Republik Moldau: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Republik Moldau ist ein | Die Republik Moldau ist ein kleiner [[Staat]] im [[Osten]] [[Europa]]s. Früher hieß das Land Moldawien. Es ist etwas kleiner als die [[Schweiz]] und hat nicht einmal halb so viele [[Einwohner]]. Es hat nur zwei Nachbarländer: [[Rumänien]] im [[Westen]] und die [[Ukraine]] im Osten. Das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] liegt zwar ganz nahe, aber die Republik Moldau hat dort keine [[Küste]]. Es gibt jedoch einen wichtigen [[Hafen]] an der [[Donau]]. | ||
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Der [[Name]] Moldau stammt von einem [[Fluss]], der heute durch einen Teil von Rumänien fließt. Die wichtigste [[Sprache]] ist Moldawisch. | Der [[Name]] Moldau stammt von einem [[Fluss]], der heute durch einen Teil von Rumänien fließt. Die wichtigste [[Sprache]] ist Moldawisch. Dies ist aber keine eigene Sprache, sondern es ist [[Rumänische Sprache|Rumänisch]]. Man hat die Sprache einfach umbenannt, um zu betonen, dass das Land eigenständig ist. Manche Einwohner der Republik Moldau wünschen sich, dass ihr Land ein Teil von Rumänien wird. In einem anderen Teil, im östlich gelegenen Transnistrien, hat [[Russland]] viel Einfluss. | ||
Die | Die meisten [[Einwohner]] sind [[Orthodoxe Kirche|orthodox]]. Es gibt nur wenige [[Katholische Kirche|Katholiken]] und [[Juden]] und ganz wenige [[Islam|Muslime]]. Die [[Hauptstadt]] ist [[Chisinau|Chișinău]]. Die Republik Moldau ist eng mit der [[Europäische Union|Europäischen Union]] verbunden, ist aber nicht Mitglied. | ||
In der Republik Moldau gibt es | In der Republik Moldau gibt es nur wenig [[Industrie]], die Menschen leben vor allem von der [[Landwirtschaft]]. Ein Viertel der Einwohner sind ins Ausland gezogen, um dort zu arbeiten. Sie schicken [[Geld]] nach Hause, und das ist für die Republik Moldau mehr Geld, als im Land selbst verdient wird. Die Republik Moldau ist eines der [[Armut|ärmsten]] Länder Europas. | ||
== Was ist früher in dem Gebiet passiert? == | == Was ist früher in dem Gebiet passiert? == | ||
[[Datei:Stefan cel Mare.jpg|mini|Stefan der Große war ein moldawischer Fürst im [[Mittelalter]].]] | |||
Im [[Mittelalter]] gab es ein Fürstentum Moldau. Später hatte es fremde Herrscher, darunter das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]]. Im Jahr 1812 kam ein Teil davon an Russland und wurde Bessarabien genannt. Das übrige Fürstentum Moldau wurde später mit anderen Gebieten zu Rumänien. | Im [[Mittelalter]] gab es ein Fürstentum Moldau. Später hatte es fremde Herrscher, darunter das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]]. Im Jahr 1812 kam ein Teil davon an Russland und wurde Bessarabien genannt. Das übrige Fürstentum Moldau wurde später mit anderen Gebieten zu Rumänien. | ||
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Als diese Sowjetunion im Jahr 1991 auseinanderbrach, wurde die Republik Moldau ein eigener [[Staat]]. Man sagt Republik Moldau und nicht einfach nur Moldau, damit man es nicht mit der Region Moldau in Rumänien verwechselt. | Als diese Sowjetunion im Jahr 1991 auseinanderbrach, wurde die Republik Moldau ein eigener [[Staat]]. Man sagt Republik Moldau und nicht einfach nur Moldau, damit man es nicht mit der Region Moldau in Rumänien verwechselt. | ||
Ein Teil der Republik Moldau heißt Transnistrien. Er liegt | Ein Teil der Republik Moldau heißt Transnistrien. Er liegt mehrheitlich östlich des Flusses Dnister. Im Gebiet Transnistrien sprechen viele Einwohner nicht Moldawisch, sondern [[Russische Sprache|Russisch]] oder Ukrainisch. Viele Einwohner fühlen sich eher mit Russland als mit dem übrigen Teil der Republik Moldawien verbunden. Im Jahr 1990 erklärte Transnistrien deshalb die [[Unabhängigkeit]] und nannte sich Transnistrische Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik. Das führte zu einem [[Bürgerkrieg]]. | ||
Im Jahr 1992 endeten die Kämpfe. Seitdem wird Transnistrien von Russland unterstützt. Es ist eine Art eigener Staat, aber kein anderes Land auf der Welt erkennt ihn an. Die Republik Moldau findet, dass Transnistrien immer noch zu ihr gehört. | |||
==Wie ist das Land?== | |||
[[Datei:Moldova - landscape in Hîncești District 02.jpg|mini|Das Land ist hügelig mit vielen [[Wald|Wädern]] und [[Acker|Feldern]].]] | |||
Im Norden gibt es hügelige Ebenen. In den [[Wald|Wäldern]] wachsen vor allem [[Eichen]], die aber nicht sehr nahe beieinander stehen. Der höchste Berg liegt nur 430 [[Meter]] über dem [[Meeresspiegel]]. Der Süden ist noch flacher. Die [[Erdboden|Erde]] ist so fruchtbar, dass [[Bauer]]n fast das ganze Land nutzen können. Das [[Klima]] ist warm und trocken und eignet sich deshalb besonders gut für den Anbau von [[Weintraube]]n und von [[Obst]]. | |||
Es gibt keinen [[Nationalpark]] und nur einige kleinere [[Naturschutz]]gebiete. Da es aber wenig [[Industrie]] gibt, sind die [[Luft]] und das [[Wasser]] weitgehend sauber. Auch die [[Landschaft]] ist oft noch sehr [[Natur|natürlich]]. | |||
Im Land gibt es kaum [[Rohstoff]]e. Es gibt keine [[Kohle]] und keine [[Erz]]e. [[Erdöl|Erdöl]] und [[Erdgas]] müssen aus dem Ausland [[Import und Export|importiert]] werden. Auch [[Eisen]] und andere [[Metall]]e, [[Dünger]] für die [[Landwirtschaft]] und viele andere Dinge kommen aus dem Ausland. | |||
==Wovon leben die Menschen?== | |||
[[Datei:Moldova Competitiveness Project, USAID Moldova (48121804303).jpg|mini|Viele Menschen arbeiten in der [[Landwirtschaft]]. Das [[Klima]] eignet sich vor allem für [[Wein]].]] | |||
Viele Menschen verdienen ihr [[Geld]] in der Landwirtschaft und in den Betrieben, die dazu gehören. Im Obst- und Weinbau braucht es viel Handarbeit. Auch [[Tabak]] für [[Zigarette]]n wird angepflanzt, dazu [[Weizen]] und Sonnenblumen. Aus deren Kernen gewinnt man [[Fett|Speiseöl]]. Zudem werden [[Schafe]], [[Hausrind|Rinder]] und [[Hausschwein|Schweine]] [[Zucht|gezüchtet]]. | |||
Viele Produkte aus den [[Bauernhof|Bauernhöfen]] werden gleich im Land weiter verarbeitet: Aus [[Wein]] und Obstsäften werden auch Branntweine hergestellt. Viel [[Gemüse]] wird in [[Fabrik]]en verarbeitet und in Konservendosen abgefüllt. | |||
Die [[Industrie]] ist im westlichen Teil des Landes schwach vertreten. [[Maschine]]n werden unter anderem für die Herstellung von [[Textilie]]n gebaut. Damit ist die [[Kleidung]] gemeint und alles, was es braucht, um aus Rohfasern Stoffe und dann fertige Kleidungsstücke herzustellen. Auch kleinere [[Elektrizität|elektrische]] Geräte werden im Land gebaut. Weiter entwickelt ist die Industrie in Transnistrien. | |||
==Gibt es einen Zugang zum Meer?== | |||
[[Datei:Portul de pasgeri Giurgiulești.jpg|mini|Der [[Hafen]] der [[Stadt]] Giurgiulești an der [[Donau]] liegt ganz im [[Süden]] des Landes.]] | |||
Die [[Süden|südlichste]] Spitze des Landes grenzt an die [[Donau]]. Die [[Grenze]] ist nur 460 [[Meter]] lang. Ganz in der Nähe liegt der Ort Giurgiulești mit etwa 3.000 [[Einwohner]]n. | |||
Diesen kurzen Anstoß an die Donau haben die Moldawier für einen [[Hafen]] genutzt. Es gibt dort Verladestationen für Güter in Containern und für Flüssigkeiten. Erdöl oder Speiseöl kann direkt in besondere Laderäume gepumpt werden. Es gibt nicht nur Vorfahrten für [[Lastwagen]], sondern auch eine [[Eisenbahn]]linie mit der Möglichkeit, Güter direkt umzuladen. | |||
Die Donau ist dort sehr breit und tief. Deshalb können Hochseeschiffe zum Hafen fahren, sofern sie nicht mehr als sieben Meter tief im [[Wasser]] liegen. Dies ist für das Land sehr wichtig. Zur Zeit des [[Russischer Überfall auf die Ukraine|Russischen Überfalls auf die Ukraine]] wurde der Hafen auch für die Ukraine wichtig, weil die [[Russland|Russen]] die ukrainische Küste am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] blockierten. | |||
==Was ist besonders an Transnistrien?== | |||
[[Datei:Tiraspol, embankment (7109955089).jpg|mini|Durch die [[Hauptstadt]] Tiraspol zieht sich der [[Fluss]] Dnistr.]] | |||
Transnistrien liegt zum großen Teil östlich des Flusses Dnjestr. Eigentlich wäre es ein Landesteil der Republik Moldau wie viele andere. Es will aber ein eigener Staat sein und hat vieles auch so eingerichtet: Es gibt einen eigenen [[Präsident]]en und einen Regierungs-Chef, eine [[Nationalhymne]] und eine eigene [[Währung]], den Transnistrischen Rubel. Zur [[Hauptstadt]] hat man Tiraspol erklärt. Es gibt auch eine eigene [[Armee]]. | |||
Für die Republik Moldau gilt das alles nichts. Sie anerkennt Transnistrien nicht als selbständigen Staat, sondern als eigenes Gebiet. So machen es auch alle anderen Länder. Es gibt nur ein Land auf der Welt, das Transnistrien als Staat anerkennt: Russland. Russland hat auch etwas über eintausend [[Soldat]]en in Transnistrien stationiert. | |||
In Transnistrien leben etwa eine halbe [[Million]] Menschen. Sie unterscheiden sich von der Bevölkerung der übrigen Republik Moldau. Hier leben etwa zu einem Drittel Moldauer, zu einem knappen Drittel Russen und zu einem guten Viertel Ukrainer. Die übrigen Einwohner kommen aus verschiedenen Ländern. Die drei Amtssprachen sind Russisch, Moldauisch und Ukrainisch. Am meisten wird Russisch gesprochen, auch im [[Fernseher|Fernsehen]] und in der [[Politik]]. | |||
In Transnistrien gibt es Industrien aus der Zeit der Sowjetunion. Dort werden [[Stahl]] und große [[Maschine]]n hergestellt, Pumpen, [[Zement]], [[Möbel]], [[Baumwolle|Baumwollstoffe]], Kleider, Schuhe und viele andere Dinge. Auch viele Geräte für den [[Krieg]] entstehen in den [[Fabrik]]en. Der Großteil der [[Elektrizität]] des ganzen Landes kommt aus Transnistrien, zum Teil aus [[Wasserkraft]]. Da Transnistrien mit Russland befreundet ist, bekommt es das Erdgas billiger als andere Länder. | |||
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Moldova. | Transnistria in Moldova (de-facto).svg|Transnistrien ist hier in Rot eingezeichnet. | ||
Moldova.jpg|Das Land ist hügelig: Hier sieht man den [[Fluss]] Dnister, der von [[Norden]] nach [[Süden]] fließt. | |||
File:Biserica de lemn Adormirea Maicii Domnului Măcăreuca.jpg|Eine alte Holzkirche in Măcăreuca im Drochia-Bezirk | |||
File:MD.C.C - Conifere, Parlament - may 2016 - 05.jpg|Hier in der [[Hauptstadt]] [[Chisinau|Chișinău]] trifft sich das [[Parlament]] des Landes. | |||
Площадь Суворова после парада.jpg|In Tiraspol, der Hauptstadt von Transnistrien | Площадь Суворова после парада.jpg|In Tiraspol, der Hauptstadt von Transnistrien | ||
Sarmalute mamaliguta.JPG|Ein moldawisches Gericht: Kohlrollen mit [[Mais]]-Brei und Sauerkraut | Sarmalute mamaliguta.JPG|Ein moldawisches Gericht: Kohlrollen mit [[Mais]]-Brei und Sauerkraut | ||
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2023, 19:59 Uhr
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Flagge | ||||
Hauptstadt | Chisinau | |||
Amtssprache | Moldawisch | |||
Staatsoberhaupt | Präsidentin Maia Sandu | |||
Einwohnerzahl | etwa 3 Millionen | |||
Fläche | etwa 34.000 Quadratkilometer | |||
Wo das Land in Europa liegt | ||||
Übersicht: Alle Staaten der Erde |
Die Republik Moldau ist ein kleiner Staat im Osten Europas. Früher hieß das Land Moldawien. Es ist etwas kleiner als die Schweiz und hat nicht einmal halb so viele Einwohner. Es hat nur zwei Nachbarländer: Rumänien im Westen und die Ukraine im Osten. Das Schwarze Meer liegt zwar ganz nahe, aber die Republik Moldau hat dort keine Küste. Es gibt jedoch einen wichtigen Hafen an der Donau.
Der Name Moldau stammt von einem Fluss, der heute durch einen Teil von Rumänien fließt. Die wichtigste Sprache ist Moldawisch. Dies ist aber keine eigene Sprache, sondern es ist Rumänisch. Man hat die Sprache einfach umbenannt, um zu betonen, dass das Land eigenständig ist. Manche Einwohner der Republik Moldau wünschen sich, dass ihr Land ein Teil von Rumänien wird. In einem anderen Teil, im östlich gelegenen Transnistrien, hat Russland viel Einfluss.
Die meisten Einwohner sind orthodox. Es gibt nur wenige Katholiken und Juden und ganz wenige Muslime. Die Hauptstadt ist Chișinău. Die Republik Moldau ist eng mit der Europäischen Union verbunden, ist aber nicht Mitglied.
In der Republik Moldau gibt es nur wenig Industrie, die Menschen leben vor allem von der Landwirtschaft. Ein Viertel der Einwohner sind ins Ausland gezogen, um dort zu arbeiten. Sie schicken Geld nach Hause, und das ist für die Republik Moldau mehr Geld, als im Land selbst verdient wird. Die Republik Moldau ist eines der ärmsten Länder Europas.
Was ist früher in dem Gebiet passiert?
Im Mittelalter gab es ein Fürstentum Moldau. Später hatte es fremde Herrscher, darunter das Osmanische Reich. Im Jahr 1812 kam ein Teil davon an Russland und wurde Bessarabien genannt. Das übrige Fürstentum Moldau wurde später mit anderen Gebieten zu Rumänien.
Im Jahr 1917 gründeten die Menschen in Bessarabien eine eigene Republik. Diese schloss sich ein Jahr später Rumänien an. Im Jahr 1939 unterzeichneten Hitler-Deutschland und die Sowjetunion einen Vertrag. Dabei vereinbarten sie heimlich, dass die Sowjetunion das Gebiet erobert dürfe. Die Sowjetunion tat dies im Jahr 1940. Während des Zweiten Weltkrieges eroberte Rumänien das Gebiet zurück, doch danach war es wieder eine Republik innerhalb der Sowjetunion.
Als diese Sowjetunion im Jahr 1991 auseinanderbrach, wurde die Republik Moldau ein eigener Staat. Man sagt Republik Moldau und nicht einfach nur Moldau, damit man es nicht mit der Region Moldau in Rumänien verwechselt.
Ein Teil der Republik Moldau heißt Transnistrien. Er liegt mehrheitlich östlich des Flusses Dnister. Im Gebiet Transnistrien sprechen viele Einwohner nicht Moldawisch, sondern Russisch oder Ukrainisch. Viele Einwohner fühlen sich eher mit Russland als mit dem übrigen Teil der Republik Moldawien verbunden. Im Jahr 1990 erklärte Transnistrien deshalb die Unabhängigkeit und nannte sich Transnistrische Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik. Das führte zu einem Bürgerkrieg.
Im Jahr 1992 endeten die Kämpfe. Seitdem wird Transnistrien von Russland unterstützt. Es ist eine Art eigener Staat, aber kein anderes Land auf der Welt erkennt ihn an. Die Republik Moldau findet, dass Transnistrien immer noch zu ihr gehört.
Wie ist das Land?
Im Norden gibt es hügelige Ebenen. In den Wäldern wachsen vor allem Eichen, die aber nicht sehr nahe beieinander stehen. Der höchste Berg liegt nur 430 Meter über dem Meeresspiegel. Der Süden ist noch flacher. Die Erde ist so fruchtbar, dass Bauern fast das ganze Land nutzen können. Das Klima ist warm und trocken und eignet sich deshalb besonders gut für den Anbau von Weintrauben und von Obst.
Es gibt keinen Nationalpark und nur einige kleinere Naturschutzgebiete. Da es aber wenig Industrie gibt, sind die Luft und das Wasser weitgehend sauber. Auch die Landschaft ist oft noch sehr natürlich.
Im Land gibt es kaum Rohstoffe. Es gibt keine Kohle und keine Erze. Erdöl und Erdgas müssen aus dem Ausland importiert werden. Auch Eisen und andere Metalle, Dünger für die Landwirtschaft und viele andere Dinge kommen aus dem Ausland.
Wovon leben die Menschen?
Viele Menschen verdienen ihr Geld in der Landwirtschaft und in den Betrieben, die dazu gehören. Im Obst- und Weinbau braucht es viel Handarbeit. Auch Tabak für Zigaretten wird angepflanzt, dazu Weizen und Sonnenblumen. Aus deren Kernen gewinnt man Speiseöl. Zudem werden Schafe, Rinder und Schweine gezüchtet.
Viele Produkte aus den Bauernhöfen werden gleich im Land weiter verarbeitet: Aus Wein und Obstsäften werden auch Branntweine hergestellt. Viel Gemüse wird in Fabriken verarbeitet und in Konservendosen abgefüllt.
Die Industrie ist im westlichen Teil des Landes schwach vertreten. Maschinen werden unter anderem für die Herstellung von Textilien gebaut. Damit ist die Kleidung gemeint und alles, was es braucht, um aus Rohfasern Stoffe und dann fertige Kleidungsstücke herzustellen. Auch kleinere elektrische Geräte werden im Land gebaut. Weiter entwickelt ist die Industrie in Transnistrien.
Gibt es einen Zugang zum Meer?
Die südlichste Spitze des Landes grenzt an die Donau. Die Grenze ist nur 460 Meter lang. Ganz in der Nähe liegt der Ort Giurgiulești mit etwa 3.000 Einwohnern.
Diesen kurzen Anstoß an die Donau haben die Moldawier für einen Hafen genutzt. Es gibt dort Verladestationen für Güter in Containern und für Flüssigkeiten. Erdöl oder Speiseöl kann direkt in besondere Laderäume gepumpt werden. Es gibt nicht nur Vorfahrten für Lastwagen, sondern auch eine Eisenbahnlinie mit der Möglichkeit, Güter direkt umzuladen.
Die Donau ist dort sehr breit und tief. Deshalb können Hochseeschiffe zum Hafen fahren, sofern sie nicht mehr als sieben Meter tief im Wasser liegen. Dies ist für das Land sehr wichtig. Zur Zeit des Russischen Überfalls auf die Ukraine wurde der Hafen auch für die Ukraine wichtig, weil die Russen die ukrainische Küste am Schwarzen Meer blockierten.
Was ist besonders an Transnistrien?
Transnistrien liegt zum großen Teil östlich des Flusses Dnjestr. Eigentlich wäre es ein Landesteil der Republik Moldau wie viele andere. Es will aber ein eigener Staat sein und hat vieles auch so eingerichtet: Es gibt einen eigenen Präsidenten und einen Regierungs-Chef, eine Nationalhymne und eine eigene Währung, den Transnistrischen Rubel. Zur Hauptstadt hat man Tiraspol erklärt. Es gibt auch eine eigene Armee.
Für die Republik Moldau gilt das alles nichts. Sie anerkennt Transnistrien nicht als selbständigen Staat, sondern als eigenes Gebiet. So machen es auch alle anderen Länder. Es gibt nur ein Land auf der Welt, das Transnistrien als Staat anerkennt: Russland. Russland hat auch etwas über eintausend Soldaten in Transnistrien stationiert.
In Transnistrien leben etwa eine halbe Million Menschen. Sie unterscheiden sich von der Bevölkerung der übrigen Republik Moldau. Hier leben etwa zu einem Drittel Moldauer, zu einem knappen Drittel Russen und zu einem guten Viertel Ukrainer. Die übrigen Einwohner kommen aus verschiedenen Ländern. Die drei Amtssprachen sind Russisch, Moldauisch und Ukrainisch. Am meisten wird Russisch gesprochen, auch im Fernsehen und in der Politik.
In Transnistrien gibt es Industrien aus der Zeit der Sowjetunion. Dort werden Stahl und große Maschinen hergestellt, Pumpen, Zement, Möbel, Baumwollstoffe, Kleider, Schuhe und viele andere Dinge. Auch viele Geräte für den Krieg entstehen in den Fabriken. Der Großteil der Elektrizität des ganzen Landes kommt aus Transnistrien, zum Teil aus Wasserkraft. Da Transnistrien mit Russland befreundet ist, bekommt es das Erdgas billiger als andere Länder.
Hier in der Hauptstadt Chișinău trifft sich das Parlament des Landes.
Ein moldawisches Gericht: Kohlrollen mit Mais-Brei und Sauerkraut
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