Burg

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Die Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg stammt ursprünglich aus dem Mittelalter. So, wie sie heute aussieht, gibt es sie erst seit dem 19. Jahrhundert. Damals hat man sie nach dem Vorbild alter Burgen umgebaut. Hierher kommt die Hohenzollern-Familie, die Preußen regiert hat.

Eine Burg ist ein befestigter Ort. Mit „befestigt“ ist gemeint, dass man den Ort im Krieg gut verteidigen konnte. Dafür sorgten zum Beispiel hohe Mauern und Gräben davor. Im Laufe der Geschichte gab es viele Arten von Burgen, so dass man nicht leicht sagen kann, was genau eine Burg ist. Man kennt auch unterschiedliche Ausdrücke, wie Kastell oder Wehranlage.

Schloss Lembeck in Nordrhein-Westfalen. Es ist eine typische Wasserburg in Westfalen. Weil es in der Gegend kaum Berge gibt, verteidigte man sich mit Wassergräben.

Viele Burgen wurden an höher gelegenen Stellen gebaut, also zum Beispiel auf Hügeln. So hatte man einen besseren Überblick über das Land. Auch war es so schwieriger für Gegner die Burg anzugreifen, weil die Soldaten bergan kämpfen mussten. Manchmal baute man Burgen aber auch auf Inseln in Seen oder Flüssen. Man spricht dann von einer Wasserburg.

In der Burg lebte auch der Burgherr mit seiner Familie und seinen Dienern. Palas nennt man das Wohngebäude des Burgherrn. Besonders bequem war das Leben dort aber nicht, in der Burg war es meist kalt und dunkel. Auch die Hygiene war oft schlecht.

Zu einer Burg gehörte meist ein Hof mit Tieren und ein Garten. Es gab Werkstätten für Handwerker in der Burg. So konnte die Burg sich teilweise selbst versorgen. Das war vor allem bei Belagerungen wichtig.

In der Wartburg bei Eisenach in Thüringen

Schon im Altertum brauchte man Burgen, um eine Gegend oder eine Stadt zu verteidigen. Die meisten Burgen, die man heute in Europa sieht, wurden im Mittelalter gebaut. Etwa in der Zeit nach dem Jahr 1500 besaßen die Armeen Kanonen und Gewehre. Burgen waren aber nicht zur Verteidigung gegen diese Waffen gebaut. Kanonenkugeln konnten ihre Mauern zerstören. So musste man neue befestigte Orte bauen mit mehr und anderen Mauern. Wohnen konnte man in diesen Anlagen aber nicht mehr.

Die Herrscher ließen sich deshalb oft Schlösser bauen. Dort lebte es sich viel angenehmer als in einer Burg. Allerdings konnte man sich nicht so gut darin verteidigen.

Was wurde aus den Burgen des Mittelalters?

Viele Burgen wurden deshalb nach dem Mittelalter abgebaut, indem man die Steine anderswie verwendete. Oder sie wurden so umgebaut, dass man darin besser wohnen und arbeiten konnte. Aus einigen wurden so richtige Schlösser, mit denen der Besitzer seinen Reichtum zeigen konnte. Um viele Burgen kümmerte sich aber niemand mehr und sie wurden zu Ruinen. Oft nutzten die Menschen der Umgegend sie als Steinbruch. Das heißt, sie bauten sich Häuser und andere Gebäude mit den Steinen der Burgruine.

Ab dem 19. Jahrhundert hat man damit begonnen einige alte Burgen neu aufzubauen und zu renovieren. So sehen diese Burgen wieder fast so aus wie früher oder zumindest so, wie man sich das vorgestellt hat. Nun dienen sie aber nicht mehr der Verteidigung. Die Hohkönigsburg im Elsass beim Rhein zum Beispiel sollte eher zeigen, wie prachtvoll das Deutsche Reich war. Solche Burgen ziehen heute auch für Touristen. Manche reiche Leute haben sich in Amerika oder woanders Burgen gebaut, wo es sie in der Geschichte gar nicht gegeben hat.




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