Hochkultur

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 6. März 2025, 19:03 Uhr von Beat Rüst (Diskussion | Beiträge) (Hochkultur im Gegensatz zu Volkskultur ist hier zu knapp erklärt und wirkt deshalb widersprüchlich. Zudem habe ich diese Anwendung des Wortes auf Schulebene noch nie gehört - also den Satz gelöscht.)
Das sogenannte Löwentor in Hattuscha. Vor über 3000 Jahren war das die Hauptstadt der alten Hethiter. Dieses Volk gibt es schon lange nicht mehr. Heute liegt der Ort in der Türkei.

Mit Hochkultur meint man bestimmte Gesellschaften in der Geschichte der Menschen. Die älteste Hochkultur war die der Sumerer vor 5000 Jahren. Eine Kultur ist in diesem Sinne eine große Gruppe von Menschen, die etwas auf eine ähnliche Weise tun. Sie haben vielleicht dieselbe Sprache, dieselben Herrscher, dieselben Feste oder bestatten ihre Toten auf eine bestimmte Weise.

Eine Hochkultur ist eine Kultur, die besonders weit entwickelt ist. Die Menschen so einer Kultur hatten große Städte, und übten verschiedene Berufe aus, das heißt, nicht alle waren Bauern. Es gab Handwerker, Priester, Wissenschaftler, Techniker und andere Beschäftigte. Hochkulturen haben oft Dinge geschaffen, die auch Jahrhunderte später noch bewundert werden, wie Pyramiden und Tempel. Mit einer Schrift konnten sie ihre Ideen festhalten.

Welche Hochkulturen gab es?

Aus dem alten China: Dies ist eine Streitaxt, also eine Axt für den Krieg, aus Bronze. Sie stammt aus der Zeit der Shang-Dynastie. Diese Familie herrschte vor 3000 bis 3400 Jahren.

Hochkulturen sind zum Beispiel im Alten Orient entstanden. Die bekanntesten Beispiele dafür sind das Alte Ägypten und Babylonien. Auch in Gebieten, die heute in Indien und China liegen, gab es welche. Sie alle entstanden und vergingen vor Christi Geburt.

Auch in Amerika gab es Hochkulturen bevor die europäischen Eroberer kamen, zum Beispiel die Azteken, Maya und Inka. Diese Hochkulturen gab es jedoch zum Teil erst nach Christi Geburt, also nach dem Beginn unserer Zeitrechnung vor etwa 2000 Jahren.

Das Römische Reich und das Alte Griechenland zählt man nicht zu den Hochkulturen. Man kann nicht genau sagen, woran das liegt. Zudem haben nicht alle Wissenschaftler die gleiche Meinung darüber, welches eine Hochkultur ist und welches nicht.

Die alten Hochkulturen gibt es nicht mehr. Manchmal wurden ihre Gebiete von einer anderen Gruppe erobert. Bei anderen weiß man nicht mehr, warum die Hochkultur geendet hat. Vielleicht haben sich ihre Angehörigen zerstritten, oder das Klima hat sich geändert, so dass sie kein Wasser oder keine Nahrung mehr hatten.

Manche Wissenschaftler mögen das Wort Hochkultur nicht. Das könnte sich so anhören, als denke man schlecht über eine Kultur, die keine Hochkultur ist. Sie sagen daher: komplexe Kultur, weil sie eine vielfältige Gesellschaft kennt.

Wie entstanden Hochkulturen?

Diese Karte zeigt, wo es früher Hochkulturen gab. Die Zeitstrahlen unten stellen dar, in welchem Zeitraum es diese Hochkulturen gab.

Die Entwicklung der Menschheit hatte immer viel mit der Landwirtschaft zu tun. Darunter versteht man, dass Menschen auf einem Stück Land Pflanzen und Tiere für Nahrung und andere Zwecke nutzen. Dazu brauchte es fruchtbares Ackerland und genügend Wasser. Kam dieses von einem Fluss oder See, begünstigte dies auch noch den Handel mit anderen Völkern und den Fischfang.

Durch Erfindungen entwickelten sich viele verschiedene Berufe. Es ernährte sich also nicht mehr jede Familie selbst, nähte die Kleider und schnitzte ihre Werkzeuge aus Holz. Sie teilten sich die Arbeit untereinander auf. Das nennt man „Arbeitsteilung“. Es gab Bauern, Töpfer, Baumeister, Hersteller von Bronze und viele andere. Dann tauschten oder kauften sie untereinander, was sie brauchten. So entstand Handel.

Mit gutem Land, genügend Wasser, einer guten Arbeitsteilung und einer geschickten Organisation entstanden mehr Nahrung und andere Güter als man gerade brauchte. Damit konnten Vorräte für schlechte Zeiten angelegt werden. Auch mussten sich lange nicht mehr alle Menschen darum kümmern und sorgen, was wirklich notwendig war. So konnte ein Teil als Künstler, Priester oder Soldat arbeiten.

Es gab auch Politiker und Beamte, die sich um die Organisation des Staates kümmerten. Um das zu regeln, brauchte man Schriftzeichen und Zahlen, um sich eine Information notieren zu können. Das war wichtig, wenn man sich etwas für lange Zeit merken und auch Botschaften verschicken wollte. Je mehr Menschen in einer Hochkultur zusammen lebten, desto mehr wurde gemeinsam geregelt.

Woher wissen wir heute etwas über die Hochkulturen?

Archäologen haben viele Dinge aus der Vergangenheit gefunden haben. Diese Forscher graben nach alten Städten, Gräbern und Gegenständen. Oft finden sie Werkzeuge, Schmuck oder Teile von Gebäuden.

Besonders wichtig sind alte Schriften, die in Stein geritzt oder auf Papier geschrieben wurden. Diese Texte erzählen uns, wie die Menschen früher lebten, was sie wussten und was ihnen wichtig war. Auch Bilder und Zeichnungen auf alten Vasen oder Wänden zeigen ihren Alltag und ihre Götter. Durch all diese Funde können wir uns heute ein ziemlich gutes Bild von den Hochkulturen der Vergangenheit machen!




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