St. Gallen (Stadt): Unterschied zwischen den Versionen
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Die [[Geschichte]] der Stadt beginnt mit der [[Legende]] um den [[Heiliger|Heiligen]] Gallus. Er war [[Mönch]] und soll im Jahr 612 [[Zeitrechnung|nach Christus]] zusammen mit seinem Schüler Columban hierher gekommen sein soll. Er überzeugte viele Menschen, dass sie [[Christentum|Christen]] werden sollten. Er soll sich dort in eine Einsiedelei zurückgezogen haben. Nach seinem [[Tod]] wurde seine [[Zelle]] immer wieder von Wallfahrern besucht worden sein. | Die [[Geschichte]] der Stadt beginnt mit der [[Legende]] um den [[Heiliger|Heiligen]] Gallus. Er war [[Mönch]] und soll im Jahr 612 [[Zeitrechnung|nach Christus]] zusammen mit seinem Schüler Columban hierher gekommen sein soll. Er überzeugte viele Menschen, dass sie [[Christentum|Christen]] werden sollten. Er soll sich dort in eine Einsiedelei zurückgezogen haben. Nach seinem [[Tod]] wurde seine [[Zelle]] immer wieder von Wallfahrern besucht worden sein. | ||
Im Jahr 719 gründete dort ein | Im Jahr 719 gründete dort ein alemannischer [[Priester]] Kloster. Der Priester hieß Otmar. Die Mönche lebten nach den Regeln des Benedikt von Nursia. Bald schon sollte das Kloster ausgebaut werden. Im Jahr 820 wurde der berühmte St. Klosterplan gezeichnet. So weit gedieh das Kloster zwar nie. Der Plan zeigt aber genau auf, wie ein Kloster im [[Mittelalter]] aussehen sollte. Im Jahr 937 brannte das Kloster vollständig nieder und wurde neu aufgebaut. | ||
Die Mönche legten viele [[Schrift|Handschriften]] an, die heute sehr wertvoll sind. Dazu brauchten sie viel [[Leder]] von [[Schafe]] und [[Ziegen]], um daraus [[Pergament]] herzustellen. Auch brauchten sie genügend [[Kleidung]] und [[Ernährung|Nahrung]]. Dadurch entwickelte sich um das Kloster herum ein emsiger [[Handel]] und schließlich eine immer größer werdende Stadt. Unter den [[Handwerk]]ern entwickelten sich auch die [[Zunft|Zünfte]]. | Die Mönche legten viele [[Schrift|Handschriften]] an, die heute sehr wertvoll sind. Dazu brauchten sie viel [[Leder]] von [[Schafe]] und [[Ziegen]], um daraus [[Pergament]] herzustellen. Auch brauchten sie genügend [[Kleidung]] und [[Ernährung|Nahrung]]. Dadurch entwickelte sich um das Kloster herum ein emsiger [[Handel]] und schließlich eine immer größer werdende Stadt. Unter den [[Handwerk]]ern entwickelten sich auch die [[Zunft|Zünfte]]. | ||
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[[File:Barocksaal der Stiftsbibliothek mit Mumie Shepenese 1.jpg|mini|Die [[Bibliothek|Stiftsbibliothek]] ist ein Wunderwerk des [[Barock]]. Auf der rechten Seite sieht man den Sarg mit der [[Mumie]] der Shepenese. Der Sarg ist zum Teil mit einem Tuch bedeckt.]] | |||
Heute ist die Stadt St. Gallen das [[Kultur|kulturelle]] und [[Wirtschaft|wirtschaftliche]] Zentrum der Ostschweiz. Die meisten [[Unternehmen]] sind [[Dienstleistung]]sbetriebe wie [[Versicherung|Versicherungen]] und [[Bank|Banken]]. Industrie gibt es nicht so viel. Die Stickerei ist kaum mehr wichtig. | Heute ist die Stadt St. Gallen das [[Kultur|kulturelle]] und [[Wirtschaft|wirtschaftliche]] Zentrum der Ostschweiz. Die meisten [[Unternehmen]] sind [[Dienstleistung]]sbetriebe wie [[Versicherung|Versicherungen]] und [[Bank|Banken]]. Industrie gibt es nicht so viel. Die Stickerei ist kaum mehr wichtig. | ||
St. Gallen hat verschiedene Sehenswürdigkeiten. [[Tourist]]en besuchen vor allem die [[ | St. Gallen hat verschiedene Sehenswürdigkeiten. [[Tourist]]en besuchen vor allem die [[Kirche|Stiftskirche]] und die [[Bibliothek|Stiftsbibliothek]]. Beide stehen unter dem [[Kultur|Kulturgüterschutz]] der [[UNESCO]]. In der Stiftsbibliothek lagern nicht nur viele alte Handschriften. Im Lesesaal gibt es auch eine [[Mumie]] aus dem [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]]. Es ist die Mumie einer [[Frau]] mit dem [[Name]]n Shepenese. Die Schweiz und [[Ägypten]] verhandeln derzeit darüber, ob und wie die Mumie zurückgegeben werden soll. | ||
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20220810 Sankt Gallen 078.jpg|Auf dem Gallusplatz in der [[Altstadt]] mit einem für St. Gallen typischen Erker | |||
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Aktuelle Version vom 17. November 2024, 15:37 Uhr
Die Stadt St. Gallen ist der Hauptort des Kantons St. Gallen in der Schweiz. Die Stadt hat dem Kanton ihren Namen gegeben. Sie zählt etwas über 80.000 Einwohner. Damit ist es die achtgrößte Stadt der Schweiz. zur Agglomeration gehören etwa doppelt so viele Menschen.
Wichtig für die Entstehung und das Wachstum der Stadt war das Kloster. Darum herum hat sich die Stadt während Jahrhunderten entwickelt. Heute ist die Stadt St. Gallen das Zentrum der Ostschweiz. Dies betrifft den Verkehr, die Wirtschaft, die Kultur und einen großen Teil des Tourismus
Was muss man über St. Gallen wissen?
St. Gallen liegt in einem flachen Tal zwischen zwei Hügeln: Im Norden liegt der Rosenberg, im Süden der Freudenberg. Im Westen hat der Fluss Sitter eine tiefe Schlucht ausgehobelt. Darüber führen heute einige hohe Brücken. Durch die Stadt fließt der Fluss Steinach und mündet in den Bodensee.
Die Stadt liegt auf etwa 700 Meter über dem Meeresspiegel. Für eine Stadt in der Schweiz ist das ziemlich hoch. Deshalb herrscht dort ein besonderes Klima: Weil sich die Wolken dort stauen, fällt viel Regen. Im Winter wird es recht kalt und es gibt mehr Schnee als in den anderen Städten. Dafür liegt die Stadt oft über dem Nebel, während man im Mittelland nur ins Graue guckt. Der Föhn, ein warmer Wind aus den Alpen, sorgt oft für wolkenfreie und warme Tage.
Im Parlament sitzen 63 Mitglieder. Sie werden alle vier Jahre vom Volk gewählt. Das Parlament trifft sich im Waaghaus am Rand der Altstadt. Gleichzeitig findet die Wahl in die Regierung statt. Sie hat fünf Mitglieder. Das Rathaus liegt etwas außerhalb der Altstadt in der Nähe des Bahnhofs.
Wie ist St. Gallen entstanden?
Die Geschichte der Stadt beginnt mit der Legende um den Heiligen Gallus. Er war Mönch und soll im Jahr 612 nach Christus zusammen mit seinem Schüler Columban hierher gekommen sein soll. Er überzeugte viele Menschen, dass sie Christen werden sollten. Er soll sich dort in eine Einsiedelei zurückgezogen haben. Nach seinem Tod wurde seine Zelle immer wieder von Wallfahrern besucht worden sein.
Im Jahr 719 gründete dort ein alemannischer Priester Kloster. Der Priester hieß Otmar. Die Mönche lebten nach den Regeln des Benedikt von Nursia. Bald schon sollte das Kloster ausgebaut werden. Im Jahr 820 wurde der berühmte St. Klosterplan gezeichnet. So weit gedieh das Kloster zwar nie. Der Plan zeigt aber genau auf, wie ein Kloster im Mittelalter aussehen sollte. Im Jahr 937 brannte das Kloster vollständig nieder und wurde neu aufgebaut.
Die Mönche legten viele Handschriften an, die heute sehr wertvoll sind. Dazu brauchten sie viel Leder von Schafe und Ziegen, um daraus Pergament herzustellen. Auch brauchten sie genügend Kleidung und Nahrung. Dadurch entwickelte sich um das Kloster herum ein emsiger Handel und schließlich eine immer größer werdende Stadt. Unter den Handwerkern entwickelten sich auch die Zünfte.
Im Jahr 1526 bekannte sich der Bürgermeister zusammen mit der ganzen Stadt zur Reformation. In diese Zeit fällt auch der große Aufschwung der Stadt durch die Textilindustrie. Aus Hanf und Flachs wurden Fäden gesponnen und zu Leinen verwoben. Bleicher sorgten dafür, dass der Stoff möglichst weiß wurde. Er wurde berühmt und wurde bis Paris, Venedig und Prag verkauft. Auch Stickereien hatten viel Erfolg. Alles zusammen bedeutete Arbeit für viele Menschen.
Das alte Kloster war inzwischen baufällig und wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts im barocken Stil neu errichtet. Nach dem Einmarsch der französischen Armee wurde die Stadt St. Gallen dem neuen Kanton Säntis zugeteilt. Das Kloster wurde aufgehoben und die Mönche wurden verjagt. Im Jahr 1803 wurde der Kanton St. Gallen gegründet, zu dem auch die Stadt St. Gallen gehörte.
Was ist in St. Gallen heute wichtig?
Heute ist die Stadt St. Gallen das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz. Die meisten Unternehmen sind Dienstleistungsbetriebe wie Versicherungen und Banken. Industrie gibt es nicht so viel. Die Stickerei ist kaum mehr wichtig.
St. Gallen hat verschiedene Sehenswürdigkeiten. Touristen besuchen vor allem die Stiftskirche und die Stiftsbibliothek. Beide stehen unter dem Kulturgüterschutz der UNESCO. In der Stiftsbibliothek lagern nicht nur viele alte Handschriften. Im Lesesaal gibt es auch eine Mumie aus dem Alten Ägypten. Es ist die Mumie einer Frau mit dem Namen Shepenese. Die Schweiz und Ägypten verhandeln derzeit darüber, ob und wie die Mumie zurückgegeben werden soll.
Auch das Stickereimuseum zieht viele Besucher an. Darüber hinaus bietet St. Gallen viele weitere Museen und eine bedeutende Universität.
Eine alte Handschrift aus der Stiftsbibliothek
Links ein Teil des Bahnhofs, rechts das Rathaus
Auf dem Gallusplatz in der Altstadt mit einem für St. Gallen typischen Erker
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