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Version vom 17. November 2022, 22:38 Uhr
Tibet ist ein gebirgiges Gebiet in China. Es nimmt ein Achtel der Fläche Chinas ein und ist fast viermal so groß wie Deutschland. In dem großen Gebiet wohnen aber weniger Menschen als in Berlin. Die Menschen, die dort leben gehören zwar zum Staat China, werden aber von ihm unterdrückt. Sie haben eine andere Sprache als die Chinesen, sind sehr religiös und fühlen sich benachteiligt. Viele Tibeter sind nach Indien oder in andere Länder geflohen.
Wie leben die Menschen in Tibet?
Die meisten Tibeter sind Buddhisten. Deshalb ist ihnen auch der Dalai Lama so wichtig. Das ist der wichtigste Mann im tibetischen Buddhismus. Allerdings lebt der Dalai Lama nicht mehr in Tibet. Im Jahr 1959 ist auch er vor der chinesischen Regierung geflohen und kann nicht mehr zurück.
Die Tibeter unterscheiden sich in vielen Punkten von den Chinesen. Sie essen andere Nahrungsmittel und kleiden sich anders. Sie sprechen auch eine andere Sprache. Tibetisch ist anders als die chinesische Sprache. Es wird auch nicht mit Schriftzeichen geschrieben, sondern mit einer Schrift, die sie aus Indien übernommen haben. In der Grundschule ist der Unterricht auf Tibetisch, wer aber später einen guten Beruf haben will, muss Chinesisch können. Eltern, die wollen, dass ihre Kinder eine bessere Schulbildung bekommen, schicken sie nach China. Doch wenn sie nach sieben Jahren Schulzeit zurückkehren, sprechen sie nur noch Chinesisch.
Warum ist Tibet so wichtig?
Tibet liegt im Norden des Himalaya-Gebirge. Alle Städte liegen höher als die meisten Berge in den Alpen. Deshalb ist die Luft dort sehr dünn. Die höchsten Berge der Erde liegen in Tibet. Der höchste davon ist der Mount Everest.
Da Tibet so hoch liegt, gibt es dort so viele Gletscher. Das Wasser aus den Gletschern sammelt sich zu Flüssen: der Indus fließt nach Pakistan, der Ganges nach Indien, der Brahmaputra nach Bangladesch und der Mekong mündet in Vietnam ins Meer. Wenn durch den Klimawandel die Gletscher in Tibet abschmelzen, bekommen diese Flüsse nach und nach immer weniger Wasser.
Was geschah früher in Tibet?
Zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert war Tibet ein starkes, kriegerisches Reich. Dann wurde es zusammen mit China ein Teil des mongolischen Reichs. Danach regierten die Dalai Lamas über Tibet. Regelmäßig mussten sie dem chinesischen Kaiser im fernen Peking Abgaben bezahlen. Als in China der Kaiser abgesetzt wurde, erklärte sich Tibet im Jahr 1913 für unabhängig.
Die chinesische Regierung behauptet, dass Tibet seit mehreren Jahrhunderten zu China gehöre. Tibeter sagen aber, dass sie gar nicht zu China gehören wollen. Tibet war ein rückständiges Land. Die Klöster besaßen das meiste Land und verlangten von den Menschen Abgaben. Es gab in Tibet fast nichts, was die Chinesen brauchen konnten. Deshalb gingen auch nicht viele Chinesen nach Tibet. Im Jahr 1950 gab es dort nur sechs Ausländer, darunter zwei österreichische Bergsteiger. Dann marschierte die chinesische Armee ein und besetzte das Land. Der Dalai Lama floh nach Indien und ist seitdem nicht mehr in seine Heimat zurückgekehrt.
In den Jahren danach haben Chinesen fast alle Klöster in Tibet zerstört. Sie sagen aber, dass sie Tibet auch modernisiert hätten. So haben die Chinesen eine Eisenbahn nach Tibet gebaut und moderne Technik eingeführt.
Wer hat in Tibet das Sagen?
Tibeter beklagen, dass die chinesische Regierung allein entscheidet, was in ihrem Land passiert. Deshalb möchten sie einen eigenen Staat. Das wollen aber die Chinesen nicht. Wenn Tibet unabhängig wäre, hätte China einen großen Teil des Landes verloren. Aus Tibet kommen auch die wichtigsten Flüsse Chinas, der Jangtse und der Gelbe Fluss. Wenn die Tibeter Staudämme bauen würden, bekämen die Chinesen nicht mehr so viel Wasser.
Tibet hat viele Freunde im Ausland. Wenn der Dalai Lama nach Europa oder andere Länder reist, wird er meistens begeistert empfangen. Das ärgert aber die chinesische Regierung. Sie protestiert dann immer bei der jeweiligen Regierung. Deshalb getrauen sich manche Politiker nicht, den Dalai Lama als Gast zu empfangen.
Der Dalai Lama traf im Jahr 2016 den damaligen US-Präsidenten Barack Obama.
An der Grenze von Tibet zu Nepal erhebt sich der Mount Everest.
Das Lieblingsgetränk der Tibeter ist der Buttertee. Er ist wichtig für die Fettaufnahme im Gebirge.
Mönche vor dem Kloster Ganden. Es wurde im Jahr 1966 von chinesischen Kommunisten zerstört und später wieder neu gebaut.
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