Myanmar: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. Mai 2018, 19:41 Uhr

Die Shwedagon-Pagode in Rangun ist ein Heiligtum des Buddhismus.

Myanmar ist ein Staat im Süden von Asien und hat 52 Millionen Einwohner. Manche Leute nennen das Land immer noch Burma oder Birma, wie es früher üblich war. Dieser Name hat die gleiche Bedeutung wie Myanmar. Er kommt von den Bamar, der größten Bevölkerungsgruppe des Landes. Der Übergang von „m“ zu „b“ ist in der birmanischen Sprache fließend. Mit der Umbenennung des Landes von Burma nach Myanmar wollte die Regierung zeigen, dass man längst keine Kolonie mehr ist.

Die größte Stadt Myanmars ist Rangun mit fünf Millionen Einwohnern. Rangun war bis zum Jahr 2005 auch die Hauptstadt. Doch dann wurde die Hauptstadt nach Naypyidaw verlegt. Diese Stadt wurde eigens dafür erbaut. Angeblich geschah das, weil Naypyidaw durch seine zentrale Lage besser als Hauptstadt geeignet sei. Doch vermutlich ließ die Regierung die Hauptstadt aus Angst vor Aufständen in der Großstadt Rangun verlegen. Mehr als zehn Jahre nach der Ernennung zur Hauptstadt gleicht Naypyidaw in weiten Teilen immer noch einer Geisterstadt.

Wie sieht das Land aus?

Fast die Hälfte des Landes besteht aus Wald. Die Berge sind zum Teil mehr als 5.000 Meter hoch. Das Land liegt recht weit im Süden und reicht fast bis zum Äquator. Weil es in der tropischen Monsun-Gegend liegt, ist es dort recht heiß. Von Juni bis September ist es regnerisch.

Der längste Fluss des Landes ist der Irrawaddy. An diesem Fluss wollte die Regierung zusammen mit China einen riesigen Staudamm bauen. Doch dann stoppte die Regierung von Myanmar das Projekt, weil es nicht der Wille des Volkes sei. Der Stausee hätte 47 Dörfern überflutet und mehr als 10.000 Menschen vertrieben.

Was ist früher in Myanmar passiert?

Aung San Suu Kyi hat sich für mehr Demokratie und gegen Gewalt eingesetzt.

Im 19. Jahrhundert eroberte Großbritannien das Gebiet. Die Briten zerstörten die Königreiche der Birmanen. Gleichzeitig unterstützten sie die kleineren Völker. Deshalb kämpften die Birmanen für die Unabhängigkeit des Landes. Im Jahr 1948 wurde Myanmar unabhängig. Es gab nur zu Beginn etwas Demokratie. Im Jahr 1962 übernahm das Militär die Macht.

Seither herrscht eine Diktatur. Die Militärmachthaber beherrschen das Land rücksichtslos. Sie beachten die Menschenrechte kaum. Menschen werden gefoltert. Minderheitsvölker werden von den Birmanen unterdrückt und aus ihrer Heimat vertrieben.

Als im Jahr 1990 die Opposition die Wahlen gewann, wurden diese für ungültig erklärt. Daraufhin protestierten Studenten. Doch die Regierung unterdrückte die Proteste mit Gewalt. Auch im Jahr 2007 demonstrierten Zehntausende buddhistischer Mönche und Nonnen für mehr Freiheit.

Im Jahr 2015 gewann die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi die Parlamentswahlen und wurde Regierungschefin. Zuvor hat das Militär während vieler Jahre die beliebte Frau in ihrem Haus eingesperrt. Nun arbeitet sie mit den Militärs zusammen, die immer noch an der Macht beteiligt sind. Sie schweigt auch zu der Unterdrückung des islamischen Rohingya-Volks. Vermutlich will sie ihre buddhistischen Anhänger nicht verärgern.

Was muss man über die Einwohner wissen?

Myanmar ist ein Vielvölkerstaat mit 135 verschiedenen Völkern. Sieben von zehn Einwohnern gehören zu den Bamar oder Birmanen. Sie bilden somit das größte Volk. Sie sprechen Birmanisch, eine Sprache mit eigener Schrift, die entfernt mit dem Chinesischen und Tibetischen verwandt ist.

Die muslimischen Rohingya sind offiziell nicht als Volksgruppe anerkannt und gelten als am stärksten verfolgte Minderheit der Welt. Aufgrund der Unterdrückung sind viele von ihnen nach Bangladesch geflohen.

Wofür ist Myanmar bekannt?

Der Goldene Fels bei Sonnenuntergang

Die meisten Einwohner Myanmars sind Buddhisten und so gibt es viele buddhistische Heiligtümer. Die Shwedagon-Pagode in Rangun ist vom Sockel bis zur Spitze mit Gold bedeckt und gilt als Wahrzeichen des ganzen Landes.

Berühmt ist auch der Goldene Fels, der der Legende nach von zwei Haaren Buddhas im Gleichgewicht gehalten wird. Pilger kleben Blattgoldblättchen an den heiligen Felsen, sodass er bis in zwei Meter Höhe vergoldet ist. Frauen dürfen den Felsen allerdings nicht berühren.

Womit verdienen die Leute ihr Geld?

Myanmar ist ein sehr armes Land, weil das mächtige Militär das Staatsgebiet abgeschottet hat. Die meisten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Auf den Feldern wird viel Reis angebaut, aber auch Rauschmittel wie Opium. Unter der Erde ist Myanmar reich an Bodenschätzen. So werden verschiedene Edelsteine in Bergwerken gefördert. Dazu gehört auch die Jade, die für dieses Gebiet typisch ist. Früher gab es auch nur wenig Tourismus. Seit vor wenigen Jahren wieder Nicht-Militärs in die Regierung kamen, wollen mehr Touristen das Land bereisen, um seine Sehenswürdigkeiten zu besuchen.



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