Schweiz

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Die Schweiz ist ein Binnenland in der Mitte Europas, sie liegt also nicht am Meer. Dafür grenzt es an mehrere große Länder: Deutschland im Norden, Frankreich im Westen, Italien im Süden und Österreich im Osten. Im Osten liegt auch das besonders kleine Nachbarland Liechtenstein.

Deutschland ist etwa neunmal so groß wie die Schweiz und hat etwa zehnmal so viele Einwohner. Die meisten Schweizer haben als Muttersprache Deutsch, Französisch oder Italienisch. Diese Sprachen gibt es auch in den Nachbarländern. Die vierte Sprache der Schweiz ist das Rätoromanische. So spricht die kleinste Gruppe der Einwohner, im Kanton Graubünden.

Die Landesfläche der Schweiz besteht aus drei großen Landschaften: Der Jura erstreckt sich entlang der Grenze zu Frankreich. Das Mittelland mit seinen vielen Städten reicht vom Genfersee bis zum Bodensee. Der größte Teil liegt jedoch in den Alpen. Seine hohen Berge sind eine wichtige Grenze in Europa für den Verkehr, für das Klima und für die Kultur.

Wie ist die Schweiz entstanden?

In Leserichtung: Luzern, Genf, Zürich, Gebirge mit Nebelmeer, ein Gletscher, Basel.

Der Kern der heutigen Schweiz entstand im 13. Jahrhundert. Die drei Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen sich gegen die Habsburger zusammen. Der Legende nach haben sich drei Männer auf der Rütliwiese getroffen und geschworen, sich gegenseitig beizustehen. Man nennt dies den Rütlischwur. Später wurde ein Vertrag geschrieben, der Bundesbrief. Er ist heute im Bundesbriefmuseum in Schwyz ausgestellt. Als Datum steht „anfangs August 1291“ darunter. Deshalb feiert die Schweiz immer am 1. August ihren Geburtstag mit Höhenfeuern und Feuerwerken.

Der Bund hieß ursprünglich die Eidgenossenschaft, weil die drei Genossen einen Eid geleistet hatten. Jeder Kanton behielt aber viele Rechte für sich. Zwischen den Kantonen gab es Grenzen mit Zollstationen und die Währungen waren verschieden. Immer mehr Kantone schlossen sich der Eidgenossenschaft an. Andere Gebiete wurden erobert. So wuchs die Eidgenossenschaft. Seit dem Jahr 1815 hat sie die heutigen Grenzen. Im Jahr 1847 gab es einen Krieg in der Schweiz, den Sonderbundskrieg.

Im Jahr 1848 handelten die Kantone einen neuen Vertrag aus, die Bundesverfassung. Damit gründeten sie den heutigen Staat Schweiz. Sie schafften die Binnengrenzen und Zölle ab und schufen eine neue Währung, den Schweizer Franken. Die Entwicklung war ähnlich wie bei der Bildung der Europäischen Union. Jeder Kanton behielt seine eigene Verfassung, sein eigenes Parlament und seine Regierung. Die Kantone blieben für viele Aufgaben selber zuständig, insbesondere für die Polizei, die Schulen und für die Krankenhäuser. Ein Kanton ist also so etwas Ähnliches wie ein Bundesland in Deutschland oder Österreich.

Wie ist die Schweiz organisiert?

Die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich: Die Schweiz hat fast keine Rohstoffe, deshalb muss sie die Menschen möglichst gut ausbilden.

Das Wichtigste über die Schweiz regelt die Bundesverfassung aus dem Jahr 1848. Sie beschreibt die Staatsform als Republik. Die Regierungsform ist eine Demokratie.

Die Schweiz hat ein Parlament mit zwei Kammern. Diese Volksvertreter wählen die Menschen auf folgende Art: Jeder Kanton wählt zwei Vertreter in den Ständerat, egal wie viele Einwohner er hat. Die 200 Nationalräte verteilen sich je nach der Einwohnerzahl der Kantone. Beide Parlamentskammern zusammen bilden die Vereinigte Bundesversammlung. Sie wählt die Regierung, das ist der Bundesrat.

Die Regierung und das Parlament haben ihren Sitz im Bundeshaus in Bern. Deshalb ist Bern die Bundeshauptstadt. Man bezeichnet sie aber auch immer öfter als die Hauptstadt der Schweiz.

Das höchste Schweizer Gericht ist das Bundesgericht. Es hat seinen Sitz in Lausanne. Wenn ein Einwohner mit einem Urteil in seiner Gemeinde nicht einverstanden ist, kann er sich zuerst an das nächst höhere kantonale Gericht wenden, danach an das Bundesgericht. Dieses entscheidet dann abschließend. Es kann allerdings sehr lange dauern, bis das alles geschehen ist. Falls es sich um ein Menschenrecht handelt, kann sich der Betroffene noch an den Europäischen Gerichtshof in Straßburg wenden.

Die Schweiz hat eine Armee zur Verteidigung ihres Gebiets. Die Schweiz bezeichnet sich als neutral. Das heißt, sie mischt sich nicht in fremde Konflikte oder Kriege ein. Ihre Abgeordneten vermitteln aber oft in fremden Konflikten. Viele Friedenskonferenzen finden deshalb in der Schweiz statt.

Die Schweiz als Ganzes ist zuständig für die Eisenbahn, für die Autobahnen, für die Post, für die Sicherung der Landesgrenze und viele andere Belange, zum Beispiel für die Eidgenössische Technische Hochschule. In vielen Bereichen erlässt sie jedoch nur allgemeine Gesetze. Die Kantone oder die Gemeinden übernehmen dann die Ausführung.

Wer hat in der Schweiz das Sagen?

Der Bundesrat zeigt sich im Jahr 2023 an einem Sitzungstisch. Links sitzt der Bundeskanzler Walter Thurnherr. Er ist eine Art „oberster Sekretär“. Dann folgen Albert Rösti, Ignazio Cassis, Viola Amherd, der Bundespräsident Alain Berset, Guy Parmelin, Karin Keller-Sutter und Elisabeth Baume-Schneider.

Am meisten zu sagen hat das Stimmvolk. Dazu gehören die Menschen, die Bürger der Schweiz sind und über 18 Jahre alt. Das Stimmvolk wählt das Parlament. Es beschließt, ob die Verfassung geändert werden soll. Auch über andere Dinge kann das Stimmvolk abstimmen. Es wollte beispielsweise nicht der Europäischen Union beitreten, einmal wollte es keine neuen Armeeflugzeuge kaufen und viele andere Dinge.

Neue Gesetze beschließen die beiden Kammern des Parlaments. Das Volk kann aber auch verlangen, dass es selber darüber abstimmen darf. Das nennt man ein Referendum. Wenn das Volk eine Idee selber einbringen will, nennt man das eine Volksinitiative.

Die Vereinigte Bundesversammlung wählt die sieben Bundesräte. Jeder von ihnen ist für ein Departement zuständig, zum Beispiel das Militärdepartement oder das Finanzdepartement. In seinem Departement sorgt ein Bundesrat dafür, dass die Gesetze und die übrigen Beschlüsse des Parlaments angewendet werden. Wichtige Geschäfte beschließt der Bundesrat gemeinsam. Man nennt ihn deshalb eine „Kollegialbehörde“.

Am längsten im Bundesrat ist Alain Berset. Dann folgen Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Viola Amherd, Karin Keller-Sutter, Albert Rösti und Elisabeth Baume-Schneider. Ihre Wahl gilt jeweils für vier Jahre oder bis zur nächsten Wahl des Parlaments. Das Präsidium wechselt jedes Jahr. Im Jahr 2023 ist Herr Berset der Bundespräsident.

Womit verdienen die Menschen in der Schweiz ihr Geld?

Das Jungfraujoch ist eines der beliebtesten Ziele für Touristen in der Schweiz. Es liegt auf 3466 Meter über dem Meeresspiegel. Seit dem Jahr 1912 führt eine Bahn hinauf. Oben gibt es mehrere Restaurants.

Die Schweiz hat keine Rohstoffe. Erdöl, Gas, Kohle, Eisen, Kupfer und so weiter muss sie im Ausland einkaufen. Es gibt also auch keine Arbeitsplätze im Bergbau oder in der Eisenindustrie. Außer Kies für Beton hat sie lediglich nachwachsende Rohstoffe wie Holz. Auch sauberes Wasser ist ausreichend vorhanden. Daraus lässt sich mit Stauseen und Flusskraftwerken fast die Hälfte des Bedarfs an Elektrizität decken. Viele Schweizer sagen, ihr einziger Rohstoff sei die Bildung der Einwohner.

Die Schweiz ist also darauf angewiesen, ausländische Rohstoffe zu verarbeiten. Dazu braucht es viel Wissen und Technik. Die Ausbildungen werden deshalb stark gefördert. So entstanden wichtige Technologien. In der Schweiz werden komplizierte Maschinen gebaut. Auch Lokomotiven oder Teile für Kraftwerke gehören dazu, ebenso die Schweizer Uhren. Diese Waren verkaufen die Schweizer Firmen fast auf der ganzen Welt.

Sehr wichtig sind die Banken und Versicherungen. Viele Menschen aus der ganzen Welt legen ihr Geld auf eine Schweizer Bank, weil sie ihnen sicher erscheint. Ein Teil der Schweizer arbeitet im Tourismus. Viele ausländische Gäste verbringen den Urlaub in den Bergen oder in einer großen Stadt. Hingegen ist die Landwirtschaft immer weniger wichtig. Es wird für die Schweiz immer schwieriger, ihren Wein, ihre Schokolade und ihre Milchprodukte ins Ausland zu verkaufen. Auch wenn der Schweizer Käse mit den großen Löchern weitherum bekannt ist.

Wie spricht man in der Schweiz?

Diese Karte zeigt, welche Sprache in welchem Gebiet gesprochen wird. In Biel, Murten und Freiburg sind Deutsch und Französisch gleichberechtigt.

Die Schweiz hat vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Diese vier sind Amtssprachen. Alle Banknoten sind so bedruckt. Auch wenn das Volk sich an der Urne zu einem Thema äußern kann, bekommt jeder die Informationen in der Landessprache, die er ausgewählt hat. Im Parlament wird meistens Deutsch gesprochen, manchmal auch Französisch oder Italienisch, selten Rätoromanisch. Dann werden die Reden jeweils übersetzt.

In der Deutschschweiz sprechen die Menschen Schweizerdeutsch. Dies ist ein Sammelname für ganz verschiedene Dialekte. Die sind von Kanton zu Kanton sehr verschieden. Deshalb stellt ein Schweizer schnell fest, woher ein anderer Schweizer kommt.

Die verschiedenen Dialekte sind entstanden, weil die Menschen früher weniger gut reisen konnten. So gab es keine Vermischung der Sprachen. In den Bergen können die Dialekte sogar von einem Dorf zum anderen verschieden sein.

Die Menschen aus den verschiedenen Kantonen verstehen sich nicht so einfach. Gerade der Walliser oder der Graubündner-Dialekt klingen ganz besonders. Auch innerhalb des Französischen gibt es verschiedene Dialekte. Sie unterscheiden sich jedoch nicht so stark.

Die Schweizer kennen ein Standarddeutsch wie in Deutschland. Das braucht man für alle Texte, Zeitungen und Bücher. Auch Nachrichten am Radio und am Fernsehen werden so gesprochen. Auch im Parlament spricht man Standarddeutsch, damit man sich besser versteht. Wirklich wie in Deutschland klingt dies jedoch nicht. Man nennt es deshalb auch „Schweizer Hochdeutsch“.

Es gibt auch Regeln, wie man einen Dialekt schreiben soll. Nur kennt die fast keiner und in der Mundart schreibt man höchstens eine WhatsApp oder eine ähnliche Kurznachricht im Dialekt. Das schreibt dann jeder so, wie er es für richtig hält.




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