Deutschland: Unterschied zwischen den Versionen
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Deutschland ist ein Land in der Mitte von [[Europa]]. Im Süden ist es eher gebirgig und | Deutschland ist ein [[Land]] in der Mitte von [[Europa]]. Im [[Süden]] ist es eher [[Gebirge|gebirgig]] und reicht bis zu den [[Alpen]]. Im [[Norden]] ist die [[Landschaft]] flach und endet meist an der [[Nordsee]] und der [[Ostsee]]. Durch den [[Westen]] fließt der [[Rhein]], in der Nähe dieses [[Fluss]]es leben die meisten Einwohner. Die [[Hauptstadt]] [[Berlin]] hingegen, auch die größte [[Stadt]] Deutschlands, liegt im [[Nordosten]]. | ||
Deutschland nennt sich Bundesrepublik. Das kommt daher, dass es früher verschiedene deutsche [[Staat]]en gab. Im 19. Jahrhundert haben sie sich vereint, zum Deutschen Reich. Heute sind diese Staaten [[Bundesland|Bundesländer]]. Sie sind also eine Art | Deutschland nennt sich [[Republik|Bundesrepublik]]. Das kommt daher, dass es früher verschiedene deutsche [[Staat]]en gab. Im 19. [[Jahrhundert]] haben sie sich vereint, zum [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Reich]]. Heute sind diese Staaten [[Bundesland|Bundesländer]]. Sie sind also eine Art Länder im Land. | ||
⇒ [[Artikelübersicht Deutschland|Hier gibt es eine Übersicht mit allen Klexikon-Artikeln zu Deutschland.]] | |||
[[ | ==Wie sieht das Land aus?== | ||
[[Datei:Haßberge fields PB060078.jpg|mini|Felder in den Haßbergen in [[Bayern]]. Landschaft in Deutschland ist meist sogenannte Kulturlandsschaft mit Feldern oder Wiesen. Am Rand des Bildes sieht man [[Wald]], der meist nur noch auf Hügeln oder im [[Gebirge]] wächst.]] | |||
Im Norden von Deutschland liegt die Norddeutsche Tiefebene. Diese Tiefland reicht bis in die [[Niederlande]] und nach [[Polen]]. Dort ist es sehr flach. Einige Stellen liegen sogar tiefer als der [[Meeresspiegel]]. Im Norden hat Deutschland eine [[Küste]] an der Nordsee und eine an der Ostsee. | |||
Die Mitte Deutschlands ist flach oder hat eher mittelgroße Gebirge. Sie sind zwischen 500 und 1500 [[Meter]]n hoch. Einige von ihnen sind durch [[Vulkan]]e entstanden, zum Beispiel der Vogelsberg in [[Hessen]]. | |||
Der Süden von Deutschland liegt meistens recht hoch über dem [[Meeresspiegel]]. Einige Gebirge sind mittelhoch, wie der [[Schwarzwald]]. Ganz im Süden jedoch beginnen die [[Alpen]], ein Hochgebirge. Der höchste Berg Deutschlands ist die Zugspitze an der [[Grenze]] zu [[Österreich]], sie ist 2962 [[Meter]] hoch. | |||
Die großen Flüsse Deutschlands beginnen meist im Süden und fließen nach Norden. Dort münden sie in die Nordsee, wie die [[Weser]]. Die [[Oder]], an der Grenze zu Polen, fließt in die Ostsee. Der wichtigste und bekannteste Fluss Deutschlands ist aber der Rhein. In seiner Nähe leben weit mehr als die Hälfte aller Einwohner Deutschlands. Er kommt aus der [[Schweiz]] und verlässt Deutschland in Richtung Niederlande. Die [[Donau]] fließt von Westen nach Osten und [[Mündung|mündet]] in das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]]. | |||
==Was ist früher in Deutschland passiert?== | |||
[[Datei:Meister der Reichenauer Schule 002.jpg|mini|Otto der Dritte lebte um das Jahr 1000. Er war deutscher [[König]] und römischer [[Kaiser]], das heißt Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. Seine Mutter war [[Theophanu]], eine Prinzessin aus dem [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]].]] | |||
Eine [[Urgeschichte|frühe Form]] des [[Mensch]]en heißt „homo heidelbergensis“. Solche Menschen lebten schon vor über einer halben [[Million]] Jahren in dem Gebiet, das heute Deutschland ist. Man hat auch Reste von späteren Menschenarten wie dem [[Neandertaler]] gefunden. Auch später lebten ständig Menschen dort, allerdings waren es insgesamt eher wenige. | |||
Die ersten Menschen in Deutschland, von denen man heute etwas mehr weiß, waren die [[Germanen]]. Aus ihren [[Sprache]]n ist später die [[deutsche Sprache]] entstanden. Im Süden des heutigen Deutschland lebten mehr [[Kelten]]. Die [[Römisches Reich|Römer]] eroberten den Süden und den Westen des Landes. Den übrigen Germanen gelang es, sich zu wehren. Die bekannteste [[Schlacht]], die die Römer verloren, war die [[Varusschlacht]] im Jahr 9 nach Christus. | |||
Letztlich war die römische Kultur aber für alle Germanen wichtig, selbst im [[Mittelalter]]. Damals war das Römische Reich schon untergegangen, und die Germanen hatten eigene Reiche. Das größte wurde das [[Frankenreich]]. Später wurde aus dem Westen dieses Reiches [[Frankreich]], der Osten gehörte zu Deutschland. | |||
In Frankreich gelang es dem König, ein mächtiger Herrscher zu werden. In Deutschland hingegen gab es immer andere Herrscher, die außer dem Kaiser mitbestimmten. Das Reich im Osten, das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]], endete 1806. Damals sorgte [[Napoleon Bonaparte]] dafür, dass der Herrscher von Österreich nicht mehr deutscher [[Kaiser]] war. | |||
[[Datei:Koeln 1945.jpg|mini|Die [[Stadt]] [[Köln]], nachdem sie im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört wurde. Links sieht man den [[Kölner Dom]].]] | |||
Ein gemeinsames Land, einen modernen Staat hatten die Deutschen seit dem Jahr 1871. Das Deutsche Reich hatte erst Kaiser und war seit dem Jahr 1919 eine [[Republik]]. In den Jahren von 1933 bis 1945 herrschte der [[Nationalsozialismus]], der den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] auslöste. Am Ende dieses [[Krieg]]es waren viele deutsche Städte fast ganz zerstört. | |||
Danach war Deutschland geteilt: Im Westen entstand die Bundesrepublik Deutschland, ein freier, demokratischer Staat. Im Osten gründeten die [[Kommunismus|Kommunisten]] mit Hilfe der [[Sowjetunion]] die [[Deutsche Demokratische Republik]]. Doch die Deutschen wollten wieder in einem gemeinsamen Staat leben. Nach 40 Jahren, als die Sowjetunion gerade schwach war, musste die Deutsche Demokratische Republik freie [[Wahl]]en zulassen. Im Jahr 1990 hörte dieser Staat auf zu bestehen: Der Osten schloss sich der Bundesrepublik im Westen an. | |||
==Was muss man über die Menschen in Deutschland wissen?== | |||
Kein Land in Europa hat mehr Einwohner als Deutschland, mit Ausnahme von [[Russland]]. Die meisten von ihnen sind Deutsche und sprechen [[Deutsche Sprache|Deutsch]]. Etwa jeder Fünfte ist im Ausland [[Geburt|geboren]] oder hat einen Vater oder eine Mutter aus einem anderen Land. Diese Länder sind vor allem die [[Türkei]], Polen, Russland, [[Kasachstan]] und [[Syrien]]. Seit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine|russischen Überfall auf die Ukraine]] leben auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland. | |||
{{Aussprache | |||
| Wort1 = Dies ist das „Lied der Deutschen“, die [[Nationalhymne]]: | |||
| Datei1 = Deutschlandlied played by USAREUR Band.ogg | |||
| Wort2 = Hier spricht jemand Obersorbisch: | |||
| Datei2 = Ru-Upper Sorbian language (intro).ogg | |||
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Die Sorben und Dänen sind deutsche [[Bürger]], aber ihre [[Muttersprache]] ist nicht Deutsch. [[Sorbische Sprache|Sorbisch]] wird in Teilen von [[Sachsen]] und [[Brandenburg]] gesprochen. Es ist eine [[Slawen|slawisch]]e [[Sprache]], die mit Tschechisch und [[Polnische Sprache|Polnisch]] verwandt ist. [[Dänische Sprache|Dänisch]] wird auch in [[Dänemark]] gesprochen, einem Nachbarland. Umgekehrt sprechen einige dänische Bürger Deutsch. Man konnte die Grenze nicht so genau ziehen, weil die Menschen durcheinander gewohnt haben. | |||
Seit dem frühen Mittelalter waren die Menschen in Deutschland [[Christen]]. In der frühen [[Neuzeit]] aber lösten sich viele von der [[Katholische Kirche|katholisch]]en Kirche. Sie wurden Protestanten. Die meisten von ihnen waren Anhänger von [[Martin Luther]], dem [[Reformation|Reformator]]. Lange [[Zeit]] bildeten die Protestanten die Mehrheit. Die [[Katholische Kirche|Katholiken]] waren eine [[Minderheit]]. Sie leben vor allem im [[Süden]] und Südwesten. Doch heutzutage haben viele Leute die Kirche verlassen. Heute sind etwa genauso viele Deutsche katholisch wie protestantisch. Zusammen sind sie knapp die Hälfte aller Einwohner. Jeder zwanzigste Einwohner von Deutschland ist [[Islam|muslimisch]]. Die meisten übrigen gehören keiner [[Religion]] an. | |||
==Wer hat in Deutschland das Sagen?== | |||
[[Datei:Berlin reichstag CP.jpg|mini|Der [[Reichstag]] in [[Berlin]]: Das ist das Haus, in dem sich das deutsche [[Parlament]] befindet, der [[Bundestag]]. Davor sieht man die große [[Flagge]] der Einheit, eine Deutschlandfahne mit den [[Farbe]]n Schwarz-Rot-Gold.]] | |||
Bis zum Jahr 1918 konnte in Deutschland der [[Adel]] noch viel bestimmen. Ein bestimmter Adeliger war der [[Kaiser]]. Er setzte den Reichskanzler ein, den Chef der [[Regierung]]. Allerdings gab es schon den Reichstag, das [[Parlament]]. Seit 1918 bestimmt das Parlament, wer in der Regierung sitzt. | |||
Das heutige Parlament ist der [[Bundestag]]. Die Deutschen wählen alle vier Jahre, wer dem Bundestag angehören soll. Der Bundestag beschließt Gesetze und hohe Ausgaben und wählt den [[Bundeskanzler]]. Der Bundeskanzler ist Chef der Regierung und bestimmt auch, wer [[Minister]] ist. Normalerweise gehört der Bundeskanzler einer [[Partei]] an. Außerdem hat er oft nur zusammen mit einer anderen Partei genug [[Stimme]]n im Bundestag, damit er zum Bundeskanzler gewählt wird. So eine Zusammenarbeit von Parteien nennt man eine Koalition. | |||
In Deutschland gibt es [[Bundesland|Bundesländer]]. Das sind Teile Deutschlands, wie [[Bayern]] oder [[Nordrhein-Westfalen]]. Sie dürfen in ihrem Landesteil recht viel bestimmen, zum Beispiel über [[Schule]]n. Darum sind zum Beispiel die Schulferien von Bundesland zu Bundesland verschieden. Die Bundesländer haben Parlamente und Regierungen. Die Regierungen der Bundesländer arbeiten im [[Bundesrat]] zusammen. Über manche Gesetze entscheidet nicht nur der Bundestag, sondern auch der Bundesrat. | |||
[[Staatsoberhaupt]] von Deutschland ist der Bundespräsident. Normalerweise hat er kaum etwas zu bestimmen. Sollte einmal das Parlament nicht richtig funktionieren, kann der Bundespräsident unter Umständen einschreiten. Das ist so aber noch nie passiert. | |||
==Wofür ist Deutschland bekannt?== | |||
[[Datei:Rustikales, deftiges Abendbrot.jpg|mini|Die meisten Deutschen essen mittags warm und abends ein Abendbrot. Hier sieht man unter anderem dunkles [[Brot]] und [[Wurst]].]] | |||
Weil Deutschland ein recht großes Land ist, kommen aus ihm viele bekannte Leute. Das sind [[Maler]] wie [[Albrecht Dürer]], Musiker wie [[Johann Sebastian Bach]] oder Wissenschaftler wie [[Albert Einstein]]. Die berühmtesten deutschen [[Dichter]] sind wohl [[Friedrich Schiller]] und [[Johann Wolfgang von Goethe]]. | |||
Viele Menschen [[denken]] bei Deutschland an [[Wurst]], [[Bier]] und Lederhosen. Die Lederhose hat man früher in ganz Deutschland und in anderen Ländern getragen. Heute gilt sie mehr als Zeichen für Bayern, und selbst dort tragen nur noch wenige Menschen eine Lederhose oder ein Dirndl. Viele Menschen denken bei Deutschland allerdings auch an den [[Nationalsozialismus]]. | |||
Deutschland ist bekannt für seine Wertarbeit. Geräte und Maschinen laufen zuverlässig und lange. Daran denkt man gerade bei [[Auto]]s: Einige der teuersten Automarken kommen von dort. Früher wurden viele Autos nicht nur in Deutschland erfunden, sondern auch dort hergestellt. Heute ist das nicht mehr immer so. Aber es gibt immer noch Markennamen, die auf den Ursprung hinweisen: BMW beispielsweise bedeutet Bayrische Motorenwerke. | |||
Deutschland hat viele [[Universität|Universitäten]]. Von ihnen kennt man vor allem die in [[Heidelberg]], unter anderem, weil sie noch aus dem Mittelalter stammt. Viele Erfindungen stammen aus Deutschland, wie das [[Fahrrad]] und das [[Auto]]. Das bekannteste Bauwerk und [[Wahrzeichen]] Deutschlands ist das [[Brandenburger Tor]] in [[Berlin]]. Die deutsche [[Nationalhymne]] hat [[Joseph Haydn]] komponiert und [[August Heinrich Hoffmann von Fallersleben]] hat sie geschrieben. | |||
==Womit verdienen die Menschen in Deutschland ihr Geld?== | |||
[[Datei:Schneebergerhof 01.jpg|mini|Eine Solaranlage und eine [[Windkraft]]anlage aus [[Rheinland-Pfalz]]: Nur wenige Länder gewinnen so viel [[Energie]] aus [[Sonne]] und [[Wind]] wie Deutschland.]] | |||
Deutschland hat eine besonders starke [[Wirtschaft]]. Kein anderes Land in Europa stellt so viele Waren her oder bietet [[Dienstleistung]]en an. In der Welt sind nur noch drei andere Länder wirtschaftlich bedeutender. | |||
Früher lebten die meisten Deutschen von der [[Landwirtschaft]]. Seit dem 19. Jahrhundert entstand aber mehr und mehr [[Industrie]]. Noch heute wird viel in Deutschland hergestellt, wie [[Auto]]s, Maschinen und vieles, das mit Chemie und Elektronik zu tun hat. Dafür hat das Land wenige [[Rohstoff|Bodenschätze]]. Der wichtigste war [[Kohle]], davon ist das meiste aber schon abgebaut. Zudem will man künftig weniger Kohle verbrauchen, weil sie beim Verbrennen die [[Umwelt]] schädigt. | |||
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File:Xanten, Archäologischer Park, Handwerkerhäuser, 2018-08 CN-01.jpg|Der Archäologische Park Xanten erinnert an die [[Römisches Reich|Römerzeit]]. | |||
File:Dresden photochrom2.jpg|Um das Jahr 1900: Blick auf die [[Altstadt]] von [[Dresden]]. | |||
Datei:Seehunde auf Duene.jpg|Seehunde, hier bei [[Helgoland]], sind die größten [[Raubtiere]] in Deutschland. | |||
Datei:Lörrach - Wiesentalbrücke5.jpg|Auf vielen Abschnitten der [[Autobahn]] darf man so [[Geschwindigkeit|schnell]] fahren wie man will. | |||
Datei:Nabburg Neusath Freilandmuseum -8234965.jpg|Im Freilandmuseum Oberpfalz: [[Fachwerk]]-Häuser gelten als typisch für Deutschland. | |||
File:Markthalle Stuttgart Innenansicht.jpg|In der [[Stuttgart|Stuttgarter]] Markthalle | |||
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Aktuelle Version vom 25. April 2024, 20:23 Uhr
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Flagge | ||||
Hauptstadt | Berlin | |||
Amtssprache | Deutsch | |||
Staatsoberhaupt | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier | |||
Einwohnerzahl | etwa 83 Millionen | |||
Fläche | etwa 357.000 Quadratkilometer | |||
Wo das Land in Europa liegt | ||||
Artikelübersicht Deutschland Übersicht: Alle Staaten der Erde |
Deutschland ist ein Land in der Mitte von Europa. Im Süden ist es eher gebirgig und reicht bis zu den Alpen. Im Norden ist die Landschaft flach und endet meist an der Nordsee und der Ostsee. Durch den Westen fließt der Rhein, in der Nähe dieses Flusses leben die meisten Einwohner. Die Hauptstadt Berlin hingegen, auch die größte Stadt Deutschlands, liegt im Nordosten.
Deutschland nennt sich Bundesrepublik. Das kommt daher, dass es früher verschiedene deutsche Staaten gab. Im 19. Jahrhundert haben sie sich vereint, zum Deutschen Reich. Heute sind diese Staaten Bundesländer. Sie sind also eine Art Länder im Land.
⇒ Hier gibt es eine Übersicht mit allen Klexikon-Artikeln zu Deutschland.
Wie sieht das Land aus?
Im Norden von Deutschland liegt die Norddeutsche Tiefebene. Diese Tiefland reicht bis in die Niederlande und nach Polen. Dort ist es sehr flach. Einige Stellen liegen sogar tiefer als der Meeresspiegel. Im Norden hat Deutschland eine Küste an der Nordsee und eine an der Ostsee.
Die Mitte Deutschlands ist flach oder hat eher mittelgroße Gebirge. Sie sind zwischen 500 und 1500 Metern hoch. Einige von ihnen sind durch Vulkane entstanden, zum Beispiel der Vogelsberg in Hessen.
Der Süden von Deutschland liegt meistens recht hoch über dem Meeresspiegel. Einige Gebirge sind mittelhoch, wie der Schwarzwald. Ganz im Süden jedoch beginnen die Alpen, ein Hochgebirge. Der höchste Berg Deutschlands ist die Zugspitze an der Grenze zu Österreich, sie ist 2962 Meter hoch.
Die großen Flüsse Deutschlands beginnen meist im Süden und fließen nach Norden. Dort münden sie in die Nordsee, wie die Weser. Die Oder, an der Grenze zu Polen, fließt in die Ostsee. Der wichtigste und bekannteste Fluss Deutschlands ist aber der Rhein. In seiner Nähe leben weit mehr als die Hälfte aller Einwohner Deutschlands. Er kommt aus der Schweiz und verlässt Deutschland in Richtung Niederlande. Die Donau fließt von Westen nach Osten und mündet in das Schwarze Meer.
Was ist früher in Deutschland passiert?
Eine frühe Form des Menschen heißt „homo heidelbergensis“. Solche Menschen lebten schon vor über einer halben Million Jahren in dem Gebiet, das heute Deutschland ist. Man hat auch Reste von späteren Menschenarten wie dem Neandertaler gefunden. Auch später lebten ständig Menschen dort, allerdings waren es insgesamt eher wenige.
Die ersten Menschen in Deutschland, von denen man heute etwas mehr weiß, waren die Germanen. Aus ihren Sprachen ist später die deutsche Sprache entstanden. Im Süden des heutigen Deutschland lebten mehr Kelten. Die Römer eroberten den Süden und den Westen des Landes. Den übrigen Germanen gelang es, sich zu wehren. Die bekannteste Schlacht, die die Römer verloren, war die Varusschlacht im Jahr 9 nach Christus.
Letztlich war die römische Kultur aber für alle Germanen wichtig, selbst im Mittelalter. Damals war das Römische Reich schon untergegangen, und die Germanen hatten eigene Reiche. Das größte wurde das Frankenreich. Später wurde aus dem Westen dieses Reiches Frankreich, der Osten gehörte zu Deutschland.
In Frankreich gelang es dem König, ein mächtiger Herrscher zu werden. In Deutschland hingegen gab es immer andere Herrscher, die außer dem Kaiser mitbestimmten. Das Reich im Osten, das Heilige Römische Reich, endete 1806. Damals sorgte Napoleon Bonaparte dafür, dass der Herrscher von Österreich nicht mehr deutscher Kaiser war.
Ein gemeinsames Land, einen modernen Staat hatten die Deutschen seit dem Jahr 1871. Das Deutsche Reich hatte erst Kaiser und war seit dem Jahr 1919 eine Republik. In den Jahren von 1933 bis 1945 herrschte der Nationalsozialismus, der den Zweiten Weltkrieg auslöste. Am Ende dieses Krieges waren viele deutsche Städte fast ganz zerstört.
Danach war Deutschland geteilt: Im Westen entstand die Bundesrepublik Deutschland, ein freier, demokratischer Staat. Im Osten gründeten die Kommunisten mit Hilfe der Sowjetunion die Deutsche Demokratische Republik. Doch die Deutschen wollten wieder in einem gemeinsamen Staat leben. Nach 40 Jahren, als die Sowjetunion gerade schwach war, musste die Deutsche Demokratische Republik freie Wahlen zulassen. Im Jahr 1990 hörte dieser Staat auf zu bestehen: Der Osten schloss sich der Bundesrepublik im Westen an.
Was muss man über die Menschen in Deutschland wissen?
Kein Land in Europa hat mehr Einwohner als Deutschland, mit Ausnahme von Russland. Die meisten von ihnen sind Deutsche und sprechen Deutsch. Etwa jeder Fünfte ist im Ausland geboren oder hat einen Vater oder eine Mutter aus einem anderen Land. Diese Länder sind vor allem die Türkei, Polen, Russland, Kasachstan und Syrien. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine leben auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland.
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Dies ist das „Lied der Deutschen“, die Nationalhymne:
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Hier spricht jemand Obersorbisch:
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Die Sorben und Dänen sind deutsche Bürger, aber ihre Muttersprache ist nicht Deutsch. Sorbisch wird in Teilen von Sachsen und Brandenburg gesprochen. Es ist eine slawische Sprache, die mit Tschechisch und Polnisch verwandt ist. Dänisch wird auch in Dänemark gesprochen, einem Nachbarland. Umgekehrt sprechen einige dänische Bürger Deutsch. Man konnte die Grenze nicht so genau ziehen, weil die Menschen durcheinander gewohnt haben.
Seit dem frühen Mittelalter waren die Menschen in Deutschland Christen. In der frühen Neuzeit aber lösten sich viele von der katholischen Kirche. Sie wurden Protestanten. Die meisten von ihnen waren Anhänger von Martin Luther, dem Reformator. Lange Zeit bildeten die Protestanten die Mehrheit. Die Katholiken waren eine Minderheit. Sie leben vor allem im Süden und Südwesten. Doch heutzutage haben viele Leute die Kirche verlassen. Heute sind etwa genauso viele Deutsche katholisch wie protestantisch. Zusammen sind sie knapp die Hälfte aller Einwohner. Jeder zwanzigste Einwohner von Deutschland ist muslimisch. Die meisten übrigen gehören keiner Religion an.
Wer hat in Deutschland das Sagen?
Bis zum Jahr 1918 konnte in Deutschland der Adel noch viel bestimmen. Ein bestimmter Adeliger war der Kaiser. Er setzte den Reichskanzler ein, den Chef der Regierung. Allerdings gab es schon den Reichstag, das Parlament. Seit 1918 bestimmt das Parlament, wer in der Regierung sitzt.
Das heutige Parlament ist der Bundestag. Die Deutschen wählen alle vier Jahre, wer dem Bundestag angehören soll. Der Bundestag beschließt Gesetze und hohe Ausgaben und wählt den Bundeskanzler. Der Bundeskanzler ist Chef der Regierung und bestimmt auch, wer Minister ist. Normalerweise gehört der Bundeskanzler einer Partei an. Außerdem hat er oft nur zusammen mit einer anderen Partei genug Stimmen im Bundestag, damit er zum Bundeskanzler gewählt wird. So eine Zusammenarbeit von Parteien nennt man eine Koalition.
In Deutschland gibt es Bundesländer. Das sind Teile Deutschlands, wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Sie dürfen in ihrem Landesteil recht viel bestimmen, zum Beispiel über Schulen. Darum sind zum Beispiel die Schulferien von Bundesland zu Bundesland verschieden. Die Bundesländer haben Parlamente und Regierungen. Die Regierungen der Bundesländer arbeiten im Bundesrat zusammen. Über manche Gesetze entscheidet nicht nur der Bundestag, sondern auch der Bundesrat.
Staatsoberhaupt von Deutschland ist der Bundespräsident. Normalerweise hat er kaum etwas zu bestimmen. Sollte einmal das Parlament nicht richtig funktionieren, kann der Bundespräsident unter Umständen einschreiten. Das ist so aber noch nie passiert.
Wofür ist Deutschland bekannt?
Weil Deutschland ein recht großes Land ist, kommen aus ihm viele bekannte Leute. Das sind Maler wie Albrecht Dürer, Musiker wie Johann Sebastian Bach oder Wissenschaftler wie Albert Einstein. Die berühmtesten deutschen Dichter sind wohl Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe.
Viele Menschen denken bei Deutschland an Wurst, Bier und Lederhosen. Die Lederhose hat man früher in ganz Deutschland und in anderen Ländern getragen. Heute gilt sie mehr als Zeichen für Bayern, und selbst dort tragen nur noch wenige Menschen eine Lederhose oder ein Dirndl. Viele Menschen denken bei Deutschland allerdings auch an den Nationalsozialismus.
Deutschland ist bekannt für seine Wertarbeit. Geräte und Maschinen laufen zuverlässig und lange. Daran denkt man gerade bei Autos: Einige der teuersten Automarken kommen von dort. Früher wurden viele Autos nicht nur in Deutschland erfunden, sondern auch dort hergestellt. Heute ist das nicht mehr immer so. Aber es gibt immer noch Markennamen, die auf den Ursprung hinweisen: BMW beispielsweise bedeutet Bayrische Motorenwerke.
Deutschland hat viele Universitäten. Von ihnen kennt man vor allem die in Heidelberg, unter anderem, weil sie noch aus dem Mittelalter stammt. Viele Erfindungen stammen aus Deutschland, wie das Fahrrad und das Auto. Das bekannteste Bauwerk und Wahrzeichen Deutschlands ist das Brandenburger Tor in Berlin. Die deutsche Nationalhymne hat Joseph Haydn komponiert und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben hat sie geschrieben.
Womit verdienen die Menschen in Deutschland ihr Geld?
Deutschland hat eine besonders starke Wirtschaft. Kein anderes Land in Europa stellt so viele Waren her oder bietet Dienstleistungen an. In der Welt sind nur noch drei andere Länder wirtschaftlich bedeutender.
Früher lebten die meisten Deutschen von der Landwirtschaft. Seit dem 19. Jahrhundert entstand aber mehr und mehr Industrie. Noch heute wird viel in Deutschland hergestellt, wie Autos, Maschinen und vieles, das mit Chemie und Elektronik zu tun hat. Dafür hat das Land wenige Bodenschätze. Der wichtigste war Kohle, davon ist das meiste aber schon abgebaut. Zudem will man künftig weniger Kohle verbrauchen, weil sie beim Verbrennen die Umwelt schädigt.
Der Archäologische Park Xanten erinnert an die Römerzeit.
Im Freilandmuseum Oberpfalz: Fachwerk-Häuser gelten als typisch für Deutschland.
In der Stuttgarter Markthalle
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