Löwe: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Löwe ist ein [[Säugetier]] und eine eigene [[Tierart]]. Wie der [[Tiger]] gehört er zur [[Tierart|Familie]] der [[Katzen]] und somit zu den [[Raubtiere]]n. Man nennt den Löwen oft den „[[König]] der [[Tiere]]“. Mit seiner großen Mähne ist das Männchen sehr auffällig. | |||
In der Natur lebt er im mittleren und | In der [[Natur]] lebt er heute nur noch im mittleren und [[süd]]lichen [[Afrika]]. In [[Indien]] gibt es wilde Löwen nur noch in einem einzigen [[Nationalpark]]. Früher kam er in fast ganz Afrika sowie in dem Gebiet zwischen [[Griechenland]] und [[Indien]] vor. Man sieht Löwen aber auch in vielen [[Zoo]]s, aber nur noch selten [[Dressur|dressiert]] im Zirkus. | ||
Ein ausgewachsener Löwe ist bei den Schultern einen und einen viertel [[Meter]] hoch. Männchen sind im [[Mittelwert|Durchschnitt]] 190 [[Kilogramm]] schwer und Weibchen 125 Kilo. Weibchen kann man leicht von den Männchen unterschieden, weil sie deutlich zierlicher wirken. Die Weibchen haben auch keine Mähne. Löwen können ebenso wie unsere [[Hauskatze]]n schnurren, jedoch nur beim Ausatmen. Das [[Fell]] ist [[Sand]]-farben und trägt kein Muster. | |||
Der Löwe kommt in vielen | Der Löwe kommt in vielen [[Sage]]n, [[Märchen]] und [[Film]]en vor. Schon im [[Altertum]] wurde er wegen seines majestätischen Aussehens verehrt und auf Vasen und Wandbildern dargestellt. Er ist ein wichtiges [[Wappen]]tier. Viele Könige haben sich nach ihm benannt, zum Beispiel [[Richard Löwenherz]]. Auch ist er am [[Himmel]] zu finden: Am Nordhimmel gibt es das [[Sternbild]] des Löwen, eines der [[Tierkreiszeichen]]. | ||
[[Kategorie: | ==Wie leben Löwen?== | ||
[[Datei:African lion, Panthera leo at Kgalagadi Transfrontier Park, Northern Cape, South Africa (34418178250).jpg|mini|Nur am Anfang bleibt eine Löwenmutter mit ihren Babys allein. Dann kehrt sie zu ihrem Rudel zurück. Dort können sie sogar bei anderen Müttern [[Milch]] saugen.]] | |||
Löwen sind die einzigen Raubkatzen, die in einem Rudel leben. Dazu gehören einige Weibchen, die meist miteinander [[Verwandtschaft|verwandt]] sind und ihre [[Kind]]er. Zum Rudel gehören auch einige Männchen, meist etwa drei. Die sind nicht unbedingt miteinander verwandt. Die Männchen herrschen über die Weibchen, sie verteidigen die Weibchen aber auch. Ein Rudel kann bis zu dreißig Tiere umfassen. | |||
Jedes Rudel beansprucht ein Revier für sich. Die Größe des Reviers hängt von der Anzahl der Tiere im Rudel ab, aber auch von der Anzahl der Beutetiere. Ein Revier kann so groß sein, dass ein [[Mensch]] zwei bis drei [[Woche]]n bräuchte, um es zu [[Fuß]] zu umrunden. Die [[Grenze]]n markieren die Löwen mit ihrem [[Kot]] und [[Urin]], aber auch mit lautem Brüllen. | |||
[[Datei:Tree-climbing lions (Panthera leo).jpg|mini|In [[Uganda]]: Diese vier Löwen dösen in einem Baum.]] | |||
Junge Männchen verbringen etwa zwei bis drei [[Jahr]]e in ihrem Rudel und werden dann vertrieben. Sie streifen umher und schließen sich mit anderen jüngeren Männchen zusammen. Wenn sie sich stark genug fühlen, greifen sie die Männchen eines anderen Rudels an. Wenn sie gewinnen, gehören ihnen die Weibchen. Die kleinen Löwen beißen sie normalerweise [[Tod|tot]], damit sie ihre eigenen [[Fortpflanzung|Jungen machen]] können. Die angegriffenen Männchen [[Tod|sterben]] oder werden verletzt. Dann sterben sie, weil sie nicht mehr genügend Beute erjagen können. | |||
Löwen jagen In der [[Nacht]] oder früh am Morgen. Ihre Beutetiere sind [[Zebras]], [[Antilope]]n, [[Gazellen]] und [[Büffel]]. Sogar junge [[Elefanten]] und [[Flusspferde]] können sie in einem großen Rudel besiegen. Ausgewachsene [[Nashörner]] besiegen sie aber nicht. Oft hört man, dass nur die Weibchen jagen und sich die Männchen dann von der Beute ernähren. Das stimmt aber nicht. | |||
Löwen können sehr schnell laufen, aber lange halten sie das nicht durch. Zudem sind viele Beutetiere schneller. Löwen pirschen sich also möglichst nahe heran und [[Beschleunigung|beschleunigen]] dann mit voller [[Kraft]]. Dazu machen sie sehr weite Sprünge. Trotzdem führt höchstens jeder dritte Angriff zum Erfolg, manchmal auch nur jeder siebte. | |||
==Wie vermehren sich Löwen?== | |||
[[Datei:Lion cubs Amneville Zoo.jpg|mini|Löwenbabys im [[Gras]]]] | |||
Nur der Rudelführer darf sich mit den Weibchen [[Sexualität|paaren]]. Die Löwenmutter trägt die Jungen etwa vier [[Monat]]e lang in ihrem [[Bauch]]. Sie bringt jeweils ein bis vier Junge zur Welt und säugt sie mit ihrer [[Milch]]. So lange bleiben sie in einem Versteck. Dann bringt die Mutter sie zum Rudel. | |||
Die Jungen saugen im Rudel auch bei anderen Weibchen Milch, bis sie etwa ein halbes Jahr alt sind. Die Mütter erziehen die Jungen auch gemeinsam. Auch ohne Milch bleiben die Jungen noch etwa zwei Jahre lang bei der Mutter. Dann sind sie geschlechtsreif, sie können also selber [[Fortpflanzung|Junge bekommen]]. | |||
Löwenweibchen werden bis zwanzig Jahre alt. Die Männchen werden meistens vorher von jüngeren Männchen getötet oder vertrieben. Sie finden dann kein Rudel mehr und [[Hunger|verhungern]]. | |||
==Sind Löwen gefährdet?== | |||
[[Datei:Die pure Kraft - Löwe im Etosha-Nationalpark.JPG|mini|Löwen gibt es heute mit einer kleinen Ausnahme nur noch in [[Afrika]], [[süd]]lich der [[Sahara]]. Sie leben am liebsten in der [[Savanne]].]] | |||
Als ganze [[Tierarten|Tierart]] sind Löwen nicht gefährdet. Es gibt aber mehrere Unterarten. Die sind zum Teil schon [[Aussterben|ausgestorben]], andere sind gefährdet. | |||
[[Datei:Lion (Panthera leo) old male Chobe.jpg|mini|Ein altes Männchen im Chobe-Park in [[Botswana]]]] | |||
[[Süd]]lich des [[Äquator]]s in Afrika und im [[Osten|östlichen]] Afrika leben noch am meisten Löwen. Die verschiedenen Unterarten sind miteinander verwandt. Sie können sich aber nicht treffen, weil zwischendrin sehr weite Strecken liegen. Viele leben in Nationalparks und sind ungefährdet. Dafür kämpfen aber viele [[Regierung]]en, denn es gibt nach wie vor viele [[Wilderei|Wilderer]]. | |||
Zwischen der Sahara und dem [[Regenwald]] leben ebenfalls untereinander verwandt Löwen. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich von den Gruppen im Süden. Auch zwischen ihren Lebensgebieten liegen weite Strecken. Einzelne Unterarten werden wohl überleben, andere vielleicht nicht. | |||
Die dritte Gruppe ist sehr klein und mit den Löwen südlich der Sahara verwandt. Es ist der Asiatische Löwe, den man auch Persischen Löwen oder Indischen Löwen nennt. Er lebt heute nur noch im Gir-Nationalpark auf einer [[Halbinsel]] die zu [[Indien]] gehört. Er wurde beinahe [[Aussterben|ausgerottet]]. Vor gut einhundert [[Jahr]]en gab es nur noch etwa zwanzig Tiere. Heute gibt es wieder gegen dreihundert. Weil es aber einmal so wenige Tiere waren, sind sich ihre [[Gen]]e sehr ähnlich. Das kann leicht zu Missbildungen und [[Krankheit]]en führen. Es ist deshalb nicht sicher, ob und wie diese Unterart weiter bestehen wird. | |||
Eine vierte Gruppe ist schon lange ausgestorben: Der Höhlenlöwe lebte in [[Europa]], [[Asien|Nord-Asien]] und in [[Alaska]]. Von ihm gibt es jedoch nur noch [[Fossil]]e und [[Knochen]]funde aus [[Höhle]]n. Auch dem Amerikanischen Löwen und einigen anderen Unterarten erging es ähnlich. | |||
In [[Zoo]]s leben heute viele Löwen aus verschiedenen Gegenden. Man tauscht oft Jungtiere untereinander aus, damit sie sich besser vermischen und gesunde Nachkommen [[Sexualität|zeugen]]. Früher sah man Löwen auch im [[Zirkus]] mit [[Dompteur|Dompteuren]]. Das ist selten geworden. Gerade als Zirkustiere haben Löwen besonders wenig Platz zum Leben. | |||
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Lion of Loggia de' Lanzi left.JPG|Eine [[Statue]] eines Löwen in der [[Renaissance]] | |||
BTW-chobe-np-loewin-2-junge.jpg|Löwen trifft man immer wieder an [[Wasser]]stellen an. | |||
H18lioncubs.jpg|Löwen fressen nur [[Fleisch]] von [[Tiere]]n, die sie selber [[Jagd|erjagt]] haben, kein [[Aas]]. | |||
Panthera leo in Lisbon Zoo 03.JPG|Am Anfang gibt es nur [[Milch]] als [[Ernährung|Nahrung]]. | |||
File:Lion cubs Serengeti.jpg|Löwenjunge lernen viel im Spiel. | |||
White Lion.jpg|Weiße Löwen sind sehr selten. | |||
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[[Kategorie:Klexikon-Artikel|Lowe]] | |||
[[Kategorie:Tiere und Natur|Lowe]] |
Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 17:57 Uhr
Der Löwe ist ein Säugetier und eine eigene Tierart. Wie der Tiger gehört er zur Familie der Katzen und somit zu den Raubtieren. Man nennt den Löwen oft den „König der Tiere“. Mit seiner großen Mähne ist das Männchen sehr auffällig.
In der Natur lebt er heute nur noch im mittleren und südlichen Afrika. In Indien gibt es wilde Löwen nur noch in einem einzigen Nationalpark. Früher kam er in fast ganz Afrika sowie in dem Gebiet zwischen Griechenland und Indien vor. Man sieht Löwen aber auch in vielen Zoos, aber nur noch selten dressiert im Zirkus.
Ein ausgewachsener Löwe ist bei den Schultern einen und einen viertel Meter hoch. Männchen sind im Durchschnitt 190 Kilogramm schwer und Weibchen 125 Kilo. Weibchen kann man leicht von den Männchen unterschieden, weil sie deutlich zierlicher wirken. Die Weibchen haben auch keine Mähne. Löwen können ebenso wie unsere Hauskatzen schnurren, jedoch nur beim Ausatmen. Das Fell ist Sand-farben und trägt kein Muster.
Der Löwe kommt in vielen Sagen, Märchen und Filmen vor. Schon im Altertum wurde er wegen seines majestätischen Aussehens verehrt und auf Vasen und Wandbildern dargestellt. Er ist ein wichtiges Wappentier. Viele Könige haben sich nach ihm benannt, zum Beispiel Richard Löwenherz. Auch ist er am Himmel zu finden: Am Nordhimmel gibt es das Sternbild des Löwen, eines der Tierkreiszeichen.
Wie leben Löwen?
Löwen sind die einzigen Raubkatzen, die in einem Rudel leben. Dazu gehören einige Weibchen, die meist miteinander verwandt sind und ihre Kinder. Zum Rudel gehören auch einige Männchen, meist etwa drei. Die sind nicht unbedingt miteinander verwandt. Die Männchen herrschen über die Weibchen, sie verteidigen die Weibchen aber auch. Ein Rudel kann bis zu dreißig Tiere umfassen.
Jedes Rudel beansprucht ein Revier für sich. Die Größe des Reviers hängt von der Anzahl der Tiere im Rudel ab, aber auch von der Anzahl der Beutetiere. Ein Revier kann so groß sein, dass ein Mensch zwei bis drei Wochen bräuchte, um es zu Fuß zu umrunden. Die Grenzen markieren die Löwen mit ihrem Kot und Urin, aber auch mit lautem Brüllen.
Junge Männchen verbringen etwa zwei bis drei Jahre in ihrem Rudel und werden dann vertrieben. Sie streifen umher und schließen sich mit anderen jüngeren Männchen zusammen. Wenn sie sich stark genug fühlen, greifen sie die Männchen eines anderen Rudels an. Wenn sie gewinnen, gehören ihnen die Weibchen. Die kleinen Löwen beißen sie normalerweise tot, damit sie ihre eigenen Jungen machen können. Die angegriffenen Männchen sterben oder werden verletzt. Dann sterben sie, weil sie nicht mehr genügend Beute erjagen können.
Löwen jagen In der Nacht oder früh am Morgen. Ihre Beutetiere sind Zebras, Antilopen, Gazellen und Büffel. Sogar junge Elefanten und Flusspferde können sie in einem großen Rudel besiegen. Ausgewachsene Nashörner besiegen sie aber nicht. Oft hört man, dass nur die Weibchen jagen und sich die Männchen dann von der Beute ernähren. Das stimmt aber nicht.
Löwen können sehr schnell laufen, aber lange halten sie das nicht durch. Zudem sind viele Beutetiere schneller. Löwen pirschen sich also möglichst nahe heran und beschleunigen dann mit voller Kraft. Dazu machen sie sehr weite Sprünge. Trotzdem führt höchstens jeder dritte Angriff zum Erfolg, manchmal auch nur jeder siebte.
Wie vermehren sich Löwen?
Nur der Rudelführer darf sich mit den Weibchen paaren. Die Löwenmutter trägt die Jungen etwa vier Monate lang in ihrem Bauch. Sie bringt jeweils ein bis vier Junge zur Welt und säugt sie mit ihrer Milch. So lange bleiben sie in einem Versteck. Dann bringt die Mutter sie zum Rudel.
Die Jungen saugen im Rudel auch bei anderen Weibchen Milch, bis sie etwa ein halbes Jahr alt sind. Die Mütter erziehen die Jungen auch gemeinsam. Auch ohne Milch bleiben die Jungen noch etwa zwei Jahre lang bei der Mutter. Dann sind sie geschlechtsreif, sie können also selber Junge bekommen.
Löwenweibchen werden bis zwanzig Jahre alt. Die Männchen werden meistens vorher von jüngeren Männchen getötet oder vertrieben. Sie finden dann kein Rudel mehr und verhungern.
Sind Löwen gefährdet?
Als ganze Tierart sind Löwen nicht gefährdet. Es gibt aber mehrere Unterarten. Die sind zum Teil schon ausgestorben, andere sind gefährdet.
Südlich des Äquators in Afrika und im östlichen Afrika leben noch am meisten Löwen. Die verschiedenen Unterarten sind miteinander verwandt. Sie können sich aber nicht treffen, weil zwischendrin sehr weite Strecken liegen. Viele leben in Nationalparks und sind ungefährdet. Dafür kämpfen aber viele Regierungen, denn es gibt nach wie vor viele Wilderer.
Zwischen der Sahara und dem Regenwald leben ebenfalls untereinander verwandt Löwen. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich von den Gruppen im Süden. Auch zwischen ihren Lebensgebieten liegen weite Strecken. Einzelne Unterarten werden wohl überleben, andere vielleicht nicht.
Die dritte Gruppe ist sehr klein und mit den Löwen südlich der Sahara verwandt. Es ist der Asiatische Löwe, den man auch Persischen Löwen oder Indischen Löwen nennt. Er lebt heute nur noch im Gir-Nationalpark auf einer Halbinsel die zu Indien gehört. Er wurde beinahe ausgerottet. Vor gut einhundert Jahren gab es nur noch etwa zwanzig Tiere. Heute gibt es wieder gegen dreihundert. Weil es aber einmal so wenige Tiere waren, sind sich ihre Gene sehr ähnlich. Das kann leicht zu Missbildungen und Krankheiten führen. Es ist deshalb nicht sicher, ob und wie diese Unterart weiter bestehen wird.
Eine vierte Gruppe ist schon lange ausgestorben: Der Höhlenlöwe lebte in Europa, Nord-Asien und in Alaska. Von ihm gibt es jedoch nur noch Fossile und Knochenfunde aus Höhlen. Auch dem Amerikanischen Löwen und einigen anderen Unterarten erging es ähnlich.
In Zoos leben heute viele Löwen aus verschiedenen Gegenden. Man tauscht oft Jungtiere untereinander aus, damit sie sich besser vermischen und gesunde Nachkommen zeugen. Früher sah man Löwen auch im Zirkus mit Dompteuren. Das ist selten geworden. Gerade als Zirkustiere haben Löwen besonders wenig Platz zum Leben.
Eine Statue eines Löwen in der Renaissance
Löwen trifft man immer wieder an Wasserstellen an.
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