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| [[File:West Tian Shan mountains.jpg|mini|Das [[Gebirge]] Tian Shan. In der Mitte sieht man den Gipfel des Bergs Khan Tengri. Hier treffen die [[Grenze|Grenzen]] von Kirgistan, [[Kasachstan]] und [[China]] aufeinander]] | | {{Infobox_Kirgistan}} |
| [[File:Osh 03-2016 img28 view from Sulayman Mountain.jpg|mini|Die zweitgrößte Stadt ist Osch im Westen Kirgistans. Dies ist der Blick auf ein typisches Wohnviertel. So sieht es auch in anderen Städten aus.]] | | Kirgistan ist ein Land in der Mitte [[Asien]]s. Manchmal wird es auch Kirgisistan oder Kirgisien genannt. Das Land ist etwa fünf Mal größer als die [[Schweiz]], hat aber etwas weniger [[Einwohner]], nämlich etwa fünfeinhalb [[Million]]en. |
| [[File:Herding on the Road (3968829772).jpg|mini|Eine Viehherde, Reiter und ein Auto zusammen auf der Straße ist in Kirgistan ein normaler Anblick.]]
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| Kirgistan ist ein Land in der Mitte von [[Asien]]. Manchmal wird es auch Kirgisistan oder Kirgisien genannt. Der Grund dafür ist die unterschiedliche Verwendung in der [[Geschichte]]. Den Namen Kirgisien empfinden heute viele Menschen als alt und nicht mehr korrekt.
| | Die [[Hauptstadt]] Bischkek liegt ganz im [[Norden]]. Hier lebt etwa jeder sechste [[Einwohner]] Kirgistans. Kirgistan hat nur wenige [[Städte]] und diese sind nicht sehr groß. |
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| Das Land ist etwa fünf Mal größer als die [[Schweiz]] und etwas mehr als doppelt so groß wie [[Österreich]]. Kirgistan ist ein [[Gebirge|Gebirgsland]]. Das höchste seiner Gebirge heißt Tian Shan. Fast die gesamte Fläche von Kirgistan ist über 1000 Meter hoch. Es gibt aber nur etwa fünfeinhalb [[Million|Millionen]] Einwohner. Das sind nur wenig mehr als in den Hauptstädten [[Berlin]] und [[Wien]] zusammen. Man sagt deshalb: Kirgistan ist dünn besiedelt.
| | Kirgistan ist seit 1991 eine [[Republik]] mit einem [[Staatsoberhaupt|Präsidenten]] und mit einem [[Parlament]]. Kirgistan hat zwei [[Amtssprache|Amtssprachen]], Kirgisisch und [[Russisch]]. Nur etwa zwei Drittel der Menschen haben als einzige [[Muttersprache]] Kirgisisch. Es gibt viele große Gruppen mit einer anderen Muttersprache. |
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| Die [[Hauptstadt]] Bischkek liegt ganz im Norden in einem sehr großen Tal. Hier lebt etwa jeder sechste Einwohner Kirgistans. Viele Kirgisen haben Viehherden, mit denen sie das ganze Jahr oder einen Teil des Jahres von Weide zu Weide ziehen. Das wichtigste Tier ist das [[Pferd]]. Die Menschen Kirgistans lieben Pferde nicht nur, sie sind auch gute Reiter und züchten erfolgreich Pferde.
| | Früher führte ein Teil der [[Seidenstraße]] durch Kirgistan. Das war ein besonders langer [[Handel]]sweg. Über diese Strecke transportierten [[Karawane|Karawanen]] Waren von Asien nach [[Europa]] und umgekehrt, zum Beispiel [[Seide]], [[Keramik]] und viele andere wertvolle Dinge. |
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| In Kirgistan gibt es einige sehr reiche Menschen und ganz viele Menschen, die sehr arm sind. In den Jahren nach 1990 hat der Staat nicht gut funktioniert. Daher hat sich die Wirtschaft nicht so entwickelt, dass die meisten Menschen ohne große Sorgen leben können.
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| Früher führte durch Kirgistan ein Teil der Seidenstraße. Das war ein besonders langer Handelsweg mit einer Länge von fast 6000 Kilometern. Über diese Strecke transportierten [[Karawane|Karawanen]] Waren von Asien nach [[Europa]] und umgekehrt.
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| ==Wie sieht die Landschaft aus?== | | ==Wie sieht die Landschaft aus?== |
| [[File:Kyrgyzstan satellite photo.jpg|mini|So sieht Kirgistan vom Weltraum aus. Im Nordosten erkennt man sehr deutlich die große Fläche des [[See|Sees]] Yssykköl]] | | [[File:West Tian Shan mountains.jpg|thumb|Das [[Gebirge]] Tian Shan. In der Mitte sieht man den Gipfel des Bergs Khan Tengri. Hier treffen die [[Grenze|Grenzen]] von Kirgistan, [[Kasachstan]] und [[China]] aufeinander.]] |
| [[File:Yak herd on hillside, while were eagle hunting. (3968105895).jpg|mini|Eine [[Yak|Yakherde]] weidet an einem Berghang. Deutlich sieht man, wie arm an [[Pflanze|Pflanzen]] die Landschaft ist. Aber die Yaks fressen auch trockenes Gras.]] | | Fast die gesamte [[Fläche]] des Landes liegt über 1000 [[Meter]] hoch. Ein Teil Kirgistans liegt im [[Gebirge|Hochgebirge]] Tian Shan. Das wird ungefähr wie „ti-jen-schan“ ausgesprochen. In den Gebirgen Kirgistans gibt es sehr viele [[Gletscher]]. Die [[Sommer]] sind trocken und heiß, die [[Winter]] sehr kalt. Es gibt auch viele hoch gelegene weite [[Steppe|Steppen]]. Dort leben große [[Pferd|Wildpferd]]-Herden ohne den Einfluss von Menschen. |
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| Der größte Teil Kirgistans liegt im [[Gebirge|Hochgebirge]] Tian Shan (sprich: ti jen schan). Fast die gesamte Fläche des Landes ist über 1000 Meter hoch. Mehr als die Hälfte liegt sogar über 2500 Meter. Es gibt viele hohe Berge mit [[Schnee]] das ganze Jahr über und tiefe Täler, von denen manche sehr breit sind. Aber hoch gelegene weite und gewellte [[Steppe|Steppen]] gibt es am meisten.
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| In den Gebirgen Kirgistans gibt es etwa 2200 [[Gletscher]]. Durch den [[Klimawandel]] mit der Erwärmung der Erde werden viele von ihnen aber immer kleiner. Wenn das so weitergeht, bekommen viele Flüsse im [[Frühling]] nicht mehr genug neues Wasser.
| | Kirgistan hat nur sehr wenig [[Wald]]. Aber unter diesen wenigen Wäldern gibt es eine Besonderheit, nämlich uralte Walnusswälder. Sie sind fast 3000 Jahre alt. Der Yssykköl ist der zweitgrößte [[See|Gebirgssee]] der Welt, ungefähr elf Mal größer als der [[Bodensee]]. |
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| Kirgistan hat nur sehr wenig [[Wald]]. Aber unter diesen wenigen Wäldern gibt es eine Besonderheit. In Kirgistan stehen uralte Walnusswälder. Sie sind fast 3000 Jahre alt. Ihre Fläche zusammen ist größer als ganz [[Wien]]. Wer Berlin kennt, kann sich auch vorstellen, dass auf mehr als der Hälfte dieser großen Stadt Walnussbäume stünden. | |
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| Der Yssykköl ist der zweitgrößte Gebirgssee der Welt, ungefähr elf Mal größer als der [[Bodensee]]. Obwohl es im Winter bis zu minus 20 Grad [[Celsius]] kalt wird, hat er nie eine Eisdecke. Warum das so ist? Das erforschen die Wissenschaftler noch. | |
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| ==Wie sind Wetter und Klima in Kirgistan?==
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| [[File:Osh Bazaar in Bishkek, Kyrgyzstan.jpg|mini|Das ist ein großer Basar in der Hauptstadt Bischkek, ein [[Markt]]. Weil es oft heiß oder kalt ist, sind die Basare in den Städten häufig in großen Hallen.]]
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| Die Sommer sind trocken und heiß, die Winter sehr kalt. Die Temperaturschwankungen im Laufe eines Tages sind hoch. Darauf müssen die Menschen immer vorbereitet sein und extra Kleidung bei sich haben. Im südlichen Landesteil messen Wetterforscher im Sommer oft Temperaturen bis plus 45 Grad Celsius. Die typischen Temperaturen im Sommer liegen aber bei +30°C. In der Nacht fallen sie oft um die Hälfte auf +15°C.
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| Im Winter liegen die Temperaturen häufig um 0°C. Sie können aber auch sehr schnell auf -25°C fallen. Im November und Dezember setzt ziemlich plötzlich kalter Regen ein, in großer Höhe schneit es dann gleich. Dadurch sind die Straßen über die Berge schnell vereist und müssen jedes Jahr geschlossen werden.
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| ==Was ist früher in Kirgistan passiert?== | | ==Was ist früher in Kirgistan passiert?== |
| | Viele Jahrhunderte lebten in den weiten Steppen [[Asien|Zentralasiens]] Stämme von [[Nomade|Reiternomaden]]. Das sind Menschen ohne festen Wohnort, die immer umherziehen. Einige Nomadenstämme lebten friedlich als Nachbarn zusammen, andere [[Krieg|bekriegten]] sich. |
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| Viele Jahrhunderte lebten in den weiten [[Steppe|Steppen]] [[Asien|Zentralasiens]] Reiternomaden. Das sind Menschen, die sehr eng mit ihren [[Pferd|Pferden]] zusammenleben und keinen festen Wohnort haben, sondern immer umherziehen. Zu den verschiedenen Gruppen der Nomaden sagt man in der [[Geschichte]] Stamm. Jeder Stamm hatte seinen eigenen Anführer, den Khan. Lange wechselten Zeiten, in denen sich die Khane mit ihren Nomaden-Stämmen [[Krieg|bekriegten]] oder friedlich als Nachbarn lebten.
| | Im [[Mittelalter]] eroberte der [[Mongolei|mongolische]] Herrscher [[Dschingis Khan]] immer mehr Land, im 13. [[Jahrhundert]] auch das Gebiet des heutigen Kirgistan. Nachdem das große Reich der Mongolen zerfallen war, gehörte fast das ganze Gebiet des heutigen Kirgistan zu [[China]]. Nur ein Teil wurde später vom [[Russland|russischen]] [[Zar]]en erobert. Dann gehörte alles für viele Jahre zur [[Sowjetunion]]. Im [[Jahr]] 1991 zerfiel die Sowjetunion. Seither ist Kirgistan [[Unabhängigkeit|unabhängig]] und heißt Kirgisische Republik. |
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| Im [[Mittelalter]] eroberte der [[Mongolei|mongolische]] Herrscher [[Dschingis Khan]] immer mehr Land. Sein Reich wuchs und wuchs. Nach dem Jahr 1207 eroberte er auch das Gebiet des heutigen Kirgistan. Manche Khane erkannten die große Macht des Dschingis Khan und unterwarfen sich deshalb freiwillig. Andere kämpften lange, aber am Ende verloren sie. Danach kam eine Zeit, in der die Khane Zentralasiens mit ihren Nomaden-Stämmen Dschingis-Khan und später seinen Nachfolgern dabei halfen, noch mehr zu erobern. So gelangten sie auch bis nach [[Europa]]. | | ==Wie leben die Menschen in Kirgistan?== |
| | [[Datei:Kyrgyzstan satellite photo.jpg|mini|So sieht Kirgistan vom [[Weltraum]] aus. Im [[Nordosten]] erkennt man sehr deutlich die große [[Fläche]] des [[See|Sees]] Yssykköl]] |
| | In Kirgistan gibt es wenige sehr reiche Menschen und ganz viele Menschen, die sehr arm sind. Viele Kirgisen haben [[Vieh]]herden, mit denen sie das ganze Jahr oder einen Teil des Jahres von Weide zu Weide ziehen. Sie [[Zucht|züchten]] vor allem Pferde, [[Schaf]]e, [[Kamel]]e und [[Yak]]s. Aber auch [[Rinder]] und [[Ziegen]] gibt es. Die Besitzer verkaufen die Tiere oder stellen Tierprodukte her, zum Beispiel [[Käse]]. Aus der Milch der Pferdestuten stellen sie ein besonderes Getränk her. |
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| Das große Reich der Mongolen zerfiel. Danach versuchten einige Khane in Zentralasien ein großes eigenes Reich zu gründen. Aber sie stritten sich oft und bekriegten sich untereinander. Wenn man sich streitet, dann ist man schwach. So war für die Nachbarreiche möglich, die Gegend zu erobern. Das meiste Land eroberten das [[Russland|russische Zarenreich]] und das [[China|chinesische Kaiserreich]]. Das Gebiet des heutigen Kirgistan gehörte fast ganz zu China. Nur im Ferghanatal war das anders. Das Tal liegt zu beiden Seiten der heutigen Grenze zwischen Usbekistan und Kirgistan. Hier gab es etwa 160 Jahre lang den [[Staat]] Khanat Kokand. 1876 wurde aber auch dieser vom russischen Zaren erobert.
| | Tausende Menschen aus Kirgistan arbeiten im Ausland, weil sie zu Hause nicht genug für ihre Familien verdienen können. Etwa eine halbe Million arbeiten im großen Nachbarland [[Russland]]. Die [[Arbeit]]er schicken immer wieder [[Geld]] zu ihren Familien nach Kirgistan. Aber sie verdienen meistens im Ausland zu wenig, um jedes Jahr nach Hause zu fahren. So sehen sich die Familien oft jahrelang nicht. |
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| 1917 wurde der russische Zar gestürzt. Viele Gruppen von Menschen im Zarenreich wollten nun eigene Staaten gründen oder einen ehemaligen Staat wieder herstellen. Das passierte auch in Zentralasien. Zu einem der neuen Staaten gehörte das Gebiet des heutigen Kirgistans. Aber es gab ihn nicht einmal drei Jahre. Dann gehörte alles für viele Jahre zur [[Sowjetunion]]. Seit 1991 ist die alte Kirgisische Sowjetrepublik [[Unabhängigkeit|unabhängig]] und heißt Kirgisische Republik.
| | Ein Teil der Menschen lebt das ganze Jahr über als Nomaden in der Steppe. Ihre großen runden [[Zelt]]e heißen „Jurte“. Fast alle Kinder in den Dörfern lernen von klein auf, wie man mit den [[Haustiere]]n umgehen muss, was in einem [[Haushalt]] zu tun ist, wie man [[Ernährung|Lebensmittel]] herstellt oder eine Jurte aufbaut. Viele Familien im [[Westen]] des Landes leben von den Walnusswäldern. |
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| ==Was sollte man über die Menschen in Kirgistan wissen?==
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| [[File:Livestock market At-Bashi.jpg|mini|Auf diesem Markt in Atbaschy wird mit Vieh gehandelt. Die Händler und auch die Viehherden-Besitzer selbst kaufen und verkaufen oder sie tauschen einfach. ]]
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| [[File:Kirgizische vrouwen plaatsen bedekking op een joert, -20 mei 2010 a.jpg|mini|Nomadenfrauen bauen ihre Jurte auf. Aus Holzgitterteilen, die man auseinanderziehen kann, wird zuerst ein Rund gebaut. Anschließend kommen mehrere Schichten Filzmatten darauf. Heutzutage kommt gegen die Nässe auch manchmal eine Plastikfolie dazwischen.]]
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| [[File:Drinking Water at Osh-Bazar.jpg|mini|In allen größeren Orten gibt es öffentliche Stellen für [[Trinkwasser]]. Vor allem an den heißen Sommertagen müssen die Menschen immer darauf achten genug zu trinken.]]
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| [[File:KyrgyzEagleHuntsman.jpg|mini|Ein kirgisischer Jäger mit seinem Adler]]
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| Die meisten Menschen leben in nur drei Gegenden des Landes: im Tal des Flusses Tschüi im Norden, im Ferghana-Tal im Süden und rund um den Yssykköl. Kirgistan hat zwei [[Amtssprache|Amtssprachen]], Kirgisisch und [[Russische Sprache|Russisch]]. Nur etwa zwei Drittel der Menschen haben als einzige [[Muttersprache]] Kirgisisch. Es gibt viele große Gruppen mit einer anderen Muttersprache. Zum Teil gibt es diese Muttersprache in den Nachbarländern als Hauptsprache. Die Gruppen nennen sich: Usbeken, Russen, Dunganen, Uiguren, Tadschiken, Tataren oder Kasachen. Es gibt noch weitere kleinere Gruppen.
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| Ein Teil der Menschen lebt das ganze Jahr über als Nomaden in der [[Steppe]]. Das bedeutet: Sie ziehen mit ihren großen Viehherden von einer Weide zur nächsten. Ihre Wohnungen nehmen sie mit. Solch eine Wohnung ist ein großes rundes Zelt, das Jurte heißt. Viele Menschen leben inzwischen aber nur noch vom Frühling bis zum Ende des Herbstes in ihren Jurten. Im Winter leben sie in kleinen weit verstreuten Orten. Man nennt sie Halbnomaden. Familien, die in den Städten wohnen, ziehen manchmal in den Sommermonaten mit ihren Jurten in die Steppe. | |
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| Die Menschen in Kirgistan lieben Pferde sehr. Für die Nomaden ist es das natürliche Fortbewegungsmittel. Die Kirgisen sagen von sich selbst, dass sie ein Reitervolk sind. Es gibt viele und sehr verschiedene Wettkämpfe mit Pferden, auch schon für Mädchen und Jungen. Manche Rennen quer durch die Steppe sind besonders beliebt. Die Sieger bekommen wertvolle Preise. Reiche Menschen geben dafür ein Auto oder bis zu 100 Schafe, manche geben Pferde, Kühe oder viel Geld.
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| Kirgistan hat nur wenige [[Stadt|Städte]] und diese sind nicht sehr groß. Selbst die Hauptstadt Bischkek ist keine Millionenstadt. Das Stadtleben ähnelt in vielem dem Leben in einem Dorf. Außer im Zentrum sind die Wohnhäuser meistens niedrig, oft auch selbst gebaut. Doch die Menschen wohnen in der Stadt dichter zusammen, haben Busse im Stadtverkehr, ein Krankenhaus und Sporthallen. Egal ob in größeren Dörfern oder in der Stadt: Obst, Gemüse, Fleisch, Kleidung und viele andere Dinge kaufen die Menschen häufig auf dem Basar. So heißt hier der Markt.
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| ==Wer hat in Kirgistan das Sagen?==
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| Kirgistan ist eine [[Republik]] mit einem [[Staatsoberhaupt|Präsidenten]] und mit einem [[Parlament]]. Seit der Unabhängigkeit 1991 hatte das Land schon zwei Mal Präsidenten gehabt, die alles alleine bestimmen wollten. Und bei den Wahlen betrogen und logen sie. Ein Teil der Menschen in Kirgistan war damit so unzufrieden, dass sie diese Präsidenten abgesetzt hatten.
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| Seit 2010 gibt es viele Änderungen, die das Land [[Demokratie|demokratischer]] machen und die [[Wirtschaft]] verbessern sollen. Präsident darf man nur noch sechs Jahre hintereinander sein. Dann muss ein anderer als Präsident gewählt werden. Auch das Parlament hat seit 2010 mehr zu sagen. Aber im Dezember 2016 ist dem Parlament wieder etwas Macht weggenommen worden. Das Volk hat darüber abgestimmt. Deshalb war das demokratisch. Jetzt haben der Präsident, der Chef der [[Regierung]] und das Parlament in Kirgistan das Sagen. Ob sie wirklich gut zusammenarbeiten und das Leben für alle verbessern, das weiß nach so kurzer Zeit noch niemand. Aber die Menschen hoffen es.
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| ==Wofür ist Kirgistan bekannt?== | | ==Wofür ist Kirgistan bekannt?== |
| | [[Datei:Osh 03-2016 img28 view from Sulayman Mountain.jpg|mini|Die zweitgrößte Stadt ist Osch im Westen Kirgistans. Hier schaut man auf ein typisches Wohnviertel. So sieht es auch in anderen Städten aus.]] |
| | Aus Kirgistan kommt das längste [[Gedicht]] der Welt. Es heißt „Manas“ und hat über eine halbe Million Strophen. Manas war ein großer starker [[Held]], der für das kirgisische [[Volk]] kämpfte. Sein bester [[Freund]] war sein Pferd mit dem Namen Ak-kula. Ein so langes Gedicht, das eine Geschichte erzählt, nennt man Epos. |
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| Aus Kirgistan kommt das längste [[Gedicht]] der Welt. Es heißt „Manas“ und hat über eine halbe Million Strophen. Manas war ein großer starker [[Held]], der für das kirgisische [[Volk]] gekämpft hat. Sein bester Freund war sein [[Pferd]] mit dem Namen Ak-kula. Zu so einem langen Gedicht, das eine lange Geschichte erzählt, sagt man Epos. Das Manas-Epos wurde in viele Sprachen [[Übersetzung|übersetzt]]. So können es Menschen auf der ganzen Welt lesen. In Kirgistan erzählt man es sich vor allem an [[Feiertag|Feiertagen]], aber immer nur Teile daraus, weil es so lang ist.
| | In Kirgistan gibt es sehr viele verschiedene Pferdearten. Durch das Einfangen von starken oder sehr schnellen Pferden erneuern die Pferdezüchter ihre eigenen halbwilden Pferdeherden. Viele Pferdekenner aus verschiedenen Ländern sagen, dass die kirgisischen Pferdezüchter zu den besten der Welt gehören. |
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| 2014 und 2016 fanden in Kirgistan die Welt-Nomaden-Spiele statt. Sportler zeigten ihr Können in typischen Nomaden-Wettkämpfen. Das sind vielerlei Wettrennen mit Pferden, Bogenschießen, Ringen, Speerwerfen, die Jagd mit einem Raubvogel, Wurfspiele mit kleinen Steinen und andere. Die Welt-Nomaden-Spiele sollen weiterhin alle zwei Jahre in Kirgistan stattfinden.
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| In Kirgistan gibt es sehr viele verschiedene Pferdearten. In den [[Steppe|Steppen]] leben große Wildpferd-Herden ohne den Einfluss von Menschen. Durch das Einfangen von starken oder sehr schnellen Pferden erneuern die Pferdezüchter ihre eigenen halbwilden Pferdeherden. Viele Pferdekenner aus verschiedenen Ländern sagen, dass die kirgisischen Pferdezüchter zu den besten der Welt gehören. | |
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| In der unberührten Landschaft des Gebirges Tian Shan leben die Schneeleoparden. Von ihnen gibt es auf der Welt nur noch so wenige, dass die Tierart vom Aussterben bedroht ist. In Kirgistan leben noch etwa 300. Die Kirgisen nennen den Schneeleoparden den „Geist der Berge“. Das Fell dieses Tieres finden viele Menschen wunderschön und wollen es zu Hause haben. Seine Knochen sind für einen Teil der Menschen in China Medizin. Obwohl es verboten ist, wird er deshalb gejagt und verkauft. Man nennt dies Wildern und diese Jäger Wilderer. Seit einigen Jahren gibt es in Kirgistan aber Ranger, die auf die Schneeleoparden aufpassen und dafür sorgen, dass Wilderer [[Strafe|bestraft]] werden.
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| ==Womit verdienen die Menschen in Kirgistan ihr Geld?==
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| [[File:Organic farmer Kyrgyzstan Helvetas.JPG|mini|Eine Bäuerin auf dem [[Baumwolle|Baumwollfeld]].
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| Durch künstliche Bewässerung ist ein Stück Boden für die [[Landwirtschaft]] nutzbar. Die Ränder sind durch Bäume und Sträucher geschützt.]]
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| [[File:Bringing the sheep home, on the southern shore of Issy-Kol. (3968109583).jpg|mini|Ein Hirte am Südufer des Yssykköl. Er treibt seine Schafherde nach Hause.]]
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| Fast jede Familie hat eine Viehherde. Manche haben auch mehrere. Das Vieh sind vor allem [[Pferd|Pferde]], [[Schaf|Schafe]], [[Kamel|Kamele]] und [[Yak|Yaks]]. Aber auch [[Rind|Rinder]] und [[Ziege|Ziegen]] gibt es. Die Besitzer verkaufen die Tiere oder stellen Tierprodukte her. Zum Beispiel machen sie [[Käse]] und aus der Milch der Pferdestuten ein Getränk.
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| Viele Familien im Westen des Landes leben von den [[Nuss|Walnusswäldern]]. Die [[Wald|Wälder]] gehören dem [[Staat]]. Die Familien pachten ein Stück der Wälder. Das bedeutet, dass sie die Walnüsse ernten und verkaufen dürfen und dafür dem Staat Geld bezahlen. Jedes Jahr im September zur Zeit der [[Ernte]] ziehen die ganzen Familien mit ihren Jurten, Tieren und Verpflegung in die Berge zu ihrem Waldstück.
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| Nach der Ernte trocknen sie die Walnüsse und verkaufen sie auf den Basaren. Ein Basar ist ein Markt. Hierhin kommen Händler mit Lastwagen. Sie kaufen die Walnüsse in großen Säcken und verkaufen sie in den Städten oder ins Ausland.
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| Tausende Menschen aus Kirgistan arbeiten im Ausland, weil sie zu Hause nicht genug für ihre Familien verdienen können. Etwa eine halbe Million arbeiten im großen Nachbarland [[Russland]]. Die Arbeiter schicken immer wieder Geld zu ihren Familien nach Kirgistan. Aber sie verdienen meistens im Ausland zu wenig, um jedes Jahr nach Hause zu fahren. So sehen sich die Familien oft jahrelang nicht.
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| Durch den [[Klimawandel]] schmelzen die [[Gletscher]] zu schnell und wachsen im Winter nicht genug. Dadurch werden sie immer kleiner. So bekommen heute viele Flüsse im Frühling zu wenig Wasser. Dadurch sind Teile der Steppen nicht mehr grün und Viehherden finden zu wenig Futter. Seit einigen Jahren haben deshalb einige Dörfer begonnen, etwas anderes zu machen. Sie pflanzen Aprikosen an. Diese brauchen auch Wasser, aber nicht sehr viel. Sie müssen es nur über den Tag gut verteilt bekommen. Das lernen die Menschen. Außerdem vertragen die Aprikosenbäume die großen Schwankungen bei der Temperatur recht gut. Die Aprikosen verkaufen die Dörfer meistens an Händler, die diese nach Russland bringen. Die Familien haben dadurch wieder etwas mehr Geld. So werden mehr Kirgisen Aprikosenbauern.
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| ==Wie leben die Kinder in Kirgistan?==
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| Die kirgisische [[Schule]] beginnt mit sechs oder sieben Jahren. Mindestens neun Jahre sollen die Kinder zur Schule gehen. Die [[Regierung]] kann aber nicht genug Geld für Schulen und das Lernen ausgeben. Für die Schüler in den Dörfern gibt es oft keine Lehrbücher und für den Musikunterricht haben viele Musiklehrer kein [[Musikinstrument|Instrument]].
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| Fast alle Kinder besuchen die unteren Klassen. Sie lernen rechnen, lesen, schreiben und etwas über die Natur und Geschichte ihres Landes. Deshalb gibt es kaum Analphabeten in Kirgistan. Aber etwa ein Drittel der älteren Schüler geht nicht mehr oft oder gar nicht zur Schule. Sie müssen helfen Geld zu verdienen. Sie sammeln Pappe, Plastesäcke und altes [[Metall]] oder sind Verkäufer auf den [[Markt|Basaren]]. Sie arbeiten in der Landwirtschaft oder in Ziegelsteinfabriken. Manche der arbeitenden Kinder gehen zwar zur Schule, aber sie sind zu müde zum Lernen, weil sie nach der Schule wieder viele Stunden arbeiten müssen.
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| Fast alle Kinder in den Dörfern lernen von klein auf, wie man mit [[Pferd|Pferden]] und anderem Vieh umgehen muss, wie man Dinge im Haushalt tut, Lebensmittel herstellt oder eine Jurte aufbaut. Solange sie trotzdem noch regelmäßig zur Schule gehen, Zeit für das Lernen, die Hausaufgaben und zum Spielen haben, ist das auch in Ordnung. Dann sagt man, dass die Kinder sehr viel zu Hause helfen müssen. Wenn dafür aber nicht mehr genügend Zeit bleibt und die Arbeit das Wichtigste für die Kinder ist, dann spricht man auch bei der Arbeit zu Hause von Kinderarbeit.
| | Die Kirgisen sagen von sich selbst, dass sie ein Reitervolk sind. Es gibt viele und sehr verschiedene Wettkämpfe mit Pferden, auch schon für [[Mädchen]] und [[Junge]]n. Manche Rennen quer durch die Steppe sind besonders beliebt. Schon zweimal fanden in Kirgistan die Welt-Nomaden-Spiele statt. Da gibt es vielerlei Wettrennen mit Pferden, Bogenschießen, Ringen, Speerwerfen, die Jagd mit einem [[Greifvögel|Raubvogel]], Wurfspiele mit kleinen Steinen und andere. Die Welt-Nomaden-Spiele sollen weiterhin alle zwei Jahre in Kirgistan stattfinden. |
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| Instrumente spielen zu lernen und zu Hause Musik zu machen ist in Kirgistan weit verbreitet. Wenn die Familie genug Geld hat, können die Kinder zur Musikschule gehen. Aber oft lernen sie das Spielen auf den Instrumenten einfach von Verwandten oder Nachbarn. Es ist wieder modern, dass Kinder alte traditionelle Instrumente lernen. Ein sehr beliebtes Instrument ist die Komuz, sprich: koo muus.
| | In der unberührten Landschaft des Gebirges Tian Shan leben die Schneeleoparden. Die Kirgisen nennen den Schneeleoparden den „[[Geist]] der Berge“. Von ihnen gibt es auf der Welt nur noch so wenige, dass die [[Tierart]] vom [[Aussterben]] bedroht ist. In Kirgistan leben noch etwa 300. Obwohl es verboten ist, wird der Schneeleopard gejagt. Es gibt in Kirgistan aber Ranger, die auf die Schneeleoparden aufpassen und dafür sorgen, dass Wilderer [[Strafe|bestraft]] werden. |
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| File:Kyrgyz family Sary-Mogol.jpg|Eine kirgisische Familie aus dem Gebiet Osch im Süden des Landes. Es ist üblich, viele Kinder zu haben und dass Kinder, Eltern und [[Großeltern]] zusammenleben. | | File:Сары-могол 17.jpg|Ein [[Yak]] in einem Arten-Schutzgebiet, das Sary-Mogol heißt |
| File:Girl komuz.JPG|Ein Mädchen spielt das Instrument Komuz bei einem Auftritt. Ihre Festkleidung hat viele Teile mit traditionellen Mustern wie bei einer Tracht. Aber es ist keine Tracht.
| | File:Озеро Кара-Камыш 8.jpg|Der Kara-Kamysch-See |
| File:General view, Layli Elementary School.JPG|Das ist die Schule im Dorf Laily. Hierher kommen Kinder von der 1. bis zur 5. Klasse. Die älteren müssen in eine Schule weiter weg. | | Datei:Girl komuz.JPG|Ein Mädchen spielt das Instrument „Komuz“. |
| File:Children playing, Layli Elementary School.JPG| Die Kinder von Laily spielen auf ihrem Schulhof. Das Dorf liegt im Südwesten Kirgistans. | | File:Сары-могол 8.jpg|„Jurte“ heißt so ein [[Zelt]]. Das Foto ist aus dem Alai-Bezirk. |
| File:Young sheppard fetches water. (3968871086).jpg|Der Junge ist Hirte. Er holt mit seinem Esel Wasser für die Schafe.
| | File:Drinking Water at Osh-Bazar.jpg|In allen größeren Orten gibt es öffentliche Stellen für [[Trinkwasser]]. |
| File:....Now there are four new bricks - panoramio.jpg|Dieser Junge stellt Ziegel her.
| | Datei:KyrgyzEagleHuntsman.jpg|Ein kirgisischer [[Jäger]] mit seinem [[Adler]] |
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Kirgistan ist ein Land in der Mitte Asiens. Manchmal wird es auch Kirgisistan oder Kirgisien genannt. Das Land ist etwa fünf Mal größer als die Schweiz, hat aber etwas weniger Einwohner, nämlich etwa fünfeinhalb Millionen.
Die Hauptstadt Bischkek liegt ganz im Norden. Hier lebt etwa jeder sechste Einwohner Kirgistans. Kirgistan hat nur wenige Städte und diese sind nicht sehr groß.
Kirgistan ist seit 1991 eine Republik mit einem Präsidenten und mit einem Parlament. Kirgistan hat zwei Amtssprachen, Kirgisisch und Russisch. Nur etwa zwei Drittel der Menschen haben als einzige Muttersprache Kirgisisch. Es gibt viele große Gruppen mit einer anderen Muttersprache.
Früher führte ein Teil der Seidenstraße durch Kirgistan. Das war ein besonders langer Handelsweg. Über diese Strecke transportierten Karawanen Waren von Asien nach Europa und umgekehrt, zum Beispiel Seide, Keramik und viele andere wertvolle Dinge.
Wie sieht die Landschaft aus?
Das
Gebirge Tian Shan. In der Mitte sieht man den Gipfel des Bergs Khan Tengri. Hier treffen die
Grenzen von Kirgistan,
Kasachstan und
China aufeinander.
Fast die gesamte Fläche des Landes liegt über 1000 Meter hoch. Ein Teil Kirgistans liegt im Hochgebirge Tian Shan. Das wird ungefähr wie „ti-jen-schan“ ausgesprochen. In den Gebirgen Kirgistans gibt es sehr viele Gletscher. Die Sommer sind trocken und heiß, die Winter sehr kalt. Es gibt auch viele hoch gelegene weite Steppen. Dort leben große Wildpferd-Herden ohne den Einfluss von Menschen.
Kirgistan hat nur sehr wenig Wald. Aber unter diesen wenigen Wäldern gibt es eine Besonderheit, nämlich uralte Walnusswälder. Sie sind fast 3000 Jahre alt. Der Yssykköl ist der zweitgrößte Gebirgssee der Welt, ungefähr elf Mal größer als der Bodensee.
Was ist früher in Kirgistan passiert?
Viele Jahrhunderte lebten in den weiten Steppen Zentralasiens Stämme von Reiternomaden. Das sind Menschen ohne festen Wohnort, die immer umherziehen. Einige Nomadenstämme lebten friedlich als Nachbarn zusammen, andere bekriegten sich.
Im Mittelalter eroberte der mongolische Herrscher Dschingis Khan immer mehr Land, im 13. Jahrhundert auch das Gebiet des heutigen Kirgistan. Nachdem das große Reich der Mongolen zerfallen war, gehörte fast das ganze Gebiet des heutigen Kirgistan zu China. Nur ein Teil wurde später vom russischen Zaren erobert. Dann gehörte alles für viele Jahre zur Sowjetunion. Im Jahr 1991 zerfiel die Sowjetunion. Seither ist Kirgistan unabhängig und heißt Kirgisische Republik.
Wie leben die Menschen in Kirgistan?
In Kirgistan gibt es wenige sehr reiche Menschen und ganz viele Menschen, die sehr arm sind. Viele Kirgisen haben Viehherden, mit denen sie das ganze Jahr oder einen Teil des Jahres von Weide zu Weide ziehen. Sie züchten vor allem Pferde, Schafe, Kamele und Yaks. Aber auch Rinder und Ziegen gibt es. Die Besitzer verkaufen die Tiere oder stellen Tierprodukte her, zum Beispiel Käse. Aus der Milch der Pferdestuten stellen sie ein besonderes Getränk her.
Tausende Menschen aus Kirgistan arbeiten im Ausland, weil sie zu Hause nicht genug für ihre Familien verdienen können. Etwa eine halbe Million arbeiten im großen Nachbarland Russland. Die Arbeiter schicken immer wieder Geld zu ihren Familien nach Kirgistan. Aber sie verdienen meistens im Ausland zu wenig, um jedes Jahr nach Hause zu fahren. So sehen sich die Familien oft jahrelang nicht.
Ein Teil der Menschen lebt das ganze Jahr über als Nomaden in der Steppe. Ihre großen runden Zelte heißen „Jurte“. Fast alle Kinder in den Dörfern lernen von klein auf, wie man mit den Haustieren umgehen muss, was in einem Haushalt zu tun ist, wie man Lebensmittel herstellt oder eine Jurte aufbaut. Viele Familien im Westen des Landes leben von den Walnusswäldern.
Wofür ist Kirgistan bekannt?
Die zweitgrößte Stadt ist Osch im Westen Kirgistans. Hier schaut man auf ein typisches Wohnviertel. So sieht es auch in anderen Städten aus.
Aus Kirgistan kommt das längste Gedicht der Welt. Es heißt „Manas“ und hat über eine halbe Million Strophen. Manas war ein großer starker Held, der für das kirgisische Volk kämpfte. Sein bester Freund war sein Pferd mit dem Namen Ak-kula. Ein so langes Gedicht, das eine Geschichte erzählt, nennt man Epos.
In Kirgistan gibt es sehr viele verschiedene Pferdearten. Durch das Einfangen von starken oder sehr schnellen Pferden erneuern die Pferdezüchter ihre eigenen halbwilden Pferdeherden. Viele Pferdekenner aus verschiedenen Ländern sagen, dass die kirgisischen Pferdezüchter zu den besten der Welt gehören.
Die Kirgisen sagen von sich selbst, dass sie ein Reitervolk sind. Es gibt viele und sehr verschiedene Wettkämpfe mit Pferden, auch schon für Mädchen und Jungen. Manche Rennen quer durch die Steppe sind besonders beliebt. Schon zweimal fanden in Kirgistan die Welt-Nomaden-Spiele statt. Da gibt es vielerlei Wettrennen mit Pferden, Bogenschießen, Ringen, Speerwerfen, die Jagd mit einem Raubvogel, Wurfspiele mit kleinen Steinen und andere. Die Welt-Nomaden-Spiele sollen weiterhin alle zwei Jahre in Kirgistan stattfinden.
In der unberührten Landschaft des Gebirges Tian Shan leben die Schneeleoparden. Die Kirgisen nennen den Schneeleoparden den „Geist der Berge“. Von ihnen gibt es auf der Welt nur noch so wenige, dass die Tierart vom Aussterben bedroht ist. In Kirgistan leben noch etwa 300. Obwohl es verboten ist, wird der Schneeleopard gejagt. Es gibt in Kirgistan aber Ranger, die auf die Schneeleoparden aufpassen und dafür sorgen, dass Wilderer bestraft werden.
Ein Yak in einem Arten-Schutzgebiet, das Sary-Mogol heißt
Ein Mädchen spielt das Instrument „Komuz“.
„Jurte“ heißt so ein Zelt. Das Foto ist aus dem Alai-Bezirk.
In allen größeren Orten gibt es öffentliche Stellen für Trinkwasser.