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Mumie

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Diese Mumie liegt im unteren Teil ihres Sargs. Der Sargdeckel mit dem Gesicht des Verstorbenen steht hinten an der Wand.

Eine Mumie ist eine Leiche, die so behandelt wurde, dass nicht nur die Knochen, sondern auch die Haut lange erhalten blieb. Wenn Menschen das machen, spricht man von einer Mumifizierung. Verschiedene Völker haben sie auf unterschiedliche Weise durchgeführt. Unter bestimmten Umständen kann dieser Vorgang auch in der Natur passieren. Dann spricht man von einer Mumifikation.

Mumien kennt man vor allem aus dem Alten Ägypten. Je reicher dort jemand war, desto eher wurde er nach dem Tod mumifiziert. Betroffen waren sicher alle Pharaonen und ihre Familien, aber auch viele andere Leute. Mumien kennt man aber auch aus dem heutigen Myanmar, dort wurden Priester mumifiziert. Auch aus Japan und vielen anderen Ländern haben sich Mumien erhalten.

Es gibt aber auch Mumien aus modernerer Zeit. Wichtig ist sicher Lenins Mumie. Er war ein wichtiger Politiker in Russland. Er starb vor knapp hundert Jahren. Seine Mumie ruht in Moskau. Bei uns ist aber sicher Ötzi noch viel bekannter. Es handelt sich dabei um eine Gletschermumie, die in den Alpen gefunden worden ist.

Wie wird eine Mumie gemacht?

Diese Mumie ist etwa 300 Jahre alt und wurde in einer Kirche in Frankreich gefunden. Wie genau die Frau zur Mumie wurde, ist unsicher.

Im Alten Ägypten wurden dem Toten zuerst die Organe entfernt. Das Herz, die Leber, die Nieren und weiteren Organe wurden durch einen Schnitt durch die Bauchdecke herausgenommen und in besondere Krüge gelegt, die Kanopen. Sogar das Hirn wurde durch die Nase herausgeangelt. Der restliche Körper wurde mit einer Mischung aus besonderen Pflanzensäften aufgefüllt und in ein besonderes Öl eingelegt. Alle Organe und Muskeln lösten sich dadurch auf, nur die Haut und das Skelett blieb übrig.

Diese Teile wurden mit Wolle und anderen Dingen ausgestopft. Bei besonders wichtigen Menschen wurde das Herz in die Mumie zurück gelegt. Dann folgt die Einbalsamierung, also das Einreiben mit einer besonderen Salbe, die oft Weihrauch enthielt. Die Leiche wurde dann mit Streifen aus Stoff eingewickelt und in den Sarg gelegt.

Das war aufwändig, nur der Pharao und die Reichen konnten sich sowas leisten. Die Armen legten ihre Verstorbenen einfach in ein Sandloch in der Wüste. Unter günstigen Umständen vertrocknete die Leiche dort und wurde von selbst zu einer Art Mumie.

In anderen Teilen der Erde wurden die Mumien in alter Zeit im Rauch oder sogar direkt über dem Feuer getrocknet. Bei Priestern im heutigen Myanmar wurde der Sarg mit Honig aufgefüllt. Das konservierte die Leiche ebenfalls. So soll man es auch mit Alexander dem Großen gemacht haben.

Eine natürliche Mumifikation gibt es oft an der trockenen Luft und bei Wind. Dies kommt manchmal im Gebirge vor. Aber auch an einem luftdichten Ort, wie zum Beispiel in einem Moor, kann sich eine Leiche erhalten, weil es dort keinen Sauerstoff gibt. Es gibt sogenannte Moorleichen, deren Haut sich fast perfekt erhalten hat. Auch im Eis kann sich eine Leiche erhalten, wie etwa bei „Ötzi“: Das ist eine 5000 Jahre alte Gletschermumie, die an der Grenze von Tirol und Südtirol in den Alpen gefunden worden ist.




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