Löwe
Der Löwe ist ein Säugetier und eine eigene Tierart. Wie der Tiger gehört er zur Familie der Katzen und somit zu den Raubtieren. Man nennt den Löwen oft den „König der Tiere“. Mit seiner großen Mähne ist das Männchen sehr auffällig.
In der Natur lebt er heute nur noch im mittleren und südlichen Afrika. In Indien gibt es wilde Löwen nur noch in einem einzigen Nationalpark. Früher kam er in fast ganz Afrika sowie in dem Gebiet zwischen Griechenland und Indien vor. Man sieht Löwen aber auch in vielen Zoos, aber nur noch selten dressiert im Zirkus.
Ein ausgewachsener Löwe ist bei den Schultern einen und einen viertel Meter hoch. Männchen sind im Durchschnitt 190 Kilogramm schwer und Weibchen 125 Kilo. Weibchen kann man leicht von den Männchen unterschieden, weil sie deutlich zierlicher wirken. Die Weibchen haben auch keine Mähne. Löwen können ebenso wie unsere Hauskatzen schnurren, jedoch nur beim Ausatmen. Das Fell ist Sand-farben und trägt kein Muster.
Der Löwe kommt in vielen Sagen, Märchen und Filmen vor. Schon im Altertum wurde er wegen seines majestätischen Aussehens verehrt und auf Vasen und Wandbildern dargestellt. Er ist ein wichtiges Wappentier. Viele Könige haben sich nach ihm benannt, zum Beispiel Richard Löwenherz. Auch ist er am Himmel zu finden: Am Nordhimmel gibt es das Sternbild des Löwen, eines der Tierkreiszeichen.
Wie leben Löwen?
Löwen sind die einzigen Raubkatzen, die in einem Rudel leben. Dazu gehören einige Weibchen, die meist miteinander verwandt sind und ihre Kinder. Zum Rudel gehören auch einige Männchen, meist etwa drei. Die sind nicht unbedingt miteinander verwandt. Die Männchen herrschen über die Weibchen, sie verteidigen die Weibchen aber auch. Ein Rudel kann bis zu dreißig Tiere umfassen.
Jedes Rudel beansprucht ein Revier für sich. Die Größe des Reviers hängt von der Anzahl der Tiere im Rudel ab, aber auch von der Anzahl der Beutetiere. Ein Revier kann so groß sein, dass ein Mensch zwei bis drei Wochen bräuchte, um es zu Fuß zu umrunden. Die Grenzen markieren die Löwen mit ihrem Kot und Urin, aber auch mit lautem Brüllen.
Junge Männchen verbringen etwa zwei bis drei Jahre in ihrem Rudel und werden dann vertrieben. Sie streifen umher und schließen sich mit anderen jüngeren Männchen zusammen. Wenn sie sich stark genug fühlen, greifen sie die Männchen eines anderen Rudels an. Wenn sie gewinnen, gehören ihnen die Weibchen. Die kleinen Löwen beißen sie normalerweise tot, damit sie ihre eigenen Jungen machen können. Die angegriffenen Männchen sterben oder werden verletzt. Dann sterben sie, weil sie nicht mehr genügend Beute erjagen können.
Löwen jagen In der Nacht oder früh am Morgen. Ihre Beutetiere sind Zebras, Antilopen, Gazellen und Büffel. Sogar junge Elefanten und Flusspferde können sie in einem großen Rudel besiegen. Ausgewachsene Nashörner besiegen sie aber nicht. Oft hört man, dass nur die Weibchen jagen und sich die Männchen dann von der Beute ernähren. Das stimmt aber nicht.
Löwen können sehr schnell laufen, aber lange halten sie das nicht durch. Zudem sind viele Beutetiere schneller. Löwen pirschen sich also möglichst nahe heran und beschleunigen dann mit voller Kraft. Dazu machen sie sehr weite Sprünge. Trotzdem führt höchstens jeder dritte Angriff zum Erfolg, manchmal auch nur jeder siebte.
Wie vermehren sich Löwen?
Nur der Rudelführer darf sich mit den Weibchen paaren. Die Löwenmutter trägt die Jungen etwa vier Monate lang in ihrem Bauch. Sie bringt jeweils ein bis vier Junge zur Welt und säugt sie mit ihrer Milch. So lange bleiben sie in einem Versteck. Dann bringt die Mutter sie zum Rudel.
Die Jungen saugen im Rudel auch bei anderen Weibchen Milch, bis sie etwa ein halbes Jahr alt sind. Die Mütter erziehen die Jungen auch gemeinsam. Auch ohne Milch bleiben die Jungen noch etwa zwei Jahre lang bei der Mutter. Dann sind sie geschlechtsreif, sie können also selber Junge bekommen.
Löwenweibchen werden bis zwanzig Jahre alt. Die Männchen werden meistens vorher von jüngeren Männchen getötet oder vertrieben. Sie finden dann kein Rudel mehr und verhungern.
Sind Löwen gefährdet?
Als ganze Tierart sind Löwen nicht gefährdet. Es gibt aber mehrere Unterarten. Die sind zum Teil schon ausgestorben, andere sind gefährdet.
Südlich des Äquators in Afrika und im östlichen Afrika leben noch am meisten Löwen. Die verschiedenen Unterarten sind miteinander verwandt. Sie können sich aber nicht treffen, weil zwischendrin sehr weite Strecken liegen. Viele leben in Nationalparks und sind ungefährdet. Dafür kämpfen aber viele Regierungen, denn es gibt nach wie vor viele Wilderer.
Zwischen der Sahara und dem Regenwald leben ebenfalls untereinander verwandt Löwen. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich von den Gruppen im Süden. Auch zwischen ihren Lebensgebieten liegen weite Strecken. Einzelne Unterarten werden wohl überleben, andere vom Aussterben bedroht.
Die dritte Gruppe ist sehr klein und mit den Löwen südlich der Sahara verwandt. Es ist der Asiatische Löwe, den man auch Persischen Löwen oder Indischen Löwen nennt. Er lebt heute nur noch im Gir-Nationalpark auf einer Halbinsel die zu Indien gehört. Er wurde beinahe ausgerottet. Vor gut einhundert Jahren gab es nur noch etwa zwanzig Tiere. Heute gibt es wieder gegen dreihundert. Weil es aber einmal so wenige Tiere waren, sind sich ihre Gene sehr ähnlich. Das kann leicht zu Missbildungen und Krankheiten führen. Es ist deshalb nicht sicher, ob und wie diese Unterart weiter bestehen wird.
Eine vierte Gruppe ist schon lange ausgestorben: Der Höhlenlöwe lebte in Europa, Nord-Asien und in Alaska. Von ihm gibt es jedoch nur noch Fossile und Knochenfunde aus Höhlen. Auch dem Amerikanischen Löwen und einigen anderen Unterarten erging es ähnlich.
In Zoos leben heute viele Löwen aus verschiedenen Gegenden. Man tauscht oft Jungtiere untereinander aus, damit sie sich besser vermischen und gesunde Nachkommen zeugen. Früher sah man Löwen auch im Zirkus mit Dompteuren. Das ist selten geworden. Gerade als Zirkustiere haben Löwen besonders wenig Platz zum Leben.
Eine Statue eines Löwen in der Renaissance
Löwen trifft man immer wieder an Wasserstellen an.
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