Osttimor
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Flagge | ||||
Hauptstadt | Dili | |||
Amtssprache | Portugiesisch, Tetum | |||
Staatsoberhaupt | Präsident José Ramos-Horta | |||
Einwohnerzahl | etwa 1,3 Million | |||
Fläche | etwa 15.000 Quadratkilometer | |||
Wo das Land in Asien liegt | ||||
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Osttimor ist ein kleines Land im äußersten Südosten Asiens. Es liegt auf der Insel Timor. Zum Land Osttimor gehören die Osthälfte der Insel, ein kleines Stück im Westen, das Oecusse genannt wird und die kleinen Inseln Atauro und Jaco. Der restliche Westen der Insel Timor und die Inseln um Osttimor gehören zu Indonesien. Im Süden liegt Australien.
Die Einwohner nennt man Timoresen. In Osttimor leben etwa so viele Menschen wie in der deutschen Stadt Köln. Was die Fläche betrifft, ist schon die Schweiz fast dreimal so groß und hat etwa acht Mal so viele Einwohner. Osttimor hat sehr viele Berge. Der Tatamailau, der höchste Berg des Landes, ist sogar etwas höher als die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg. Das südliche Meer ist sehr rau und stürmisch, weswegen die Timoresen es das Männermeer nennen, das nördliche Meer dagegen sehr ruhig. Sie nennen es deshalb das Frauenmeer. Hier gibt es Riffe mit vielen Fischen, Korallen, Delfinen, Walen und anderen Meerestieren.
Im Osten des Landes gibt es noch alte Wälder, in denen viele Hirsche, Fledermäuse und Affen leben. Auch viele seltene Vögel, wie der Gelbwangenkakadu, leben auf der Insel. Da es kaum Straßen gibt und der starke Regen die Wege oft kaputt macht, benutzen viele Timoresen noch Pferde als Transportmittel.
Was ist früher geschehen?
Eine alte Sage erzählt von einem Jungen, der einem jungen Krokodil half, wieder ins Meer zu kommen. Das Krokodil versprach, ihm in Zukunft auch zu helfen. Jahre später trug es den Jungen von Inseln zu Insel. Als es alt wurde, versprach es, neues Land zu werden. Dort lebten dann die Nachkommen des Jungen. Noch heute rufen die Timoresen, wenn sie durch einen Fluss waten müssen: „Großvater Krokodil, friß mich nicht! Ich bin dein Enkel!“
Die Insel war in viele kleine Königreiche aufgeteilt, die oft Krieg gegeneinander führten. Im Jahr 1515 kamen die Portugiesen als erste Europäer dort an und konnten den Ostteil leicht erobern. Die Niederländer hingegen nahmen die Gebiete in Besitz, die heute zu Indonesien gehören.
Im Jahr 1975 verließen die Portugiesen Osttimor wieder, doch das Land blieb nur neun Tage unabhängig. Dann eroberten die Indonesier Osttimor. 24 Jahre lang herrschte dann Krieg, in dem fast jeder vierte Timorese starb. Im Jahr 1999 befreiten die Vereinten Nationen das Land und seit dem Jahr 2002 ist Osttimor ein unabhängiges Land, in dem die Timoresen selbst bestimmen können, was geschieht.
Was muss man über die Menschen in Osttimor wissen?
In Osttimor werden fast zwanzig verschiedene Sprachen gesprochen, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Damit man sich untereinander verständigen kann, gelten nur Portugiesisch und Tetum als Amtssprachen. Daher lernen die Kinder neben ihrer eigenen auch diese beiden Sprachen in der Schule.
Die meisten Timoresen sind Christen, glauben also wie die meisten Europäer an Jesus und feiern Ostern und Weihnachten. Allerdings haben sich noch viele Traditionen aus der alten Religion der Insel bewahrt. So glaubt man an Geister und verehrt die Ahnen. Büffel und Krokodil gelten als heilige Tiere.
Traditionell tragen die Menschen Tais. Das sind bunte gewebte Stoffe, die entweder um die Hüfte oder unter den Armen zusammengebunden werden. Ein Schmuck für wichtige Personen ist die Kaibauk, eine Krone, die wie die Hörner eines Büffels aussieht.
Wer hat in Osttimor das Sagen?
Osttimor ist eine Demokratie: Die Bürger wählen ihr Parlament und ihren Präsidenten selber. Doch der Premierminister ist der Chef der Regierung. Er selbst wird vom Parlament gewählt.
Außerdem gibt es noch immer viele traditionelle Dorfchefs, die Liurai genannt werden. Sie sind so etwas wie kleine Könige. In ihren Orten haben sie noch immer viel Macht.
Womit verdienen die Menschen in Osttimor ihr Geld?
Die Menschen sind sehr arm und weil das Wetter oft die Felder kaputt macht, gibt es immer wieder zu wenig zu essen. Sie pflanzen Reis, Mais, Maniok und viele Sorten Gemüse an. Außerdem ernten sie Kokosnüsse und züchten Büffel, Rinder und Schweine. Sehr bekannt ist der Kaffee aus Timor. Auch Zimt, Vanille und Kakao wird exportiert.
Vor einigen Jahren fand man Erdöl und Erdgas im Meer südlich von Timor. Der Gewinn aus dessen Verkauf wird vom Staat verwaltet. Damit werden zum Beispiel Straßen und Krankenhäuser gebaut.
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