Bakterien

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Bakterien können völlig unterschiedlich aussehen: kugelförmig, faden- oder stäbchenförmig. Das hier ist eine Zeichnung nach starker Vergrößerung durch ein Mikroskop. Die Einzahlform von „Bakterien“ heißt „Bakterium“. In der Umgangssprache nennt man Bakterien auch „Bazillen“.

Bakterien sind winzige Lebewesen. Sie kommen in großen Mengen fast überall auf der Erde vor. Man sieht sie aber nicht, weil sie so klein sind. Einige leben im Körper des Menschen oder auf seiner Haut. Sie können Krankheiten verursachen oder auch nützlich sein.

Bakterien können in völlig unterschiedlichen Bereichen leben und sich von völlig unterschiedlichen Stoffen ernähren. Bakterien haben keinen Mund: Sie essen, indem sie die Nahrung einfach durch ihre Wand hindurch schleusen. Manche brauchen Sauerstoff, so wie die Menschen auch, andere nicht.

Bakterien sind Lebewesen. Im Unterschied zu den Tieren, Pflanzen und Pilzen haben sie aber in den Zellen keinen Zellkern. Sie bilden somit eine eigene Gruppe. Für den Wissenschaftler sind sie eine eigene Domäne.

Was bedeuten Bakterien für den Menschen?

Eine Schale mit gezüchteten Bakterien

Auch ein gesunder Mensch hat viele Bakterien auf seiner Haut und in seinem Körper. Besonders viele davon leben in unserem Darm und helfen uns dort bei der Verdauung. Manche Bakterien aber lassen uns krank werden, weil sie beispielsweise giftige Stoffe herstellen. Es kommt auch drauf an, wo in unserem Körper die Bakterien leben. Bakterien aus dem Darm gehören eben nur dorthin. An einem anderen Ort werden sie von unserer Abwehr bekämpft. Kommen viele Bakterien beispielsweise in ein Gelenk, dann kann das Gelenk vereitern und sogar steif werden.

Sind viele Bakterien im Blut, dann spricht man von einer Blutvergiftung. Die betroffenen Menschen haben dann Schüttelfost und hohes Fieber. Gelangen aber nur wenige Bakterien beispielsweise beim Zähneputzen ins Blut, dann wird man nicht krank.

Hat der Arzt den Verdacht, dass Bakterien schuld an einer Krankheit sind, dann kann er das testen. Bei Husten etwa nimmt er Schleim. Bei einer Mandelentzündung tupft er mit einem ganz sauberen Wattestäbchen auf die entzündeten Mandeln. Dann gibt er die Probe in eine kleine Schale, in der die winzigen Lebewesen viel Nahrung finden. Dadurch vermehren sie sich sehr schnell. Nun kann der Arzt feststellen, ob es Bakterien sind und welche Art.

Gegen Bakterien helfen Antibiotika am besten. Dieses Medikament wurde erst vor etwa hundert Jahren erfunden. Vorher starben sehr viele Menschen an bakteriellen Infektionen. Antibiotika sind aber auch nicht immer gut. Manchmal beginnen Bakterien, sich an sie anzupassen, und dann muss man immer mehr nehmen, bis das auch nicht mehr gesund ist. Es gibt neben Antibiotika noch andere Medikamente, die gegen bakterielle Infektionen wirken, aber weniger stark.

Wie überträgt man Bakterien?

Der Rattenfloh holt sich die gefürchtete Krankheit Pest bei einer Ratte und überträgt sie auf den Menschen.

Bakterien können von Mensch zu Mensch übertragen werden wie Viren. Wenn beispielsweise ein Kind mit Scharlach aus einem Glas trinkt, dann bleiben dort Bakterien haften. Trinkt nachher ein gesundes Kind von demselben Glas, dann kann es sich anstecken. Man kann aber auch über die Luft an solche Bakterien kommen. Beim Husten oder Niesen bildet sich ein feiner Nebel aus ganz kleinen Tröpfchen, in denen sich die Bakterien befinden. Werden solche Tröpfchen eingeatmet, bleiben die größeren Tröpfchen an der Schleimhaut haften. Die kleineren gelangen in der Lunge. Die Bakterien wurden so von einem Menschen zum andern transportiert. Das nennt man eine Tröpfcheninfektion.

Bakterien können auch von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Ein sehr gefürchtetes Beispiel ist die Pest, die durch Bakterien verursacht wird. Ursprünglich kommt diese Krankheit bei Nagetieren vor, bestimmt bei Ratten. Besondere Flöhe, eben die Rattenflöhe, holen sich die Pest bei Ratten und übertragen sie dann auch auf Menschen. Dann kann die Pest auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Auch andere Krankheiten werden durch Bakterien ausgelöst: Die Lungenkrankheiten Tuberkulose und der Keuchhusten sowie die Scharlach sind häufige Beispiele. Andere Bakterien suchen sich den Weg durch die Harnröhre und gelangen so in die Harnblase. Das löst eine sehr schmerzhafte Entzündung aus. Durch Kot im Wasser können beim Trinken Darmbakterien in den Magen eines anderen Menschen gelangen und ihn krank machen. Es ist deshalb wichtig, dass alle Menschen sauberes Trinkwasser haben. Ebenso braucht es Toiletten die das Abwasser in eine Kläranlage führen.




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