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Somalia

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Klexikon K yellow.png Somalia  
Flag of Somalia.svg
Flagge
Hauptstadt Mogadischu
Amtssprache Somali, Arabisch
Staatsoberhaupt Präsident Hassan Sheikh Mohamud
Einwohnerzahl etwa 11 Millionen
Fläche etwa 638.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Afrika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde
Ein Blick aus dem Flugzeug auf Mogadischu, die Hauptstadt Somalias. Die Küste ist hier flach. Im Norden des Landes gibt es hohe Berge.

Somalia ist ein Land im Osten Afrikas. Das Gebiet, wo Somalia liegt, nennt man zusammen mit drei weiteren Staaten das Horn von Afrika. Hier liegt der östlichste Punkt des Kontinents. Somalia ist fast doppelt so groß wie Deutschland, Deutschland hat aber etwa achtmal so viele Einwohner.

Somalia hat eine lange Küste am Indischen Ozean. Dazu gehört auch der Golf von Aden im Norden Somalias. Nachbarländer sind Dschibuti, Äthiopien und Kenia. Die Hauptstadt Mogadischu liegt an der Küste. Sie hat zwei Millionen Einwohner.

Die Menschen nennt man Somalier. Fast alle sind Moslem. Früher war die Bevölkerung sehr einheitlich. Heute sind aber die verschiedenen Stämme und Clans sehr wichtig. Sie bekriegen sich zum Teil gegenseitig.

In der Kolonialzeit gehörte ein Teil von Somalia zu Italien und ein anderer Teil zu Großbritannien. Seit dem Jahr 1960 ist es ein unabhängiger Staat mit einem Premierminister. Der herrscht aber nur über einen kleinen Teil des Landes wegen der verschiedenen Clans. Die Menschen sind sehr arm und viele leiden Hunger.

Wie sieht das Land aus?

Große Gebiete sind Steppe oder Wüste. Dort gibt es Nomaden mit Kamelen, Schafen und Ziegen.

Somalia ist ein wenig größer als Frankreich. Das Land liegt in den Tropen. Die südliche Spitze liegt auf dem Äquator. Weite Teile des Südens sind Wüste. Dort durch gibt es zwei Flüsse, die von Äthiopien her das Meer erreichen. Im Norden gibt es hohe Berge. Der höchste heißt Shimbiris. Er ist 2.460 Meter hoch.

In Somalia ist der Monsun wichtig. Dies ist ein bestimmter Wind in den Tropen. Er bringt das ganze Jahr über viel Hitze mit. Manchmal bringt er auch sehr viel Regen, aber auch lange trockene Zeiten. Nur in der Gegend um die Hauptstadt Mogadischu ist es etwas anders: Im Sommer und im Winter ist es dort eher mild. Dazwischen ist es heiß und feucht.

Die Wüste wird immer größer. Es gibt zu viele Haustiere, die das Gras und die Büsche abfressen. Zudem schlagen die Menschen sehr viel Holz. Wo es keine Pflanzen und vor allem keine Wurzeln mehr gibt, schwemmt der Regen den Erdboden weg.

Auch die Mangroven die Korallenriffe leiden darunter, dass ihre Umwelt sich stets verschlechtert. Schiffe versenken Gift und Abfälle aus Atomkraftwerken im Meer. Es gibt keine Küstenwache, die das kontrollieren oder verhindern würde. Weil zu viele Fische gefangen werden, gerät das Gleichgewicht im Meer zusätzlich durcheinander.

Wie leben die Menschen?

Diese Flüchtlinge leben seit sieben Jahren in einem Lager und bekommen kaum Hilfe. Dort leben viele Frauen und Kinder. Die Männer gehen in die Stadt und versuchen, dort Geld zu verdienen.

Etwa ein Viertel der Menschen lebt als Bauern, vor allem zwischen den beiden Flüssen im Süden des Landes. Sie pflanzen Mais, Hirse und Zucker für sich selber an. Ins Ausland verkaufen sie Bananen und Vieh.

Fast ein weiteres Viertel lebt als Nomaden, sie ziehen also mit ihren Kamelen, Schafen und Ziegen und allem was sie haben von einer Weide zur nächsten. In den fruchtbaren Gebieten halten sie auch Rinder.

Knapp die Hälfte der Menschen wohnt in den Städten. Dort gibt es verschiedene Dienstleistungen. Besonders wichtig ist das Weiterschicken von Geld: Flüchtlinge, die inzwischen im Ausland Arbeit gefunden haben, schicken einen Teil ihres Lohnes zu ihren Familien.

Nur etwa 13 von hundert Jungen und etwa sieben von hundert Mädchen besucht eine Schule. Meist sind es Koran-Schulen, in denen die Religion wichtiger ist als alles andere. Es gibt auch einige Privatschulen. Der Staat hat keine Schulen wie bei uns.

In Somalia gibt es sehr wenige HIV-Kranke, weil der Islam so streng ist. Es gibt aber sehr wenig Ärzte. Immer mehr Babys haben Missbildungen. Das hängt vermutlich mit dem Giftmüll an den Küsten zusammen. Nur etwa jeder dritte Einwohner hat in seiner Nähe sauberes Trinkwasser, einen Arzt oder ein Krankenhaus.

Ein besonderes Problem in Somalia ist die Korruption. Das bedeutet, dass Politiker, Richter und Beamte Geld in die eigene Tasche stecken, das ihnen nicht gehört. Sie lassen sich auch bestechen. Wenn man die Menschen in allen Ländern der Welt dazu befragt, stellt man fest, dass die Korruption in Somalia schlimmer ist als überall sonst.

Welche Folgen haben die Stammeskriege und die Dürren?

Dieser Junge genießt eine der schönen Seiten seines Landes.

Viele Stämme und Clans kämpfen gegeneinander. Einige Gruppen radikaler Muslime sorgen für zusätzliche Probleme. Sie unterdrücken die Bevölkerung mit Waffengewalt und verbreiten Terror. Männer werden getötet, Frauen werden oft von Soldaten zu Sex gezwungen, Kinder werden gezwungen, Soldaten zu werden. Viele Fabriken wurden geschlossen.

Wegen des Extremismus, der Stammeskriege und der Dürren flohen etwa eine Million Menschen nach Kenia, Äthiopien, den Jemen und in weitere Länder. Ein kleiner Teil schaffte es auf Booten über das Mittelmeer nach Europa. Eine weitere Million floh aus ihren Dörfern und lebt nun anderswo in Somalia.

Weil es im Land so unruhig ist und weil die Regierung keine Ruhe herbeiführen kann, gibt es sehr viel Kriminalität. Die Korruption ist hier am schlimmsten auf der ganzen Welt: Politiker, Beamte und Polizisten stecken Geld in ihre eigene Tasche, das dem Staat oder anderen Menschen gehören würde. Es wird auch viel Geld gefälscht.

Vor der Küste gibt es Piraten, die ihr Geld so verdienen wollen. Auch das kann keine Polizei verhindern. Viele Wälder werden kahlgeschlagen, um Holzkohle für den unerlaubten Handel herzustellen. Dadurch gibt es noch mehr Wüste. Wegen all dieser Probleme wurden auch die Nahrungsmittel immer teurer. Über drei Millionen Menschen brauchen deshalb Nahrung in internationalen Organisationen. In einem solchen Land gibt es auch kaum Tourismus.

Im Jahr 2011 gab es furchtbare Dürrezeiten. Man nimmt an, dass etwa eine Viertelmillion Menschen verhungert ist. Weitere Dürren gibt es immer wieder seit dem Jahr 2015. Durch die Kriege war es aber für das Ausland sehr schwierig, Hilfe ins Land zu bringen. Viele Organisationen aus dem Ausland hörten deshalb damit wieder auf.




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