Johannes der Täufer: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Accademia - St John the Baptist by Titian Cat314.jpg|mini|Wie auf dem [[Gemälde]] des italienischen [[Maler]]s Tizian aus dem Jahr 1542 stellte man sich Johannes den Täufer oft vor: Als [[Mann]] in einfachen Kleidern, der allein mit einem [[Schafe|Lamm]] in der [[Wildnis]] lebt. Sein Hirten-Stab hat die Form eines [[Kreuz]]es. Er soll [[Jesus]] das „Lamm Gottes“ genannt haben.]]
Johannes der Täufer war ein [[Mann]], der in der [[Bibel]] vorkommt. Er ist wichtig für das [[Christentum]], weil er [[Jesus]] [[Taufe|getauft]] haben soll. Johannes ist ein bekannter [[Name|Vorname]]. Er bedeutet „[[Dreifaltigkeit|Gott]] ist gnädig“. Neben dem Täufer trug einer der zwölf [[Apostel]] Jesu diesen Namen. Johannes ist außerdem der beliebteste Name der [[Papst|Päpste]]. 23 Chefs der [[katholische Kirche|katholischen Kirche]] nannten sich so.
Johannes der Täufer war ein wichtiger [[Mann]] im [[Christentum]] und im [[Islam]]. Berichte über ihn findet man im [[Bibel|Neuen Testament]], im [[Koran]] und beim [[Judentum|jüdischen]] Geschichtsschreiber Flavius Josephus. Daraus weiß man über das Leben Johannes des Täufers diese Dinge:


Eine Geschichte im [[Bibel|Neuen Testament]] erzählt, dass seine [[Eltern]] Zacharias und Elisabeth lange keine [[Kind]]er hatten. Eines Tages sagte ihnen ein [[Engel]] voraus, dass Elisabeth einen Sohn namens Johannes gebären werde. Ein halbes Jahr später wurde auch ihre jüngere Verwandte [[Maria (Mutter von Jesus)|Maria]] [[Schwangerschaft|schwanger]] und besuchte Elisabeth. So sollen sich Johannes und Jesus schon vor ihrer [[Geburt]] begegnet sein. In der katholischen Kirche wird die Geburt von Johannes dem Täufer am 24. Juni gefeiert, sechs Monate vor [[Weihnachten]], der Geburt Jesu.
[[Geburt|Geboren]] wurde Johannes etwa im Jahr 5 [[Zeitrechnung|vor Christus]], also etwa gleichzeitig mit [[Jesus]]. Er verkündete in [[Palästina]] die Ankunft des [[Messias]], des Erlösers der Welt. Um dazu bereit zu sein, sollten die [[Mensch]]en sich ändern und auf den Weg [[Gott]]es zurückkehren. Als Zeichen dafür taufte er viele von ihnen im [[Fluss]] Jordan, indem er sie ganz ins [[Wasser]] hinein tauchte und wieder heraus hob. Dies sollte das Zeichen für ein neues [[Leben]] sein. Johannes hat auch Jesus so getauft.


Selbst wenn dies eine [[Sage|Legende]] ist, könnte es in der [[Geschichte]] einen Mann gegeben haben, der schon vor Jesus in einem Teil des heutigen [[Israel]] Leute angezogen und Predigten über den kommenden [[Messias]] gehalten hat. Er wäre einer der [[Prophet]]en, wie es sie im [[Judentum]] häufig gab. Auch im [[Islam]] kennt man Johannes den Täufer  als ein Prophet, der vor Jesus und [[Mohammed]] gekommen ist. Dort heißt er Yahia.  
Prediger, die den nahen Messias verkündeten, gab es im [[Judentum]] mehrere zu verschiedenen [[Zeit]]en. Darunter waren auch solche, die Menschen tauften. Vielen von ihnen folgte eine Gruppe von Menschen nach und sie hörten auf die Predigten ihres Meisters. So war es auch bei Johannes dem Täufer.


Nachdem er Jesus im [[Fluss]] Jordan getauft hatte, kam Johannes laut der Bibel ins [[Gefängnis]]. Damals war Herodes Antipas, der Sohn des Herodes aus der [[Weihnachtsgeschichte]], einer der [[König]]e der Juden unter der Herrschaft der [[Römisches Reich|Römer]]. Er ließ Johannes verhaften und später auch [[Hinrichtung|hinrichten]].
Im Koran heißt Johannes den Täufer Yahia. Er wird als der drittletzte [[Prophet]] vor Jesus und [[Mohammed]] bezeichnet. Dazu gibt es Erzählungen über seine [[Geburt]], sein [[Leben]] und seine Anhänger.
 
Der [[Name]] Johannes war damals weit verbreitet. Es gab ihn sowohl in der [[Griechische Sprache|griechischen]] als auch in der [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Sprache und bedeutet „[[Dreifaltigkeit|Gott]] ist gnädig“.
 
==Was berichtet die Bibel noch über Johannes den Täufer?==
Seine [[Eltern]] Zacharias und Elisabeth lange keine [[Kind]]er hatten. Eines Tages sagte ihnen ein [[Engel]] voraus, dass Elisabeth einen Sohn namens Johannes [[Geburt|gebären]] werde. Ein halbes Jahr später wurde auch ihre jüngere Verwandte [[Maria (Mutter von Jesus)|Maria]] [[Schwangerschaft|schwanger]] und besuchte Elisabeth. So sollen sich Johannes und Jesus schon vor ihrer [[Geburt]] begegnet sein. In der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]] wird die Geburt von Johannes dem Täufer am 24. Juni gefeiert, sechs [[Monat]]e vor [[Weihnachten]], der Geburt Jesu.
 
Nachdem er Jesus im [[Fluss]] Jordan getauft hatte, kam Johannes ins [[Gefängnis]]. Damals war Herodes Antipas, der Sohn des Herodes aus der [[Weihnachtsgeschichte]], einer der [[König]]e der Juden unter der Herrschaft der [[Römisches Reich|Römer]]. Er ließ Johannes verhaften und später auch [[Hinrichtung|hinrichten]].
 
Außer Johannes dem Täufer gibt es im Neuen Testament noch den [[Apostel]] Johannes. Er wird als der Lieblingsjünger von Jesus beschrieben. Er gilt als der Verfasser des vierten Evangeliums, das den Namen Johannesevangelium trägt.


==Wofür ist Johannes wichtig geworden?==
==Wofür ist Johannes wichtig geworden?==
[[Datei:Gospel of Matthew Chapter 3-7 (Bible Illustrations by Sweet Media).jpg|mini|Jesus wird von Johannes im Jordan getauft. Danach zieht Jesus durch das Land, um über Gott und sein Reich zu predigen.]]
[[Datei:Gospel of Matthew Chapter 3-7 (Bible Illustrations by Sweet Media).jpg|mini|[[Jesus]] wird von Johannes im Jordan getauft. Danach zieht Jesus durch das Land, um über Gott und sein Reich zu predigen.]]
Wegen der Taufe sind viele Baptisterien nach ihm benannt worden. Ein Baptisterium ist ein kleines, meist rundliches Gebäude, in dem ein Taufbecken mit [[Wasser]] steht. Meistens werden Kinder aber in einer [[Kirche]] neben einem Taufstein mit nur wenig Wasser getauft.  
Wegen der Taufe sind viele Baptisterien nach ihm benannt worden. Ein Baptisterium ist ein kleines, meist rundliches Gebäude, in dem ein Taufbecken mit [[Wasser]] steht. Meistens werden Kinder aber in einer [[Kirche]] neben einem Taufstein mit nur wenig Wasser getauft.  


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Das Fest hat alte [[Tradition|Bräuche]] zum Sommerbeginn abgelöst, die es schon vor dem Christentum gab. Ein Beispiel ist das Johannisfeuer. Mit dem [[Feuer]] sollte wohl die Gefahr durch Hagel im Sommer abgewendet werden. Besonders in [[Schweden]] wird der Sommerbeginn groß im Freien gefeiert. An diesem Fest, das Mittsommer heißt, werden [[Baum]]stämme mit [[Blume]]n geschmückt. Um den 24. Juni können die [[Johannisbeere]]n geerntet werden. Auch sie sind nach dem Mann aus der Bibel benannt.  
Das Fest hat alte [[Tradition|Bräuche]] zum Sommerbeginn abgelöst, die es schon vor dem Christentum gab. Ein Beispiel ist das Johannisfeuer. Mit dem [[Feuer]] sollte wohl die Gefahr durch Hagel im Sommer abgewendet werden. Besonders in [[Schweden]] wird der Sommerbeginn groß im Freien gefeiert. An diesem Fest, das Mittsommer heißt, werden [[Baum]]stämme mit [[Blume]]n geschmückt. Um den 24. Juni können die [[Johannisbeere]]n geerntet werden. Auch sie sind nach dem Mann aus der Bibel benannt.  


Im [[Mittelalter]] gründeten [[Mönch]]e in [[Jerusalem]] ein [[Krankenhaus]] zu Ehren von Johannes dem Täufer. Zur Zeit der [[Kreuzzug|Kreuzzüge]] entstand zum Schutz dieses Hospitals und der [[Pilger]] nach Jerusalem ein [[Ritter]]-Orden, die Johanniter. Als [[Adel|Adlige]] besaßen sie viele Ländereien in [[Europa]]. Als die [[Islam|Muslime]] die Stadt Jerusalem eroberten, kämpften die Johanniter-Ritter weiter und eroberten andere Orte am [[Mittelmeer]]. So gehörte etwa die Insel [[Malta]] lange den katholischen Johannitern, die sich danach Malteser nannten. Malteser und Johanniter gibt es noch heute als Hilfsorganisationen, die mit der katholischen und der [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]] zusammenarbeiten.
Im [[Mittelalter]] gründeten [[Mönch]]e in [[Jerusalem]] ein [[Krankenhaus]] zu Ehren von Johannes dem Täufer. Zur Zeit der [[Kreuzzug|Kreuzzüge]] entstand zum Schutz dieses Hospitals und der [[Pilger]] nach Jerusalem ein [[Ritter]]-[[Orden]], die Johanniter. Als [[Adel|Adlige]] besaßen sie viele Ländereien in [[Europa]]. Als die [[Islam|Muslime]] die Stadt Jerusalem eroberten, kämpften die Johanniter-Ritter weiter und eroberten andere Orte am [[Mittelmeer]]. So gehörte etwa die Insel [[Malta]] lange den katholischen Johannitern, die sich danach Malteser nannten. Malteser und Johanniter gibt es noch heute als Hilfsorganisationen, die mit der katholischen und der [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]] zusammenarbeiten.
 
Johannes ist außerdem der beliebteste Name der [[Papst|Päpste]]. 23 Chefs der katholischen Kirche nannten sich so. Der letzte war Johannes Paul der Zweite. Er war Papst von 1978 bis 2005.


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Aktuelle Version vom 2. Mai 2023, 03:30 Uhr

Wie auf dem Gemälde des italienischen Malers Tizian aus dem Jahr 1542 stellte man sich Johannes den Täufer oft vor: Als Mann in einfachen Kleidern, der allein mit einem Lamm in der Wildnis lebt. Sein Hirten-Stab hat die Form eines Kreuzes. Er soll Jesus das „Lamm Gottes“ genannt haben.

Johannes der Täufer war ein wichtiger Mann im Christentum und im Islam. Berichte über ihn findet man im Neuen Testament, im Koran und beim jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus. Daraus weiß man über das Leben Johannes des Täufers diese Dinge:

Geboren wurde Johannes etwa im Jahr 5 vor Christus, also etwa gleichzeitig mit Jesus. Er verkündete in Palästina die Ankunft des Messias, des Erlösers der Welt. Um dazu bereit zu sein, sollten die Menschen sich ändern und auf den Weg Gottes zurückkehren. Als Zeichen dafür taufte er viele von ihnen im Fluss Jordan, indem er sie ganz ins Wasser hinein tauchte und wieder heraus hob. Dies sollte das Zeichen für ein neues Leben sein. Johannes hat auch Jesus so getauft.

Prediger, die den nahen Messias verkündeten, gab es im Judentum mehrere zu verschiedenen Zeiten. Darunter waren auch solche, die Menschen tauften. Vielen von ihnen folgte eine Gruppe von Menschen nach und sie hörten auf die Predigten ihres Meisters. So war es auch bei Johannes dem Täufer.

Im Koran heißt Johannes den Täufer Yahia. Er wird als der drittletzte Prophet vor Jesus und Mohammed bezeichnet. Dazu gibt es Erzählungen über seine Geburt, sein Leben und seine Anhänger.

Der Name Johannes war damals weit verbreitet. Es gab ihn sowohl in der griechischen als auch in der lateinischen Sprache und bedeutet „Gott ist gnädig“.

Was berichtet die Bibel noch über Johannes den Täufer?

Seine Eltern Zacharias und Elisabeth lange keine Kinder hatten. Eines Tages sagte ihnen ein Engel voraus, dass Elisabeth einen Sohn namens Johannes gebären werde. Ein halbes Jahr später wurde auch ihre jüngere Verwandte Maria schwanger und besuchte Elisabeth. So sollen sich Johannes und Jesus schon vor ihrer Geburt begegnet sein. In der katholischen Kirche wird die Geburt von Johannes dem Täufer am 24. Juni gefeiert, sechs Monate vor Weihnachten, der Geburt Jesu.

Nachdem er Jesus im Fluss Jordan getauft hatte, kam Johannes ins Gefängnis. Damals war Herodes Antipas, der Sohn des Herodes aus der Weihnachtsgeschichte, einer der Könige der Juden unter der Herrschaft der Römer. Er ließ Johannes verhaften und später auch hinrichten.

Außer Johannes dem Täufer gibt es im Neuen Testament noch den Apostel Johannes. Er wird als der Lieblingsjünger von Jesus beschrieben. Er gilt als der Verfasser des vierten Evangeliums, das den Namen Johannesevangelium trägt.

Wofür ist Johannes wichtig geworden?

Jesus wird von Johannes im Jordan getauft. Danach zieht Jesus durch das Land, um über Gott und sein Reich zu predigen.

Wegen der Taufe sind viele Baptisterien nach ihm benannt worden. Ein Baptisterium ist ein kleines, meist rundliches Gebäude, in dem ein Taufbecken mit Wasser steht. Meistens werden Kinder aber in einer Kirche neben einem Taufstein mit nur wenig Wasser getauft.

In vielen Ländern feiert man um den Tag des Johannesfestes am 24. Juni den Beginn des Sommers. Das ist die Zeit im Jahr, in der die Sonne am längsten scheint. Ähnlich ist es bei Weihnachten, wenn die Tage am kürzesten sind und der Winter beginnt.

Das Fest hat alte Bräuche zum Sommerbeginn abgelöst, die es schon vor dem Christentum gab. Ein Beispiel ist das Johannisfeuer. Mit dem Feuer sollte wohl die Gefahr durch Hagel im Sommer abgewendet werden. Besonders in Schweden wird der Sommerbeginn groß im Freien gefeiert. An diesem Fest, das Mittsommer heißt, werden Baumstämme mit Blumen geschmückt. Um den 24. Juni können die Johannisbeeren geerntet werden. Auch sie sind nach dem Mann aus der Bibel benannt.

Im Mittelalter gründeten Mönche in Jerusalem ein Krankenhaus zu Ehren von Johannes dem Täufer. Zur Zeit der Kreuzzüge entstand zum Schutz dieses Hospitals und der Pilger nach Jerusalem ein Ritter-Orden, die Johanniter. Als Adlige besaßen sie viele Ländereien in Europa. Als die Muslime die Stadt Jerusalem eroberten, kämpften die Johanniter-Ritter weiter und eroberten andere Orte am Mittelmeer. So gehörte etwa die Insel Malta lange den katholischen Johannitern, die sich danach Malteser nannten. Malteser und Johanniter gibt es noch heute als Hilfsorganisationen, die mit der katholischen und der evangelischen Kirche zusammenarbeiten.

Johannes ist außerdem der beliebteste Name der Päpste. 23 Chefs der katholischen Kirche nannten sich so. Der letzte war Johannes Paul der Zweite. Er war Papst von 1978 bis 2005.




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