Keilschrift

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Vor 4600 Jahren hat ein Sumerer einem anderen etwas verkauft. Das weiß man dank dieses Vertrags. Man hat ihn in Keilschrift auf diese Tontafel geschrieben. An den Formen erkennt man, dass der Schreiber verschiedene Griffel verwendet hatte.
Diese Tontafel wurde in einem Feuer gebrannt und erhielt sich während einigen Tausend Jahren.

Keilschrift ist eine der ältesten Schriften der Menschheit. Erfunden wurde sie von den Sumerern, die dort lebten, wo heute der Irak liegt. Das war vor etwa 5000 Jahren. Es dauerte allerdings Jahrhunderte, bis aus den früheren Zeichen eine richtige Schrift wurde.

Keilschrift schrieb man auf Tafeln aus Lehm. Wenn man sie in einem Brennofen brannte wie Keramik, blieben sie während vielen Tausend Jahren erhalten. Auch wenn ein Haus oder eine Bibliothek Feuer fing, wurden die Schriften nicht zerstört wie Papyrus oder Papier, sondern sie wurden noch dauerhafter. Eher selten meißelte man Keilschrift in Stein. Auch davon gibt es viele Fundstücke.

Die Keilschrift ist wichtig, weil wir dank ihr die Sprache der Sumerer kennen. Andere Hochkulturen haben sie übernommen und für sich angepasst, zum Beispiel die Babylonier und die Hethiter. Durch die Keilschrift sind einige der ältesten Geschichten der Menschheit bewahrt geblieben, wie das Gilgamesch-Epos.

Die Keilschrift war sehr schwierig und wurde deshalb nicht mehr genutzt. Sie geriet dadurch in Vergessenheit. In Europa hat man erst wieder im Mittelalter von Inschriften mit Keilschrift gehört. Es dauerte aber noch Jahrhunderte, bis man sie entziffern konnte. Erst um das Jahr 1840 konnte man wieder etwas in Keilschrift lesen und verstehen.

Wie schrieb man Keilschrift?

Es gab zwei Arten, Keilschrift zu schreiben. Für die eine Art brauchte man einen kleinen Keil. Das war ein Stückchen Holz mit einer besonderen Form am Ende. Damit drückte man Striche in eine Tafel aus weichem Lehm. Anfangs schrieb man damit einfache Bilder, so wie unsere Piktogramm. Dann entwickelten sich Silben aus Bildern, die gleich klangen. Damit konnte man Wörter und Sätze zusammensetzen.

Später benutzte man verschiedene Hölzchen, die man auch „Griffel“ nennt. Sie hatten nicht nur die Form eines Keils, sondern waren auch rund oder hatten zum Beispiel die Form eines Pfeils. Dadurch wurde die Keilschrift vielfältiger.

Auf die zweite Art schrieb man auf eine trockene Tontafel. Man ritzte die Schrift mit einer spitzen Nadel ein. Das war für einfachere Mitteilungen gedacht. Man konnte die Schrift nämlich mit einem Messer wieder abkratzen und die Tontafel neu beschreiben. Das war so ähnlich, wie wir heute in der Schule eine Wandtafel putzen oder eine Schrift mit Bleistift ausradieren.




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