Zoo

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Ein Elefant in einem Zoo in den USA.

Ein Zoo ist ein Ort, an dem Tiere in Gehegen leben. Dort können Besucher sie sich anschauen. Die Tiere werden von Menschen gepflegt und gefüttert. Das Wort kommt von „Zoologischer Garten“. Die Zoologie ist die Wissenschaft, die sich mit Tieren beschäftigt. Andere Wörter sind „Tierpark“ und „Menagerie“.

Giraffen und Nashörner im Zoo von Arnheim in den Niederlanden

Schon vor Tausenden von Jahren haben Menschen sich wilde Tiere gehalten. Heute sagen die Besitzer von Zoos: Die Besucher sollen nicht nur in den Zoo kommen, weil es ihnen Spaß macht, Tiere zu sehen. Die Besucher sollen auch etwas lernen. Allerdings gibt es auch Menschen, die es überhaupt nicht gut finden, wilde Tiere einzusperren.

In fast jedem Land der Welt gibt es mindestens einen Zoo. Manche sind groß, manche klein. Nicht alle haben auch „exotische“ Tiere aus fernen Ländern. Allein in Deutschland kann man über 800 Zoos besuchen. Sie werden von vielen Millionen Menschen besucht.

Etwas ähnliches wie ein Zoo ist ein Wildpark oder ein Safaripark. Dort haben die Tiere meist viel mehr Platz. Die Besucher dürfen nur auf bestimmten Wegen durch den Park. Beim Safaripark fahren sie normalerweise im Auto, weil im Park gefährliche Tiere herumlaufen: Löwen zum Beispiel.

Wann haben die Menschen den Zoo erfunden?

So etwa hat es im Jahr 1835 im Zoo von London ausgesehen. Heute gibt es auf der Welt etwa 1000 Zoos.

Schon im Altertum haben Herrscher und reiche Leute Gärten bauen lassen, in denen sie Tiere eingesperrt hielten. Den Tiergarten Schönbrunn in Wien gibt es seit über 250 Jahren. Er ist der älteste Zoo, den es heute noch gibt.

In London entstand der erste moderne Zoo, im Jahr 1828. Eigentlich sollte er Wissenschaftlern dienen, damit sie besser die Tiere studieren konnten. Der eigentliche Sinn war es aber, die Einwohner Londons zu unterhalten. Darum wurde er auch mitten in die Stadt gebaut. Der Londoner Zoo wurde Vorbild für viele weitere Zoos.

Was gibt es alles in Zoos?

Vor etwa 100 Jahren: ein Bärenkäfig in einem Zoo in Seattle in den USA.

Bei einem Zoo denkt man zuerst an die Orte, an denen Tiere leben: Käfige, Gehege, Aquarien und andere. Zum Beispiel gibt es ein Affenhaus mit Käfigen für die Affen und Gänge für die Besucher. Außerdem braucht es Gebäude für die Menschen, die im Zoo arbeiten, wie die Tierpfleger. In solchen Gebäuden befinden sich auch die Geräte, die sie verwenden, zum Beispiel, um einen Käfig zu reinigen.

Besucher sollen im Zoo einen schönen Tag verleben. Für Kinder gibt es oftmals Spielplätze. Manche Zoos haben Kinos, in denen Filme über Tiere zu sehen sind. In Andenkenläden gibt es zum Beispiel Figuren von Tieren zu kaufen. Nicht zuletzt sollen die Besucher sich etwas zu essen und zu trinken kaufen können.

Manche Zoos sind schon sehr alt. Darum gibt es darin alte Gebäude zu bestaunen, die an sich schon interessant sind. Häufig sind auch Statuen, die Tiere oder Zoo-Direktoren von früher zeigen.

Wozu sind die Zoos da?

Besucher in der „ZOOM Erlebniswelt“ in Gelsenkirchen, die sich Paviane anschauen.

Heutzutage sagen die Besitzer von Zoos meist, dass ein Zoo mehrere Aufgaben hat. Ein Zoo ist zum Beispiel da für die Unterhaltung und Erholung der Menschen. Man geht also in einen Zoo, weil man gern Tiere sieht. Außerdem finden viele Menschen es entspannend und beruhigend im Zoo.

Ein Tiger in der Großstadt, nämlich in Köln

Ein Zoo soll den Menschen auch etwas beibringen. An den Käfigen und Gehegen stehen Informationen auf Schildern: Wie das Tier heißt, wo es herkommt, was es frisst und so weiter. Mitarbeiter des Zoos erklärt Besuchern etwas über die Tiere. Auch Schulklassen besuchen Zoos.

Wenn Menschen mehr über Tiere wissen, dann finden sie es vielleicht auch wichtig, dass Tiere geschützt werden. Menschen sollen sich für die Umwelt stark machen und bewusster leben. Dann ist die Chance größer, dass Tiere nicht mehr vom Aussterben bedroht sind.

Die Leute, die im Zoo arbeiten, lernen selbst viel über die Tiere, die sie pflegen. Außerdem forschen Wissenschaftler in Zoos über die Tiere. Mit diesem Wissen kann man zum Beispiel kranken Tieren besser helfen, oder man lernt, wie ihr Lebensraum sein sollte. Im Zoo können Wissenschaftler Tiere leichter beobachten als in der freien Natur.

Schließlich werden in Zoos Tiere geboren, von denen es auf der Welt nicht mehr viele gibt. Auf diese Weise bleibt eine Art vielleicht erhalten, die in der Natur schon ausgestorben wäre. Zoos wildern Tiere auch aus, das heißt, dass sie manche Tiere, die im Zoo geboren wurden, vorsichtig an die Natur gewöhnen. Diese Tiere können dann in der Natur leben und sich vermehren. Zoos sollen also dem Artenschutz dienen.

Warum finden nicht alle Menschen Zoos gut?

Eine Seehunde-Show in einem Zoo in Japan. Das Tier wurde so dressiert, dass es einem Menschen die Hand gibt. Wenn Tiere sich wie Menschen benehmen, finden viele Besucher das niedlich oder lustig.

In den Zoos früher waren die Tiere oft in kleinen Käfigen eingesperrt. Das ist heute meist anders, zumindest in manchen Zoos. Die Tiere haben mehr Platz in den großen Gehegen und können sich auch mal zurückziehen.

Trotzdem bleiben die Tiere eingesperrt. Gerade für wilde Tiere, also keine Haustiere, ist so ein Leben sehr traurig, sehr langweilig oder vielleicht auch sehr stressig. Sie können nicht in der Natur herumstreifen oder anderen Tieren aus dem Weg gehen. Haie, die immer nur im Kreis schwimmen, oder Affen, die immer nur dasselbe machen, sind keine glücklichen Tiere.

Eine Demonstration gegen Zoos: Diese Leute von einer Tierschutz-Organisation rufen auf, dass man keine Zoos mehr besucht.

Zoos wildern zwar manchmal Tiere aus, so dass diese Tiere doch noch in der Natur leben. Das passiert aber eher selten. Wenn ein Tier im Zoo gewesen ist, dann hat es verlernt oder gar nicht gelernt, wie es in der Natur überleben kann. Es weiß dann zum Beispiel nicht, wie man sich selber etwas zu fressen besorgt.

Umgekehrt lassen viele Zoos Tiere in der Natur fangen. Nur darum gibt es heute in Zoos so viele und so verschiedene Tiere. Manche Tiere werden im Zoo außerdem nicht sehr alt, sondern sterben an Krankheiten. Dann müssen die Zoos wieder neue Tiere fangen lassen.

Man kann zwar Tiere in Zoos gut beobachten. Das sei gut für die Forschung. Aber die Tiere im Zoo verhalten sich nicht immer so, wie sie es in der Natur tun würden. Darum denken manche Leute schlecht von solcher Forschung.

Wer gegen Zoos ist, der glaubt oft auch nicht, dass die Besucher wirklich viel über Tiere lernen. Die allermeisten Besucher wollen einfach nur Tiere sehen und einen schönen Tag erleben. Das Leiden der Tiere ist ihnen egal, sagen die Tierschützer. Manche Menschen stören die Tiere absichtlich, ärgern sie oder werfen Abfall in die Gehege.

Die meisten Zoos sind Unternehmen, die Geld verdienen wollen. Für sie ist es wichtig, dass viele Besucher kommen. Tiere werden nicht immer gezüchtet, weil sie vom Aussterben bedroht sind, sondern, damit es süße Tierbabys zum Angucken gibt. Die Kritiker sagen: Wenn die Tierbabys groß werden, werden sie oft an andere Zoos verkauft oder getötet.

Wie wäre es, wenn man Menschen in Zoos ausstellen würde?

Im Jahr 1909 im Tierpark Hagenbeck in Hamburg: Der Mann in der Mitte ist Kaiser Wilhelm der Zweite. Er schaut sich die Menschen aus Äthiopien an, die links auf dem Foto stehen.

Manche Schriftsteller finden diesen Gedanken interessant: Wie wäre es, wenn Außerirdische kämen und Menschen in Zoos sperren würden? So gibt es Geschichten, in der Außerirdische mit ihrem UFO durch das Weltall fliegen und sich von jedem Planeten ein paar Lebewesen mitnehmen. Die Menschen in diesen Geschichten fühlen sich als Gefangene und versuchen zu fliehen.

Aber tatsächlich hat man früher auch Menschen in Zoos ausgestellt. In den reichen Ländern in Europa und Nordamerika wollte man sehen, was für Menschen in den Kolonien zum Beispiel in Afrika leben. Diese Leute wurden im Zoo oder im Zirkus gezeigt, ähnlich wie man Tiere zeigt. So eine Ausstellung nannte man „Völkerschau“, „Menschenzoo“, „Kolonialschau“, „Afrikanisches Dorf “oder anders.

In Deutschland hat zuerst der Tierpark Hagenbeck in Hamburg Menschen ausgestellt. Das war im Jahr 1874. Für schwarze Menschen war es damals schwierig in Deutschland normale Arbeit zu erhalten. Darum haben einige in Völkerschauen gearbeitet, auch Kinder. Später haben sie berichtet, wie sehr sie sich geschämt haben: Sie wurden wie wilde Tiere begafft.

Im Jahr 1940 endeten die „Völkerschauen“ in Deutschland: Die Nationalsozialisten haben Schwarzen allgemein das Auftreten verboten. Später gab es keine „Völkerschauen“ mehr. Ein Grund dafür war das Fernsehen. Außerdem konnten viele Deutsche es sich leisten, selbst in andere Länder zu reisen. Heute gelten diese „Shows“ als rassistisch und erniedrigend.




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