Goldschakal
Der Goldschakal ist ein naher Verwandter des Wolfs. Er bildet eine eigene Tierart und gehört zur Familie der Hunde. Früher lebte er nur im Nahen Osten, in Indien und in einigen angrenzenden Gegenden Asiens. Heute lebt er auch im Balkan und sogar bei uns.
Der Goldschakal wird vom Po bis zur Schnauze fast einen Meter lang, dazu kommt noch der Schwanz. An den Schultern wird er bis zu fünfzig Zentimeter hoch. Er wiegt bis zu zehn Kilogramm. Er sieht zwar schwerer aus, aber das liegt an seinem dichten Fell. Meistens trägt dieses eine goldgelbe Farbe, daher kommt sein Name. Er kann aber auch ganz ähnlich aussehen wie ein Wolf, mit dem man ihn oft verwechselt. In Indien können Goldschakale auch schwarz sein.
Wie leben Goldschakale?
Goldschakale leben für sich allein oder als Paar. Zu einem Paar gehören auch die Jungtiere, vielleicht auch noch jene vom letzten Jahr. Dann spricht man von einem Familienrudel. Die Eltern bleiben ihr ganzes Leben lang zusammen. Sowohl Einzeltiere als auch Familien bleiben in einem festen Revier. Dieses markieren sie mit ihrem Urin. Andere Goldschakale merken also am Geruch, ob ein Gebiet besetzt ist oder nicht. Handfeste Revierkämpfe gibt es jedoch nicht. Drohgebärden reichen aus, damit einer sich zurückzieht.
Goldschakale paaren sich in Europa zwischen Januar und März. In anderen Gebieten kann sich der Zeitpunkt wegen der Temperaturen oder wegen des Monsuns verschieben. Das Weibchen trägt ein bis sechs Welpen während neun Wochen. Bei der Geburt wiegt ein Welpe 200 Gramm oder wenig mehr, also etwa so viel wie zwei Tafeln Schokolade. Sie verbringen die ersten zwei Monate ihres Lebens im Bau und ernähren sich von der Milch ihrer Mutter. Erst dann begleitet die Mutter ihren Nachwuchs durch die Natur. Nach ein bis zwei Jahren können sich die Jungtiere fortpflanzen.
Der Goldschakal jagt für sich allein, selten als Paar und meistens nachts. Goldschakale fressen Insekten, Vögel und Amphibien, Nagetiere wie Mäuse oder Hasen und Säugetiere bis hin zur Größe von Gazellen. Was einer nicht auffressen kann schleppt er in Büsche oder vergräbt die Resten. Er mag auch Essensreste, die Menschen in der Natur zurücklassen und hilft damit, die Natur sauber zu halten.
Der übelste Feind des Goldschakals ist der Wolf. Gegen ein Rudel von Wölfen kann sich ein Goldschakal nicht wehren. Ob die Menschen ihn schützen sollen oder jagen dürfen, ist auf verschiedene Art geregelt. Dies hängt auch damit zusammen, dass man in vielen Ländern noch nicht viel Erfahrung mit dem Goldschakal hat.
Wo leben Goldschakale?
Der Goldschakal mag Halbwüsten und Savannen bis hin zu lichten Wäldern. Nur zu dicht darf ein Wald nicht sein, sonst behagt es ihm nicht mehr. Die Nähe von Menschen stört ihn hingegen nicht zu sehr.
Während langer Zeit veränderte sich das Verbreitungsgebiet der Goldschakale kaum. Erst vor einigen Jahrzehnten begannen sie weiter nach Norden und Westen zu wandern. In Ungarn ging es besonders schnell. Man geht davon aus, dass einige Hundert Goldschakale allein in den Wäldern um Budapest leben.
Im Jahr 1987 entdeckte man den ersten Goldschakal in Österreich, im Bundesland Steiermark. Die ersten Jungtiere beobachtete man im Gebiet des Neusiedler Sees. Inzwischen wurden sie in allen Bundesländern gesichtet, außer im Vorarlberg.
Im Jahr 1998 sah man den ersten Goldschakal in Deutschland. Drei Jahre später folgte das erste Jungtier.
Im Jahr 2021 erfolgte die erste Sichtung in der Schweiz. Im Jahr 2024 war der Goldschakal in neun Kantonen nachgewiesen.
Einzelne Tiere sah man inzwischen auch an den Rändern Europas: In den Niederlanden, in Dänemark, Finnland und Norwegen. Keine Goldschakale gibt es in Amerika, Afrika und Australien.
In Indien gibt es auch schwarze Goldschakale.








