss man aus anderen Ländern herbeibringen. Das gilt auch zum Beispiel für viele Maschinen und die Leute, die Maschinen reparieren können. Seit einiger Zeit kommen immer mehr Touristen nach Island, der Natur wegen. Für den Flughafen von Reykjavik ist das ein Problem, weil er für so viele Besucher eigentlich zu klein ist.




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