Altertum: Unterschied zwischen den Versionen
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== Was war typisch für das Altertum? == | == Was war typisch für das Altertum? == |
Version vom 2. Februar 2021, 23:24 Uhr
Das Altertum ist ein Abschnitt in der Geschichte der Menschen. Es ist eine von drei großen Epochen, und zwar die älteste und längste. Die anderen Epochen danach sind das Mittelalter und die Neuzeit. In der Neuzeit leben auch wir.
Beim Wort Altertum denkt man vor allem an die Länder, die um das Mittelmeer liegen. Hinzu kommt der Nahe Osten. Für andere Kontinente, wie Südamerika und Asien, passt der Gedanke vom Altertum nicht recht. Die Geschichte dieser Kontinente teilt man manchmal anders ein.
Wann begann das Altertum?
In der Zeit vor dem Altertum, der Vorgeschichte, lebten die Menschen in kleineren Gruppen. Als die Gruppen größer wurden, mit über 10.000 Menschen, entstanden die Hochkulturen. Es ist kein Zufall, dass diese frühen Hochkulturen an großen Flüssen wie dem Nil angesiedelt waren, denn dort gab es immer genug Wasser für die Landwirtschaft. Die frühesten Hochkulturen waren das Alte Ägypten und Sumer.
Das Altertum begann mit der Erfindung der Schrift. Das war ungefähr 3300 Jahre vor Christus, also vor etwa 5300 Jahren. Zunächst schrieben die Menschen nur auf was sie in ihren Lagerhäusern hatten. Bald schrieben sie aber auch ganze Geschichten auf.
Die erste Schrift war wahrscheinlich die Keilschrift aus Mesopotamien. Andere Völker übernahmen die Keilschrift oder sie entwickelten daraus eine eigene Schrift. Es gab auch Völker, die noch keine Hochkultur mit einer Schrift waren. Aber wir wissen heute etwas mehr von ihnen, weil andere Völker über sie schrieben.
Was war typisch für das Altertum?
Weil die Gruppen im Altertum größer waren als in früheren Epochen, brauchte man neue Arten, wie man zusammenlebt. Die ersten Staaten wurden gebildet, an deren Spitze ein mächtiger Herrscher stand. Neue und verschiedene Berufe entstanden. Weil man in großen Gruppen schlechter Streit schlichten konnte, wurden die wichtigsten Regeln schließlich aufgeschrieben. Die Hochkulturen waren also auch die Wiege des Rechts.
In den Hochkulturen machte man wichtige Erfindungen. Unseren heutigen Kalender zum Beispiel haben wir von den alten Ägyptern. In Ägypten und Babylonien gab es bereits gute Astronomen und Mathematiker.
Von den Hochkulturen in Babylonien und Ägypten haben die Griechen und Römer viel gelernt, zum Beispiel über Mathematik und Astronomie. Über die Griechen und Römer kam das Wissen in das übrige Europa, wie zum Beispiel unser heutiger Kalender. Erfunden hat man auch das Rad und damit verbunden die Töpferscheibe.
Einen Teil des Altertums nennt man Antike. Damit meint man die Zeit der Griechen und Römer, etwa von 750 vor Christus bis 500 nach Christus. Die Griechen und Römer sind für das heutige Europa besonders wichtig. Sie haben viel Wissen des Altertums bewahrt und auch selbst Neues erfunden. Mit diesem Wissen machte man in Europa im Mittelalter weiter. Heute noch verwenden die Wissenschaftler viele Wörter aus der griechischen Sprache und aus der lateinischen Sprache der Römer.
Wann hörte das Altertum auf?
Das Altertum endete mit dem Römischen Reich. Dieses Ende dauerte aber Jahrhunderte: Das große Reich zerfiel zu mehreren kleinen Reichen. Zwischen Altertum und Mittelalter liegt also eine längere Zeit, von der man nicht ganz sicher ist, wohin sie gehört.
Manche sagen, dass die Völkerwanderung der Anfang vom Ende war. Auch bei ihr ist der Anfang nicht sicher: So kamen die germanischen Westgoten im Jahr 376 nach Christus auf den Balkan und ins Römische Reich. Im Jahr 410 konnten sie Rom erobern. Im Süden eroberten Mohammeds Muslime das römische Nordafrika.
Das Römische Reich wurde nach und nach christlich: Im Jahr 312 erlaubte Kaiser Konstantin der Große diese neue Religion. Sein Nachfolger Theodosius bestimmte im Jahr 380, dass alle Einwohner Christen sein sollten.
Ein weiterer bekannter Kaiser war der Franke Karl der Große. Er wurde im Jahr 800 zum Kaiser gekrönt. Spätestens da, so heißt es, fing das Mittelalter an.
Woher wissen wir etwas über das Altertum?
In Europa kannte man schon im Mittelalter die Bibel mit dem Alten Testament. Darin steht vieles über einige Völker des Altertums. Außerdem waren Bücher als der Römerzeit überliefert. Im Laufe des Mittelalters und in der Renaissance gaben die Gelehrten mehr und mehr Wissen über das Altertum weiter: Manches Wissen kam aus den Ländern des Islams, manches aus Byzanz, und manches befand sich unentdeckt in den Bibliotheken der Klöster.
Seit der Renaissance, um das Jahr 1500, lernte man auch mehr und mehr über Dinge, die man im Boden gefunden hat. Das konnte eine alte Vase oder eine Statue aus dem Altertum sein. Um das Jahr 1800 kamen Reisende, Wissenschaftler und Soldaten aus Europa nach Nordafrika und in den Nahen Osten. Dort suchten sie gezielt nach Dingen aus dem Altertum. Etwa in dieser Zeit entstand eine neue Wissenschaft: die Archäologie, die Wissenschaft von den alten Dingen.
Seitdem weiß man dank der Archäologen viel mehr über das Altertum als zuvor. Man hat im Erdboden Überreste auch von Völkern gefunden, die man bislang gar nicht oder kaum kannte. Ein Beispiel ist die Hochkultur der Hethiter, die es in der heutigen Türkei gab. Man kannte nur den Namen aus der Bibel. Das änderte sich erst um das Jahr 1900: Wissenschaftler fanden in Ägypten alte Schriftstücke, in denen die Hethiter genannt wurden. Schließlich fand man viele Überreste der Hethiter in der Türkei.
Aus dem Alten Ägypten, vor etwa 3800 Jahren: Diese Statue zeigt Arbeiter im Getreidespeicher.
Vor etwa 2000 Jahren: So ein Bild aus Indien zeigt, dass es damals dort griechische Herrscher gab.
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