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Biber: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:A beaver eats dinner near Horseshoe Lake on Thursday, June 29, 2017. (16f4796c-d685-426a-ae6b-f02b117cac5c).JPG|mini|Biber fressen [[Pflanzen]], zum Beispiel [[Blatt|Blätter]].]]
Biber sind [[Säugetier]]e und [[Nagetiere]], die im Süßwasser oder am Ufer leben, also in [[Fluss|Flüssen]] und [[See]]n. Da sie tagsüber schlafen, sieht man sie selten. Ihr Revier erkennt man an den spitzen Baumstümpfen: Da haben Biber mit ihren scharfen Zähnen Bäume gefällt und sich damit einen Damm gebaut.
Biber sind [[Säugetier]]e und [[Nagetiere]], die im Süßwasser oder am Ufer leben, also in [[Flüsse]]n und [[See]]n. [[Bei uns]] sind die Biber die größten Nagetiere, größer noch als die [[Murmeltiere]]. Bei uns waren sie an vielen Orten [[Ausrotten|ausgerottet]]. Seit man sie und ihre [[Biotop|Lebensräume]] schützt, gibt es wieder mehr von ihnen.


Biber sind gute Schwimmer. An den [[Fuß|Füßen]] haben sie Schwimmhäute, ihr langer breiter Schwanz dient ihnen als Ruder. Sie kommen voran, indem sie mit den Hinterfüßen paddeln und können 20 Minuten lang unter Wasser bleiben. Auf dem Land sind sie nicht so schnell, deshalb bleiben sie gern in der Nähe des Ufers.
Weil Biber tagsüber schlafen, sieht man sie selten. Ihr Revier, also ihr Gebiet, erkennt man an spitzen Baumstümpfen: Da haben Biber mit ihren scharfen [[Zahn|Zähnen]] [[Baum|Bäume]] gefällt und sich damit einen Damm gebaut.
 
Biber sind gute Schwimmer. An den [[Fuß|Füßen]] haben sie Schwimmhäute. Ihr langer breiter Schwanz dient ihnen als Ruder. Sie kommen voran, indem sie mit den Hinterfüßen paddeln und können 20 [[Minute]]n lang unter [[Wasser]] bleiben. Auf dem Land sind sie nicht so schnell, deshalb bleiben sie gern in der Nähe des Ufers.
 
In der [[Biologie]] unterscheidet man zwei [[Tierarten|Arten]] von Bibern: In [[Europa]] und in [[Asien]] ist es der Eurasische Biber. Ferner gibt es den Kanadischen Biber. Der ist größer und lebt nicht nur in [[Kanada]], sondern auch in den [[USA]].
 
Nutrias werden auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt. Ein Nutria ist ebenfalls ein Nagetier, aber kein Biber. Es ist näher mit den [[Meerschweinchen]] verwandt.
 
==Wie sehen Biber aus?==
[[File:30 kg kann ein europäischer Biber schwer werden. 08.jpg|mini|Ein Eurasischer Biber von der Seite]]
Biber werden etwa 80 bis 100 [[Meter|Zentimeter]] lang. Hinzu kommt der Schwanz, der um die 30 Zentimeter lang wird. Unter den Nagetieren sind Biber fast die größten: Nur [[Capybara|Capybaras]] werden größer. Ein Biber wird außerdem um die 30 [[Kilogramm]] schwer. Weibchen sind etwas größer als männliche Biber.
 
Der Pelz ist meist braun und sehr dicht. Biber fetten ihn ein, damit er sich nicht nass und kalt fühlt: Aus einer besonderen Öffnung am Po kommt eine Flüssigkeit, die der Biber über das Fell verteilt. Er markiert damit auch sein Revier, um Eindringlinge fernzuhalten.
 
Als Nagetier hat der Biber Nagezähne. Sie wachsen ein [[Leben]] lang nach und werden dreieinhalb Zentimeter lang. Auf den Zähnen ist eine orangefarbene Schicht, der sie hart macht. Wenn es an einen Baum geht, haken sie sich mit den oberen Nagezähnen in die [[Rinde]]. Mit den unteren raspeln sie das [[Holz]] weg.
 
Die [[Auge|Augen]] sind durch eine besondere Bindehautfalte geschützt. Sie heißt Nickhaut und sitzt normalerweise im inneren Winkel der Augen. Unter Wasser wirkt sie wie eine eingebaute Taucherbrille. Täglich sind Biber mehrere [[Stunde]]n im Wasser.
 
Den Schwanz des Bibers nennt man auch Kelle. Er ist breit und flach und hat Schuppen. Beim Schwimmen rudert und steuert der Biber damit. Darin ist außerdem Fett für den [[Winter]]. Im [[Sommer]] halten sie den Schwanz zur Abkühlung ins Wasser.


==Wie leben Biber?==
==Wie leben Biber?==
[[Datei:Beaver Dam - Tierra del Fuego National Park, Argentina.jpg|mini|Biberdämme können ganz schön groß werden und ganze Felder unter Wasser setzen.]]
[[Datei:Beaver Dam - Tierra del Fuego National Park, Argentina.jpg|mini|Biberdämme können ganz schön groß werden und ganze [[Acker|Felder]] unter Wasser setzen.]]
Ein Biberpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Sie legen sich in ihrem Revier mehrere Wohnbaue an. Solche Baue sind wichtig, damit sich Biber zur Ruhe zurückziehen können. Außerdem bekommen sie hier ihre Jungtiere.
 
Ein Biberbau kann aus mehreren [[Höhle]]n in der [[Erdboden|Erde]] bestehen, die untereinander verbunden sind. Dann spricht man von Biberröhren. Oder aber der Biber baut sich eine Biberburg im Wasser mit Ästen. Ihr Wohnraum liegt immer über dem Wasserpegel, der Zugang jedoch befindet sich unter Wasser. Das macht es für andere Tiere schwieriger, in den Wohnraum zu kommen.
 
Ihre [[Deich|Dämme]] bauen Biber, damit ein [[See]] entsteht. So bleiben die Zugänge zu ihren Wohnbauten immer unter Wasser. Dazu fällen sie Bäume mit ihren scharfen [[Zahn|Zähnen]]. Die ziehen sie schwimmend zum Damm und bauen sie dort ein.
 
[[Datei:American Beaver, tree cutting.jpg|mini|Dieser Biber fällt gerade einen [[Baum]].]]
[[Datei:American Beaver, tree cutting.jpg|mini|Dieser Biber fällt gerade einen [[Baum]].]]
[[Datei:Biber-Biss.JPG|mini|Meist findet man nur die Spuren von Bibern.]]
Biber sind in der Nacht und in der [[Tag und Nacht#Was liegt zwischen Tag und Nacht?|Dämmerung]] aktiv, tagsüber schlafen sie. Sie halten keinen [[Winterschlaf]], sondern suchen auch im Winter [[Nahrung]]. Ein Vorrat an Ästen im Wasser vor dem Eingang dient ihnen als Vorrat für Zeiten, wenn das Wasser gefroren ist.  
Ein Biberpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Sie legen sich in ihrem Revier mehrere Wohnbaue an. Das ist ein rundes Loch in der [[Erdboden|Erde]] oder ein Raum in den Ästen. Ein solcher ist eine Biberburg. Der Wohnraum liegt immer über dem Wasserpegel, der Zugang jedoch liegt unter Wasser. Das tun die Biber, um sich und ihre Jungtiere zu schützen.
 
==Was fressen Biber?==
Biber sind Pflanzenfresser. Sie mögen Kräuter, [[Gras]] oder Pflanzen im Wasser. Das sind zum Beispiel [[Löwenzahn]] oder [[Brennnessel|Brennesseln]]. Manche Wasserpflanzen sie die See-Teichrose haben außerdem lecke Knollen oder [[Wurzel]]n.


Die Biber bauen [[Deich|Dämme]], so dass ein [[See]] entsteht, damit die Zugänge zu ihren Wohnbauten immer unter Wasser bleiben. Dazu fällen sie Bäume mit ihren scharfen [[Zahn|Zähnen]]. Die nutzen sich zwar ab, wachsen aber wieder nach. Die [[Rinde]] fressen sie. Außerdem fressen sie Zweige, [[Blätter]] und [[Rinde]]n von Bäumen. Auch ansonsten fressen sie nur [[Pflanzen]], zum Beispiel Kräuter, [[Gräser]] oder Pflanzen im Wasser.
Im Winter hat der Biber keine große Auswahl. Dann frisst er Zweige und Rinden von Bäumen. Beliebt sind Weiden und andere weiche Hölzer. Zum Glück haben Biber einen großen [[Blinddarm]]sack im [[Körper]]: Darin sind [[Bakterien]], die beim [[Verdauung|Verdauen]] helfen. Er muss viel fressen, weil Rinde nicht so viele Nährstoffe enthält. Jeden Wintertag sind es fast ein Kilogramm Rinde.


Biber sind in der Nacht und in der [[Tag und Nacht#Was liegt zwischen Tag und Nacht?|Dämmerung]] aktiv, tagsüber schlafen sie. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern suchen auch dann ihre [[Nahrung]]. Ein Vorrat an Ästen im Wasser vor dem Eingang dient ihnen als Vorrat für Zeiten, wenn das Wasser gefroren ist.  
==Wie vermehren sich Biber?==
In den Biberröhren oder in der Biberburg lebt das Elternpaar mit seinen Jungtieren aus dem Vorjahr. Die Eltern [[Sexualität|paaren]] sich jeweils ungefähr im Februar, im Mai kommen etwa vier Jungtiere zur Welt. Etwa zwei [[Monat]]e lang werden sie von der Mutter gesäugt.


In der Biberburg lebt das Elternpaar mit seinen Jungtieren aus dem Vorjahr. Die Eltern [[Sexualität|paaren]] sich jeweils etwa im Februar, im Mai kommen etwa vier Jungtiere zur Welt. Während ungefähr zwei [[Monat]]en säugt sie die Mutter mit ihrer [[Milch]]. Mit etwa drei Jahren sind sie selber [[Fortpflanzung|geschlechtsreif]]. Die Eltern vertreiben sie dann aus ihrem Revier. [[Durchschnitt|Im Mittel]] wandern sie etwa 25 [[Meter|Kilometer]] weit, bevor sie eine neue [[Familie]] gründen und ein eigenes Revier beanspruchen.
Mit etwa drei Jahren sind die jungen Biber selber [[Fortpflanzung|geschlechtsreif]]. Die Eltern vertreiben sie dann aus ihrem Revier. [[Durchschnitt|Im Mittel]] wandern sie etwa 25 [[Kilometer]] weit, bevor sie eine neue [[Familie]] gründen und ein eigenes Revier beanspruchen.


==Sind Biber gefährdet?==
==Sind Biber gefährdet?==
[[Datei:Beaver on Des Lacs Refuge (6260727734).jpg|mini|Das [[Fett]] im Fell schützt die Biber vor Kälte.]]
[[File:След передней лапы бобра.jpg|mini|Meist findet man nur Spuren von Bibern. Hier sieht man den Abdruck einer [[Pfote]].]]
Biber findet man in [[Europa]] und [[Asien]], aber auch in [[Nordamerika]]. Ihre natürlichen Feinde sind [[Bären]], [[Luchs]]e und Pumas. Bären und Luchse gibt es [[Deutschsprachige Länder|bei uns]] nur wenige, dafür immer mehr wildernde [[Hund|Hunde]], die auch Biber jagen.
Die natürlichen Feinde der Biber sind [[Braunbär]]en, [[Luchs]]e und [[Puma]]s. Bären und Luchse gibt es bei uns nur wenige, dafür immer mehr wildernde [[Hunde]], die auch Biber jagen.
 
Die größte Gefahr für die Biber ist aber der [[Mensch]]: Lange Zeit jagte er die Biber um sie zu essen oder um ihr [[Fell]] zu nutzen. Er wollte sie sogar [[ausrotten]], weil sie mit ihren Dämmen ganze [[Acker|Felder]] unter Wasser setzten. Um das Jahr 1900 gab es in Europa nur noch etwa 1.000 Biber.
 
Im 20. [[Jahrhundert]] fing man an, die [[Jäger|Jagd]] zu verbieten und die Biber zu schützen. Seither verbreiten sie sich tatsächlich wieder.
 
Ein Problem bleibt der Lebensraum: Biber finden oft kaum noch natürliche Bäche. Die aber brauchen sie, um ungestört zu leben und ihre Dämme zu errichten. Manche Menschen zerstören die Dämme zum „Spaß“. Außerdem ärgern sich manchmal [[Landwirt|Bauern]] über Biber, wenn ein Damm dafür sorgt, dass eine Wiese überflutet wird.
 
Wer einen Biberbau oder einen Damm entfernen will, braucht eine Erlaubnis vom [[Staat]]. Wer es trotzdem einfach so tut, der muss eine sehr hohe [[Strafe|Buße]] zahlen. In Deutschland sind es bis zu 50.000 Euro.
 
==Sind Biber für Menschen gefährlich?==
[[File:Jasper-Bear-Hunt-45.jpg|mini|Viel öfter als Biber sieht man ihre Spuren.]]
Biber wirken harmlos und sind es auch fast immer. Zudem begegnet man ihnen kaum oder man sieht sie nicht, da sie in der Dämmerung oder im Dunkeln unterwegs sind. Am ehesten kommt man sich nahe, wenn man nachts in der Nähe eines Biberbaus [[schwimmen|schwimmt]].


Die größte Gefahr für die Biber ist aber der [[Mensch]]: Lange Zeit jagte er die Biber um sie zu essen oder um ihr Fell zu nutzen. Er wollte sie sogar ausrotten, weil sie mit ihren Dämmen ganze Felder unter Wasser setzten. Am Ende des 19. [[Jahrhundert]]s gab es in Europa nur noch etwa 1.000 Biber.
Wer so einem Biber begegnet, sollte ruhig bleiben und nicht mit den [[Hand|Händen]] auf das Wasser schlagen. Am besten macht man sich bemerkbar, indem man zu ihm spricht und einfach von ihm wegschwimmt, damit er genügend Platz hat. Falls sich ein Biber in die Enge getrieben fühlt, kann er schon mal zubeißen. Solche Fälle sind aber äußerst selten. Auf keinen Fall sollte man sich schwimmend einem Biberbau nähern.


Im 20. [[Jahrhundert]] fing man an, die Jagd zu verbieten und die Biber zu schützen. Seither verbreiten sie sich tatsächlich wieder. Ihre Schwierigkeit ist allerdings, natürliche Bäche zu finden, an denen sie ungestört leben und ihre Dämme errichten können.
Unfälle gibt es eher wegen ihrer Höhlen in Ufernähe. Sie liegen manchmal so nahe an der Erdoberfläche, dass man beim Gehen mit einem [[Fuß]] einbrechen kann. Da kann man sich den Fuß oder das [[Bein]] verletzen. Auch Fahrzeuge wie [[Traktor]]en brechen manchmal ein und bleiben stecken. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb viele Bauern Biber in ihrer Nähe nicht mögen.


{{Artikel}}
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File:A beaver eats dinner near Horseshoe Lake on Thursday, June 29, 2017. (3cfb595a-ef10-4f2f-bde7-54a95c02f734).JPG|Dieser Kanadische Biber lässt sich treiben und knabbert an einem Zweig.
Datei:Beaver on Des Lacs Refuge (6260727734).jpg|mini|Das [[Fett]] im [[Fell]] schützt die Biber vor Kälte.
File:Biber, Obere Bära bei Oberdigisheim (Zollernalbkreis).jpg|Ein Biber schwimmt durch einen [[Teich]] in [[Baden-Württemberg]].
File:Bamberg Bug Baum Biberfraß -20211203-RM-160500.jpg|Biberfraß in [[Bayern]], am Ufer des [[Fluss|Flusses]] Regnitz bei [[Bamberg]]
File:2012 Photo Contest - Landscape Category (7985498690).jpg|Der Bau eines Bibers, im [[Vereinigte Staaten von Amerika|amerikanischen]] [[Bundesstaat]] Michigan
File:Biberdamm (Merch) 2019-01-13 (03).jpg|Der Damm staut das Wasser: rechts steht es viel höher.
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[[Kategorie:Tiere und Natur]]
[[Kategorie:Tiere und Natur]]

Aktuelle Version vom 20. November 2023, 09:03 Uhr

Biber fressen Pflanzen, zum Beispiel Blätter.

Biber sind Säugetiere und Nagetiere, die im Süßwasser oder am Ufer leben, also in Flüssen und Seen. Bei uns sind die Biber die größten Nagetiere, größer noch als die Murmeltiere. Bei uns waren sie an vielen Orten ausgerottet. Seit man sie und ihre Lebensräume schützt, gibt es wieder mehr von ihnen.

Weil Biber tagsüber schlafen, sieht man sie selten. Ihr Revier, also ihr Gebiet, erkennt man an spitzen Baumstümpfen: Da haben Biber mit ihren scharfen Zähnen Bäume gefällt und sich damit einen Damm gebaut.

Biber sind gute Schwimmer. An den Füßen haben sie Schwimmhäute. Ihr langer breiter Schwanz dient ihnen als Ruder. Sie kommen voran, indem sie mit den Hinterfüßen paddeln und können 20 Minuten lang unter Wasser bleiben. Auf dem Land sind sie nicht so schnell, deshalb bleiben sie gern in der Nähe des Ufers.

In der Biologie unterscheidet man zwei Arten von Bibern: In Europa und in Asien ist es der Eurasische Biber. Ferner gibt es den Kanadischen Biber. Der ist größer und lebt nicht nur in Kanada, sondern auch in den USA.

Nutrias werden auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt. Ein Nutria ist ebenfalls ein Nagetier, aber kein Biber. Es ist näher mit den Meerschweinchen verwandt.

Wie sehen Biber aus?

Ein Eurasischer Biber von der Seite

Biber werden etwa 80 bis 100 Zentimeter lang. Hinzu kommt der Schwanz, der um die 30 Zentimeter lang wird. Unter den Nagetieren sind Biber fast die größten: Nur Capybaras werden größer. Ein Biber wird außerdem um die 30 Kilogramm schwer. Weibchen sind etwas größer als männliche Biber.

Der Pelz ist meist braun und sehr dicht. Biber fetten ihn ein, damit er sich nicht nass und kalt fühlt: Aus einer besonderen Öffnung am Po kommt eine Flüssigkeit, die der Biber über das Fell verteilt. Er markiert damit auch sein Revier, um Eindringlinge fernzuhalten.

Als Nagetier hat der Biber Nagezähne. Sie wachsen ein Leben lang nach und werden dreieinhalb Zentimeter lang. Auf den Zähnen ist eine orangefarbene Schicht, der sie hart macht. Wenn es an einen Baum geht, haken sie sich mit den oberen Nagezähnen in die Rinde. Mit den unteren raspeln sie das Holz weg.

Die Augen sind durch eine besondere Bindehautfalte geschützt. Sie heißt Nickhaut und sitzt normalerweise im inneren Winkel der Augen. Unter Wasser wirkt sie wie eine eingebaute Taucherbrille. Täglich sind Biber mehrere Stunden im Wasser.

Den Schwanz des Bibers nennt man auch Kelle. Er ist breit und flach und hat Schuppen. Beim Schwimmen rudert und steuert der Biber damit. Darin ist außerdem Fett für den Winter. Im Sommer halten sie den Schwanz zur Abkühlung ins Wasser.

Wie leben Biber?

Biberdämme können ganz schön groß werden und ganze Felder unter Wasser setzen.

Ein Biberpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Sie legen sich in ihrem Revier mehrere Wohnbaue an. Solche Baue sind wichtig, damit sich Biber zur Ruhe zurückziehen können. Außerdem bekommen sie hier ihre Jungtiere.

Ein Biberbau kann aus mehreren Höhlen in der Erde bestehen, die untereinander verbunden sind. Dann spricht man von Biberröhren. Oder aber der Biber baut sich eine Biberburg im Wasser mit Ästen. Ihr Wohnraum liegt immer über dem Wasserpegel, der Zugang jedoch befindet sich unter Wasser. Das macht es für andere Tiere schwieriger, in den Wohnraum zu kommen.

Ihre Dämme bauen Biber, damit ein See entsteht. So bleiben die Zugänge zu ihren Wohnbauten immer unter Wasser. Dazu fällen sie Bäume mit ihren scharfen Zähnen. Die ziehen sie schwimmend zum Damm und bauen sie dort ein.

Dieser Biber fällt gerade einen Baum.

Biber sind in der Nacht und in der Dämmerung aktiv, tagsüber schlafen sie. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern suchen auch im Winter Nahrung. Ein Vorrat an Ästen im Wasser vor dem Eingang dient ihnen als Vorrat für Zeiten, wenn das Wasser gefroren ist.

Was fressen Biber?

Biber sind Pflanzenfresser. Sie mögen Kräuter, Gras oder Pflanzen im Wasser. Das sind zum Beispiel Löwenzahn oder Brennesseln. Manche Wasserpflanzen sie die See-Teichrose haben außerdem lecke Knollen oder Wurzeln.

Im Winter hat der Biber keine große Auswahl. Dann frisst er Zweige und Rinden von Bäumen. Beliebt sind Weiden und andere weiche Hölzer. Zum Glück haben Biber einen großen Blinddarmsack im Körper: Darin sind Bakterien, die beim Verdauen helfen. Er muss viel fressen, weil Rinde nicht so viele Nährstoffe enthält. Jeden Wintertag sind es fast ein Kilogramm Rinde.

Wie vermehren sich Biber?

In den Biberröhren oder in der Biberburg lebt das Elternpaar mit seinen Jungtieren aus dem Vorjahr. Die Eltern paaren sich jeweils ungefähr im Februar, im Mai kommen etwa vier Jungtiere zur Welt. Etwa zwei Monate lang werden sie von der Mutter gesäugt.

Mit etwa drei Jahren sind die jungen Biber selber geschlechtsreif. Die Eltern vertreiben sie dann aus ihrem Revier. Im Mittel wandern sie etwa 25 Kilometer weit, bevor sie eine neue Familie gründen und ein eigenes Revier beanspruchen.

Sind Biber gefährdet?

Meist findet man nur Spuren von Bibern. Hier sieht man den Abdruck einer Pfote.

Die natürlichen Feinde der Biber sind Braunbären, Luchse und Pumas. Bären und Luchse gibt es bei uns nur wenige, dafür immer mehr wildernde Hunde, die auch Biber jagen.

Die größte Gefahr für die Biber ist aber der Mensch: Lange Zeit jagte er die Biber um sie zu essen oder um ihr Fell zu nutzen. Er wollte sie sogar ausrotten, weil sie mit ihren Dämmen ganze Felder unter Wasser setzten. Um das Jahr 1900 gab es in Europa nur noch etwa 1.000 Biber.

Im 20. Jahrhundert fing man an, die Jagd zu verbieten und die Biber zu schützen. Seither verbreiten sie sich tatsächlich wieder.

Ein Problem bleibt der Lebensraum: Biber finden oft kaum noch natürliche Bäche. Die aber brauchen sie, um ungestört zu leben und ihre Dämme zu errichten. Manche Menschen zerstören die Dämme zum „Spaß“. Außerdem ärgern sich manchmal Bauern über Biber, wenn ein Damm dafür sorgt, dass eine Wiese überflutet wird.

Wer einen Biberbau oder einen Damm entfernen will, braucht eine Erlaubnis vom Staat. Wer es trotzdem einfach so tut, der muss eine sehr hohe Buße zahlen. In Deutschland sind es bis zu 50.000 Euro.

Sind Biber für Menschen gefährlich?

Viel öfter als Biber sieht man ihre Spuren.

Biber wirken harmlos und sind es auch fast immer. Zudem begegnet man ihnen kaum oder man sieht sie nicht, da sie in der Dämmerung oder im Dunkeln unterwegs sind. Am ehesten kommt man sich nahe, wenn man nachts in der Nähe eines Biberbaus schwimmt.

Wer so einem Biber begegnet, sollte ruhig bleiben und nicht mit den Händen auf das Wasser schlagen. Am besten macht man sich bemerkbar, indem man zu ihm spricht und einfach von ihm wegschwimmt, damit er genügend Platz hat. Falls sich ein Biber in die Enge getrieben fühlt, kann er schon mal zubeißen. Solche Fälle sind aber äußerst selten. Auf keinen Fall sollte man sich schwimmend einem Biberbau nähern.

Unfälle gibt es eher wegen ihrer Höhlen in Ufernähe. Sie liegen manchmal so nahe an der Erdoberfläche, dass man beim Gehen mit einem Fuß einbrechen kann. Da kann man sich den Fuß oder das Bein verletzen. Auch Fahrzeuge wie Traktoren brechen manchmal ein und bleiben stecken. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb viele Bauern Biber in ihrer Nähe nicht mögen.




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