Deutschland

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Klexikon K yellow.png Deutschland  
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Flagge
Hauptstadt Berlin
Amtssprache Deutsch
Staatsoberhaupt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Einwohnerzahl etwa 83 Millionen
Fläche etwa 357.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Europa liegt
Artikelübersicht Deutschland
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Deutschland ist ein Land in der Mitte von Europa. Im Süden ist es eher gebirgig und reicht bis zu den Alpen. Im Norden ist die Landschaft flach und endet meist an der Nordsee und der Ostsee. Durch den Westen fließt der Rhein, in der Nähe dieses Flusses leben die meisten Einwohner. Die Hauptstadt Berlin hingegen, auch die größte Stadt Deutschlands, liegt im Nordosten.

Deutschland nennt sich Bundesrepublik. Das kommt daher, dass es früher verschiedene deutsche Staaten gab. Im 19. Jahrhundert haben sie sich vereint, zum Deutschen Reich. Heute sind diese Staaten Bundesländer. Sie sind also eine Art Länder im Land.

Wie sieht das Land aus?

Felder in den Haßbergen in Bayern. Landschaft in Deutschland ist meist sogenannte Kulturlandsschaft mit Feldern oder Wiesen. Am Rand des Bildes sieht man Wald, der meist nur noch auf Hügeln oder im Gebirge wächst.

Im Norden von Deutschland liegt die Norddeutsche Tiefebene. Diese Tiefland reicht bis in die Niederlande und nach Polen. Dort ist es sehr flach. Einige Stellen liegen sogar tiefer als der Meeresspiegel. Im Norden hat Deutschland eine Küste an der Nordsee und eine an der Ostsee.

Die Mitte Deutschlands ist flach oder hat eher mittelgroße Gebirge. Sie sind zwischen 500 und 1500 Metern hoch. Einige von ihnen sind durch Vulkane entstanden, zum Beispiel der Vogelsberg in Hessen.

Der Süden von Deutschland liegt meistens recht hoch über dem Meeresspiegel. Einige Gebirge sind mittelhoch, wie der Schwarzwald. Ganz im Süden jedoch beginnen die Alpen, ein Hochgebirge. Der höchste Berg Deutschlands ist die Zugspitze an der Grenze zu Österreich, sie ist 2962 Meter hoch.

Die großen Flüsse Deutschlands beginnen meist im Süden und fließen nach Norden. Dort münden sie in die Nordsee, wie die Weser. Die Oder, an der Grenze zu Polen, fließt in die Ostsee. Der wichtigste und bekannteste Fluss Deutschlands ist aber der Rhein. In seiner Nähe leben weit mehr als die Hälfte aller Einwohner Deutschlands. Er kommt aus der Schweiz und verlässt Deutschland in Richtung Niederlande. Die Donau fließt von Westen nach Osten und mündet in das Schwarze Meer.

Welche Geschichte hat Deutschland?

Otto der Dritte lebte um das Jahr 1000. Der Sohn der Theophanu war deutscher König und römischer Kaiser.

Eine frühe Form des Menschen heißt „homo heidelbergensis“. Solche Menschen lebten schon vor über einer halben Million Jahren in dem Gebiet, das heute Deutschland ist. Man hat auch Reste von späteren Menschenarten wie dem Neandertaler gefunden. Auch später lebten ständig Menschen dort, allerdings waren es insgesamt eher wenige.

Die ersten Menschen in Deutschland, von denen man heute etwas mehr weiß, waren die Germanen. Aus ihren Sprachen ist später die deutsche Sprache entstanden. Im Süden des heutigen Deutschland lebten hingegen eher Kelten. Die Römer eroberten den Süden und den Westen des Landes. Den übrigen Germanen gelang es, sich zu wehren. Die bekannteste Schlacht, die die Römer verloren, war die Varusschlacht im Jahr 9 nach Christus.

Letztlich war die römische Kultur aber für alle Germanen wichtig, selbst im Mittelalter. Damals war das Römische Reich schon untergegangen, und die Germanen hatten eigene Reiche. Das größte wurde das Frankenreich. Später wurde aus dem Westen dieses Reiches Frankreich, der Osten gehörte zu Deutschland.

In Frankreich gelang es dem König, ein mächtiger Herrscher zu werden. In Deutschland hingegen gab es immer andere Herrscher, die außer dem Kaiser mitbestimmten. Das Reich der Deutschen, das Heilige Römische Reich, endete 1806. Damals sorgte Napoleon Bonaparte dafür, dass der Herrscher von Österreich nicht mehr deutscher Kaiser war.

Die Stadt Köln, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Links sieht man den Kölner Dom.

Ein gemeinsames Land, einen modernen Staat hatten die Deutschen seit 1871. Das Deutsche Reich hatte erst Kaiser und war seit 1919 eine Republik. In den Jahren von 1933 bis 1945 herrschte der Nationalsozialismus, der den Zweiten Weltkrieg auslöste. Am Ende dieses Krieges waren viele deutsche Städte nahezu komplett zerstört.

Danach war Deutschland geteilt: Im Westen entstand die Bundesrepublik Deutschland, ein freier, demokratischer Staat. Im Osten gründeten die Kommunisten mit Hilfe der Sowjetunion die Deutsche Demokratische Republik. Doch die Deutschen wollten wieder in einem gemeinsamen Staat leben. Nach 40 Jahren, als die Sowjetunion gerade schwach war, musste die Deutsche Demokratische Republik freie Wahlen zulassen. Im Jahr 1990 hörte dieser Staat auf zu bestehen: Der Osten schloss sich der Bundesrepublik im Westen an.

Was muss man über die Menschen in Deutschland wissen?

Kein Land in Europa hat mehr Einwohner als Deutschland, mit Ausnahme von Russland. Die meisten von ihnen sind Deutsche und sprechen Deutsch. Etwa jeder Fünfte ist im Ausland geboren oder hat einen Vater oder eine Mutter aus dem Ausland. Die meisten von ihnen sind Deutsche aus Osteuropa oder kommen aus der Türkei.

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Die Sorben und Dänen sind deutsche Bürger, aber ihre Muttersprache ist nicht Deutsch. Sorbisch wird in Teilen von Sachsen und Brandenburg gesprochen. Es ist eine slawische Sprache, die mit Tschechisch und Polnisch verwandt ist. Dänisch wird auch in Dänemark gesprochen, einem Nachbarland. Umgekehrt sprechen einige dänische Bürger Deutsch. Man konnte die Grenze nicht so genau ziehen, weil die Menschen durcheinander gewohnt haben.

Seit dem frühen Mittelalter waren die Menschen in Deutschland Christen. In der frühen Neuzeit aber lösten sich viele von der katholischen Kirche. Sie wurden Protestanten. Die meisten von ihnen waren Anhänger von Martin Luther, dem Reformator. Lange Zeit bildeten die Protestanten die Mehrheit. Die Katholiken waren eine Minderheit, die im Süden und Südwesten lebte. Doch heutzutage haben viele Leute die Kirche verlassen. Rund ein Drittel der Deutschen ist katholisch, ein Drittel protestantisch und die übrigen gehören keiner Kirche an. Außerdem ist jeder zwanzigste Einwohner von Deutschland Muslim.

Wer hat in Deutschland das Sagen?

Der Reichstag in Berlin: Das ist das Haus, in dem sich das deutsche Parlament befindet, der Bundestag. Davor sieht man die große Flagge der Einheit, eine Deutschlandfahne mit den Farben Schwarz-Rot-Gold.

Bis 1918 konnte in Deutschland der Adel noch viel bestimmen. Ein solcher Adeliger war auch der Kaiser. Er setzte den Reichskanzler ein, den Chef der Regierung. Allerdings gab es schon den Reichstag, das Parlament. Seit 1918 bestimmt das Parlament, wer in der Regierung sitzt.

Das heutige Parlament ist der Bundestag. Die Deutschen wählen alle vier Jahre, wer dem Bundestag angehören soll. Der Bundestag beschließt Gesetze und hohe Ausgaben und wählt den Bundeskanzler. Der Bundeskanzler ist Chef der Regierung und bestimmt auch, wer Minister ist. Normalerweise gehört der Bundeskanzler einer Partei an. Außerdem hat er oft nur zusammen mit einer anderen Partei genug Stimmen im Bundestag, damit er zum Bundeskanzler gewählt wird. So eine Zusammenarbeit von Parteien nennt man eine Koalition.

In Deutschland gibt es Bundesländer. Das sind Teile Deutschlands, wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Sie dürfen in ihrem Landesteil recht viel bestimmen, zum Beispiel über Schulen. Darum sind zum Beispiel die Schulferien von Bundesland zu Bundesland verschieden. Die Bundesländer haben Parlamente und Regierungen. Die Regierungen der Bundesländer arbeiten im Bundesrat zusammen. Über manche Gesetze entscheidet nicht nur der Bundestag, sondern auch der Bundesrat.

Staatsoberhaupt von Deutschland ist der Bundespräsident. Normalerweise hat er kaum etwas zu bestimmen. Sollte einmal das Parlament nicht richtig funktionieren, kann der Bundespräsident unter Umständen einschreiten. Das ist so aber noch nie passiert.

Wofür ist Deutschland bekannt?

Die meisten Deutschen essen mittags warm und abends ein Abendbrot. Hier sieht man unter anderem dunkles Brot und Wurst.

Weil Deutschland ein recht großes Land ist, kommen aus ihm viele bekannte Leute. Das sind Maler wie Albrecht Dürer, Musiker wie Johann Sebastian Bach oder Wissenschaftler wie Albert Einstein. Die berühmtesten deutschen Dichter sind wohl Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe.

Viele Menschen denken bei Deutschland an Wurst, Bier und Lederhosen. Die Lederhose hat man früher in ganz Deutschland und in anderen Ländern getragen. Heute gilt sie mehr als Zeichen für Bayern, und selbst dort tragen nur noch wenige Menschen eine Lederhose oder ein Dirndl. Viele Menschen denken bei Deutschland allerdings auch an den Nationalsozialismus.

Deutschland ist bekannt für seine Wertarbeit. Geräte und Maschinen laufen zuverlässig und lange. Daran denkt man gerade bei Autos: Einige der teuersten Automarken kommen von dort. Früher wurden viele Autos nicht nur in Deutschland erfunden, sondern auch dort hergestellt. Heute ist das nicht mehr immer so. Aber es gibt immer noch Markennamen, die auf den Ursprung hinweisen: BMW beispielsweise bedeutet Bayrische Motorenwerke.

Deutschland hat viele Universitäten. Von ihnen kennt man vor allem die in Heidelberg, unter anderem, weil sie noch aus dem Mittelalter stammt. Viele Erfindungen stammen aus Deutschland, wie das Fahrrad und das Auto. Das bekannteste Bauwerk und Wahrzeichen Deutschlands ist das Brandenburger Tor in Berlin. Die deutsche Nationalhymne hat Joseph Haydn komponiert und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben hat sie geschrieben.

Womit verdienen die Menschen in Deutschland ihr Geld?

Eine Solaranlage und eine Windkraftanlage aus Rheinland-Pfalz: Nur wenige Länder gewinnen so viel Energie aus Sonne und Wind wie Deutschland.

Deutschland hat eine besonders starke Wirtschaft. Kein anderes Land in Europa stellt so viele Waren her oder bietet Dienstleistungen an. In der Welt sind nur noch drei andere Länder wirtschaftlich bedeutender. Deutschland gehört auch zu den reichen Ländern der Welt.

Früher lebten die meisten Deutschen von der Landwirtschaft. Seit dem 19. Jahrhundert entstand aber mehr und mehr Industrie. Noch heute wird viel in Deutschland hergestellt, wie Autos, Maschinen und vieles, das mit Chemie und Elektronik zu tun hat. Dafür hat das Land wenige Bodenschätze. Der wichtigste war Kohle, davon ist das meiste aber schon abgebaut. Zudem gerät die Kohle mehr und mehr in Verruf, weil sie beim Verbrennen die Umwelt schädigt.




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