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Hausrind

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Eine Mutterkuh mit ihrem Kalb auf der Weide. Im Euter bildet sich die Milch für das Jungtier.

Das Hausrind kennt man bei uns vor allem als Milchkuh vom Bauernhof. Es ist eine Tierart aus der Gattung der Rinder. Das Hausrind wurde aus einer Gruppe von frei lebenden, wilden Auerochsen gezüchtet. Die Menschen halten sich Hausrinder, um das Fleisch essen zu können und um die Milch zu nutzen. In vielen Ländern werden Hausrinder heute noch als Zugtiere eingesetzt.

Der Ausdruck „Kuh“ ist den Wissenschaftlern zu ungenau. Bei vielen Tieren bezeichnet die Kuh das weibliche, erwachsene Tier. So ist es bei den Elefanten, Walen, Hirschen und zahlreichen anderen Tieren.

Das männliche Tier ist der Bulle oder Stier. Der Ochse ist ein kastrierter Stier. Er wurde also so operiert, dass er eine Kuh nicht mehr schwanger machen kann. Dafür ist er zahmer. Das Weibchen ist die Kuh. Die Jungtiere heißen zuerst Kalb und dann Rind, wenn sie größer sind. Der Name „Rind“ bezeichnet dann also den Lebensabschnitt eines Tieres. Stiere werden über eine Tonne schwer, Kühe etwa 700 Kilogramm.

Alle Rinder tragen Hörner, also auch die Hausrinder. Bei der Geburt eines Kalbs bestehen sie aus einem winzigen Punkt, ähnlich wie die Wurzel bei einem Zahn. Daraus wächst später auf jeder Seite ein Horn. Die meisten Bauern entfernen heute diesen winzigen Punkt mit Säure oder mit einem heißen Eisen. So wachsen den Hausrindern keine Hörner. Die Bauern haben Angst, dass die Tiere sich gegenseitig verletzen oder dass sie Menschen verletzen. Dies geschieht jedoch nur, wenn die Tiere zu wenig Platz haben.

Woher kommt das Hausrind?

Ein Stier hat mehr Muskeln als eine Kuh, der Kopf des Stiers ist auch dicker. Damit ihn der Bauer führen kann, trägt der Stier einen Ring durch die Nase.

Unsere Hausrinder sind aus einer Gruppe von Auerochsen gezüchtet. Auerochsen lebten wild in einem Gebiet, das von Europa bis nach Asien reichte sowie in nördlichen Teil Afrikas. Die Zucht begann schon vor etwa 9.000 Jahren. Der Auerochse selber ist heute ausgestorben.

Die Menschen haben damals gemerkt, dass es einfacher ist, Haustiere zu halten anstatt Wildtiere zu jagen. Vor allem wenn es um die Milch geht, braucht es Tiere, die jederzeit in der Nähe sind. So haben die Menschen Wildtiere gefangen und an das Leben in der Nähe von Menschen gewöhnt.

Wie leben Hausrinder?

Hausrinder haben ursprünglich Gras und Kräuter gefressen, die sie in der Natur gefunden haben. Das tun sie auch heute noch. Rinder sind Wiederkäuer. Sie kauen ihre Nahrung also nur grob und lassen sie dann in eine Art Vormagen gleiten. Später legen sie sich gemütlich hin, würgen die Nahrung wieder herauf, kauen sie ausgiebig und schlucken sie dann in den richtigen Magen.

Mit dieser Ernährung allein liefern die Rinder jedoch nicht so viel Fleisch und Milch, wie es sich die Bauern wünschen. Sie verfüttern deshalb zusätzlich Kraftfutter. Dies ist vor allem Getreide. Der meiste Mais auf unseren Feldern wird an Hausrinder verfüttert, entweder nur die Kolben mit den Körnern oder die ganzen Pflanzen. Auch ein Großteil des Weizens ist Rinderfutter.

Bis zur Geschlechtsreife kann man männliche und weibliche Rinder gut zusammen halten. Danach erträgt eine Kuhherde höchstens einen einzigen Stier. Mehrere Stiere würden ständig gegeneinander kämpfen.

Welche Rassen von Hausrindern gibt es?

Schottische Hochlandrinder haben ein Fell mit ziemlich langen Haaren.

Züchten bedeutet, dass die Menschen immer die geeignetsten Rinder ausgewählt haben, um Junge zu machen. Ein Ziel der Zucht waren Kühe, die möglichst viel Milch geben. Eine Kuh braucht täglich etwa acht Liter Milch, um ein Kalb zu ernähren. Reine Milchkühe wurden so gezüchtet, dass sie mit Kraftfutter täglich bis zu 50 Liter Milch geben.

Andere Rassen wurden auf eine möglichst hohe Fleischleistung gezüchtet. Am beliebtesten sind jedoch Rassen, die möglichst viel Milch und gleichzeitig möglichst viel Fleisch liefern. Die Frage ist ja, was man mit den vielen männlichen Jungtieren machen soll. Das sind nämlich ziemlich genau die Hälfte. Hausrinder, die sowohl viel Fleisch geben, die Weibchen zusätzlich viel Milch, nennt man Zweinutzungsrinder.

Die Kühe von Zweinutzungsrindern geben täglich etwa 25 Liter Milch. Die Männchen werden gemästet. Sie erreichen in eineinhalb Jahren ein Gewicht von etwa 750 Kilogramm und werden bald darauf geschlachtet. Das gibt etwa 500 Kilogramm Fleisch zum Essen.

Wie vermehren sich Hausrinder?

Diese Kuh in Laos gebiert gerade ein Kalb.

Die Kühe haben einen Zyklus: Etwa alle drei bis vier Wochen ist für zwei bis drei Tage eine Eizelle bereit. Wenn sich dann ein Stier mit einer Kuh paart, kommt es üblicherweise zur Befruchtung. Das kann im Gegensatz zu anderen Tierarten zu jeder Jahreszeit passieren.

Oft kommt aber kein Stier vorbei, sondern ein Tierarzt. Er spritzt die Samenflüssigkeit eines Stiers in die Scheide der Kuh. Ein Rekord-Stier hat es so auf zwei Millionen Junge gebracht.

Die Schwangerschaft einer Kuh nennt man Tragzeit. Sie dauert etwa neun Monate. Meistens bringt sie ein einzelnes Kalb zur Welt. Dieses wiegt zwischen 20 und 50 Kilogramm, je nach Rasse. Bereits nach kurzer Zeit steht das Kalb auf und saugt Milch bei der Mutter. Man sagt auch: Die Kuh säugt das Kalb. Deshalb sind die Kühe Säugetiere.

Junge Stiere werden mit etwa acht Monaten geschlechtsreif, Kühe mit etwa zehn Monaten. Sie können dann also selber Junge machen. Nach der Geburt bildet sich Milch im Euter der Mutter. Diese bekommt zuerst das Kalb, später zapft sie der Bauer mit der Melkmaschine ab. Kühe müssen immer wieder Kälber haben, sonst geben sie keine Milch mehr.

Rinder leben etwa 12 bis 15 Jahre lang. Bloß geben sie, wenn sie älter sind, nicht mehr so viel Milch. Deshalb werden sie meistens nach sechs bis acht Jahren geschlachtet. Das gibt dann jedoch kein sehr gutes Fleisch mehr.




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