Wasser
Wasser gibt es im Regen, in Bächen und Flüssen, in Seen und Meeren, aber bei uns auch an jedem Wasserhahn. Reines Wasser ist durchsichtig und hat keine Farbe. Es hat keinen Geschmack und keinen Geruch. In der Chemie ist Wasser eine Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff.
Wasser kennen wir in drei Formen: Wenn es normal warm ist, ist Wasser flüssig. Bei unter 0 Grad Celsius wird es fest, es gefriert zu Eis. Bei 100 Grad Celsius hingegen fängt Wasser an zu kochen: Im Wasser bilden sich Blasen aus Wasserdampf, die aufsteigen. Wasserdampf ist unsichtbar oder durchsichtig. Es gibt ihn in jedem Raum oder auch im Freien, weil die Luft nie vollständig trocken ist.
Die weißen Schwaden über dem Kochtopf nennen wir Dampf. Das ist aber schon wieder etwas anderes: Es sind winzige Wassertröpfchen wie im Nebel oder in den Wolken. Der Dampf ist hier also schon wieder zu flüssigem Wasser geworden. Wir sagen: Es hat sich verflüssigt oder er hat kondensiert.
Wasser gibt Auftrieb: Ein Stück Holz, ein Apfel und viele andere Dinge tauchen nicht unter, sondern sie schwimmen auf dem Wasser. Auch eine leere Glasflasche mit einem Deckel schwimmt, obwohl doch Glas schwerer ist als Wasser. Das kommt daher, dass sie viel Wasser verdrängt, selber aber bloss Luft enthält. Das machen sich auch die Schiffe zunutze. Der Stahl, aus dem sie gebaut sind, ist zwar schwerer als Wasser. Durch die Hohlräume im Innern des Schiffs schwimmt es aber trotzdem.
Das Wasser bewegt sich in der Natur in einem Kreislauf, den man Wasserkreislauf nennt: Aus den Wolken fällt Regen, der sickert in den Boden. In der Quelle kommt ein kleines Bächlein ans Tageslicht. Es vereinigt sich mit anderen zu einem großen Fluss, fließt vielleicht durch einen See und schließlich ins Meer. Dort saugt die Sonne das Wasser als Dampf auf und bildet so neue Wolken. Der Kreislauf beginnt von neuem. Der Mensch macht sich diesen Kreislauf zu Nutze, in dem er aus Wasserkraft elektrischen Strom gewinnt.
In Wolken, Regen, Bächen, Seen und Flüssen enthält das Wasser kein Salz. Es ist Süßwasser. Sofern es sauber ist, ist es Trinkwasser. In den Meeren sammelt sich Salz an. In den Flussmündungen vermischt sich Süßwasser mit Salzwasser. Was dadurch entsteht, nennt man Brackwasser.
Warum ist Wasser so wichtig?
Die meisten Lebewesen bestehen zum großen Teil aus Wasser. Dies gilt für Pflanzen, Tiere und besonders für den Menschen. Ohne Wasser würde man nach wenigen Tagen verdursten. Besondere Tiere und Pflanzen halten es zwar länger aus, aber auch nicht für immer. Einige Pflanzen brauchen sogar besonders viel Wasser, wie zum Beispiel die Baumwolle.
Für die Menschen ist sauberes Wasser zum Trinken sehr wichtig. Sie ertragen schmutziges Wasser nicht so gut wie zum Beispiel Hunde. Sauberes Wasser, das Menschen sicher trinken können, nennt man Trinkwasser. Es darf nicht schmutzig oder giftig sein und keine Keime von Krankheiten enthalten. Auch zum Waschen benutzen am liebsten möglichst sauberes Wasser.
Viele Tiere können überhaupt nur im Wasser leben. Nicht nur die Fische, sondern auch viele Krebse, Muscheln, Schnecken und andere. Auch zahlreiche Säugetiere leben immer im Wasser, beispielsweise die Wale und die Delphine, Robben und einige mehr.
Wo gibt es Wasser?
Auf der Erde gibt es mehr Stellen, die von Wasser bedeckt sind, als Land. Das Weltmeer besteht aus großen Ozeanen. Auf den Kontinenten wiederum liegt viel Wasser in Seen und Flüssen. Auf solchen Wasserflächen kann man mit Schiffen fahren und Fische fangen. So ist das Wasser auch wichtig für die Wirtschaft. Viel Wasser lagert aber auch unter dem Erdboden. Das nennt man Grundwasser. Meist ist es sehr sauber, die Menschen pumpen es herauf und nutzen es als Trinkwasser oder zum Bewässern ihrer Felder.
Die Erde hat viel mehr Wasser als andere Planeten. Die Wissenschaft weiß nicht genau, woher unser Wasser kommt. Vielleicht kamen Dämpfe aus dem Inneren der Erde, als sie entstand und noch heiß war. Oder aber es kommt von Meteoriten, großen Felsen aus dem Weltall, die vor langer Zeit auf die Erde gefallen sind.
Die Weltraumforscher suchen immer wieder nach Wasser auf anderen Planeten. Falls es auf einem Planeten Wasser gibt, könnte es dort auch Lebewesen geben. Viele Menschen wünschen sich auch, sie könnten einmal auf einen anderen Planeten auswandern. Dazu muss es dort in erster Linie Wasser geben. Selbstverständlich müssten auch die Temperatur und viele andere Dinge stimmen.
Wie viel Salz gibt es im Wasser?
Süßwasser enthält weniger als ein Gramm Salz pro Liter Wasser. So kann man es trinken, ohne davon Durst zu bekommen. Außer im Meer haben sich alle Tiere und Pflanzen an Süßwasser gewöhnt. Ohne Süßwasser können sie nicht leben. Anders ist es allenfalls an der Küste oder in Flussmündungen.
Meerwasser enthält etwa 35 Gramm Salz pro Liter Wasser. Wenn man das trinkt, bekommt man Durst. Aber nicht alle Meere haben gleich viel Salz im Wasser. Im Mittelmeer zum Beispiel sammelt sich mehr Salz an, weil immer Meerwasser nachströmt und dort verdunstet. Das Salz bleibt zurück. Das Tote Meer hat gar keinen Abfluss und enthält etwa 350 Gramm Salz pro Liter Wasser. Die Ostsee hingegen enthält höchstens zwanzig Gramm Salz pro Liter, weil dort viele Flüsse münden.
„Halb-salziges“ Wasser nennt man Brackwasser. Man trifft es vor allem in Flussmündungen an, wo Ebbe und Flut stark wirken. Dies geschieht zum Beispiel in der Elbe, im Rhein oder in der Themse in London. In den Tropen gibt es ebenfalls große Gebiete mit Brackwasser. Dort gibt es Mangroven. So nennt man das ganze Gebiet oder die einzelnen Bäume, die sich an das Brackwasser gewöhnt haben.
Muss man Wasser schützen?
Viele Menschen auf der Welt müssen sich um sauberes Wasser keine Sorgen machen. Sie bekommen Trinkwasser aus der Leitung, sie wohnen an einem sauberen Bach, sie können auf dem Hausdach sauberes Wasser auffangen oder sie haben andere Möglichkeiten. Aber nicht allen Menschen geht das so. Man schätzt, dass ungefähr jedem zwölften Menschen auf der Erde kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht.
Das kann verschiedene Gründe haben. In einigen Gebieten der Erde regnet es viel weniger als in anderen. Durch die Erwärmung des Klimas wird aber der Regen oft gerade in diesen Gebieten immer seltener.
Ein weiterer Grund ist, dass man zu viel Wasser nutzt. Wenn man einem Fluss zu viel Wasser ableitet für die Landwirtschaft, dann fließt er immer dünner und zum Schluss gar nicht mehr. Ein Beispiel ist der Aralsee in Russland: Seine Zuflüsse wurden so stark angezapft, dass der See heute zehn Mal kleiner ist als vor etwa 30 Jahren.
Sehr schlimm ist auch die Verschmutzung der Gewässer. Früher haben viele Fabriken ihre Abwässer einfach in die Flüsse und Seen geleitet. Auch das Spülwasser in den Toiletten gelangte meist dort hinein. Heute gibt es in vielen Ländern Kläranlagen, die das Wasser reinigen, bevor sie es in die Flüsse zurückleiten. Aber dies ist noch lange nicht überall auf der Welt so. Viel Gift gelingt auch aus der Landwirtschaft ins Wasser. Es kommt von Düngern, von Unkrautvertilgern und von anderen Spritzmitteln.
Welche Bedeutung hat Wasser in den Religionen?
Wasser ist in allen Religionen etwas besonders wichtiges. Die Geschichten der Entstehung der Welt beschäftigen sich oft auch mit dem Wasser. Alle Menschen wissen, wie wichtig Wasser für sie ist. Deshalb ist Wasser für viele Menschen auch etwas Göttliches, oder zumindest etwas, das Gott ihnen gegeben hat.
Wasser kann nicht nur den Körper reinigen, sondern auch die Seele. Um Christ zu werden, wird man mit Wasser getauft. Zur Zeit von Jesus wurde dem Täufling nicht nur etwas Wasser über den Kopf gegossen, sondern er wurde gänzlich untergetaucht.
Im Judentum spielen Bäder zur Reinigung ebenfalls eine wichtige Rolle. Nach bestimmten Ereignissen oder vor großen Festen gibt es genau vorgeschriebene Reinigungsrituale.
Im Islam braucht es eine besondere Waschung, bevor man die Moschee betreten darf. Für den Propheten Mohammed war Wasser besonders wichtig. Er sagte, jeder Mensch sollte drei Dinge haben: Wasser, Feuer und Weideland.
Im Hinduismus gibt es sogar einen heiligen Fluss, den Ganges. Er ist nach der Göttin Ganga benannt. Im Ganges reinigen sich die Gläubigen. Wer kann, schüttet die Asche der Verstorbenen in den Ganges.
Was ist Wasser in der Chemie?
Vom Altertum bis zum Mittelalter wusste man über die kleinsten Teile noch nicht richtig Bescheid. Man kannte vorerst nur diese vier: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Wasser gehörte also zu den vier Elementen, aus denen alles auf der Welt bestand.
Erst in der Neuzeit entdeckten Wissenschaftler die über 100 Elemente, wie wir sie heute kennen. Diese Stoffe bestehen aus lauter gleichen Atomen wie Eisen, Gold, Kupfer und viele andere.
Wasser ist jedoch in der modernen Chemie kein Element, sondern eine Verbindung von zwei chemischen Elementen. Die Elemente sind Wasserstoff und Sauerstoff: Zwei Atome Wasserstoff und ein Atom Sauerstoff haben sich zu einem Wasser-Molekül verbunden. Die chemische Formel dafür lautet H2O, sprich: Hah-zwei-Oh.
Die sind so winzig, dass man sie auch mit dem stärksten Mikroskop nicht sehen kann. Schon in einem kleinen Tropfen Wasser sind ganz viele dieser winzigen Verbindungen enthalten.
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