Nachhaltigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(ausbau 1)
(Nachhaltigkeitsziele auf deutsch (vorher auf englisch). So für Kinder besser zu verstehen. Vielen Dank für den Hinweis übers Kontaktformular!)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(77 dazwischenliegende Versionen von 10 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Dieser Entwurf entsteht im Rahmen eines Projektes und ist am heutigen Sonntag noch in Bearbeitung. Bitte erst ab Montag, 22. 3., Änderungen vornehmen!'''
[[Datei:HomeComposting Roubaix Fr59.JPG|mini|Ein Komposthaufen ist Nachhaltigkeit im eigenen [[Garten]]: Reste von [[Pflanze]]n werden nicht weggeworfen oder verbrannt, sondern entwickeln sich nach einiger [[Zeit]] wieder zu [[Erdboden|Erde]]. Daraus können neue Pflanzen wachsen. Die sterben irgendwann ab und werden wieder zu Kompost.]]


[[Datei:Aral Sea 1989-2008.jpg|mini|Der [[Aralsee]] zeigt, was für Folgen es hat, wenn man die [[Natur]] ausbeutet und nicht nachhaltig mit ihr umgeht. Er ist fast vollständig ausgetrocknet, weil man zu viel [[Wasser]] aus seinen Zuflüssen genommen hat, um [[Baumwolle]] anzubauen.]]


Nachhaltigkeit bedeutet, nur so viel von einer Sache zu verbrauchen, wie von alleine neu entsteht. Wenn man etwas nachhaltig macht, bedeutet das, dass man damit auch in [[Zukunft]] immer so weitermachen könnte. Dinge nachhaltig zu machen kann in ganz vielen verschiedenen Bereichen wichtig sein.
Nachhaltigkeit bedeutet, nur so viel von einer Sache zu verbrauchen, wie in der [[Natur]] neu entsteht. Wenn man etwas nachhaltig macht, bedeutet das, dass man damit auch in [[Zukunft]] immer so weitermachen könnte. Ohne Nachhaltigkeit muss man irgendwann damit aufhören.


Schon vor 300 [[Jahr]]en haben [[Mensch]]en überlegt, wie man [[Holz]] in einem [[Wald]] fällen kann, ohne dass der Wald dadurch kleiner wird. Sie haben jedes Jahr nur so viel Holz geholt, wie in der Zwischenzeit nachwachsen konnte. Das ist ein Beispiel für nachhaltige Forstwirtschaft.
Schon vor 300 [[Jahr]]en haben [[Mensch]]en überlegt, wie man [[Holz]] in einem [[Wald]] fällen kann, ohne dass der Wald dadurch kleiner wird. Sie haben jedes Jahr nur so viel Holz geholt, wie in der Zwischenzeit nachwachsen konnte. Das ist ein Beispiel für nachhaltige Forstwirtschaft.


Heute spricht man viel über Nachhaltigkeit, vor allem in Verbindung mit [[Klimaschutz]]. Denn wenn der [[Klimawandel]] unsere Natur zerstört, dann gibt es vieles, wovon wir jetzt leben, für die Menschen in der Zukunft nicht mehr. Nachhaltigkeit muss aber nicht immer mit Klimaschutz zusammenhängen.
Heute spricht man viel über Nachhaltigkeit, vor allem in Verbindung mit [[Klimaschutz]]. Denn wenn der [[Klimawandel]] unsere [[Erde]] verändert, dann gibt es vieles für die [[Mensch]]en in der Zukunft nicht mehr, von dem wir jetzt leben. Viele Menschen wollen aber nicht weniger verbrauchen und auf etwas verzichten. Es bleibt daher schwierig, die Menschen zu überzeugen, ihr Verhalten zu ändern.


==Leben wir nachhaltig?==
==Was bedeutet Nachhaltigkeit für unsere Gesellschaft?==
[[Datei:Sustainable_Development_Goals_de.svg|mini|Die [[UNO]] hat sich für ihre Ziele der nachhaltigen Entwicklung diese bunten [[Piktogramm|Logos]] ausgedacht. So soll jeder Mensch sich die Ziele besser merken können.]]


Um genau zu sehen, wie nachhaltig wir leben, wird jedes Jahr der Earth Overshoot Day oder Erdüberlastungstag ausgerechnet. Das ist der Tag im Jahr, an dem die Menschen alle [[Rohstoff|Ressourcen]] der [[Erde]] aufgebraucht haben, die in diesem Jahr neu entstehen. Alles, was im restlichen Jahr verbraucht wird, kann nicht mehr natürlich regenerieren und steht den Menschen in Zukunft nicht mehr zur Verfügung. 2020 lag dieser Tag beispielsweise im August.  
[[Datei:Haus aus Naturbaustoffen.jpg|mini|Dieses [[Haus]] wurde aus nachhaltigem Material gebaut, wird umweltfreundlich beheizt und es wachsen [[Pflanzen]] auf dem Dach.]]


Das heißt, dass man ungefähr eineinhalb [[Planet]]en bräuchte, um alle Menschen nachhaltig zu versorgen. Um nachhaltig zu leben, ist der Ressourcenverbrauch der Menschen also viel zu groß. Den Verbrauch zu senken ist aber nicht so einfach, weil viele Menschen ihren Konsum nicht einschränken möchten. Alle Menschen davon zu überzeugen ist eine große Herausforderung.
Nachhaltigkeit für die [[Gesellschaft]], auch soziale Nachhaltigkeit genannt, ist ein wichtiger Teil des Themas. Die Welt, in der wir leben, wurde uns von unseren [[Vorfahren]] so überlassen. Es ist fair, wenn wir sie unseren [[Nachfahren]] ebenso übergeben und nicht nur für uns nutzen. Man spricht hier von Generationengerechtigkeit: Das Jahr, in dem man [[Geburt|geboren]] wird, sollte nicht darüber entscheiden, wie gut man leben kann. Auch in Zukunft sollen Menschen auf diesem [[Planet]]en noch [[Atmung|atmen]] können und nicht in [[Armut]] leben müssen.


Die [[UNO]] möchte das ändern. Sie hat darum seit 2015 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung, 17 Stück. Zu den Nachhaltigkeitszielen zählen nicht nur Schutz des Klimas und der [[Ökosystem]]e oder Verbrauch von weniger Rohstoffen: Es geht auch darum, zu sichern, dass alle Menschen genug zu Essen, zu Trinken und [[Medizin]] haben. Auch bessere [[Bildung]], gerechte [[Arbeit]] und [[Gleichberechtigung]] sind wichtig. Der Gedanke dabei ist, dass Menschen gemeinsam mehr für die [[Umwelt]] und die Zukunft tun können, wenn sie sich untereinander gerecht behandeln.
Die [[UNO]] möchte, dass wir nachhaltiger leben. Seit dem Jahr 2015 hat sie sich darum siebzehn Ziele zur nachhaltigen Entwicklung gesteckt. Unter anderem sollen das Klima und die [[Ökosystem]]e geschützt werden. Weniger [[Rohstoff]]e sollen verbraucht werden. Alle Menschen sollen genug zu essen, zu trinken, saubere Luft und [[Medizin]] haben. Auch bessere [[Bildung]], gerechte [[Arbeit]] und [[Gleichberechtigung]] sind wichtig.


Diese Ziele haben sich zwar alle [[Staat]]en bis 2030 gesetzt, die UNO kann sie aber nicht erzwingen. Eigentlich sind sie nur Empfehlungen. Die Staaten müssen sie selbst durch [[Gesetz]]e und Maßnahmen umsetzen. Das tun viele sehr unterschiedlich.
Diese Ziele haben sich zwar alle [[Staat]]en bis 2030 gesetzt, die UNO kann sie aber nicht erzwingen. Eigentlich sind sie nur Empfehlungen. Die Staaten müssen sie selbst durch [[Gesetz]]e und Maßnahmen umsetzen. Das tun sie oft sehr unterschiedlich.
 
Man sieht auch an den Zielen der UNO, dass es um beides geht, Natur und Menschen. Viele nachhaltige Ideen kümmern sich um beide Dinge: Häuser, die so gebaut wurden, dass sie Ressourcen schonen, nützen zum Beispiel der Natur und den Menschen. Wenn man alte Ziegelsteine wiederverwendet, verbraucht man kein neues Material und weniger [[Energie]]. Lässt man Wände und Dach mit Pflanzen bewachsen, entsteht sogar etwas Neues. Durch Solarzellen auf dem Dach und eine eingebaute Wärmepumpe brauchen solche Häuser für die Heizung kein [[Erdöl|Öl]] und keine [[Elektrizität]] vom Stromnetz.
 
Es geht aber auch um soziale Nachhaltigkeit: Viele dieser neuen Häuser werden als Mehrgenerationenhaus gebaut. Das bedeutet, dass viele Generationen, also alte und junge Menschen, in dem gleichen Haus leben. Außerdem werden sie meist barrierefrei gebaut, so dass man auch mit einem Rollstuhl alle Räume erreichen kann.
 
==Leben wir bereits nachhaltig?==
 
[[Datei:German Overshoot Day, Düsseldorf 2020-05-03 (4).jpg|mini|Diese Menschen weisen am Erdüberlastungstag darauf hin, dass wir auf Kosten von Generationen der [[Zukunft]] leben.]]
 
Um genau zu sehen, wie nachhaltig wir leben, wird jedes Jahr der „Earth Overshoot Day“ oder „Erdüberlastungstag“ ausgerechnet. Das ist der [[Tag und Nacht|Tag]] im Jahr, an dem die Menschen alle [[Rohstoff|Ressourcen]] der Erde aufgebraucht haben, die in diesem Jahr neu entstehen. Alles, was im restlichen Jahr verbraucht wird, kann nicht mehr innerhalb des selben Jahres durch die Natur neu entstehen.
 
Im Jahr 2020 beispielsweise lag dieser Tag schon im August. Das heißt, dass man die Erde ungefähr eineinhalb Mal bräuchte, um alle Menschen nachhaltig zu versorgen. Damit unser Verbrauch nachhaltig ist und auch lange nach uns die Menschen noch etwas von der Erde haben, muss er kleiner werden.
 
Das geht zum Beispiel mit [[Recycling]]. Dadurch werden weniger Rohstoffe verwendet. Alte Sachen werden nicht weggeworfen, sondern aus ihnen wird etwas Neues gemacht. Zum Beispiel kann man aus alten [[Flasche|Plastikflaschen]] neue [[Kleidung]] herstellen, ohne weitere [[Kunststoff]]e zu verwenden. Die Rohstoffe, aus denen [[Plastik]] oder [[Glas]] ist, gibt es nur begrenzt auf der Erde.
 
Die [[Wissenschaft]] sucht immer neue Wege, das Recycling zu verbessern. Außerdem ruft man die Menschen dazu auf, dabei mitzuhelfen. Sie sollen zum Beispiel den [[Müll]] trennen und [[Elektronik|Elektroschrott]] gesondert sammeln, damit man daraus wieder Elektrogeräte machen kann.


==Was ist in der Landwirtschaft nachhaltig?==
==Was ist in der Landwirtschaft nachhaltig?==
[[Datei:20110628Tabakfeld Ketsch05.jpg|mini|Auf diesem Feld wächst nur [[Tabak]]. Man spricht von einer [[Monokultur]]. Für den Boden ist das schlecht, weil er dadurch ärmer an Nährstoffen wird.]]
[[Datei:Elbaue bei Hinzdorf (Stadt Wittenberge im Landkreis Prignitz in Brandenburg).jpg|mini|Je mehr Platz [[Hausrind|Kühe]] auf den Weiden haben, desto besser: Die Pflanzen, der Boden und die Kühe selbst bleiben dadurch [[Gesundheit|gesünder]].]]
Damit [[Pflanzen]] in der Landwirtschaft genug Nährstoffe haben, wird der Boden [[Dünger|gedüngt]]. Das kann man mit toten Pflanzen oder [[Kot|Mist]] von [[Tier]]en tun, wo auch Pflanzenreste drin sind. Dabei sind die kleinen Tiere und [[Bakterien]] im Boden wichtig: Sie bauen alte Pflanzenstücke auseinander, damit neue Pflanzen wachsen können. Ohne Düngung werden dem Boden viele Nährstoffe entzogen. Er laugt aus und wird unfruchtbar.


===Wie sind Pflanzen nachhaltig?===
Heute gibt es viele sehr große [[Acker|Felder]] mit nur einer [[Pflanzenart]], zum Beispiel [[Mais]]. Das nennt man [[Monokultur]]. Dadurch werden immer die gleichen Nährstoffe aus dem Boden gezogen und er wird schneller unbrauchbar. Durch Fruchtfolgen kann das verhindert werden. Das heißt, dass nie die gleiche Pflanze direkt hintereinander auf einer Fläche angebaut wird.


Wenn [[Pflanzen]] angebaut werden, nehmen sie Nährstoffe aus dem Boden heraus. Damit der Boden fruchtbar bleibt, muss er [[Dünger|gedüngt]] werden. Kompost besteht aus verrotteten Pflanzen und hat deshalb genau die Nährstoffe, die Pflanzen brauchen. Tiermist ist auch sehr gut als Dünger, weil die Pflanzenreste im Körper der Tiere zersetzt werden. Und ganz wichtig sind die kleinen [[Tiere]] und [[Bakterien]] im Boden. Sie bauen alte Pflanzenstücke auseinander, damit neue Pflanzen wachsen können. Ohne Düngung werden dem Boden viele Nährstoffe entzogen und er wird unfruchtbar und ausgelaugt.
Um auf Boden mit wenig Nährstoffen trotzdem Pflanzen anbauen zu können, benutzen [[Bauer]]n oft künstlichen Dünger. Man braucht viel Energie, um den herzustellen. Dabei können die Pflanzen so viele Nährstoffe auf einmal gar nicht aufnehmen.


Noch schlimmer: Heute gibt es viele sehr große Felder mit nur einer Pflanzenart, zum Beispiel [[Mais]]. Dadurch werden immer die gleichen Nährstoffe aus dem Boden gezogen und er wird noch schneller unbrauchbar. Das nennt man [[Monokultur]]. Durch Fruchtfolgen kann das verhindert werden. Das heißt, dass nie die gleiche Pflanze direkt hintereinander auf einer Fläche angebaut wird. Einige Pflanzen können mit Bakterien an den Wurzeln Nährstoffe aus der Luft direkt in den Boden bringen. Die sind besonders gut für nachhaltig gesunden Boden.
Viele [[Landwirt]]e benutzen außerdem künstliche Spritzmittel gegen [[Insekten]] und Unkraut. Auf ihren Feldern sollen nur die angebauten Pflanzen wachsen. Doch die [[Insekten]] sind wichtig, um [[Blüte]]n zu [[Fortpflanzung|bestäuben]], und Unkraut hilft, dass Wasser nicht zu schnell verdunstet. Das [[Gift]] schadet vielen weiteren Tieren und am Ende auch den Menschen.
Um auf nährstoffarmem Boden trotzdem Pflanzen anbauen zu können, benutzen Bauern oft künstlichen Dünger. Man braucht viel [[Energie]], um den herzustellen. Dabei können die Pflanzen so viele Nährstoffe auf einmal gar nicht aufnehmen.


Viele Landwirte benutzen außerdem künstliche Spritzmittel gegen Insekten und Unkraut. Auf ihren [[Feld]]ern sollen nur die angebauten Pflanzen wachsen. Dabei sind die Insekten oft sogar gut für die Pflanzen. Viele Pflanzen müssen erst bestäubt werden, damit sie [[Frucht|Früchte]] tragen. Auch Unkräuter können nützlich sein. Sie sorgen dafür, dass das [[Wasser]] nicht so schnell verdunstet.
Wenn wir Produkte von Tieren essen, essen wir im Grunde eine Menge Pflanzen mit. Damit die Tiere viel [[Fleisch]], [[Milch]] oder [[Ei]]er produzieren, muss man für sie viel [[Soja]], Mais oder anderes [[Getreide]] als Futter anbauen. Um Platz dafür zu schaffen werden manchmal ganze Wälder abgeholzt.


Die Spritzmittel sind giftig und schaden den Lebewesen auf den Feldern und um sie herum. Es kann sogar sein, dass diese Gifte von uns mitgegessen werden. Die Spritzmittel bleiben an den Pflanzen hängen, die wir einkaufen und essen wollen. Sie werden sogar wie mancher Dünger mit dem Regen aus den Feldern gewaschen und gelangen in unser Leitungswasser.
Tiere wie [[Hausrind|Kühe]] zum Beispiel fressen eigentlich nur [[Gras]]. Anderes Futter tut ihnen oft nicht gut und sie werden [[Krankheit|krank]]. Wenn zu viele Tiere zusammenleben, können sie einander auch leicht anstecken. Kühe stoßen außerdem bei jedem [[Pups]] auch etwas Methan in die [[Luft]] aus. Methan ist wie [[Kohlenstoffdioxid]] ein Gas, das schlecht ist für das [[Klima]]. Bei so vielen Kühen kommt da ziemlich viel Methan zusammen.


===Ist Fleisch nachhaltig?===
==Wie kann man nachhaltig einkaufen?==
[[Datei:Organic-Logo.svg|mini|Dieses [[Siegel]] vergibt die [[Europäische Union]]. Es ist auf Produkten zu sehen, die ökologisch und nachhaltig hergestellt wurden. Die [[Bauer]]n müssen dafür bei der Tierhaltung und dem Pflanzenanbau bestimmte Regeln erfüllen: Tiere müssen ausreichend Platz haben, auf die [[Acker|Felder]] darf kein künstliches [[Gift]] gegen [[Schädling]]e, und so weiter.]]


Wenn wir Produkte von Tieren essen, essen wir im Grunde eine Menge Pflanzen mit. Denn die Tiere bekommen viel davon als Futter, wenn sie viel [[Fleisch]], [[Milch]] oder [[Ei]]er produzieren sollen. Viele Monokulturen mit Mais, [[Soja]] oder [[Getreide]] sind nur für Tiere da.
Auf manchen Produkten findet man Bio-[[Siegel]]. Die sagen uns, dass bei der Herstellung auf die Umwelt und das Wohl der Tiere geachtet wurde. Es gibt verschiedene davon. Andere Siegel kennzeichnen auch Nachhaltigkeit, aber nicht unbedingt Tierwohl.  


Viele dieser Tiere fressen normalerweise nur [[Gras]]. Trotzdem bekommen sie oft etwas anderes zu fressen, damit sie schneller wachsen. Das tut den Tieren oft nicht gut und sie werden [[Krankheit|krank]]. Zu viele Tiere auf einem Haufen erhöhen auch die Krankheitsgefahr, weil sie sich sehr leicht anstecken können.
Nachhaltige Fischerei zum Beispiel ist eher wie die Forstwirtschaft: Man darf nur so viel fischen, wie [[Fische]] aufwachsen können. So werden die Schwärme nicht kleiner. [[Vegetarier]] und [[Veganer]] umgehen viele der Probleme, die es bei der Tierhaltung geben kann. Sie ernähren sich schon darum nachhaltiger.


Manche Tiere, vor allem [[Kuh|Kühe]], stoßen bei jedem [[Pups]] auch etwas Methan in die [[Luft]]. Methan ist wie [[Kohlenstoffdioxid]] ein Gas, das schlecht für das [[Klima]] ist. Da wir so viele Kühe für unser Essen halten, kommt dabei ziemlich viel Methan zusammen.
Nachhaltig und für das Klima gut ist es, wenn man vor allem Lebensmittel kauft, die aus der eigenen Gegend kommen und gerade reif sind. Diese wurden nämlich nicht erst über weite Strecken mit einem Lastwagen oder Flugzeug zu uns gebracht. Man kann auch einen eigenen Tragebeutel mitnehmen und viele Lebensmittel unverpackt kaufen.  


Um nachhaltig Tiere zu halten, darf man also nicht zu viele auf einmal haben und gibt ihnen am besten eine große Weide mit viel Gras. Medikamente sollte man ihnen nur geben, wenn sie wirklich krank sind.  
Sogenannte [[Fairer Handel|faire Produkte]] sind sozial nachhaltig. Oft wird den Arbeitenden in der [[Landwirtschaft]] oder in der [[Industrie]] für [[Kleidung]] oder [[Lebensmittel]] so wenig [[Geld]] gezahlt, dass sie davon nicht leben können. Manchmal findet man [[Fairtrade]]-Siegel auf Produkten. Die sagen, dass auf faire Bedingungen geachtet wurde.


==Wie kann man dann nachhaltig einkaufen?==
==Wie wird Energie nachhaltig erzeugt?==
[[Datei:20050521010DR Welzow Braunkohletagebau Welzow-Süd.jpg|mini|Um [[Kohle]] zu gewinnen, werden riesige Löcher in die Landschaft gegraben. Felder, Wälder und sogar [[Dorf|Dörfer]] in der Gegend werden für immer zerstört. Die Kohle wird einmal verbrannt und ist dann genauso weg.]]


Wer sich [[Vegetarier|vegetarisch]] oder [[Veganer|vegan]] ernährt, vermeidet manche Probleme mit der Tierhaltung und treibt damit die Nachhaltigkeit voran.
[[Datei:Biogas Photovoltaik Wind.jpg|mini|Mehrere Arten von nachhaltiger Energie auf einem [[Foto]]: Vorn sieht man eine Anlage, in der aus Pflanzenmasse und [[Kot|Tierkot]] Energie gewonnen wird. Im Hintergrund sieht man Solarzellen auf einem Dach und ein Windrad, mit denen Energie aus [[Sonne]] und [[Wind]] gewonnen wird.]]


Im [[Supermarkt]] findet man auf einigen Produkten ein Bio-Siegel. Es kann ganz unterschiedlich aussehen und sagt uns, dass das Essen biologisch angebaut wird. Auf einem [[Bio-Bauernhof]] wird darauf geachtet, dass Lebensmittel nachhaltig hergestellt werden und die Umwelt geschützt wird. Hier sind künstliche Gifte gegen Unkräuter und schädliche Insekten verboten.
[[Datei:Fahrradstraße - Flüggestraße Hannover.jpg|mini|Viele [[Stadt|Städte]] richten solche Fahrradstraßen ein. Hier kommen viel mehr Leute gleichzeitig entlang als mit [[Auto]]s, und verbrauchen dabei keinen Treibstoff.]]


Für nachhaltige [[Wirtschaft]] und das Klima ist es gut, vor allem Lebensmittel zu kaufen, die aus der Gegend kommen und gerade reif sind. Verpackungen aus nicht [[Recycling|recyceltem]] [[Plastik]] sollte man vermeiden. Sie werden meistens nur einmal genutzt und dann weggeworfen. Das ist Verschwendung. Einen eigenen Tragebeutel mitzubringen ist deshalb gut. Außerdem kann man heute auch viele Lebensmittel unverpackt kaufen.  
[[Energie]] brauchen wir für Vieles in unserem Alltag, wie [[Licht]], Heizung oder [[Elektrizität]]. Schon seit langer Zeit bekommen wir sie durch die Verbrennung von [[Kohle]], [[Erdöl]] und [[Erdgas]]. Durch das Verbrennen kommen aber Schadstoffe in die Luft und man verstärkt den [[Klimawandel#Was ist der Treibhauseffekt|Treibhauseffekt]].


Außerdem muss man viel Natur zerstören, um an Kohle oder Erdöl zu kommen. [[Baum|Bäume]] etwa sind jedoch überaus wichtig für die Produktion von [[Sauerstoff]] und die [[Artenvielfalt]]. Kohle, Erdöl und Erdgas stellen sich nicht selbst wieder her. Man müsste also immer mehr davon gewinnen und immer mehr anderes zerstören, um davon auch in der Zukunft etwas zu haben.


Auch die [[Atomenergie]] ist nicht nachhaltig: Dafür braucht man [[Uran]], das auch aus dem Boden gefördert wird und nicht nachwächst. Außerdem entsteht in Atomkraftwerken [[Radioaktivität|radioaktiver]] [[Müll]]. Der Müll bleibt noch nach Tausenden von Jahren gefährlich. Damit belastet man die Menschen in der Zukunft. Im [[Russland|russischen]] [[Tschernobyl]] oder im [[japan]]ischen Fukushima, wo jetzt ganze Gebiete unbewohnbar sind, hat man außerdem gesehen, wie gefährlich Atomkraft sein kann.


Nachhaltig ist hingegen die [[Erneuerbare Energie]] wie die Windenergie. Auf großen Flächen oder an [[Küste]]n weht viel Wind. Dort werden mehrere [[Windrad|Windräder]] aufgestellt, die zusammen einen sogenannten Windpark bilden. Woanders erzeugt man Energie aus Sonnenstrahlen, Wasser aus [[Staudamm|Staudämmen]] oder toten Pflanzenresten. All das ist immer von Neuem da und richtet keinen Schaden in der [[Atmosphäre]] an. Auch hier muss man aber manchmal Natur zerstören, um die Energie nutzen zu können.


Viele Staaten wollen mehr erneuerbare Energien nutzen. Das ist aber nicht immer leicht, da die [[Technik]] noch in der Entwicklung und oft ziemlich teuer ist. Allerdings werden durch [[Forschung]] die erneuerbaren Energieträger immer kostengünstiger, praktischer und leichter umsetzbar. Darum werden sie [[bei uns]] schon immer wichtiger und in Zukunft wahrscheinlich noch viel mehr genutzt.


==Was ist im Verkehr nachhaltig?==


Im [[Verkehr]] gilt allgemein: Was weniger verbraucht, ist nachhaltiger. [[Auto]]s, [[Bus]]se oder [[Flugzeug]]e verbrennen Treibstoff. Dieser wird aus [[Erdöl]] gewonnen, das dann weg ist. Dabei gelangt viel schädliches [[Kohlenstoffdioxid]] in die [[Atmosphäre]].


Wenn man hier vergleichen will, fragt man sich: Was verbraucht der [[Motor]] gemessen an der Anzahl der Menschen, die er transportiert? Dabei schneiden Busse am besten ab.


[[Eisenbahn|Züge]], Busse oder Autos mit [[Elektrizität|Elektromotoren]] sind vor allem nachhaltig, wenn ihr Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. [[Fahrrad|Radfahren]] ist besonders nachhaltig. Dabei verbraucht man keinen Treibstoff und stößt kein Kohlenstoffdioxid aus. Ein Fahrrad nimmt auf der [[Straße]] außerdem weniger Platz ein als ein Auto. Viele große [[Stadt|Städte]] wollen darum, dass mehr Leute Fahrrad fahren, und bauen Wege dafür.


<gallery>
File:BVG-Doppeldeckerbus 3333 (2009).jpg|Ein Bus verbrennt [[Diesel]] wie viele Autos, kann aber viel mehr Leute mitnehmen.
Datei:Vdl Doppeldecker DN15 Citea BVG 3093.jpg|In vielen Städten werden aber auch Elektrobusse eingeführt.
Datei:Wengen-Wengernalp.jpg|Das [[Dorf]] Wengen in den [[Schweiz]]er [[Alpen]] kann man nur mit diesem [[Eisenbahn|Zug]] erreichen.
Datei:Cyklojizda Prague 4517.jpg|Diese Radfahrer demonstrieren für mehr Platz auf den Straßen.
File:Was bedeutet Nachhaltigkeit?.webm|Dieses [[Video]] erklärt, was Nachhaltigkeit ist.
</gallery>


{{Entwurf}}
{{Artikel|mini=ja}}
[[Kategorie:Tiere und Natur]]
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]
[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]]

Aktuelle Version vom 29. Oktober 2024, 21:44 Uhr

Ein Komposthaufen ist Nachhaltigkeit im eigenen Garten: Reste von Pflanzen werden nicht weggeworfen oder verbrannt, sondern entwickeln sich nach einiger Zeit wieder zu Erde. Daraus können neue Pflanzen wachsen. Die sterben irgendwann ab und werden wieder zu Kompost.
Der Aralsee zeigt, was für Folgen es hat, wenn man die Natur ausbeutet und nicht nachhaltig mit ihr umgeht. Er ist fast vollständig ausgetrocknet, weil man zu viel Wasser aus seinen Zuflüssen genommen hat, um Baumwolle anzubauen.

Nachhaltigkeit bedeutet, nur so viel von einer Sache zu verbrauchen, wie in der Natur neu entsteht. Wenn man etwas nachhaltig macht, bedeutet das, dass man damit auch in Zukunft immer so weitermachen könnte. Ohne Nachhaltigkeit muss man irgendwann damit aufhören.

Schon vor 300 Jahren haben Menschen überlegt, wie man Holz in einem Wald fällen kann, ohne dass der Wald dadurch kleiner wird. Sie haben jedes Jahr nur so viel Holz geholt, wie in der Zwischenzeit nachwachsen konnte. Das ist ein Beispiel für nachhaltige Forstwirtschaft.

Heute spricht man viel über Nachhaltigkeit, vor allem in Verbindung mit Klimaschutz. Denn wenn der Klimawandel unsere Erde verändert, dann gibt es vieles für die Menschen in der Zukunft nicht mehr, von dem wir jetzt leben. Viele Menschen wollen aber nicht weniger verbrauchen und auf etwas verzichten. Es bleibt daher schwierig, die Menschen zu überzeugen, ihr Verhalten zu ändern.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für unsere Gesellschaft?

Die UNO hat sich für ihre Ziele der nachhaltigen Entwicklung diese bunten Logos ausgedacht. So soll jeder Mensch sich die Ziele besser merken können.
Dieses Haus wurde aus nachhaltigem Material gebaut, wird umweltfreundlich beheizt und es wachsen Pflanzen auf dem Dach.

Nachhaltigkeit für die Gesellschaft, auch soziale Nachhaltigkeit genannt, ist ein wichtiger Teil des Themas. Die Welt, in der wir leben, wurde uns von unseren Vorfahren so überlassen. Es ist fair, wenn wir sie unseren Nachfahren ebenso übergeben und nicht nur für uns nutzen. Man spricht hier von Generationengerechtigkeit: Das Jahr, in dem man geboren wird, sollte nicht darüber entscheiden, wie gut man leben kann. Auch in Zukunft sollen Menschen auf diesem Planeten noch atmen können und nicht in Armut leben müssen.

Die UNO möchte, dass wir nachhaltiger leben. Seit dem Jahr 2015 hat sie sich darum siebzehn Ziele zur nachhaltigen Entwicklung gesteckt. Unter anderem sollen das Klima und die Ökosysteme geschützt werden. Weniger Rohstoffe sollen verbraucht werden. Alle Menschen sollen genug zu essen, zu trinken, saubere Luft und Medizin haben. Auch bessere Bildung, gerechte Arbeit und Gleichberechtigung sind wichtig.

Diese Ziele haben sich zwar alle Staaten bis 2030 gesetzt, die UNO kann sie aber nicht erzwingen. Eigentlich sind sie nur Empfehlungen. Die Staaten müssen sie selbst durch Gesetze und Maßnahmen umsetzen. Das tun sie oft sehr unterschiedlich.

Man sieht auch an den Zielen der UNO, dass es um beides geht, Natur und Menschen. Viele nachhaltige Ideen kümmern sich um beide Dinge: Häuser, die so gebaut wurden, dass sie Ressourcen schonen, nützen zum Beispiel der Natur und den Menschen. Wenn man alte Ziegelsteine wiederverwendet, verbraucht man kein neues Material und weniger Energie. Lässt man Wände und Dach mit Pflanzen bewachsen, entsteht sogar etwas Neues. Durch Solarzellen auf dem Dach und eine eingebaute Wärmepumpe brauchen solche Häuser für die Heizung kein Öl und keine Elektrizität vom Stromnetz.

Es geht aber auch um soziale Nachhaltigkeit: Viele dieser neuen Häuser werden als Mehrgenerationenhaus gebaut. Das bedeutet, dass viele Generationen, also alte und junge Menschen, in dem gleichen Haus leben. Außerdem werden sie meist barrierefrei gebaut, so dass man auch mit einem Rollstuhl alle Räume erreichen kann.

Leben wir bereits nachhaltig?

Diese Menschen weisen am Erdüberlastungstag darauf hin, dass wir auf Kosten von Generationen der Zukunft leben.

Um genau zu sehen, wie nachhaltig wir leben, wird jedes Jahr der „Earth Overshoot Day“ oder „Erdüberlastungstag“ ausgerechnet. Das ist der Tag im Jahr, an dem die Menschen alle Ressourcen der Erde aufgebraucht haben, die in diesem Jahr neu entstehen. Alles, was im restlichen Jahr verbraucht wird, kann nicht mehr innerhalb des selben Jahres durch die Natur neu entstehen.

Im Jahr 2020 beispielsweise lag dieser Tag schon im August. Das heißt, dass man die Erde ungefähr eineinhalb Mal bräuchte, um alle Menschen nachhaltig zu versorgen. Damit unser Verbrauch nachhaltig ist und auch lange nach uns die Menschen noch etwas von der Erde haben, muss er kleiner werden.

Das geht zum Beispiel mit Recycling. Dadurch werden weniger Rohstoffe verwendet. Alte Sachen werden nicht weggeworfen, sondern aus ihnen wird etwas Neues gemacht. Zum Beispiel kann man aus alten Plastikflaschen neue Kleidung herstellen, ohne weitere Kunststoffe zu verwenden. Die Rohstoffe, aus denen Plastik oder Glas ist, gibt es nur begrenzt auf der Erde.

Die Wissenschaft sucht immer neue Wege, das Recycling zu verbessern. Außerdem ruft man die Menschen dazu auf, dabei mitzuhelfen. Sie sollen zum Beispiel den Müll trennen und Elektroschrott gesondert sammeln, damit man daraus wieder Elektrogeräte machen kann.

Was ist in der Landwirtschaft nachhaltig?

Auf diesem Feld wächst nur Tabak. Man spricht von einer Monokultur. Für den Boden ist das schlecht, weil er dadurch ärmer an Nährstoffen wird.
Je mehr Platz Kühe auf den Weiden haben, desto besser: Die Pflanzen, der Boden und die Kühe selbst bleiben dadurch gesünder.

Damit Pflanzen in der Landwirtschaft genug Nährstoffe haben, wird der Boden gedüngt. Das kann man mit toten Pflanzen oder Mist von Tieren tun, wo auch Pflanzenreste drin sind. Dabei sind die kleinen Tiere und Bakterien im Boden wichtig: Sie bauen alte Pflanzenstücke auseinander, damit neue Pflanzen wachsen können. Ohne Düngung werden dem Boden viele Nährstoffe entzogen. Er laugt aus und wird unfruchtbar.

Heute gibt es viele sehr große Felder mit nur einer Pflanzenart, zum Beispiel Mais. Das nennt man Monokultur. Dadurch werden immer die gleichen Nährstoffe aus dem Boden gezogen und er wird schneller unbrauchbar. Durch Fruchtfolgen kann das verhindert werden. Das heißt, dass nie die gleiche Pflanze direkt hintereinander auf einer Fläche angebaut wird.

Um auf Boden mit wenig Nährstoffen trotzdem Pflanzen anbauen zu können, benutzen Bauern oft künstlichen Dünger. Man braucht viel Energie, um den herzustellen. Dabei können die Pflanzen so viele Nährstoffe auf einmal gar nicht aufnehmen.

Viele Landwirte benutzen außerdem künstliche Spritzmittel gegen Insekten und Unkraut. Auf ihren Feldern sollen nur die angebauten Pflanzen wachsen. Doch die Insekten sind wichtig, um Blüten zu bestäuben, und Unkraut hilft, dass Wasser nicht zu schnell verdunstet. Das Gift schadet vielen weiteren Tieren und am Ende auch den Menschen.

Wenn wir Produkte von Tieren essen, essen wir im Grunde eine Menge Pflanzen mit. Damit die Tiere viel Fleisch, Milch oder Eier produzieren, muss man für sie viel Soja, Mais oder anderes Getreide als Futter anbauen. Um Platz dafür zu schaffen werden manchmal ganze Wälder abgeholzt.

Tiere wie Kühe zum Beispiel fressen eigentlich nur Gras. Anderes Futter tut ihnen oft nicht gut und sie werden krank. Wenn zu viele Tiere zusammenleben, können sie einander auch leicht anstecken. Kühe stoßen außerdem bei jedem Pups auch etwas Methan in die Luft aus. Methan ist wie Kohlenstoffdioxid ein Gas, das schlecht ist für das Klima. Bei so vielen Kühen kommt da ziemlich viel Methan zusammen.

Wie kann man nachhaltig einkaufen?

Dieses Siegel vergibt die Europäische Union. Es ist auf Produkten zu sehen, die ökologisch und nachhaltig hergestellt wurden. Die Bauern müssen dafür bei der Tierhaltung und dem Pflanzenanbau bestimmte Regeln erfüllen: Tiere müssen ausreichend Platz haben, auf die Felder darf kein künstliches Gift gegen Schädlinge, und so weiter.

Auf manchen Produkten findet man Bio-Siegel. Die sagen uns, dass bei der Herstellung auf die Umwelt und das Wohl der Tiere geachtet wurde. Es gibt verschiedene davon. Andere Siegel kennzeichnen auch Nachhaltigkeit, aber nicht unbedingt Tierwohl.

Nachhaltige Fischerei zum Beispiel ist eher wie die Forstwirtschaft: Man darf nur so viel fischen, wie Fische aufwachsen können. So werden die Schwärme nicht kleiner. Vegetarier und Veganer umgehen viele der Probleme, die es bei der Tierhaltung geben kann. Sie ernähren sich schon darum nachhaltiger.

Nachhaltig und für das Klima gut ist es, wenn man vor allem Lebensmittel kauft, die aus der eigenen Gegend kommen und gerade reif sind. Diese wurden nämlich nicht erst über weite Strecken mit einem Lastwagen oder Flugzeug zu uns gebracht. Man kann auch einen eigenen Tragebeutel mitnehmen und viele Lebensmittel unverpackt kaufen.

Sogenannte faire Produkte sind sozial nachhaltig. Oft wird den Arbeitenden in der Landwirtschaft oder in der Industrie für Kleidung oder Lebensmittel so wenig Geld gezahlt, dass sie davon nicht leben können. Manchmal findet man Fairtrade-Siegel auf Produkten. Die sagen, dass auf faire Bedingungen geachtet wurde.

Wie wird Energie nachhaltig erzeugt?

Um Kohle zu gewinnen, werden riesige Löcher in die Landschaft gegraben. Felder, Wälder und sogar Dörfer in der Gegend werden für immer zerstört. Die Kohle wird einmal verbrannt und ist dann genauso weg.
Mehrere Arten von nachhaltiger Energie auf einem Foto: Vorn sieht man eine Anlage, in der aus Pflanzenmasse und Tierkot Energie gewonnen wird. Im Hintergrund sieht man Solarzellen auf einem Dach und ein Windrad, mit denen Energie aus Sonne und Wind gewonnen wird.
Viele Städte richten solche Fahrradstraßen ein. Hier kommen viel mehr Leute gleichzeitig entlang als mit Autos, und verbrauchen dabei keinen Treibstoff.

Energie brauchen wir für Vieles in unserem Alltag, wie Licht, Heizung oder Elektrizität. Schon seit langer Zeit bekommen wir sie durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas. Durch das Verbrennen kommen aber Schadstoffe in die Luft und man verstärkt den Treibhauseffekt.

Außerdem muss man viel Natur zerstören, um an Kohle oder Erdöl zu kommen. Bäume etwa sind jedoch überaus wichtig für die Produktion von Sauerstoff und die Artenvielfalt. Kohle, Erdöl und Erdgas stellen sich nicht selbst wieder her. Man müsste also immer mehr davon gewinnen und immer mehr anderes zerstören, um davon auch in der Zukunft etwas zu haben.

Auch die Atomenergie ist nicht nachhaltig: Dafür braucht man Uran, das auch aus dem Boden gefördert wird und nicht nachwächst. Außerdem entsteht in Atomkraftwerken radioaktiver Müll. Der Müll bleibt noch nach Tausenden von Jahren gefährlich. Damit belastet man die Menschen in der Zukunft. Im russischen Tschernobyl oder im japanischen Fukushima, wo jetzt ganze Gebiete unbewohnbar sind, hat man außerdem gesehen, wie gefährlich Atomkraft sein kann.

Nachhaltig ist hingegen die Erneuerbare Energie wie die Windenergie. Auf großen Flächen oder an Küsten weht viel Wind. Dort werden mehrere Windräder aufgestellt, die zusammen einen sogenannten Windpark bilden. Woanders erzeugt man Energie aus Sonnenstrahlen, Wasser aus Staudämmen oder toten Pflanzenresten. All das ist immer von Neuem da und richtet keinen Schaden in der Atmosphäre an. Auch hier muss man aber manchmal Natur zerstören, um die Energie nutzen zu können.

Viele Staaten wollen mehr erneuerbare Energien nutzen. Das ist aber nicht immer leicht, da die Technik noch in der Entwicklung und oft ziemlich teuer ist. Allerdings werden durch Forschung die erneuerbaren Energieträger immer kostengünstiger, praktischer und leichter umsetzbar. Darum werden sie bei uns schon immer wichtiger und in Zukunft wahrscheinlich noch viel mehr genutzt.

Was ist im Verkehr nachhaltig?

Im Verkehr gilt allgemein: Was weniger verbraucht, ist nachhaltiger. Autos, Busse oder Flugzeuge verbrennen Treibstoff. Dieser wird aus Erdöl gewonnen, das dann weg ist. Dabei gelangt viel schädliches Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre.

Wenn man hier vergleichen will, fragt man sich: Was verbraucht der Motor gemessen an der Anzahl der Menschen, die er transportiert? Dabei schneiden Busse am besten ab.

Züge, Busse oder Autos mit Elektromotoren sind vor allem nachhaltig, wenn ihr Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Radfahren ist besonders nachhaltig. Dabei verbraucht man keinen Treibstoff und stößt kein Kohlenstoffdioxid aus. Ein Fahrrad nimmt auf der Straße außerdem weniger Platz ein als ein Auto. Viele große Städte wollen darum, dass mehr Leute Fahrrad fahren, und bauen Wege dafür.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Nachhaltigkeit findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.
HALLO, liebes Klexikon!