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Pferde

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Dies sind zwei Hauspferde. Zusammen mit den Wildpferden, dem Przewalski-Pferd, den Wildeseln und den Zebras bilden sie die Gattung der Pferde.

Pferde sind Säugetiere. Meistens denken wir dabei an unsere Hauspferde. In der Biologie bilden die Pferde aber eine Gattung. Zu ihr gehören die Wildpferde, das Przewalski-Pferd, die Esel und die Zebras. „Pferde“ ist also in der Biologie ein Sammelbegriff. In unserer Alltagssprache meinen wir damit aber meistens das Hauspferd.

Allen Arten von Pferden gemeinsam ist: Sie lebten ursprünglich in südlichen Teil Afrikas und in Asien. Sie leben in Landschaften, wo es höchstens wenige Bäume gibt und ernähren sich vor allem von Gras. Sie müssen regelmäßig Wasser finden.

Die Füße aller Pferde enden in einem Huf. Das ist eine harte Hornhaut, ähnlich wie unsere Fuß- oder Fingernägel. Das Ende des Fußes ist nur die mittlere Zehe. Die übrigen Zehen haben Pferde nicht mehr. Das ist so, als wenn ein Mensch nur auf den Mittelfingern und mittleren Zehen laufen würde.

Ein Männchen ist ein Hengst. Ein Weibchen ist eine Stute. Ein Jungtier ist ein Fohlen.

Gibt es noch Wildpferde?

Solche Herden von Przewalski-Pferden leben noch in wenigen Naturschutzgebieten in der Ukraine und in der Mongolei.

Das ursprüngliche Wildpferd ist ausgestorben. Es gibt nur noch seine Nachkommen, die der Mensch gezüchtet hat, nämlich unser Hauspferd. Von ihm gibt es viele verschiedene Rassen. Wir kennen sie von Pferderennen, vom Springreiten oder vom Ponyhof.

Es gibt noch einige Herden von wilden Pferden. Man nennt sie zwar oft Wildpferde, aber das ist eigentlich falsch. Es sind nämlich verwilderte Hauspferde, die zum Beispiel aus einem Stall weggelaufen sind und sich wieder an das Leben in der Natur gewöhnt haben. Dafür sind sie sehr menschenscheu.

In der Natur leben verwilderte Pferde in Herden. Eine solche Gruppe besteht normalerweise nur aus mehreren Stuten. Dazu gibt es einen Hengst und einige Fohlen. Sie sind Fluchttiere. Sie können sich nur schlecht verteidigen und sind deshalb immer auf der Hut. Sie schlafen sogar im Stehen, damit sie im Notfall sofort fliehen können.

Das Przewalski-Pferd sieht unseren Hauspferden ziemlich ähnlich, ist aber eine eigene Tierart. Man nennt es auch „Asiatisches Wildpferd“ oder „Mongolisches Wildpferd“. Es wäre beinahe ausgestorben. Seinen Namen hat es vom Russen Nikolai Michailowitsch Przewalski, der es in Europa bekannt gemacht hat. Heute gibt es von ihm wieder etwa 2000 Tiere in Zoos und einige sogar in einigen Naturschutzgebieten in der Ukraine und in der Mongolei.

Wie leben Hauspferde?

Pferdefohlen bleiben stets bei der Mutter und trinken ihre Milch.

Hauspferde riechen und hören sehr gut. Ihre Augen liegen an der Seite des Kopfes. So können sie fast rundum schauen, ohne den Kopf zu bewegen. Weil sie aber das Meiste nur mit jeweils einem Auge sehen, können sie schlecht erkennen, wie weit etwas weg ist.

Die Schwangerschaft einer Stute dauert ab der Paarung knapp ein Jahr, je nach Pferde-Rasse. Meist bringt die Stute ein einziges Jungtier zur Welt. Es steht sofort auf, nach einigen Stunden kann es bereits der Mutter folgen.

Das Jungtier trinkt die Milch der Mutter während einem halben bis zu einem Jahr. Mit etwa vier Jahren ist es geschlechtsreif, kann dann also selber Junge machen. Bei den Stuten geschieht dies meist früher. Junge Hengste müssen sich erst gegen ihre Rivalen durchsetzen.

Welche Rassen von Hauspferden gibt es?

Kaltblüter sind schwere Pferde, sehr geeignet als Zugtiere.

Die Hauspferde sind eine Tierart. Von ihnen züchtete der Mensch viele verschiedene Rassen. Ein einfaches Erkennungsmerkmal ist die Größe. Man misst dazu die Höhe der Schultern. In der Fachsprache ist dies das Stockmaß oder die Widerristhöhe. Nach dem deutschen Zuchtgesetz liegt die Grenze bei 148 Zentimetern. So groß ist etwa ein kleiner erwachsener Mensch. Über dieser Marke liegen die Großpferde, darunter die Kleinpferde, auch Ponys genannt.

Es gibt auch die Einteilung nach dem Temperament: Es gibt Kalt-, Warm- oder Vollblüter. Ihr Blut hat zwar immer dieselbe Temperatur. Aber sie haben verschiedene Eigenschaften: Kaltblüter sind eher schwer und ruhig. Sie eignen sich deshalb sehr gut als Zugpferde. Vollblüter sind nervös und schlank. Sie sind die besten Rennpferde. Die Eigenschaften der Warmblüter liegen irgendwo dazwischen.

Eine weitere Unterteilung erfolgt nach der Herkunft der ursprünglichen Zuchtgebiete. Bekannt sind die Shetland-Ponys von den Inseln, die Belgier, die Holsteiner aus Norddeutschland und die Andalusier aus Südspanien. Aus dem Jura in der Schweiz stammen der Freiberger und einige andere. Sogar im Kloster Einsiedeln gibt es eine eigene Pferderasse.

Es gibt auch die Unterscheidung nach Farben: Schwarze Pferde sind Rappen. Weiße Pferde nennt man Schimmel, wenn sie etwas gefleckt sind, nennt man sie Apfelschimmel. Dann gibt es auch den Fuchs, den Schecken oder einfach „den Braunen“ und viele andere mehr.

Wie werden Pferde gezüchtet?

Dieser Hengst ist bereit zur Paarung.

Menschen haben vor etwa fünftausend Jahren begonnen, Pferde zu fangen und zu züchten. Das war in der Jungsteinzeit. Züchten bedeutet: Man führt immer einen Hengst und eine Stute mit den erwünschten Eigenschaften zur Paarung zusammen. In der Landwirtschaft war die Kraft der Pferde wichtig, um den Pflug über den Acker zu ziehen. Reitpferde sollten eher schnell und leicht sein. Kriegspferde waren sehr groß und schwer und wurden entsprechend trainiert.

Viele Pferderassen waren schon von Natur aus an ein bestimmtes Klima angepasst. Die Shetlandponys beispielsweise waren klein und an Wärme ebenso gewöhnt wie an Stürme. Man setzte sie deshalb in den englischen Kohlegruben gerne als Zugpferde ein. Die Gänge waren oft nicht sehr hoch, und in den Gruben herrschte ein feuchtes, warmes Klima.

Für bestimmte Arbeiten sind Esel besser geeignet als Hauspferde. Sie sind im Gebirge weit trittsicherer. Man hat diese beiden Tierarten deshalb erfolgreich gekreuzt. Das geht, weil sie so nahe Verwandte sind: Aus einer Pferdestute und einem Eselhengst entstand das Maultier, auch Muli genannt.

Aus einem Pferdehengst und einer Eselsstute entstand der Maulesel. Beide Züchtungen sind weniger scheu als Hauspferde und sehr gutmütig. Zudem werden sie älter als Hauspferde. Allerdings können Maultiere und Maulesel selber keine Jungtiere mehr zeugen.

Welche Gangarten kennen Hauspferde?

Diese Frau reitet im Damensattel. Beide Beine liegen auf derselben Seite des Pferdes, verborgen unter dem Rock. Am besten geht das im Passgang.

Pferde können ihre vier Beine auf unterschiedliche Weise benutzen, um sich fortzubewegen. Man spricht hier von unterschiedlichen Gangarten.

Am langsamsten ist ein Pferd im Schritt. Es hat dabei immer zwei Füße auf dem Boden. Die Reihenfolge der Bewegung ist links vorne – rechts hinten – rechts vorne – links hinten. Das Pferd ist damit etwas schneller als ein Mensch.

Die nächste Stufe nennt man Trab. Das Pferd bewegt immer zwei Füße zugleich, und zwar diagonal: Also links vorne und rechts hinten, dann rechts vorne und links hinten. Dazwischen ist das Pferd für kurze Zeit mit allen Vieren in der Luft. Beim Reiten rüttelt dies recht stark.

Am schnellsten ist ein Pferd im Galopp. Das Pferd setzt dabei ganz kurz hintereinander die beiden Hinterbeine auf und gleich darauf die beiden Vorderbeine. Dann fliegt es. Eigentlich besteht der Galopp aus vielen Sprüngen, die das Pferd aneinanderreiht. Für den Reiter ist diese Gangart runder und somit ruhiger als der Trab.

Den Frauen war es im Mittelalter und auch noch in der Neuzeit nicht erlaubt, wie die Männer im Sattel zu sitzen. Sie saßen auf einem Seitsattel oder Damensattel. Dabei hatten sie beide Beine auf derselben Seite des Pferdes. Dazu gab es auch eine besondere Gangart, die den Pferden antrainiert wurde: der Passgang. Heute nennt man ihn „Tölt“. Dabei setzt das Pferd abwechselnd immer die beiden linken Beine weiter, dann die beiden rechten Beine und so weiter. Das rüttelt weit weniger. Pferde, die diese Gangart beherrschen, nennt man Zelter.

Unten sieht man Filme verschiedener Gangarten.




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