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Eichhörnchen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Eurasische Eichhörnchen sind rotbraun mit einem weißen Bauch. Dieses trägt sein Winterfell, was man gut an den Ohren erkennt.

Eichhörnchen sind Nagetiere. Sie bilden eine Gattung mit 29 verschiedenen Arten. Die meisten Arten leben auf dem amerikanischen Kontinent. Nur vier Arten leben in Europa und Asien. Die Eichhörnchen sind auch verwandt mit den Streifenhörnchen.

Eichhörnchen leben auf Bäumen im Wald. Wegen ihres langen buschigen Schwanzes sind sie sehr auffällig. Der Schwanz ist fast so lang wie der Körper. Besonders ist zudem, dass sie ihren Schwanz aufstellen können. Dann reicht er bis über die Spitzen der Ohren hinaus.

Bei uns lebte ursprünglich nur das Eurasische Eichhörnchen. Das rotbraune Tierchen mit dem weißen Bauch bildet eine eigene Art. Sein Name kommt daher, dass es einen breiten Landstreifen von Westeuropa bis nach Asien besiedelt. Im 19. Jahrhundert brachten britische Reisende das Grauhörnchen aus dem Norden Amerikas nach Europa. Es ist größer als „unser“ Eichhörnchen und ist deshalb für dieses eine Gefahr. Früher sprach man oft einfach vom Eichhörnchen und meinte damit das rotbraune Tierchen, weil es bei uns das einzige war. Heute ist damit oft auch das eingewanderte Grauhörnchen gemeint.

In den Parks verdrängt das Grauhörnchen das europäische Eichhörnchen, weil es größer und stärker ist. In England und großen Teilen von Italien sind die rotbraunen Eichhörnchen deshalb schon fast ausgestorben. Im Wald setzt der Baummarder den Grauhörnchen zu. Dort überleben die rotbraunen Eichhörnchen, weil sie flinker sind.

Wie lebt das Eurasische Eichhörnchen?

Eichhörnchen sind wahre Klettermeister. Sie klettern auch mit dem Kopf voran von einem Baum herunter.

Unsere Eichhörnchen leben mehrheitlich im Wald. Man trifft sie aber auch in Parks und auf Friedhöfen an. Einige mögen die Nähe zu Menschen besonders, weil sie dann von ihnen gefüttert werden.

Sie wiegen 200 bis 400 Gramm. Weil sie so leicht sind, können sie sehr schnell zwischen den Ästen herumspringen und auch auf dünnen Zweigen stehen. Mit ihren langen, gebogenen Krallen können sie sich gut an Ästen und Zweigen festhalten. Besonders an ihnen ist, dass sie sich auch mit dem Kopf nach unten an der Rinde eines Baumstamms festhalten und nach unten klettern können.

Weil sie so flink sind, können sie vielen Feinden entkommen. Dies sind vor allem Baummarder, Wildkatzen und verschiedene Greifvögel wie der Uhu. Wiesel fressen gerne Jungtiere im Kobel. In Parks und Gärten ist die Hauskatze ihr größter Feind. Es gibt aber auch viele Parasiten, welche die Eichhörnchen krank machen oder sogar töten können.

Unsere Eichhörnchen sind vor allem am Tag unterwegs. Sie leben meist als Einzelgänger. Sie sind nur zur Paarung zusammen, also um Junge zu machen. Sie bauen sich auf den Bäumen Nester. Das sind runde Kugeln aus Ästen, die in Astgabeln liegen. Innen werden sie mit Moos ausgepolstert. Diese Nester nennt man Kobel. Jedes Eichhörnchen hat gleichzeitig mehrere Kobel: für den Nachtschlaf, für die Tagesruhe am Schatten oder für die Jungtiere.

Was fressen unsere Eichhörnchen?

Beim Fressen halten Eichhörnchen ihre Nahrung mit den Vorderpfoten fest.

Eichhörnchen fressen fast alles, was sie finden: Beeren, Nüsse, Samen, Knospen, Rinde, Blüten, Pilze und Obst. Aber auch Würmer, Vogeleier oder deren Jungtiere, Insekten, Larven und Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan. Beim Fressen halten sie ihre Nahrung in den Vorderpfoten, was sehr an Menschen erinnert.

Im Herbst legen Eichhörnchen Vorräte für den Winter an. Meist vergraben sie Nüsse, Eicheln oder Bucheckern in der Erde. Viele Samen finden sie aber nicht mehr. Diese keimen dann und bilden neue Pflanzen. Dank der Eichhörnchen vermehren sich die Pflanzen nicht nur in der Nähe, sondern gelangen auch weiter weg.

Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Das heißt, sie schlafen nicht den ganzen Winter über, sondern verlassen den Kobel von Zeit zu Zeit, um sich Nahrung zu holen. An einigen Orten haben sich die Eichhörnchen aber auch so sehr an die Menschen gewöhnt, dass sie ihnen die Nüsse aus der Hand fressen.

Wie vermehren sich Eichhörnchen?

Ganz junge Europäische Eichhörnchen in Österreich

Die erste Zeit für die Fortpflanzung ist der Januar, die zweite etwa der April. Das Weibchen trägt dann meist etwa sechs Jungtiere in ihrem Bauch. Nach gut fünf Wochen kommt es zur Geburt. Das Männchen ist dann schon wieder weg und hat sich vielleicht ein neues Weibchen gesucht. Um die Jungtiere kümmert es sich nicht.

Die Jungtiere sind bei der Geburt etwa sechs bis neun Zentimeter lang. Eichhörnchen sind Säugetiere. Die Mutter gibt den Jungen also ihre Milch zu trinken. Sie haben noch kein Fell und können weder sehen noch hören. Erst nach etwa einem Monat öffnen sie die Augen, nach etwa sechs Wochen verlassen sie das erste Mal den Kobel. Nach acht bis zehn Wochen suchen sie sich alleine Futter.

Im nächsten Jahr könnten sie bereits selber Junge machen. Man sagt, sie sind dann geschlechtsreif. Oft lassen sie sich aber auch ein Jahr mehr Zeit. Frei lebend werden Eichhörnchen meistens nicht älter als drei Jahre.





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