Biber: Unterschied zwischen den Versionen
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File:2012 Photo Contest - Landscape Category (7985498690).jpg|Der Bau eines Bibers, im [[Vereinigte Staaten von Amerika|amerikanischen]] [[Bundesstaat]] Michigan | File:2012 Photo Contest - Landscape Category (7985498690).jpg|Der Bau eines Bibers, im [[Vereinigte Staaten von Amerika|amerikanischen]] [[Bundesstaat]] Michigan | ||
File:Biberdamm (Merch) 2019-01-13 (03).jpg|Der Damm staut das Wasser: | File:Biberdamm (Merch) 2019-01-13 (03).jpg|Der Damm staut das Wasser: rechts steht es viel höher. | ||
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Version vom 10. Mai 2023, 07:18 Uhr
Biber sind Säugetiere und Nagetiere, die im Süßwasser oder am Ufer leben, also in Flüssen und Seen. Bei uns sind die Biber die größten Nagetiere, größer noch als die Murmeltiere. Bei uns waren sie an vielen Orten ausgerottet. Seit man sie und ihre Lebensräume schützt, gibt es wieder mehr von ihnen.
Weil Biber tagsüber schlafen, sieht man sie selten. Ihr Revier, also ihr Gebiet, erkennt man an spitzen Baumstümpfen: Da haben Biber mit ihren scharfen Zähnen Bäume gefällt und sich damit einen Damm gebaut.
Biber sind gute Schwimmer. An den Füßen haben sie Schwimmhäute. Ihr langer breiter Schwanz dient ihnen als Ruder. Sie kommen voran, indem sie mit den Hinterfüßen paddeln und können 20 Minuten lang unter Wasser bleiben. Auf dem Land sind sie nicht so schnell, deshalb bleiben sie gern in der Nähe des Ufers.
In der Biologie unterscheidet man zwei Arten von Bibern: In Europa und in Asien ist es der Eurasische Biber. Ferner gibt es den Kanadischen Biber. Der ist größer und lebt nicht nur in Kanada, sondern auch in den USA. Es gibt auch den Sumpfbiber, auch „Biberratte“ genannt. Das ist ebenfalls ein Nagetier, aber keine Biber. Sie sind näher mit den Meerschweinchen verwandt.
Wie sehen Biber aus?
Biber werden etwa 80 bis 100 Zentimeter lang. Hinzu kommt der Schwanz, der um die 30 Zentimeter lang wird. Unter den Nagetieren sind Biber fast die größten: Nur Capybaras werden größer. Ein Biber wird außerdem um die 30 Kilogramm schwer. Weibchen sind etwas größer als männliche Biber.
Der Pelz ist meist braun und sehr dicht. Biber fetten ihn ein, damit er sich nicht nass und kalt fühlt: Aus einer besonderen Öffnung am Po kommt eine Flüssigkeit, die der Biber über das Fell verteilt. Er markiert damit auch sein Revier, um Eindringlinge fernzuhalten.
Als Nagetier hat der Biber Nagezähne. Sie wachsen ein Leben lang nach und werden dreieinhalb Zentimeter lang. Auf den Zähnen ist eine orangefarbene Schicht, der sie hart macht. Wenn es an einen Baum geht, haken sie sich mit den oberen Nagezähnen in die Rinde. Mit den unteren raspeln sie das Holz weg.
Die Augen sind durch eine besondere Bindehautfalte geschützt. Sie heißt Nickhaut und sitzt normalerweise im inneren Winkel der Augen. Unter Wasser wirkt sie wie eine eingebaute Taucherbrille. Täglich sind Biber mehrere Stunden im Wasser.
Den Schwanz des Bibers nennt man auch Kelle. Er ist breit und flach und hat Schuppen. Beim Schwimmen rudert und steuert der Biber damit. Darin ist außerdem Fett für den Winter. Im Sommer halten sie den Schwanz zur Abkühlung ins Wasser.
Wie leben Biber?
Ein Biberpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Sie legen sich in ihrem Revier mehrere Wohnbaue an. Solche Baue sind wichtig, damit sich Biber zur Ruhe zurückziehen können. Außerdem bekommen sie hier ihre Jungtiere.
Ein Biberbau kann aus mehreren Höhlen in der Erde bestehen, die untereinander verbunden sind. Dann spricht man von Biberröhren. Oder aber der Biber baut sich eine Biberburg im Wasser mit Ästen. Ihr Wohnraum liegt immer über dem Wasserpegel, der Zugang jedoch befindet sich unter Wasser. Das macht es für andere Tiere schwieriger, in den Wohnraum zu kommen.
Ihre Dämme bauen Biber, damit ein See entsteht. So bleiben die Zugänge zu ihren Wohnbauten immer unter Wasser. Dazu fällen sie Bäume mit ihren scharfen Zähnen. Die ziehen sie schwimmend zum Damm und bauen sie dort ein.
Biber sind in der Nacht und in der Dämmerung aktiv, tagsüber schlafen sie. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern suchen auch im Winter Nahrung. Ein Vorrat an Ästen im Wasser vor dem Eingang dient ihnen als Vorrat für Zeiten, wenn das Wasser gefroren ist.
Was fressen Biber?
Biber sind Pflanzenfresser. Sie mögen Kräuter, Gräser oder Pflanzen im Wasser. Das sind zum Beispiel Löwenzahn oder Brennesseln. Manche Wasserpflanzen sie die See-Teichrose haben außerdem lecke Knollen oder Wurzeln.
Im Winter hat der Biber keine große Auswahl. Dann frisst er Zweige und Rinden von Bäumen. Beliebt sind Weiden und andere weiche Hölzer. Zum Glück haben Biber einen großen Blinddarmsack im Körper: Darin sind Bakterien, die beim Verdauen helfen. Er muss viel fressen, weil Rinde nicht so viele Nährstoffe enthält. Jeden Wintertag sind es fast ein Kilogramm Rinde.
Wie vermehren sich Biber?
In den Biberröhren oder in der Biberburg lebt das Elternpaar mit seinen Jungtieren aus dem Vorjahr. Die Eltern paaren sich jeweils ungefähr im Februar, im Mai kommen etwa vier Jungtiere zur Welt. Etwa zwei Monate lang werden sie von der Mutter gesäugt.
Mit etwa drei Jahren sind die jungen Biber selber geschlechtsreif. Die Eltern vertreiben sie dann aus ihrem Revier. Im Mittel wandern sie etwa 25 Kilometer weit, bevor sie eine neue Familie gründen und ein eigenes Revier beanspruchen.
Sind Biber gefährdet?
Die natürlichen Feinde der Biber sind Braunbären, Luchse und Pumas. Bären und Luchse gibt es bei uns nur wenige, dafür immer mehr wildernde Hunde, die auch Biber jagen.
Die größte Gefahr für die Biber ist aber der Mensch: Lange Zeit jagte er die Biber um sie zu essen oder um ihr Fell zu nutzen. Er wollte sie sogar ausrotten, weil sie mit ihren Dämmen ganze Felder unter Wasser setzten. Um das Jahr 1900 gab es in Europa nur noch etwa 1.000 Biber.
Im 20. Jahrhundert fing man an, die Jagd zu verbieten und die Biber zu schützen. Seither verbreiten sie sich tatsächlich wieder.
Ein Problem bleibt der Lebensraum: Biber finden oft kaum noch natürliche Bäche. Die aber brauchen sie, um ungestört zu leben und ihre Dämme zu errichten. Manche Menschen zerstören die Dämme zum „Spaß“. Außerdem ärgern sich manchmal Bauern über Biber, wenn ein Damm dafür sorgt, dass eine Wiese überflutet wird.
Wer einen Biberbau oder einen Damm entfernen will, braucht eine Erlaubnis vom Staat. Wer es trotzdem einfach so tut, der muss eine sehr hohe Buße zahlen. In Deutschland sind es bis zu 50.000 Euro.
Sind Biber für Menschen gefährlich?
Biber wirken harmlos und sind es auch fast immer. Zudem begegnet man ihnen kaum oder man sieht sie nicht, da sie in der Dämmerung oder im Dunkeln unterwegs sind. Am ehesten kommt man sich nahe, wenn man nachts in einem Gewässer in der Nähe eines Biberbaus schwimmen geht.
Wer so einem Biber begegnet, sollte ruhig bleiben und nicht mit den Händen auf das Wasser schlagen. Am besten macht man sich bemerkbar indem man zu ihm spricht und einfach von ihm wegschwimmt, damit er genügend Platz hat. Falls sich ein Biber in die Enge getrieben fühlt, kann er schon mal zubeißen. Solche Fälle sind aber äußerst selten. Auf keinen Fall sollte man sich schwimmend einem Biberbau nähern.
Unfälle gibt es eher wegen ihrer Höhlen in Ufernähe. Sie liegen manchmal so nahe an der Erdoberfläche, dass man beim Gehen mit einem Fuß einbrechen kann. Da kann man sich den Fuß oder das Bein verletzen oder sogar brechen. Auch Fahrzeuge wie Traktoren brechen manchmal ein und bleiben stecken. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb viele Bauern Biber in ihrer Nähe nicht mögen.
Ein Biber schwimmt durch einen Teich in Baden-Württemberg.
Der Bau eines Bibers, im amerikanischen Bundesstaat Michigan
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