Zunft

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Bäcker brauchte es in jeder Stadt. Sie schlossen sich wie viele andere Handwerker zu einer Zunft zusammen.

Eine Zunft ist eine Vereinigung von Handwerksmeistern oder von Kaufleuten. Zünfte hatten ihren Einfluss vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Die Zünfter, die Mitglieder in den Zünften, wollten ihre Geschäfte in die eigenen Hände nehmen und sich weniger nach den Befehlen von Adeligen und Bischöfen richten. Heute sind die Zünfte meist nur noch Vereine.

Die Zünfte stellten die Regeln für ihren Berufsstand auf, beispielsweise Bäcker, Schmiede oder Gewürzhändler. Sie bestimmten, dass ein Meister der Vorsteher eines Gewerbes sein soll. Dazu kamen Gesellen, das waren Berufsleute mit einer abgeschlossenen Lehre, das wären heute die Angestellten. Die Lehrlinge erlernten ihr Handwerk und wurden am Schluss Gesellen.

Die Zünfte legten auch fest, wie viele Handwerksmeister in ihrer Stadt einen Betrieb führen durften und wie viele Gesellen sie beschäftigen durften. Ebenso bestimmten sie, wie ein Geselle zum Meister wurde und vieles anderes. Wer keiner Zunft angehörte, konnte in einer Stadt kein Handwerk ausführen.

Ewig konnten die Zünfte ihre Macht jedoch nicht halten. Die Gedanken der Französischen Revolution durchdrangen ganz Europa. Schließlich konnte jeder, der wollte, sein eigenes Geschäft eröffnen. Das gilt in unseren Ländern heute noch und trägt den Namen „Gewerbefreiheit“.

Viele Zünfte bestehen heute noch als Vereine. Bekannt sind sie, weil es in einigen Städten heute noch Feste oder Umzüge von Zünften gibt. So ist beispielsweise das Sechseläuten in Zürich eines der bekanntesten Volksfeste der Schweiz. Auch viele Zunfthäuser stehen noch. Es sind meist sehr stattliche Gebäude, die auch von vielen Touristen bestaunt werden.

Was ist eine Gilde?

Die Fugger in Augsburg hatten viel Einfluss in ihrer Gilde. Sie bauten eine Siedlung für arme Menschen. Sie wurde mehrmals erneuert und noch heute wohnen dort Menschen mit wenig Geld.

Eine Gilde ist ein Zusammenschluss von Kaufleuten. Gilden und Zünfte waren sich also sehr ähnlich. Je nach Land und Zeit gab es Unterschiede zu den Zünften, die größer oder kleiner sein konnten.

In Deutschland war die Hanse eine Gilde. In der italienischen Stadt Florenz gab es eine Gilde, in der die Familie der Medici die wichtigste Rolle spielte. Sie machte ihr Vermögen mit dem Handel mit Textilien, also mit Stoffen für Kleidung und andere Dinge.

Es gab auch Gilden von Söldnern oder Kriegern. Man konnte sie aufbieten, um ein Gebäude oder einen Transport zu schützen. Andere Gilden bildeten sich aus Künstlern, die ihren Beruf oder die Verkäufe ihrer Kunstwerke gegenseitig unterstützten.




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