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Statue

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Das Hermannsdenkmal bei Detmold ist die höchste Statue Deutschlands: Sie ist fast 25 Meter hoch, mit Sockel über 53 Meter. Fertig gebaut wurde sie im Jahr 1875, nach über dreißig Jahren.

Eine Statue stellt einen aufrecht stehenden oder sitzenden Menschen dar. Künstler, die sie anfertigen, sind Bildhauer. Ein anderer Ausdruck für Statue ist Standbild. Wenn man nur Kopf und Schulter des Menschen sieht, nennt man das Bildwerk besser eine Büste.

Statuen bestehen möglichst aus einem harten, dauerhaften Material. Man meißelt sie zum Beispiel in Stein, besonders gern in Marmor. Man kann sie auch in Holz schnitzen. Andere Statuen gießt man aus Metall, meist aus der edlen Bronze. Auch mit Beton kann man Statuen in eine Form gießen. Anders als ein Gemälde oder Relief ist die Statue nicht flach und nur von vorne aus zu sehen. Man kann sie von allen Seiten betrachten.

Wer eine Statue aufstellt, will damit oft die Umgebung verschönern: Seine Wohnung, den Garten, auch einen Platz in der Öffentlichkeit, wie einen Park oder Marktplatz. Vielleicht findet er auch die gezeigte Person besonders wichtig, die Statue dient dann als Denkmal.

Auch in der Religion spielen Statuen eine wichtige Rolle. In katholischen Kirchen sind es vor allem Heilige, wie Maria mit dem Jesuskind. Die Statuen sollen die Gläubigen an die Heiligen erinnern.

Warum werden manchmal Statuen zerstört?

Calvinisten sind Protestanten, die keine Heiligenbilder mochten. Manche gingen so weit, dass sie Bilder zerstört haben. Dieses Gemälde zeigt, wie Männer mit einem Tau eine Statue in einer Kirche abreißen. Das Gemälde wurde allerdings erst Jahrzehnte später gemalt.

In der Geschichte haben Menschen immer wieder Statuen abgebaut oder gar zerstört. Manchmal lag das einfach nur daran, dass man die Statue nicht mehr schön fand und ersetzt hat. Oder man wollte den Platz für etwas anderes gebrauchen.

Es gab und gibt aber auch Gläubige, die ihre Religion so verstehen, als wenn Statuen schlecht wären. Zum Beispiel sind manche Gläubige gegen Statuen, die einen Heiligen oder Gott zeigen: Sie fürchten, dass manche andere Gläubige anfangen, die Statuen zu verehren und nicht mehr den Heiligen oder Gott. Das Standbild wird dann als Götze oder Götzenbild verachtet und vielleicht zerstört.

Andere Gläubige gehen noch weiter: Sie wollen gar keine Statuen oder Gemälde, die Menschen zeigen. Gott habe nämlich den Menschen nach seinem eigenen Aussehen geschaffen. Wer also eine Statue von einem Menschen anfertigt, zeigt damit indirekt Gott. Und das finden diese Gläubigen schlecht.

Ein Beispiel dafür ist der Bildersturm mancher radikaler Calvinisten im Jahr 1566 und danach, in den Niederlanden. Sie stürmten die Kirchen und zerstörten Statuen, oder sie schlugen die Augen der Statuen weg. Im Jahr 2001 haben die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan ebenfalls Statuen beschädigt: Sie wüteten gegen buddhistische Standbilder, die etwa 1500 Jahre alt waren.

Diktatoren lassen gern Statuen oder Büsten von sich anfertigen und aufstellen. Nach dem Ende der Diktatur kann es sein, dass die neuen Herrscher oder wütende Menschen dies zerstören. Ein Beispiel sind die Denkmäler für Adolf Hitler in Deutschland. Im Jahr 2020 waren viele Menschen in den USA wütend und gründeten die Bewegung Black Lives Matter. Manche haben Statuen mit Farbe beworfen oder beschädigt oder beseitigt, die etwa Sklavenbesitzer oder Soldaten der Südstaaten zeigten.

Welche Statuen sind am größten?

Diese Grafik zeigt einige hohe Statuen auf der Welt, damit man sie vergleichen kann. Links sieht man die Einheitsstatue aus Indien. Dann folgt weiter rechts eine Buddha-Statue aus China, die 153 Meter hoch ist. Die Freiheitsstatue in den USA ist 93 Meter hoch und Mutter-Heimat-Statue aus Russland 91 Meter. Rechts stehen die Christus-Statue in Rio de Janeiro, fast 40 Meter hoch, und die David-Statue von Michelangelo aus der Renaissance. Die ist fünf Meter und 17 Zentimeter hoch.

Wer einen Menschen verehrt oder eine Sache gut findet, der will vielleicht eine besonders großé Statue bauen. Man zeigt damit auch, dass man sehr reich ist oder gut bauen kann. Heute wissen wir von manchen großen Statuen trotzdem nicht mehr so viel, weil es sie nicht mehr gibt. Der Koloss von Rhodos aus dem Alten Griechenland galt jedenfalls als ein Weltwunder. Möglicherweise war er etwas über 30 Meter hoch.

In den Jahren nach 1800 konnte man immer höhere Statuen bauen, auch solche, die frei stehen und nicht zu einem Berg gehören. Unter anderem kann man sie gut mit Stahl bauen. Bekannte hohe Statuen aus dieser Zeit sind das deutsche Hermannsdenkmal und die amerikanische Freiheitsstatue. In Europa ist das Mutter-Heimat-Denkmal das höchste: Die Sowjetunion hat es bauen lassen, um an den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Es ist auch die höchste Statue, die eine Frau zeigt.

Doch die höchsten Statuen der Welt stehen in Asien. Den Rekord hat zur Zeit ein gigantisches Standbild in Indien: Damit ehrt das Land den Politiker Vallabhbhai Patel. Sie ist 240 Meter hoch und heißt Statue der Einheit.




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