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Kanton

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Die Kantone der Schweiz auf einer Landkarte

Ein Kanton der Schweiz ist so etwas ähnliches wie ein Bundesland in Deutschland oder Österreich. Insgesamt gibt es 26 Kantone. Die meisten von ihnen bestehen schon seit dem Mittelalter. Die Kantone sind sehr unterschiedlich groß: Während im Kanton Zürich über eineinhalb Millionen Menschen leben, sind es in Appenzell-Innerrhoden nur etwas mehr als 16.000.

Neben der Schweiz gibt noch in anderen Ländern Kantone. Luxemburg ist in zwölf Kantone unterteilt. Die meisten leben in den Kantonen Luxemburg und Esch an der Alzette. In Frankreich ist ein Kanton das nächstgrößere nach einer Gemeinde, aber noch kleiner als eine Region. Auch einige Staaten in Südamerika verwenden diesen Begriff für Teile ihrer Länder.

Wie ist es in der Schweiz genau?

Jeder Kanton ist ein eigener Staat. Er hat eine eigene Verfassung, eine Regierung und ein Gericht. Die meisten haben ein Parlament, nur Glarus und Appenzell Innerrhoden haben stattdessen eine Volksversammlung, die Landsgemeinde. Die Kantone sind für viele Aufgaben zuständig, insbesondere für die Polizei, die Schulen und für die Krankenhäuser.

Die Eidgenossenschaft war ein Zusammenschluss von Kantonen, also ein Bund von Staaten, ein Staatenbund. Im Jahr 1848 gab sie sich eine Verfassung und wurde zum Bundesstaat. Die Kantone mussten dadurch viele Aufgaben an den Bund abgeben. Dafür ist der Bund heute noch zuständig. Dazu gehören beispielsweise die Eisenbahn, die Post, die Sicherung der Landesgrenze, der Schweizer Franken als Währung und so weiter.

Jeder Kanton kann eine Anzahl von Menschen in den Nationalrat abordnen. Dies ist die Große Kammer. Insgesamt sind es 200 Nationalräte. Je mehr Einwohner ein Kanton hat, desto mehr Abgeordnete stehen ihm zu.

Gibt es besondere Kantone?

Das Wappen des Kantons Appenzell aus einer früheren Zeit: Links Appenzell Usserrhoden, rechts Appenzell Innerrhoden.

Die meisten Kantone können je zwei Ständeräte abordnen. Sie bilden die kleine Kammer. Dabei gibt es drei Ausnahmen. Seit der Änderung der Verfassung im Jahr 1999 gibt es keine Halbkantone mehr. Das waren früher Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden sowie Obwalden und Nidwalden. Man behandelte sie jeweils zusammen als Basel, Appenzell und Unterwalden. Die Halbkantone durften früher je einen Ständerat schicken. Heute gelten sie als Kanton mit nur einer Standesstimme. In der Praxis macht dies also keinen Unterschied.

In der Schweiz gibt es mehrere Sprachen, die der Staat verwendet, die Amtssprachen. Viele Kantone haben nur eine Amtssprache. In diesen Kantonen sprechen die allermeisten Einwohner eine bestimmte Sprache, wie zum Beispiel Deutsch. Auch Französisch ist in vielen Kantonen allein die Amtssprache. Im Kanton Tessin, ganz im Süden der Schweiz, ist Italienisch die Amtssprache.

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Valais

Manche Kantone haben aber mehrere Amtssprachen. Der Kanton Wallis beispielsweise ist zweisprachig, auf Französisch heißt er Valais. Ein Einwohner des Wallis kann sich also aussuchen, ob er im Rathaus auf Deutsch oder Französisch mit den Beamten reden will. Der Kanton Graubünden ist der einzige mit drei Amtssprachen: Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch. Rätoromanisch ist eine kleine romanische Sprache, die es nur in der Schweiz gibt. Sie ist vom Aussterben bedroht.


Hier gibt es eine Übersicht mit allen Klexikon-Artikeln zur Schweiz und zu allen Schweizer Kantonen.




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