Altes Griechenland

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Die Burg von Athen im Alten Griechenland, die Akropolis. Nach Ausgrabungen und Wiederaufbauten sieht sie heute so aus.

Das Alte Griechenland bestand im Altertum. Menschen, die Griechisch sprachen, lebten damals in vielen Ländern um das Mittelmeer. Sie haben uns viele Erkenntnisse und Kunstwerke hinterlassen. Auch nachdem diese Länder vom Römischen Reich erobert worden waren, blieb Griechisch eine wichtige Sprache.

Griechenland hat seinen deutschen Namen von den Römern: Sie dachten an eine bestimmte Landschaft in Griechenland, die „Graecia“ hieß. Die Griechen selbst nannten sich „Hellenen“. Sie hatten nicht einen einzigen Staat, sondern lebten in vielen Städten und Königreichen.

Griechische Denker legten den Grundstein unserer heutigen Wissenschaften in Europa. Die erste große Erzählung Europas stammt von dem griechischen Dichter Homer: Die „Ilias“ über den Krieg um die Stadt Troja. Auch in der Kunst interessiert man sich heute noch dafür, was die Alten Griechen geschaffen haben.

Wer waren die ersten Griechen?

Das Löwentor von Mykene. Es ist das einzige derartige Bauwerk aus der Bronzezeit in Griechenland. Heute ist es ein Weltkulturerbe der UNESCO.
Zwei Kämpfer mit Schilden und Speeren. Diese griechische Vase wurde etwa 500 Jahre vor Christus bemalt.

Schon ganz früh gab es Hochkulturen in Südeuropa, vor allem die minoische Kultur auf der Insel Kreta und die mykenische Kultur in Griechenland. Diese Leute sprachen bereits ein frühes Griechisch. Es geht dabei um die Zeit vor über 3000 Jahren.

Die mykenische Kultur hat ihren Namen von der Stadt Mykene. Dort lebten in der Steinzeit schon Menschen. Mykene wurde eine reiche Stadt, die auch Siedlungen in der Umgebung hatte. Doch um das Jahr 1200 vor Christus zerstörten andere Völker viel davon. Die Römer kannten Mykene nur noch als Ruinen.

Welche Geschichte hat das Alte Griechenland?

Das eigentliche Alte Griechenland begann erst um die Jahre 800 vor Christus. Damals begann die „Archaische Zeit“. Aus dieser Zeit stammten die ersten großen griechischen Schriftsteller, wie zum Beispiel Homer und Herodot. Damals fuhren Griechen mit Schiffen über das Mittelmeer und gründeten Siedlungen. Wegen dieser Kolonien spricht man von der Großen Kolonisation. Seitdem gab es Griechen nicht nur in Griechenland, sondern auch in der heutigen Türkei und an fast allen Küsten und auf den großen Inseln des Mittelmeers.

Die klassische Zeit dauerte etwa von 500 bis 330 vor Christus. Wichtigste Stadt in Griechenland war Athen, eine weitere wichtige Stadt war Sparta. Griechische Städte und andere Gebiete verbündeten sich, um sich gegen die Perser zu verteidigen. In dieser klassischen Zeit blühten die Wirtschaft, aber auch Kunst, Kultur und Wissenschaft.

Nach der klassischen Zeit kam der Hellenismus. Ein König aus dem Norden Griechenlands, Alexander der Große, eroberte weite Teile der damals bekannten Welt: Seine Armee kam bis nach Indien. In vielen dieser Gebiete war seitdem Griechisch eine wichtige Sprache, vor allem für Handel und Wissenschaft.

Wann hörte das Alte Griechenland auf?

Jesus Christus als Herrscher über alles. Dieses Bild ist ein Mosaik und stammt aus dem Mittelalter. Man sieht es in der Hagia Sophia, die damals eine orthodoxe Kirche war. Der oströmische Kaiser Justinian hat sie bauen lassen.

Ungefähr 200 Jahre vor Christus gelang es dem Römischen Reich, die griechischen Städte und Reiche zu erobern. Trotzdem lernten viele Römer weiterhin Griechisch: Es gab viel Wichtiges in dieser Sprache zu lesen. Wenn man im Ostteil des Römischen Reiches reiste, war es gut Griechisch zu können, so wie man im Westteil vor allem Latein sprach.

Das Römische Reich wurde mehrmals geteilt, endgültig um 400 nach Christus. Der Westteil ging bald unter. Der Ostteil hingegen blieb weiter ein Römisches Reich und nannte sich auch so, obwohl man dort Griechisch sprach. Die Hauptstadt hieß für längere Zeit Byzanz, darum nennt man diesen Teil das Byzantinische Reich. Dieses Reich war christlich, man zählt es bereits zum Mittelalter und nicht mehr zum Alten Griechenland.

Dieses Reich gab es bis zum Jahr 1453. Damals eroberten die Osmanen die Hauptstadt Byzanz und bald das gesamte Byzantinische Reich. Byzanz kennt man heute als Istanbul.

Woran erinnert man sich aus der damaligen Zeit?

Dieses Foto stammt aus dem Pergammon-Museum in Berlin. Man hat hier einen alten Altar aufgebaut, wie er ausgesehen haben könnte. In der ehemaligen griechischen Stadt Pergamon fand man Reste eines Altars. Dort hatten Griechen zu ihren Göttern gebetet, etwa 200 Jahre vor Christus.

Das Gebiet, das wir heute als Griechenland kennen, war lange von den Türken besetzt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich ihre Sprache verändert: Die heutigen Griechen sprechen Neugriechisch. Sie müssen sich große Mühe geben, um das Altgriechisch zu verstehen. Altgriechisch wird aber noch an Schulen in der ganzen Welt gelehrt, wenn auch nicht so oft wie Latein.

Diese Kirche in Paris stammt aus dem Jahr 1845 und heißt La Madeleine. Sie erinnert an einen griechischen Tempel.

Das Alte Griechenland war das Land der Philosophie. Ein Philosoph ist jemand, „der die Weisheit liebt“. Die wichtigsten hießen Sokrates, Platon und Aristoteles. Die griechischen Philosophen wurden auch im Mittelalter und danach viel gelesen. Sie waren die Vorläufer der heutigen europäischen Wissenschaftler.

Politik, Mathematik, Geschichtsschreibung, Physik: Fast alles hat seine Wurzeln im Alten Griechenland. Das gilt auch für die Schrift: Unsere lateinischen Buchstaben kommen ursprünglich aus dem griechischen Alphabet. Archimedes und Euklid waren bedeutende Mathematiker aus dem Alten Griechenland. Ihre Erkenntnisse und Schriften sind bis heute eine Grundlage der Mathematik.

Die alten Griechen blieben aber auch bekannt für Kunst und Kultur, zum Beispiel für ihre Statuen. Schon die Alten Römer bewunderten das sehr. In Europa ist es erst gegen Ende des Mittelalters gelungen, dass Statuen wieder so lebensecht aussahen.

Die Zeit um 1500, als man das Altertum und vor allem das Alte Griechenland wiederentdeckte, nennt man die Renaissance. Auch danach machte man die Griechen immer wieder nach. Im 19. Jahrhundert hat man in Europa und anderswo zum Beispiel Museen, Universitäten oder andere Gebäude gebaut, die sehr griechisch aussehen.




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